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Was macht ein tolles Objektiv aus bzw. ist Schärfe & Auflösung doch nicht alles?


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Hallo zusammen, 

Ausgehende von der Frage was will ich für Objektive - technisch perfekte Werkzeuge oder Objektive die einen 'Charakter' haben  fange ich gerade immer mehr an zu überlegen:

Was macht eigentlich ein tolles, einzigartiges Objektiv aus?

Gedanken die mir dazu so im Kopf rumschwirren sind:

  • Sind  u.a.  das alte 56er / f1,2 R , das 35er / f1,4 inzwischen überholt und leben von noch von ihrem Ruf 'Charakter-Linsen' zu sein ( ähnlich Altglas;-) ) und sind jedoch eigentlich ganz klar von den neuen bis in die Ecke perfekt scharfen & hochauflösenden  Nachfolger abgelöst? 
  • Ist hier mehr ein guter schneller Autofokus der eigentliche Gewinn, der den Verlust von 'Charakter', mehr Gewicht, ...  u.ä. einfach für die meisten wettmacht? 
  • ist es das tollere Bokeh der neuen Linsen?

 

Mir ist bewusst, das dies sicher auch für den Anwendungszweck stark unterschiedlich sein kann.

Kurz sicher ein Thema mit vielen verschiedenen aber berechtigten Meinungen.

 

Was macht eurer Meinung nach ne tolle Linse aus?

Und vielleicht hilft mir eure Meinung dann sogar mich zwischen den neuen und alten Lichtstarken Festbrennweiten zu entscheiden 😉 

 

Auf jeden fall bin ich gespannt auf eure Ansichten.

Stefan

 

 

 

 

 

 

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vor einer Stunde schrieb sthw:

Was macht eurer Meinung nach ne tolle Linse aus?

 

Scharf schnell und ein schönes Bokeh und bezahlbar, Gewicht und Aussehen interessiert mich nicht, alt oder neu auch nicht. Den Look kann ich für meine Verhältnisse auch durch Software oder Filmsimulation erzeugen, ohne großen Aufwand, unscharf kann ich es mir auch auf zig Arten machen.  Ich nehme als Basis lieber ein gestochen scharfen Foto, weil ich ja auch täglich fotografiere. Wenn man sich jetzt Objektive mit besonderem Look zulegen würde oder "angenehmer Unschärfe".Dann braucht man ja auch mehr, weil die ja nicht für jede Situation passen.

Ich bin mit denen die ich habe sehr zufrieden und eigentlich wunschlos glücklich damit. Man sieht ja oft grade bei Altglas, dass da manche einen schönen Charakter haben, aber das wäre nichts für mich. Ich würde mir auch keine s/w Kamera kaufen. Das kriege ich mit den NIK Filtern auch sehr gut und für mein Dafürhalten viel besser hin.

Aber da gibt es tausend Meinungen , die alle ihre Berechtigung haben.. 

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vor 24 Minuten schrieb DRS:

Ich bin mit denen die ich habe sehr zufrieden und eigentlich wunschlos glücklich damit.

👍 +1

Einige meiner Linsen sind zwar nicht mehr die allerneuesten, aber die erreichbarte Bildqualität ist auch bei den älteren und den adaptierten Nikkoren besser, als ich (und vermutlich die meisten nichtkommerziellen Fotografen) es brauche(n). Neuer und noch schärfer bringt mir also kaum nutzbaren Vorteil. Ein paar sind etwas gemütlich beim AF, aber dann nehme ich einfach die schnellen 😀

Von daher sind die tollsten Objektive die, die ich habe und die sind alle schon bezahlt 🤣. Mein Setup ist inzwischen komplett.

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Noch etwas, was ich ja auch schon an anderer Stelle geschrieben habe: m.M.n. geht es in der Fotografie primär um das Bild, dessen Botschaft und seine Wirkung auf den Betrachter und nicht um Linien pro Millimeter.

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Objektive sind heutzutage hauptsächlich eine persönliche, ästhetische Entscheidung. Der Eine mag es wenn das Bokeh zum Rand hin oval wird, und einen Dreheffekt erzeugt. Der Andere mag ein bisschen Zwiebelring an Glanzlichtern. Ich mag es kantenlos und übers Bild gleichmäßig. Die Dritte mag es vor allem so weich wie möglich. Und dann kommen noch schwer bemessbare Größen wie der Fokusübergang und die Abhängigkeit zur Entfernung. 

Und natürlich die technischen Parameter, Lichtstärke und Brennweite. 

Aber scharf sind sie heute alle. (von Randbereichen an komplexen Zooms abgesehen, und Spezialanforderungen wie Coma bei Astro) 

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12 hours ago, sthw said:

Auf jeden fall bin ich gespannt auf eure Ansichten...

...ich kann da gar so viel über Fujifilm erzählen, da dort eigentlich alle Objektive gut bis sehr gut sind. Also "gut bis sehr gut" im Sinne technisch gelungen. Das trifft auf fast alle zu. Mir gefällt sogar das Bokeh eines 16-80mm Zooms bei einem Oberkörper-Portrait mit 80mm und Offenblende. Der Hintergrund ist creamy und sehr zart.

Das XF35mm f/2 WR ist etwas charakterlos. Wunderschöne Bilder, hervorragende Schärfe, frei von jeglichen Fehlern, softes Bokeh, .... charakterlos. Das Bokeh eines XF18mm f/2 konnte mir nie gefallen. Wirkt unruhig, zerrüttet und zum Rand hin verstörend. Hängt aber ab vom Abbildungsmaßstab. 

Die Fotos einer X100F konnten mir besser gefallen als die einer X100V. Dennoch würde ich Letztere nehmen wegen dem Sensor und seinen Rohdaten. Die X100F lieferte dreamy Bilder mit soften Kontrasten und weichen Übergängen. Das Objektiv der X100V ist hingegen: perfekt und langweilig.

Aber ich adaptiere auch gerne CCTV Objektive oder diverse Lensbaby Sachen. Der Look ist bei jedem Objektiv einzigartig. Aber nur etwas für Liebhaber und für das gekonnte Einsetzen dieses Effektes. Damit geht man nicht durch die Straßen und denkt sich: Ach mal schauen was passiert. Du weißt was da vorne drauf ist und das ein jedes Foto eine gefühlte Ewigkeit braucht bis das Objektiv eingestellt ist. Damit machst du keine Streetfotografie.

Fujifilm OffTopic:

Ich beschäftige mich aktuell sehr intensiv mit dem Thema CCD Farben, vintage Look, Film Look und alten digital Kameras. Habe mittlerweile auch eine hübsche Sammlung. Ich weiß nur nicht, ob ich das hier im Fuji-x-forum schreiben darf. Bislang hat die schönsten Farben und Look das Pentax Q System. Da sind die Objektive zwangsläufig charaktervoll. Flares, Kontrastverlust und Farbsäume bestimmen da die Bilder. Wenn man das gekonnt einsetzt, dann sind die Fotos einzigartig. Bei aktuellen Kameras ist noch wie vor das Sony Zeiss 55mm 1.8 führend. Einfach weil es nicht perfekt ist. Oder sagen wir es so: Gerade so perfekt, dass die Fehler nicht ins Auge fallen, aber hintergründig das gesamte Bild liebevoll im vintage Style abrunden. Und wenn wir in die "Neuzeit" gehen, dann haut mich ein Sigma 65mm DG DN f/2 der i-Serie vom Hocker. Das Bokeh sucht seines gleichen. Einfach weil hier zwei Welten aufeinander treffen: Normaler Blickwinkel mit Charakter eines 85mm f/1.8.

Es gibt auch eine ganze Reihe von Objektiven, die nicht so recht gefallen können. Das heißt aber nicht, dass ich die Bilder davon nicht genießen kann. Beispiele: Olympus 17mm und 25mm 1.8. Langweiliges Bokeh mit unschönen grünen Farbsäumen in fast jedem Foto. Ganz anders das 45mm f/1.8. Wow... das Teil habe ich noch nicht lange. Aber die Bilder sind magic. Leider in der dunklen Jahreszeit und im Indoor-Bereich dank der resultierenden 90mm kaum einsetzbar.

Ich könnte noch stundenlang OffTopic schreiben, aber zurück zur Fragestellung: "Was macht ein tolles Objektiv aus"

- Abbildungsleistung (irgendwo sollte es schon scharf sein... auch bei Offenblende. Ohne Schärfe geht es auch nicht)
- Freistellungseffekt (ja, gerne unscharfen HG)
- Leistung an den Ecken (bitte keine zerrissenen Unschärfeeffekte)
- Bokeh (bitte soft mit Tupfer, Swirl oder Farbeffekt.... keine Zwiebelringe bitte)
- Flares und Farbfehler (wenn die Fehlen, dann mag ich das Objektiv nicht)
- Kontraste bzw. Kontrastverlust (mega Kontraste = langweilig)
- Farbwiedergabe (nicht 1:1 gleich zu setzen mit der Kontrastleistung. Beispiel: Panasonic LX100 = wenige Kontraste, aber hohe Farbleistung)
- Vignette (ja! Bitte! Aber bei Fujifilm in Adobe eh per Zwang weg korrigiert wie auch bei Olympus. Da mag ich lieber Pentax oder Sony)

und ganz wichtig:

- Zusammenspiel mit dem Sensor (zum Beispiel Ricoh GR3x und GR3 = perfektes Objektiv mit harten Bokeh, aber Sensor mit traumhaften Farben und Look)

und:

- Look and Feel auf der Kamera (ich packe kein fettes Tele auf einer sleaken X-E4 ohne Griff und ich packe kein Fujifilm XC Objektiv auf einer X-Pro Kamera... oder die ganzen neuen Plastik-Finish Sigma Objektive für Fujifilm)
- Baugröße
- Gewicht (Bitte klein und leicht... viel wichtiger als technisch perfekt)

achso... und:

- der Preis. Es nützt ja nichts, wenn ich pro Objektiv 2000...3000....4000 Euro hinlegen muss. Die massive Limitierung in der Anzahl ist dann schon abschreckend. Zudem mag ich es nicht mit einem zig tausend Euro Objektiv durch die Straßen zu laufen. Das nervte früher schon mit einem Nikon 70-200mm f/2.8 VR durch den Park zu gehen, um seine Kinder zu fotografieren

 

Das Zusammenspiel Sensor + Objektiv ist bei Fujifilm eher ein untergeordnetes Thema. Die meisten Leute haben APS-C und den 24 MP oder den 26 MP Sensor. Da tut sich nicht viel. Zudem ist bei Fujifilm eh alles aufeinander abgestimmt. Es gibt da keine Nex-7 mit kranken Randeffekten.

Das Thema "Was macht ein tolles Objektiv aus" ist bei Fujifilm eher untergeordnet. Da muss man schon über den Tellerrand schauen oder andere Objektive adaptieren. Beispiel 7Artisan, Voigtländer, Meike, Speedmaster, Kamlan, ...,  ... . Die originalen Fujifilm Objektive funktionieren alle irgendwie gut und die Auswahl ist so oder so begrenzt. Da kann man nur wählen zwischen alte und neue Variante. Das ist nicht so wie früher mit einer Nikon D80... D300 wo man uralte Festbrennweiten benutzen musste, die für den analogen Film entwickelt wurden. Die Effekte gingen von wunderschön bis grauenvoll. In dieser Bandbreite und teilweise von Motiv zu Motiv schwankend bei exakt dem gleichen Objektiv

 

 

bearbeitet von Gast
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vor 13 Stunden schrieb sthw:

Hallo zusammen, 

Ausgehende von der Frage was will ich für Objektive - technisch perfekte Werkzeuge oder Objektive die einen 'Charakter' haben  fange ich gerade immer mehr an zu überlegen:

Was macht eigentlich ein tolles, einzigartiges Objektiv aus?

Ein Objektiv ist für mich ein Arbeitsgerät, das "liefern" muss. Wenn ich damit zufrieden bin, dann ist es gut.

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vor 13 Stunden schrieb sthw:

Sind  u.a.  das alte 56er / f1,2 R , das 35er / f1,4 inzwischen überholt und leben von noch von ihrem Ruf 'Charakter-Linsen' zu sein ( ähnlich Altglas;-) ) und sind jedoch eigentlich ganz klar von den neuen bis in die Ecke perfekt scharfen & hochauflösenden  Nachfolger abgelöst? 

Das "alte 56er ist keine Charakterlinse, nur vielleicht nicht ganz so seelenlos wie manch andere moderne AF Linse. Das neue ist wohl etwas schärfer und das Bokeh in bestimmten Situation angenehmer. Der AF ist evtl. etwas treffsicherer, aber nicht unbedingt schneller. Wohl hauptsächlich anderst. Achja. Und es ist wohl bei Offenblende schon am Rand scharf. Und hat WR. Den Bildern wird man es kaum ansehen behaupte ich. Das alte wird (oder wurde?!) wohl auf Dauer nicht weitergebaut werden.

Das 35er ist anders. Wars es schon, als es noch "neu" war. Liegt wohl auch an dem gewölbten Bildfeld. Der eine mags, der andere findets schaize weil halt kein LP/mm Monster. Das35er wird immer noch gebaut. So eine Linse hat Charakter. Sonst würde sie nicht so stark polarisieren. Moderne Optiken zeichnen ein Bild, das den allermeisten gefällt ohne herausragend dabei zu sein. Eine Charakterlinsen dagegen, kann Zaubern. Nur nicht immer. Und vielleicht auch nicht für jeden. Wer darin keine "Magie" sehen kann, braucht es vermutlich nicht, alle anderen freuen sich daran. Es ist wohl das einzige Objektiv im XF Lineup, dass man als Charakterglas bezeichnen kann.

AF hängt nicht alleine am Objektiv sondern auch am Body. Und dann müsste man da noch schauen, was der Af leisten kann (Treffsicherheit vs. Nachführgeschwindigkeit etc).  Ein schneller AF hat aber erstmal keine Auswirkung darauf wie das Bild "gezeichnet" wird. Also für mich nicht wirklich eine Charakterfrage. Es gibt ja auch noch Objektive mit reinem Handbetrieb.

Das neue Linsen ein "tolleres" Bokeh haben, halte ich für eine sehr steile Behauptung. Auch "alte" Objektive können gerade darin eher glänzen. Und dann gilt natürlich erstmal zu klären, was schöner ist? Ich mag zum Beispiel Swirl nicht sonderlich. Oder unschöne harte Doppelkonturen. Ob die Highlights abgeblendet Polygone zeichnen ist mir wiederum nicht ganz so wichtig. Ausgeprägte Zwiebelringe müssen nicht sein. Aber auf einen schönen weichen Verlauf zwischen Schärfe/Unschärfe steh ich total (genau das, was moderne Linsen eher nicht unbedingt können).

Letztlich ist ein Objektiv ein Subjektives Werkzeug. Was dem einen gefällt wird nicht zwangweise den anderen zu selbigen Jubelstürmen führen. Es ist nur etwas schade, dass sämtliche aktuelle Rechnung auf LP/mm ausgelegt sind. Das kann für manches ganz gut sein (vor allem für Benchmarks... und das ist wohl auch der Grund), aber es vereinheitlicht halt irgendwie auch die Bilder. Alles ist brutal scharf, weil die teuren Profiwerkzeuge halt auf brutalen globalen Kontrast getrimmt sind. Der Effekt Ist für mich langsam tot gelutscht. (Ein Bild darf natürlich scharf sein, aber es muss nicht zwangsweise jedes Bild in Hochaufgelösten Details ertrinken um schön zu sein. Das würde auch für mehr Abwechslung beim Betrachten sorgen).

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Ich habe nur ein Fuji-Beispiel (eine Tatsache, die wahrscheinlich auch schon eine eigene Aussagekraft besitzt): Ich habe mir das 35/f2 gekauft und bereue inzwischen, nicht doch statt dessen das "laute" oder auch "unperfekte" 1.4 genommen zu haben. Ja, das f2 liefert sauber ab, macht, was es tun soll aber --- es ist einfach bis zum Bokeh hin durch & durch langweilig. Ob Chinese oder alte Zukios, Rokkors, Takumars  (...), das alles ist mir zumeist lieber ... Hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass ich kein Freund von Auto-Fokus und Video-Arbeiten bin. Neben Schärfe (zumindest im Zentrum) interessieren mich vermeintliche "Fehler" oder "Charakter"; ich suche Linsen nach Eigenarten aus, für mich ist das Objektiv das zentrale Werkzeug beim Realisieren einer "Vision" (Vorstellung). Und oft ist es auch ein Mittel, die eigene Vorstellung zu bereichern, dcrch etwas, was nicht 100% unter der eignen Kontrolle steht - ein nicht ganz zufälliger X-Faktor, eine schwer reproduzierbare Einmaligkeit ...

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vor 22 Minuten schrieb grimm:

[...] Ich habe mir das 35/f2 gekauft und bereue inzwischen, nicht doch statt dessen das "laute" oder auch "unperfekte" 1.4 genommen zu haben.[...]

Kurze Frage: Warum legst du dir dann nicht das XF 35mm F1.4 zu, wenn du deine Wahl bereust? Oder hast du es inzwischen geändert?

bearbeitet von Dare mo
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vor 11 Stunden schrieb Frischmilch:

 

 Aber auf einen schönen weichen Verlauf zwischen Schärfe/Unschärfe steh ich total (genau das, was moderne Linsen eher nicht unbedingt können).

 

Des macht Bilder einfach so schön plastisch!

 

vor 14 Stunden schrieb bastibe:

Objektive sind heutzutage hauptsächlich eine persönliche, ästhetische Entscheidung. Der Eine mag es wenn das Bokeh zum Rand hin oval wird, und einen Dreheffekt erzeugt. Der Andere mag ein bisschen Zwiebelring an Glanzlichtern. Ich mag es kantenlos und übers Bild gleichmäßig. Die Dritte mag es vor allem so weich wie möglich. Und dann kommen noch schwer bemessbare Größen wie der Fokusübergang und die Abhängigkeit zur Entfernung. 

Vielleicht ist des die zentrale Erkenntnis v.a. bei so einer kreativen Tätigkeit wie Fotografie (insbesondere wenn man es als Hobby hat & sich daher völlig frei austoben kann)

 

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Wenn ich einige der Meinungen korrekt lese, sollte man anstelle funktionierender, scharfer, aber leider etwas teurerer Objektive lieber nach Exemplaren mit "Charakter" greifen?

Oder lautet das Motto eher, jeder Fotograf sollte das Werkzeug verwenden, dass ihm selbst persönlich am Besten gefällt?

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vor 12 Stunden schrieb Frischmilch:

Letztlich ist ein Objektiv ein Subjektives Werkzeug. Was dem einen gefällt wird nicht zwangweise den anderen zu selbigen Jubelstürmen führen. Es ist nur etwas schade, dass sämtliche aktuelle Rechnung auf LP/mm ausgelegt sind. Das kann für manches ganz gut sein (vor allem für Benchmarks... und das ist wohl auch der Grund), aber es vereinheitlicht halt irgendwie auch die Bilder. Alles ist brutal scharf, weil die teuren Profiwerkzeuge halt auf brutalen globalen Kontrast getrimmt sind. Der Effekt Ist für mich langsam tot gelutscht. (Ein Bild darf natürlich scharf sein, aber es muss nicht zwangsweise jedes Bild in Hochaufgelösten Details ertrinken um schön zu sein. Das würde auch für mehr Abwechslung beim Betrachten sorgen).

Find ich einen sehr interessanten Gedanken - gerade auch im Bereich Personen / Portrait.

Bzw. Der Fokus auf Schärfe blockiert auch für mein Empfinden eben ggf. Auch andere kreative Herangehensweisen & Perspektiven.

Ich laufe manchmal Gefahr der Schärfe mehr Aufmerksamkeit als nötig zu widmen, da Schärfe halt leicht in der  100% Ansicht nachzuprüfen ist ( ähnlich Benchmark). 

 

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Gerade eben schrieb EchoKilo:

 

Oder lautet das Motto eher, jeder Fotograf sollte das Werkzeug verwenden, dass ihm selbst persönlich am Besten gefällt?

Ich glaub des kristallisiert sich heraus. 

Der eine will den Charakter schon beim machen des Fotos, der andere braucht/ will eine technisch, gute Basis für die Möglichkeiten der Bildbearbeitung/ Bildentwicklung am PC.

für mich hat alles in den Kommtaren seine Berechtigung & is für mich nachvollziehbar.

 

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vor 8 Stunden schrieb EchoKilo:

Oder lautet das Motto eher, jeder Fotograf sollte das Werkzeug verwenden, dass ihm selbst persönlich am Besten gefällt?

Ich sehe es jedenfalls so. Meine Vorlieben der Fotografie sind Architektur und Street, beide zwei sehr gegensätzliche Sujets, was die Auswahl an Linsen angeht. Für Street habe ich 2017 eine Japanreise komplett mit einer x100F fotografiert, mittlerweile habe ich diese nicht mehr, weil ich etwas flexibler mit Wechselobjektiven sein wollte. Daher mache ich diesen Bereich jetzt mit einem 18/1.4 oder dem kleinen unauffälligeren 27mm/2.8. Dabei gefällt mir beim 18er die sehr gute Grundschärfe und die Schnelligkeit des AF, allerdings würden einige sagen, die Linse hat keinen Charakter. Das 27er nehme ich weniger wegen der Abbildungsleistung, als viel mehr wegen der Kompaktheit, weil es in Kombination mit der X-Pro nah an die x100 herankommt. Einen speziellen Charakter sehe ich bei dieser Linse auch eher weniger. Ich würde sogar soweit gehen, dass es letztendlich sogar egal ist, welche Linse man benutzt, es kommt darauf an, dass Fotografierende sich auf die Linse einstellen und die Eigenarten kennen. Es gibt Fotografen, die beziehen Unschärfen, merkwürdiges Bokeh, Schärfeverlauf in ihre Bildkompositionen mit ein und machen gute Bilder damit. Andere kriegen mit eben genau diesen Linsen keine guten Bilder hin, weil sie nicht damit warm werden und sich nicht darauf einstellen (können).

Bei der Architekturfotografie sieht es anders aus für mich. Hier möchte ich eher gute durchgehende Schärfe und gute Abblendbarkeit ohne grossen Einfluss der Beugungsunschärfe, gute geometrische Korrektur und geringe Verzeichnung. Dabei sollte die Linse auch sehr neugierig sein, sprich möglichst weitwinklig. Aber eben solche Linsen sind eben auch sehr speziell, ein 8-16mm z.B. ist für die meisten, die keine solchen Anwendungsfall haben, daher eher uninteressant. Ich würde sogar fast sagen nutzlos.

Aber genau hier setzt genau das ein, was Fotografierende berücksichtigen sollten. Welche Motive möchte ich fotografieren, daraus folgt auch eine gewissen Selektion von Optiken vor vornherein. Dann kommen erst spezielle Eigenheiten einer gewählten Linse hinzu. Und hier muss dann geschaut werden, ob der Benutzende dann damit klarkommt. Und da würde ich sagen, dass dies sehr individuell ist und eher schlecht allgemeingültig beantwortet werden kann.

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vor 8 Stunden schrieb EchoKilo:

Wenn ich einige der Meinungen korrekt lese, sollte man anstelle funktionierender, scharfer, aber leider etwas teurerer Objektive lieber nach Exemplaren mit "Charakter" greifen?

Das kann ich so nirgends lesen. Man kann schon auch mal durch ein Milchglas fotografieren, aber zwischen Milchglas und absolutem globalen Kontrast gibst auch auch noch einen seeeeehr großen Bereich. Ein Objektiv ist nicht entweder scharf oder unscharf, auch wenn das derzeit gefühlt wohl oft so behauptet wird. Mir ist aber auch klar, dass man bestimmte Eigenschaften eines Objektivs halt nicht Objektiv messen kann. Deshalb sind sie für mich aber nicht unrelevant. Ein Objektiv darf scharf sein. Aber es darf darüber hinaus auch noch etwas mehr bieten, und ich würde es sogar begrüßen, wenn der globale Kontrast (und Chromas/Verzeichnung) nicht die einzigen Kriterien wären auf die Wert gelegt wird. Dass das meine Meinung ist, und nicht dem Durchschnitt der User entspricht ist mir dabei durchaus klar. Aus genau diesem Grund finde ich auch die die besseren manuellen Chinagläser so schön. Da ist zwar viel Mist dabei, aber es gibt durchaus auch brauchbares. 

Ich habe selber ein XF 23/1.4 WR, also eines von den modernen Auflösungsmonster. Und ich mag es wirklich sehr. Ich mag aber auch mein 75mm Kipon und das alte XF65mm. Auch das langweilige weil zu perfekte 35/2 hab ich, wenn auch aus anderen Gründen. Manchmal kommts nicht (nur) auf die optische Abbildung an, sondern auch aufs Handling. Ein Objektiv ist für mich gut, wenn es mir ermöglicht schöne Bilder zu machen. Es muss deshalb nicht teuer sein und nur ein bestimmtes (eher niedriges?!) Auflösungsvermögen besitzen

 

vor 8 Stunden schrieb EchoKilo:

Oder lautet das Motto eher, jeder Fotograf sollte das Werkzeug verwenden, dass ihm selbst persönlich am Besten gefällt?

Sollte so sein, oder?! Allerdings bekomm ich heute eher den Eindruck, dass das Werkzeug anhand seine Schärfeleistung ausgesucht wird. Was mir ähnlich sinnvoll erscheint wie einen Akkuschrauber anhand seines beigelegten Ladegeräts aus zu suchen.

 

vor einer Stunde schrieb Cubix:

Aber genau hier setzt genau das ein, was Fotografierende berücksichtigen sollten. Welche Motive möchte ich fotografieren, daraus folgt auch eine gewissen Selektion von Optiken vor vornherein

Ich würde es sogar nicht vom Motiv abhängig machen, sondern a) vom wie ich das Motiv fotografieren möchte und b) bei welcher Brennweite ich mich zu Hause fühle.

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vor 9 Minuten schrieb Frischmilch:

Sollte so sein, oder?! Allerdings bekomm ich heute eher den Eindruck, dass das Werkzeug anhand seine Schärfeleistung ausgesucht wird. Was mir ähnlich sinnvoll erscheint wie einen Akkuschrauber anhand seines beigelegten Ladegeräts aus zu suchen.

Insgesamt kann ich deinen Aussagen zustimmen. 👍

Einzig der Vergleich passt so gar nicht zu dem Thema. Ich denke, dass die optischen Qualitäten eines Objektives einen großen Anteil für die Kaufentscheidung für einen Fotografen hat, was bei einem Ladegerät für einen Akkuschrauber überhaupt nicht der Fall ist. Denn auch bei einem Akkuschrauber wird der Schwerpunkt für die Kaufentscheidung, wohl eher von der Leistung und Laufdauer entschieden und das kommt bei deinem Vergleich eher hin, wenn man also diesen Aspekt mit der optischen Leistung eines Objektives vergleichen würde. Das Ladegerät ist ein Zusatzgerät und wäre demnach also eher mit der Streulichtblende, ebenfalls ein Zusatzgerät, in deinem Beispiel vergleichbar. 😉

Aber ansonsten kann ich deinen Ausführen folgen und gut verstehen.

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....nunja... bis vor Kurzem wurden Digitalkameras ausschließlich anhand ihrer Megapixelzahl ausgewählt. Ein Rest davon ist bis zum heutigen Tage verblieben. Man liest es oft in Rechtfertigungen und Argumentationen zum 40 MP Sensor. Teilweise kratze ich mich dabei am Kopf...

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vor 18 Stunden schrieb Dare mo:

Kurze Frage: Warum legst du dir dann nicht das XF 35mm F1.4 zu, wenn du deine Wahl bereust? Oder hast du es inzwischen geändert?

Ich komme mit dem f2 gut zurecht - wie geschrieben: es macht seinen Job, ist WR, scharf, AF funktionierte akzeptabel (nervt dennoch manchmal) - nur gefallen mir die Bilder meiner alten (MF) Objektive einfach besser ... Vielleicht tausche ich das mal bei MPB gegen das 1.4, beide brauche ich nicht. In letzter Konsequenz sollte das Beispiel aber nur zeigen, dass man sich trotz langer Überlegung und Tipps von anderen, manchmal falsch entscheidet weil man eigentlich die eierlegende Wollmilchsau sucht - Perfektion mit Charakter :D
 

vor 14 Stunden schrieb EchoKilo:

Wenn ich einige der Meinungen korrekt lese, sollte man anstelle funktionierender, scharfer, aber leider etwas teurerer Objektive lieber nach Exemplaren mit "Charakter" greifen?

Oder lautet das Motto eher, jeder Fotograf sollte das Werkzeug verwenden, dass ihm selbst persönlich am Besten gefällt?

1. NEIN!
2. JA! Zusatzbemerkung: Wenn ausserhalb der cleanen, möglichst perfekten/sauberen Abbildungsleistungen andere Chrakteristika gewollt sind, ist es hilfreich, über den Tellerrand der Pixelpeeper zu schauen und einfach mal für wenig Geld ein paar MF-Objektive auszuprobieren - im härtesten Fall kann man sich die ja auch zunächst bei einem Foto-Freund leihen ...

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Theoretisch wären mir Schärfe (bei WW bis zum Rand, oberhalb von 23 mm ist mir der Rand egal), Abwesenheit von Farbsäumen und Bokeh-Qualität (ruhig/cremig) wichtig. Schneller und leiser AF wäre super. In der Praxis spielt das alles aber bei mir eine völlig untergeordnete Rolle. Der entscheidende Punkt ist wohl, dass das Fotografieren bei mir nie im Mittelpunkt steht, sondern immer eher nebenbei im Familienalltag passiert.

Bei mir entscheidet sich die Frage "18mm F1.4 oder 18mm F2.0" deswegen fast ausschließlich an der Größe. Ich habe schon einige der dickeren Klopper an der Kamera ausprobiert (16mm F1.4, 18mm F1.4, 16-80mm, etc.). Insb. die Festbrennweiten waren alle technisch top und den jeweiligen kleineren Alternativen haushoch überlegen. Leider hat es mir mit den großen und schweren Objektiven keinen Spaß mehr gemacht, die Kamera über die Schulter zu hängen und einfach überall hin mitzunehmen. Ich will die Kamera stundenlang am Handgelenk oder über der Schulter baumeln haben, während wir im Urlaub durch Städte schlendern, über Berge wandern, im Alltag mit dem Kind auf den Spielplatz gehen oder auf dem Markt einkaufen. Am besten wiegt die ganze Kombi nicht mehr als 500-600 g und ist schön kompakt. Dann ist die Kamera einfach mit dabei, ohne zu stören und mich einzuschränken.

Deswegen haben sich bei mir letztlich einige wenige Objektive im Fuji-Kosmos herauskristallisiert, mit denen ich am meisten Spaß habe: 18mm F2, 23mm F2, 28mm F2, 35mm F1.4. Im Laufe der Jahre habe ich die beiden mittleren abgestoßen, weil die Brennweiten unsinnig nah beisammen lagen. Somit bleiben nur die alten Klassiker 18 und 35. Ganz selten setze ich mal im Urlaub ein Zoom an, für "once in a lifetime"-Trips an Orte, wo man danach wahrscheinlich nie wieder hinkomme. Hier will ich mich in der Motivauswahl nicht durch die Wahl der FB limitieren, und für Objektivwechsel bleibt erfahrungsgemäß keine Zeit.

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