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Schlechtwetter-Action mit der X-H2S


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Vor gut zwei Wochen war es soweit: trüber Weltuntergang von der nasskalten Sorte. Ideale Bedingungen für gute Action-Fotos der Jagdreiterei – nicht. 🤮

Im Gegensatz zur Vorwoche, wo eitel Sonnenschein den erfolgreichen Einsatz des laut DPreview schlechtesten Objektivs des Jahres 2022 an der X-H2S erlaubt hatte, ohne dass die Kundschaft angesichts der Ergebnisse in kollektives Entsetzen ausbrach, galt es nun entsprechend aufzurüsten. Anstatt des XF18-120mmF4 kam deshalb ein schon etwas angestaubtes XF50-140mmF2.8 zum Einsatz. Nicht wegen der größeren Blendenöffnung (für die meisten Bilder hatte ich trotz der grauenhaften Lichts Blende 5.6 vorausberechnet), sondern wegen der besseren Bildschärfe und der erwiesenermaßen guten AF-C-Performance. Schließlich war das 50-140 schon das offizielle Workhorse in Le Mans beim europäischen Kick-off der X-T2. Motto: keine Experimente im Angesicht des meteorologischen Grauens.

Weil ein Telezoom jedoch etwas einseitig ist, kam sicherheitshalber auch noch ein XF16-55mmF2.8 in die Jackentasche. Man weiß ja nie, und am (buchstäblichen) Ende erwies diese Entscheidung dann auch als goldrichtig.

Ausgestattet mit dem Batteriegriff liegt die H2S gut in der Hand, und man muss sich keine Gedanken machen, dass der Saft auch beim Arbeiten um den Gefrierpunkt irgendwann ausgeht. Das eigentliche Event war auf ca. 2-3 Stunden angesetzt, ich rechnete in diesem Zeitraum mit etwa 1500-2000 Aufnahmen – überwiegend Serienbilder mit 10 oder 15 fps. Meine kleine (aber feine) CFexpress-Karte (Sony Tough) würde mit ihren gut 3000 RAW (Lossles Compressed) + JPEGs (Normal Large) also ausreichen, und notfalls gibt's auch noch Slot 2 mit einer SD-Karte.

Die Custom Settings hatte ich vorab schon für das Event und das Licht passend programmiert – und außerdem noch einen praktischen EF-X500 Blitz in die Jacke gesteckt. Es werde Licht.

Nachdem von Anfang an klar war, dass weite Teile des Events mit niedrigen bis mittleren vierstelligen ISO-Werten bestritten werden mussten, war der Einsatz von DXO PureRAW 2 als Demosaicing-Methode für Adobe Lightroom gesetzt. Dementsprechend musste die Belichtung mit hohen ISOs überwiegend ohne DR-Funktion erfolgen, um keine bildwichtigen Elemente mit sehr niedrigen RAW-Helligkeitswerten zu erzeugen. Die mag PureRAW bekanntlich nicht, sie werden von der Software glattgebügelt – und bildwichtige Elemente glattbügeln ist ein No-Go.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Meine angestrebte Keeper-Rate für das Event war 5-10%, also vielleicht 80-150 Bilder. Das bedeutet nicht, dass nur 5-10% der Aufnahmen gut brauchbar werden sollten, sondern dass ich davon ausging, aufgrund zu vieler zu ähnlicher gut brauchbarer Ergebnisse stark selektieren zu müssen. 

Apropos "gut brauchbar". Die angestrebte Ausgabegröße war 4K, also etwas weniger als die nativen 6,2K der Kamera. Bildschärfe, Schärfentiefe etc. mussten also 4K-Ansprüchen in der 100%-Ansicht genügen. Nicht mehr, aber natürlich auch nicht weniger.

Deshalb auch PureRAW, denn mit derart hohen ISOs bekommt man auch mit "nur" 4K ein ziemliches Rauschfest. Das liegt schon am schwachen Licht und der fehlenden Reflexion von unten durch den dunklen, nassen Boden. Dazu stecken die nicht ganz bildunwichtigen Gesichter der Reiter alle unter einem schwarzen Helm, der Licht abschattet. Maskierungen und Aufhellungen der Reiter und Pferde waren also ebenfalls von Anfang an gesetzt. (Viel zu viele der Tiere waren schwarz oder dunkel, das sollte man verbieten, wobei man weiße Pferde wegen der Überbelichtungsgefahr auch verbieten sollte, vielleicht sollte man auf die Pferde einfach ganz verzichten, dann bräuchten die nunnichtmehrreitenden Reiter auch keinen Helm?)

Es ist wie es ist, und es ist nass und kalt und düster. Vor lauter Wolken sieht man keine Wolken mehr, ein einziges Grau(en). Dazu ständige Ortswechsel, dann wieder warten, warten, warten, im Schlamm liegen, der Kamera beim Nasswerden zugucken und sich überlegen, ob man seine Wochenende nicht vielleicht angenehmer mit packenden Action-Fotos von Schach-, Billiard- oder Pokerturnieren gestalten könnte. Und war da nicht mal so eine Dart-WM?

Dabei war der Anfang noch recht trocken, in jeder Hinsicht. Irgendwelche Reden von irgendwelchen Leuten in irgendeinem dunklen Gemäuer, aber immerhin kostenlose Brotzeit, Getränke, Kaffee und Kuchen – we only come for the food (Lebensmotto des Journalisten). Also rauf mit dem Blitz, Reflektor schräg nach oben aufs weiße Mauerwerk, Zweitreflektor nach vorne, und dann noch die weiße Reflektorenkarte rausziehen, schon hat man mit einem einzigen Blitz drei Lichtquellen – plus das Umgebungslicht. Letzteres wird wie immer manuell belichtet, Blitz jedoch auf TTL zusammen mit DR200% oder DR400%. Das schützt vor Überbelichtungen, man muss sich um nichts kümmern. Ist es zu hell, macht man es in Lightroom später dunkler. Ist es zu dunkel, macht man es in Lightroom später heller. Passt es, dann...ja nun...dann passt es. Kann ja auch mal passieren.

Und so blitzen wir dann fröhlich die Leute, dazu muss der faule, verfressene Journalist sich nicht einmal erheben, das geht sitzend vom Tisch aus, in der linken Hand die Brotzeit, in der rechten die Kamera mit dem Telezoom-Objektiv und dem Blitz. Augenerkennung ein, den Rest erledigt die Technik.

Das Ganze dann am besten in S/W bearbeiten, macht vieles einfacher. Das Mischlicht aus Blitz, reflektiertem Blitz und diversen Hintergrundlichtquellen ist vom Weißabgleich her nämlich "all over the place". 

 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Das mit dem Blitzen hat also gut funktioniert – quick and dirty. Nach 3 Motiven wurde es mir allerdings zu langweilig, und außerdem gab es am Buffet noch fünf verschiedene Kuchensorten, da muss man Prioritäten setzen...

Jedenfalls ist das mit der Augenerkennung, dem TTL-Blitz mit DR-Funktion und der manuellen Belichtungseinstellung so "idiotensicher", dass man die Kamera dem fotografisch unbedarften Gegenüber am Tisch problemlos in die Hand drücken kann, am Ende kommt dabei ein scharfes Bild heraus. Diesmal seltsamerweise sogar eins in Farbe, so eine Art altes Kodachrome, passend zum Geburtsjahr des abgelichteten Fotografen. 

 

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Das war für mich nun auch ein guter Zeitpunkt, neue Pläne zu machen, nämlich etwa so: Ich bleibe die nächsten 2-3 Stunden im warmen Zimmer mit Buffet, der Rest zieht in die frostige Schlammschlacht.

Problem war, dass ich mit einem der Schlammschlachtenden in deren Auto mitgefahren bin, und die hätten mich dann vermutlich rachsüchtigerweise dort zurückgelassen.

Also schweren Herzens und mit skeptischem Blick zum verregneten Sattelplatz gelaufen (nach 5 Minuten bereits schööön nass), wo auch die Pferde schweren Herzens und mit skeptischem Blick das Wettergeschehen einordneten.

Da jagt man keinen Hund vor die Tür, aber die Pferde schickt man auf die Jagd.

Das mit den Hunden musste ich anschließend auch noch revidieren. Wie sich herausstellte, gab es da nämlich auch noch ein Rudel niedlicher Beagles. 

Aber zuerst Aufsatteln, eine typische Arbeit für die "Turnierbegleitung".

Den grauen Himmel habe ich dann aus stillem Protest später in Lightroom blau gemacht. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Die beste Kamera wäre eine, mit der man so viel Geld verdient, dass man in der Karibik am Strand Fotos machen kann, anstatt... aber ich schweife ab.

Sie sind dann alle irgendwie auf ihre Pferde gekommen (mit mitgebrachten Aufstiegshilfen) und zum Schloss geritten.

Genau: SCHLOSS ELLINGEN nämlich. Ich dachte da nun natürlich an eine tolle Kulisse: Pferde und Reiter, hübsch hergerichtet, schön aufgereiht im Schlosshof vor grandioser Kulisse für klein Rico, der jetzt sein 16-55mm-Weitwinkel aus der Tasche zieht und das Foto seines Lebens...

Aber halt, es gibt ja auch noch das Schloss von Kafka, und das hatten die fürstlichen Mitveranstalter wohl bei der Entscheidung im Sinn, das reiterliche Stelldichein auf dem Parkplatz des Gerätehofs stattfinden zu lassen. Genau, vor parkenden Autos und grauem Rauputz! Aber wenigstens gab es auch noch dieses malerische Schuppentor...

Immerhin: Pferd und Reiterin gucken dem Ernst der Lage entsprechend in die Kamera, und ich erspare mir den Objektivwechsel. Statt malerischer Totalen jetzt also das Gegenteil: Ausschnitte mit engem Bildwinkel, um möglichst wenig von dem kafkaesken Hintergrund zu zeigen. Den man jetzt auch superklar sah, denn plötzlich hatte es zu regnen aufgehört. Oh, the irony.

 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Es ging dann nach endlosem Horngebläse und weiteren Reden tatsächlich irgendwann los, sodass ich gar keine Zeit mehr hatte, meine Frostbeulen angemessen behandeln zu lassen.

Rechts überholen wird offenbar auch in der Welt der fürstlichen Schleppjagd mit skeptischen Blicken bedacht. We'll never know.

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Das Tolle an so einer Schleppjagd ist die "Kolonne" – ein Autokorso, der zu verschiedenen Punkten fährt, wo man erneut auf die Reiter trifft. Mit dabei ist auch ein Krankenwagen samt Sanis (für den Fall, dass der Fotograf aus Versehen oder mit Absicht von Pferden zertrampelt wird) und ein Pferdetransporter (falls sich ein Pferd beim Zertrampeln des Fotografen verletzt). 

Ich war natürlich so gut wie immer vorbereitet, hatte also keinen Plan. Mein Fahrer allerdings auch nicht wirklich, denn wie sich herausstellte, fuhren wir einem Auto hinterher, das gar nichts mit der Jagd zu tun hatte. Praktisch, dachte ich mir, so kann ich die Zeit irrlichternd im warmen Auto verbringen, und den Weg zum Buffet finde ich anschließend fehlerfrei.

Während ich noch diesen wärmenden Gedanken nachhing, kam auf einmal eine parkende Kolonne mit Krankenwagen und Pferdetransporter in Sichtweite, was für Rekrut Rico bedeutete: ab in den Schlamm, hinter die Kurve, unter die Hochspannungsleitung.

Das hat Gründe, denn unter der Stromleitung hat man eine gute Chance, dass sie später nicht mit im Bild ist. Hinter einer Kurve wiederum hat man als Fotograf eine 60% Chance, den Krankenwagen nicht von innen zu erleben. Und im Schlamm liegend oder kniend hat man eine bessere Perspektive mit mehr weichem Vordergrundbokeh. 

Die anderen, bestens vorbereiteten Schleppjagdfotografen (gibt es wirklich) waren komischerweise alle ganz woanders, Rekrut Rico hatte das Schlamm-assel hinter der Kurve unter der Stromleitung im Schneeregen also ganz für sich alleine. Herbstliche Einsamkeit mit der Fujifilm X-H2S – feucht, aber fröhlich.

Und tatsächlich: die Vorhut kam noch weit entfernt in Sichtweite.

Sie mäanderten sich dann auch rasch hinauf zu meiner Kurve (im Schlamm, unter der Stromleitung), stets unter dem wachsamen Auge der künstlich-intelligenten Gaultier-Erkennung der inzwischen frisch gewaschenen X-H2S. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Direkt im Anschluss an die Vorhut kam dann auch die Frankenmeute, ein Rudel niedlicher Beagles, die genau vor meiner Position (im Schlamm, hinter der Kurve, unter der Stromleitung) die Spur verloren und sich in einen chaotischen Haufen planloser Jagdmitläufer verwandelten – was mich direkt zu einem Seelenverwandten machte (Stichwort Autokolonne).

Sie fanden die Spur dann allerdings rasch wieder und gaben 120% full-speed, um die Peinlichkeit wieder aufzuholen. Die KI-trainierte Köter-Erkennung der X-H2S hatte damit keine nennenswerten Probleme.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Im Gegensatz zum Fotografen muss die X-H2S auch hinter Kurven im Schlamm unter Stromleitungen bei feucht-frostigen Temperaturen funktionieren, was bedeutet, dass sie eine schnell aufeinanderfolgende Reihe unterschiedlicher (aber ähnlich aussehender und sich gegenseitig immer wieder verdeckender) Ziele auf Kommando per AF-C-Tracking verfolgen muss – bis sich der nicht mehr ganz so gut funktionierende Fotograf für ein anderes Ziel aus der Action-Gruppe entscheidet, um dieses weiterzuverfolgen.

Anders gesagt: Aus einer Gruppe von sagen wir mal 5 galoppierenden Reitern will ich nicht nur mehrere scharfe Fotos eines der Reiter/Pferde haben, sondern scharfe Fotos mehrerer Reiter und Pferde. Schon allein aus Beweisgründen, um später im Krankenwagen herauszufinden, wer es war.

Wie sich zeigte, beherrscht die X-H2S dieser Art von forensisch-animalischer Schlechtwetter-Action ziemlich gut, und das bei ISO 3200, die dann natürlich bei vielen kritischen (also bildwichtigen) Stellen effektiv auf 6400 aufgehellt werden müssen.

Mit einem einzelnen Reiter scheint das mit der Motivverfolgung ja ganz gut zu klappen, obwohl man ja überall lesen kann, dass Fuji das nicht kann und nur Mist produziert. Aber gut, wenn ich jetzt zur Hinterfrau wechsle und die verfolgen will, kommt die mit allen (Regen-)Wassern frisch gewaschene H2S garanTIERt ins Straucheln – und dann wünsche ich mir, dass ich doch besser eine Sony...

Aber Moment...?!

Jetzt hat sich die Kamera einfach nicht ans Drehbuch gehalten und das neue Motiv sofort angenommen und ebenfalls verfolgt. Ziemlich unverschämt. Aber vermutlich nur ein Zufall, Glückstreffer. 

Da kommt auch schon der nächste, viel weiter weg als die letzte Reiterin, jetzt geht das aber sicher schief...

Oops – she did it again! 

Aber jetzt kommt Anja und versteckt sich hinter dem braunen Pferd, ich sehe sie nicht mehr, also sieht die Kamera sie auch nicht mehr, bis sie dann direkt in der Kurve ganz nah wieder ins Bild kommt, das kann nicht gutgehen...

 

Hm, ja...ok...hat doch irgendwie geklappt. Aber mit einer Sony wäre das auf jeden Fall vieeeeel besser gelungen, daran sollten wir keine Sekunde lang zweifeln. 

 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Was gibt es für den Tracking-AF Schöneres als ein dunkelschwarzes Pferd bei miesem Licht, noch dazu mit einem Reiter, der schon über 80 ist und den man deshalb bitte auf keinen Fall übersehen sollte...?

Aber klar, mit langer Telebrennweite hat es der AF ja auch recht einfach. Wenn man die Brennweite nun aber zusammen mit dem Motivabstand drastisch verkürzt, alleine schon, um die prekäre Zertrampelungslage des Fotografen etwas mehr in den Mittelpunkt zu rücken...?

Nun gut. Die Kamera ist stur und will offenbar nicht versagen. Da kann man wohl nichts machen.

Wenigstens sieht nun jeder auch die Kurve und den Schlamm. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Aus Fehlern soll man ja bekanntlich lernen, deshalb machten wir nun keine halben Sachen mehr, sondern verloren die Kolonne dermaßen komplett aus den Augen, dass wir am Ende ganz woanders an irgendeinem Weg auf Pferde warteten, die nicht im Traum daran dachten, hier auch nur im Entferntesten vorbeizukommen.

Wobei, im Entferntesten kamen sie dann buchstäblich doch noch vorbei, und so ergab sich – natürlich wie immer vollkommen unverdient – eine ansprechende Motivlage, die selbst eine Fuji nicht mehr ruinieren konnte – live und in Technicolor. Und zudem hochexklusiv, denn alle anderen Bildermacher waren halt... woanders.

Leider gab es hier keine Stromleitung, unter die ich mich stellen konnte, deshalb ist sie diesmal mit im Bild.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Lieber Rico,

vielen Dank für die Fotoreportage, den Test aus der Praxis und die erfrischenden Erläuterungen. Ich habe alles mit einem leichten Schmunzeln gelesen. 

Gestatte mir zum Schluss noch eine Frage. Wie unterscheidet sich ein (von Dir erwähntes und fotografiertes) dunkelschwarzes Pferd von einem normalschwarzen Pferd oder von einem hellschwarzen Pferd, sofern es dieses gibt. 😉

Vielen Dank und viele Grüße

Achim

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Während sich auf Flickr gerade die ersten Leute beim Anblick dieser Bilder darüber beschweren, dass die Fuji einfach viel zu scharfe Fotos macht, darf ich das hiesige Publikum damit beruhigen, dass wir am Ende doch wieder auf eine parkende Kolonne mit Krankenwagen und Pferdetransporter stießen, die wir souverän als zur Jagd gehörend identifizierten.

Dort gab es dann zwar keine Kurve, aber immerhin ein Schlammloch, in dem ich mich – von ihm magisch angezogen – niederließ. Und wartete. Als ich meine Finger nicht mehr bewegen konnte, tauchte dann tatsächlich wieder die allseits bekannte Vorhut auf. Und die wartete dann ebenfalls.

Tatsächlich kamen dann die süßen Beagles und die restlichen Reiter nach und nach ins Bild, das ich inzwischen – frei nach dem Filmmotto "Ein Fotograf sieht rot" – von Technicolor auf Kodak Aerochrome umgestellt hatte. Passte auch besser zu meinem Gemütszustand und der Sehnsucht nach Wärme.

Die Truppe hatte alle Zeit der Welt. Guck mal, da kommen noch welche... gaaanz gemüüütlich.

Und so sammelten sie sich dann in aller Ruhe, ehe sie sich nach einer weiteren Wartezeit gemächlich in Bewegung setzten...

Gaanz gemächlich, während der OIS/IBIS der Kamera stoisch die zitternden Hände des im Schlammloch verharrende Fotografen kompensierte...

Und da schau her, nur eine gefühlte halbe Stunde später waren sie dann fast schon hier...

Freundchen, das gönnerhaft-royale Winken merk ich mir! 😡

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Da man mit erfrorenen Gliedmaßen nicht mehr so schnell laufen kann, kam ich leicht verspätet beim natürlich ganz am Ende der Kolonne parkenden Auto an, und so verloren wir den Korso dann auch fehlerfrei schnell wieder aus den Augen. Macht nichts, am Ende ergab sich ein nettes Waldrandmotiv. Und weil sie mich nicht sahen und somit auch nicht warten lassen konnten, waren sie auf einmal wieder ganz flott unterwegs.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Es stellte sich schnell heraus, warum sie es so eilig hatten, denn am Ende der Galoppstrecke gab es einen Boxenstopp mit "free food" und "free drinks". 

Mit endloser Verspätung kam schließlich auch ich als letzter dort an und machte schnell ein Foto...

Dumm nur, dass die Truppe dann schon wieder im Aufbruch war, sodass ich gar keine Zeit mehr hatte, um auch für mich noch angemessen Bier und Fressi abzugreifen.

Damit waren nicht nur die Temperaturen, sondern auch meine journalistische Karriere am absoluten Tiefpunkt angelangt.

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Hungrig und erfroren schleppte ich mich also bei der nächsten Location zu einem neuen Schlammloch, wo die pappsatte Truppe dann quasi im Vorbeigehen ihren gemütlichen Verdauungsritt absolvierte.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Herzlichen Dank, Rico, für dein literarisch-fotografisches Resümee und deinen unermüdlichen und selbstverleugnenden Einsatz. 

Ich hatte einen wunderbaren Abend mit deiner besonderen Berichterstattung. 

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Finale! Also nicht für die Fußballer, aber für die Reiter*InnenX. Malerisch mit einem herbstlich drappierten Hindernis neben einem herbstlich drappierten Baum. Das perfekte Weitwinkelmotiv für ein vermutlich nicht ganz so perfektes Weitwinkelobjektiv. Das hatte ich ja zum Glück in der Jackentasche. Nur wohin mit dem 50-140? Das habe ich ein paar hundert Meter vorher einfach dem nächstbesten Zuschauer in die Hand gedrückt, um mich schneller (also möglichst vor den Reitern) am Motiv einzufinden. 

Fokus auf manuell, schließlich kann man Fujis Autofokus ja nicht trauen, wie man überall nachlesen kann. Belichtung sowieso manuell, Zoom auf 16mm, und dann so nahe ran ans Motiv, wie es geht, ohne dass die Bäume aus dem Bild geraten. 

Der Trick ist dann, die Kamera während der endlosen Bilderserien wie auf einem Stativ in der Hand gerade zu halten und nicht rumzuwackeln. Zur Belohnung gibt's dann eine Ausbeute von 100%. Man hat die freie Wahl, sich später die besten Momente herauszusuchen, oder kann das Ganze wie in einem Stop-Motion-Film durchlaufen. Dazu gibt's am Ende auch noch einen Flickr-Link.

Ja wo laufen sie denn...?!

Und mal wieder die Nachzügler (the usual suspects)...

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Mit den Nachzüglern hatte ich gar nicht mehr gerechnet, da war ich bereits auf dem Rückweg und auf der Suche nach einem sich mit einem 50-140mm davonstehlenden Zuschauer, in der Hoffnung dass er es in der Zwischenzeit noch nicht auf eBay...

Jedenfalls musste ich dann ganz schnell ad hoc mit 55mm manuell fokussieren, und das gab unverhofft noch einmal eine schöne Serie.

Apropos Serie: Das ganze Ausmaß des Schreckens kann man hier bestaunen: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/4Vij7439zz

Zurück beim Schloss Hinterhofparkplatz war die Truppe sehr gelöst.

Außer dem Ego eines Fotografen kam trotz der widrigen Umstände kein Mensch oder Tier zu Schaden.

Wirklich sauber war am Ende auch keine(r) mehr.

Und auch ich hatte mein Ziel schließlich erreicht:

Es gab noch einen kostenlosen Teller Erbsensuppe.
Mit Würstchen.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor einer Stunde schrieb s.achim:

Wie unterscheidet sich ein (von Dir erwähntes und fotografiertes) dunkelschwarzes Pferd von einem normalschwarzen Pferd oder von einem hellschwarzen Pferd, sofern es dieses gibt.

Danke für deine Frage. Solche Pferde unterscheiden sich in der Form, dass sie entweder dunkelschwarz, normalschwarz oder hellschwarz sind. 

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vor einer Stunde schrieb Eddy:

Mir kommen die Bilder etwas zu scharf herüber, liegt das jetzt an Flickr, der Kamera oder an mir ?
Meine Anmerkung hier ist nur  da ich an der H2 interessiert bin.

Da kommen für dich offenbar Wunsch und Wirklichkeit von PureRAW nicht zur Deckung.

 

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Dieses ehemals dunkelweiße Exemplar muss dringend in die Waschanlage.

Das gilt auch für das Pferd.

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