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Vorhin ist das letzte Woche bestellte GF20-35mmF4 R WR eingetroffen, hier ein schneller erster Eindruck nach einer Stunde "Spielerei":

  • Verzeichnung tonnenförmig am weiten Ende, wechselt zwischen 25mm und 30mm (vermutlich bei 27mm) auf kissenförmig. Wird natürlich alles digital korrigiert, was am weiten Ende an den Rändern zu Interpolationsunschärfe führen kann.
  • Sehr deutliche Vignettierung bei allen Brennweiten, nicht nur weit offen, sondern auch 1-2 Stufen abgeblendet. Auch dies wird natürlich digital zu einem Gutteil korrigiert, was aber natürlich zu einem DR-Verlust in diesen Bereichen führt. Dieser Verlust ist bei Superweitwinkelobjektiven oftmals positiv (wirkt wie ein radialer ND-Filter), wenn man ihn bei entsprechenden Motiven (Landschaft & Sonnenuntergang im Gegenlicht) zu nutzen weiß.
  • Schärfe/Auflösung/Kontrast sind wie erwartet sehr gut, auch weit offen. Auch am Rand ist das Objektiv noch sehr gut brauchbar, wobei man am weiten Ende durch Reduktion der digitalen Tonnenkorrektur eine sichtbare Verbesserung bekommt – es werden hier dann abgeschnittene Pixel zurückgegeben und das Auseinanderziehen (Verbreitern) der Motivteile am Rand verringert. Man sollte also einen RAW-Konverter und eine Kamera verwenden, mit denen man direkt Einfluss auf die digitale Verzeichnungskorrektur (und Devignettierung) nehmen kann.
  • Bei der MFD (ca. 30cm) ist das Objektiv weit offen vor allem an den Rändern etwas weicher, jedoch besser als erwartet. Lediglich bei 35mm kommt es auch in der Bildmitte zum "Dreamy"-Effekt, der jedoch durch Abblenden schnell wieder verschwindet.
  • Gegenüber Flares schein das Objektiv sehr unempfindlich zu sein.
  • AF ist praktisch lautlos.
  • Kein integrierter OIS, deshalb also an einer aktuellen Kamera mit IBIS verwenden, wenn Stabilisierung benötigt wird.
  • Das Bokeh, sofern gewünscht, beeindruckt mich bisher nicht. Allerdings habe ich auch gar nicht vor, das Objektiv für Bokeh-Bilder zu verwenden. Tatsächlich werde ich es kaum offen mit F4 einsetzen, sondern meistens mit F7.1 oder mehr.

Soweit meine ersten Eindrücke nach einer Stunde. Wenn jemand bereits die Blendensterne nachts getestet hat, würde mich das Ergebnis interessieren – vielleicht ein Beispielbild dazu posten? Die Auflösung spielt dabei ja keine Rolle.

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Hier ein 20mm-Beispiel mit allen digitalen Korrekturen, also der "worst case" für die Randschärfe, jedoch mit einer sinnvollen Blende (F7.1):

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Hier der 20mm-Gegenlichttest mit sehr gutem Kontrast und kaum Artefakten:

Auch hier sind wieder alle digitalen Korrekturen eingeschaltet.

Edited by Rico Pfirstinger
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Hier ein Auflösungstest mit gut 29mm. Die kissenförmige Verzeichnung habe ich nicht elektronisch korrigiert. Auch auf Superresolution-Sampling und nachfolgendes Downsampling wurde verzichtet, da LR sonst aufgrund des extrem scharfen und detailreichen Inputs zu viele unnötige Details "erfindet", die das Ergebnis hyperreal erscheinen lassen. Deshalb hier nur eine reguläre 100MP-Entwicklung mit "Details verbessern". 

Wenn Bilder zu scharf und zu detailreich werden und man Regler zurücknehmen muss, kann man sich über die Optik eigentlich nicht beschweren.

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Hier ein Bokehtest mit 35mm und Offenblende 4:

Auch hier habe ich die digitale Verzeichnungskorrektur ausgeschaltet.

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Ich bin schon auf die weiteren Ergebnisse gespannt! Für mich stellt sich die Frage, ob ich das GF 23mm und GF 30mm gegen das Zoom tauschen soll. Ich nehme meist nur eines der beiden Objektiv mit, da ich nicht mehr als drei Objektive für entspanntes Fotografieren schleppen möchte (z.B. 23mm, 50mm, 110mm). Insofern würde ich mit dem Zoom mehr Flexibilität gewinnen. Andererseits möchte ich mir gerne das angekündigte GF TS 30mm zulegen (sofern der Preis im Rahmen bleibt) - da ist das GF 23mm dann eine sinnvolle Ergänzung.

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vor einer Stunde schrieb rotauge:

Offenbar ist Fuji mit dem Zoomobjektiv ein sehr guter Wurf gelungen.

Es ist auf jeden Fall sein hervorragender Kompromiss, mit dem man in den allermeisten gut wird leben können. Im Endeffekt fehlte bei GF bisher der Ultraweitwinkelbereich, deshalb griffen viele User schon auf manuelle Fremdobjektive zurück, natürlich auch alles wieder Festbrennweiten.

Mit ca. 10,5-18mm APS-C-Äquivalent deckt das Zoom einfach viele Bereiche ab, und es ist dabei so klein und leicht, dass man es problemlos überall mitnehmen kann. Dass man dafür etwas mehr Vignettierung und eine gewisse digitale Verzeichnungskorrektur in Kauf nehmen muss, ist logisch. 

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Was auch erfreulich ist: Das 20-35mm scheint weniger Bildfeldkrümmung am kurzen Ende aufzuweisen, in meinem einstündigen Schnelltest ist mir hierzu jedenfalls nichts allzu Negatives aufgefallen. Also ist es für Landschaftsbilder besser geeignet als beispielsweise das 32-64mm, das bekanntlich an den Rändern erkennbar näher zur Kamera hin fokussiert als in der Mitte. Aus diesem Grund gehe ich auch lieber mit dem 35-70mm in die Landschaft als mit dem 32-64mm. Das 35-70mm hat zwar zum Teil mehr Verzeichnung (die digital korrigiert wird), aber dafür deutlich weniger Bildfeldwölbung. Unterm Strich bekomme ich deshalb mit dem 35-70mm oft bessere Ergebnisse, zumal man die digitale Verzeichnungskorrektur individuell steuern kann, die Bildfeldwölbung jedoch nicht (außer man findet Wege, sie schon bei der Aufnahme durch Verschieben der Schärfentiefezone nach hinten zu kompensieren, was aber nicht nur aufwändig ist, sondern auch nicht immer möglich).

 

Edited by Rico Pfirstinger
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vor 1 Stunde schrieb rotauge:

Wenn man sich die Testberichte von Jim Kasson anschaut

Ich hatte Jim für das 20-35mm bisher gar nicht auf dem Radar und wähnte ihn derzeit voll im Hasselblad-Modus. Gerade mal schnell quergelesen, offenbar decken sich seine Erkenntnisse mit meinen eigenen – was freilich zu erwarten war, da es bei den GF-Objektiven ziemlich wenig Serienstreuung gibt. 

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vor 1 Stunde schrieb Rico Pfirstinger:

Könnte schwierig werden. Beim sehr guten 30mm Prime kann man immerhin noch Größe und Gewicht ins Feld führen. Das 23mm Prime ist indes schwerer als und fast genauso lang wie das GF20-35mm.

Genau meine Gedanken. Das GF 23 ist meine zentrale Brennweite an der GFX, ohne das gehe ich fast nie los. Wenn ich das jetzt alles leichter, lediglich etwas länger, mit minimalsten Einschränkungen in Bildqualität und dazu noch bis 28 mm (KB) in ebenso guter Bildqualität bekomme, komme ich echt ins grübeln.

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Ja, für den Praktiker ist das wohl ein klarer Fall. Am Ende ist ja immer so: Welche Objektive kann und will man mitnehmen und dann auch unterwegs für längere Zeit mittragen? Wenn man nur professionell im Studio werkelt und/oder immer mit Assistent direkt zur Location fahren kann, spielen Größe und Gewicht nur eine Nebenrolle. Aber das GFX-System war ja von Anfang an als unkonventionelles Mittelformatsystem geplant – die Idee war damals, quasi eine X-T1 mit MF-Sensor zu bauen. Also eine leichte, mobile und praktische Kamera auch und gerade für den Feldeinsatz, nicht nur für Profis, sondern für alle Enthusiasten, die im MF Fotos machen wollen. Und so ist es dann ja auch gekommen mit der GFX 50S – und bald darauf auch den ganzen Zooms, die zunehmend kompakter wurden.

 

 

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  • 4 weeks later...
Am 8.10.2022 um 09:00 schrieb Rico Pfirstinger:

Hier ein Auflösungstest mit gut 29mm. Die kissenförmige Verzeichnung habe ich nicht elektronisch korrigiert. Auch auf Superresolution-Sampling und nachfolgendes Downsampling wurde verzichtet, da LR sonst aufgrund des extrem scharfen und detailreichen Inputs zu viele unnötige Details "erfindet", die das Ergebnis hyperreal erscheinen lassen. Deshalb hier nur eine reguläre 100MP-Entwicklung mit "Details verbessern". 

Wenn Bilder zu scharf und zu detailreich werden und man Regler zurücknehmen muss, kann man sich über die Optik eigentlich nicht beschweren.

Nach meiner Beobachtung das "Details verbessern" tut nicht nur den X-Trans Bildern gut, sondern auch dem Bayer.

Hier ein Beispiel mit und -ohne 100% (Z5-Raw)

z.B. Moire ist weg (s. Dach)...

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Edited by zoom
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Ja, und bei anderen 50er Bildern wird das Moiré dadurch erst richtig schlimm. Kommt immer auf die Art des Musters an. Bei Vegetation bekommt man fette Farbfehler beim 50er Bayer, die dann beim Super-Sizing erst so richtig aufblühen. Habe selber keine GFX50SII im Einsatz, aber Kunden von mir, deren Bilder ich bearbeite, bin also bestes im Bilde.

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Am 7.10.2022 um 15:46 schrieb Rico Pfirstinger:

Wenn jemand bereits die Blendensterne nachts getestet hat, würde mich das Ergebnis interessieren – vielleicht ein Beispielbild dazu posten?

Blende 16

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