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Arbeitsfarbraum LR Classic und Darstellung auf dem Monitor


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Hallo zusammen,

kürzlich kam die Frage auf, was denn der Arbeitsfarbraum in Lightroom Classic sei. Eine Recherche hat ergeben, dass das Entwicklermodul wohl den ProPhoto-Farbraum verwendet, was für mich so viel heißt, dass die adressierbaren Farben eben diejenigen des ProPhoto-Farbraums sind. Aber ich bin nicht dahinter gekommen, wie denn dieser theoretische Farbraum zur Anzeige kommt. Was passiert denn mit einer Farbe, die in ProPhoto adressierbar ist, aber der Monitor, an dem ich die Bearbeitung durchführe, diese Farbe nicht darstellen kann?

Heißt das, dass man - was die extremen Farben angeht - im Blindflug agiert? Oder das der Rendering Intent für die Darstellung auf dem genutzten Monitor versucht, die Relationen bestmöglich zu erhalten, während die eigentliche Farbe gar nicht dargestellt werden kann?

Was passiert dann also, wenn ich z.B. in der Farbkorrektur das Gelb auf gesättigstes und hellstes Gelb stelle? Bekomme ich dann objektiv ein Gelb, das mein Monitor maximal anzeigen konnte, oder ein Gelb, das im ProPhoto-Farbraum am gelbsten ist, wenn ich es mit einem ProPhoto-Profil ausgebe?

Mir geht es darum: Wenn der Arbeitsfarbraum größer ist als der Anzeigenfarbraum, was regel ich denn dann nach dem Augenschein aus? Beschränken sich die Anpassungen auf die Möglichkeiten des gerade eingesetzten Monitors? Oder regel ich viel weiter, ohne es eigentlich sehen zu können, weil mein Monitor das nicht kann?

Danke im Voraus.

Gruß
Andreas

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Dafür gibt es ja die Soft-Proof-Option. Damit zeigt Dir Lightroom an, welche Farben im ausgewählten Farbraum wegbrechen, und gibt Dir so die Chance, die Farbigkeit des Bildes daran anzupassen. Das ist besser als irgendein standardisierter Rendering Intent, der alles über den gleichen Leisten schlägt. (Leider funktioniert das nur mit RGB-Farbräumen und ist beim Druck daher keine große Hilfe.)

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vor 13 Stunden schrieb mjh:

Dafür gibt es ja die Soft-Proof-Option. Damit zeigt Dir Lightroom an, welche Farben im ausgewählten Farbraum wegbrechen, und gibt Dir so die Chance, die Farbigkeit des Bildes daran anzupassen. Das ist besser als irgendein standardisierter Rendering Intent, der alles über den gleichen Leisten schlägt. (Leider funktioniert das nur mit RGB-Farbräumen und ist beim Druck daher keine große Hilfe.)

Servus Michael,

Danke für Deine Antwort. Insgeheim habe ich auf Deine Expertise gehofft.

Meine Frage setzt aber woanders an: Wenn ich es richtig verstehe (da kann schon der Fehler sein), dann editiere ich in LR im Entwicklermodul im ProPhoto-Farbraum. Wenn ich also einen Regler verschiebe, der Farben ändert oder ich schon ein RAW habe, in dem Farben enthalten sind, die nicht z.B. in sRGB oder AdobeRGB dargestellt werden können und ich aber an einem Monior sitze, der diese Farbe, so wie sie dargestellt werden müsste, nicht darstellen kann, dann müsste es doch so sein, dass ich nie das zu sehen bekomme, was eigentlich im Bild enthalten ist. Das würde doch bedeuten, dass ich die Regler schubse, bis ich an meinem Monitor glaube, dass es passt. Exportiere ich jetzt das Photo im ProPhoto-Farbraum und transportiere es zu einem Rechner mit Bildschirm, der mehr Farben des ProPhoto-Farbraums darstellen kann, dann müsste es doch so sein, dass ich plötzlich mein Bild anderes sehe.

Und da war meine Frage: Ich kann an meinem Monitor in den Extremen nur das sehen, was der Monitor (laut Profil) kann. Wenn ich also kein Softproof eingeschaltet habe, dann muss ja dennoch eine Umrechnung von den Farben des Arbeitsfarbraums zu den Farben des Monitorfarbraums stattfinden.

a) Welche Umrechnung an den Out-of-Gamut-Farben wird denn hier angewendet?

b) Kann ich mit den Reglern tatsächlich alles Farben des ProPhoto-Farbraums ansteuern? Oder steuer ich eigentlich nur im Farbraum des Monitors, da ja ansonsten die Entwicklung ein Glücksspiel wäre?

Vielleicht habe ich aber schon einen kompletten Fehler im Ansatz.

Gruß
Andreas

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Intern rechnet man zweckmäßigerweise in einem möglichst großen Farbraum, um sich für später keine Option zu verbauen. Das könnten L*a*b oder CIEXYZ sein, die zwar nicht dem RGB-Farbmodell entsprechen, mit denen sich aber ohne jede Beschränkung des Gamut alle für uns sichtbaren Farben darstellen lassen. Der RGB-Farbraum ProPhoto ist immerhin eine gute Annäherung daran. Was dann bei der Anzeige auf dem Bildschirm passiert, ergibt sich aus dem verwendeten Profil, mit dem die Farben in den Farbraum des Bildschirms umgerechnet werden. Übrigens kannst Du für den Softproof auch das Profil Deines eigenen Bildschirms auswählen und Dir dann anzeigen lassen, welche Farben außerhalb des Gamut liegen.

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