exkoelner Posted December 4, 2024 Share #1 Posted December 4, 2024 (edited) Werbung (verschwindet nach Registrierung) Hallo Gemeinde, ich wollte euch fragen, wie eure Erfahrungen zum Thema Pixelshift sind? Ich habe jetzt mehrere Videos zum Thema mir angeschaut, und finde widersprüchliche Aussagen und oft, anhand der Videos, schwer nachvollziehbare. Das ist natürlich der Reduzierung der Auflösung der hochauflösenden Einzelaufnahmen in einem Video auf FullHD geschuldet, da geht etwas verloren. Daher die Unsicherheit. Ein zweiter Grund ist, später X-T4 oder X-T5? Ist der Pixelshift eine relevante Verbesserung der Bildqualität für euch, oder nur nettes Schnickschnack? Hintergrund: An der Wand eines Freundes hängt ein 90x60cm großes Bild von mir, gemacht mit meiner längst verschenkten Nikon D40 mit 6 MP. Ich habe vor Print mit dem Labor telefoniert, um zu klären ob die Bildqualität den kaschierten ca. 100€-Abzug trägt. Die Antwort war ja, und hat sich real auch bestätigt. Das habe ich immer im Hinterkopf, wenn ich gerade mal wieder dem Pixel-Wahn verfalle. Ist der Pixelshift echte, spürbare Innovation oder nur Marketing? Es gibt diverse Möglichkeiten, eine Aufnahme qualitativ Großformat-fähig zu machen, die definitiv beste ist eine Großformatkamera auf Stativ! Hält man sich nicht daran, weil man keine Großformat-Kamera hat oder das Motiv das nicht möglich macht, gilt Wildwest - ein gutes Bild ist ein gutes Bild ist ein gutes Bild (frei nach Gertrude Stein "a rose"). Der IBIS bei der X-T4 ist für mich eine echte Innovation. Er erweitert die stativlose Fotografie in lowlight enorm, also für mich irgendwie ein "must have". Der Pixelshift konkurriert mit diversen Software- (Topas, Luminar Neo, etc.) und Hardware-Lösungen (Panorama) für dasselbe Problem, also womöglich kein "must have"? Habt ihr mit dem Pixelshift eure output-Rate an großformatigen Hardcopies/Abzüge vergrößert, vermehrt - oder nicht? Ich muss ehrlich dazu sagen, das meine hardcopies im Großformat bisher selten und Motivgetragen waren, die gesamte Bildkomposition schlug immer Pixelpeeping! Ähnliches gilt für ISO-Werte, lieber ein spontan entstandenes spannendes Bild in Klein, oder in groß und womöglich unscharf, als gar keins oder ein langweiliges aus derselben Serie, nur weils knallscharf war. By the way, die Fuji X-T4 ist second hand derzeit für ca. 900€ zu haben, die X-T5 (bis zur X-T6) neu für ca. 1500€-1700€. Ist ein Pixelshift-fähiger Sensor eventuell empfindlicher, störanfälliger? Braucht man den? Bin gespannt auf eure Erfahrungen zum Thema! Ein Pro-Pixelshift-Video, das mir schwer fällt anhand der gezeigten Bildbeispiele die positive Bewertung des Pixelshift nachzuvollziehen: Edited December 4, 2024 by exkoelner Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted December 4, 2024 Posted December 4, 2024 Hi exkoelner, Take a look here Pixelshift versus Hochrechnen!?. I'm sure you'll find what you were looking for!
Konverter Posted December 4, 2024 Share #2 Posted December 4, 2024 Hallo exkoelner, möchtest Du Dir wirklich den Aufwand mit Pixelshift antun? Für ein Wandbild mit 90*60 und einer Auflösung von 300dpi benötigst Du im optimalen Fall eine Vorlage mit 10.654*7.110 Pixeln. Eine X-T4 bietet 6.240*4.160 und eine X-T5 7.728*5.152 Pixel. Lightroom bietet mittlerweile eine Funktion an, aus einem RAW eine Datei mit einer höheren Auflösung zu generieren (KI-unterstützt, nach meinem Wissen). Die Ergebnisse für Bilder aus beiden Kameras, die ich damit erzielt habe, sind in meinen Augen mehr als überzeugend. Ich rede hierbei aber nur von Landschaftsfotografie. Pixelshift käme für mich nur noch in Frage, wenn ich deutlich größer drucken lassen wollte oder wenn ich auf absolut feinste Details angewiesen wäre. Du benötigst halt auch absolut statische Motive (und Windstille)... Grüße aus Köln Ingo RedRobin, exkoelner and AS-X 3 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
hanshinde Posted December 4, 2024 Share #3 Posted December 4, 2024 (edited) Für ein Wandbild und die dabei üblichen Betrachtungsabstände sollten 150 dpi mehr als genug sein, wahrscheinlich reichen selbst 100 dpi locker aus. Man sollte also auch mit den 26MP-Fuijis schon ganz schön weit kommen. So weit die Theorie. Zur Praxis: Mein größter Druck auf Alu-Dibond (heißt das so?) misst 75 x 50 cm, basiert auf einem 24MP-Foto (aus der X-T100) ist sehr scharf – da ginge noch deutlich mehr. Außerdem habe ich zwei Leinwände mit 120 x 80 cm drucken lassen, eine aus einem 16MP-Foto (aus der E2) und das andere aus einem 24MP-Foto (E3). Und was soll ich sagen: Man sieht keinen Unterschied in Sachen Auflösung/Schärfe - beide Drucke sind prima. Keine der betreffenden Bilddateien wurde irgendwie mit KI-Tools oder anderweitig von mir hochskaliert. Was der Dienstleister damit gemacht, weiß ich nicht. Weil mir die Ergebnisse sehr gefallen, ist mir das auch egal. Seit diesen Erfahrungen habe ich persönlich kein Interesse mehr an Pixelshift, das prinzipbedingt immer Einschränkungen hat. Wenn eine neue Kamera das als Zugabe mit bietet, würde ich es sicher mal testen. Aber extra Geld würde ich dafür nicht ausgeben. Edited December 4, 2024 by hanshinde exkoelner and RedRobin 2 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
exkoelner Posted December 4, 2024 Author Share #4 Posted December 4, 2024 vor einer Stunde schrieb Konverter: Hallo exkoelner, möchtest Du Dir wirklich den Aufwand mit Pixelshift antun? Für ein Wandbild mit 90*60 und einer Auflösung von 300dpi benötigst Du im optimalen Fall eine Vorlage mit 10.654*7.110 Pixeln. Eine X-T4 bietet 6.240*4.160 und eine X-T5 7.728*5.152 Pixel. Lightroom bietet mittlerweile eine Funktion an, aus einem RAW eine Datei mit einer höheren Auflösung zu generieren (KI-unterstützt, nach meinem Wissen). Die Ergebnisse für Bilder aus beiden Kameras, die ich damit erzielt habe, sind in meinen Augen mehr als überzeugend. Ich rede hierbei aber nur von Landschaftsfotografie. Pixelshift käme für mich nur noch in Frage, wenn ich deutlich größer drucken lassen wollte oder wenn ich auf absolut feinste Details angewiesen wäre. Du benötigst halt auch absolut statische Motive (und Windstille)... Grüße aus Köln Ingo Nee - natürlich nicht! Mein 6 MP Beispiel sollte ja zeigen, das ich den MP-Wahn für mehr als fraglich halte. Aber, ich kaufe jetzt sukkzessive neue Optiken für meine kleine X-T1 und habe auch schon mal von einem bescheidenem Scan ein 2x3m Foto printen lassen für ne Ausstellung. Ich weiß heute ja nicht, was ich in 2 Jahren für Printgrößen haben werde. Wenn ich glauben würde, das ein 40 MP Sensor plus Pixelshift im Vergleich zu guter Software-Entwicklung da erhebliche Unterschiede macht, investiere ich völlig anders. Und daher der Reality-Check bei den Anwendern solcher "neuartigen" Technologien. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 4, 2024 Share #5 Posted December 4, 2024 (edited) Im Prinzip bringt der Pixelshift natürlich eine echte vergrößerte Auflösung. Damit das funktioniert, darf sich während der Aufnahmeserie aber nichts bewegen, weder die Kamera noch irgendetwas im Bild noch die Lichtquelle(n). Und „nichts“ heißt hier wirklich „nichts“. Kleinste Erschütterungen oder ein Windhauch, der die Blätter von Bäumen bewegt, können zu hässlichen und schwer zu beseitigenden Artefakten führen. Wenn man die echte Auflösungsvergrößerung tatsächlich braucht und die Aufnahmebedingungen vollständig kontrollieren kann, ist Pixelshift eine gute Sache. Wenn es aber nur darum geht, bei Drucken in großen Formaten genug Pixel liefern zu können, damit sich auch bei einer Betrachtung mit der Nasenspitze auf dem Bild keine sichtbare Verpixelung zeigt, dann ist das KI-basierte Hochskalieren die Methode der Wahl – man erspart sich damit eine Menge Stress. Ich habe Pixelshift mit Kameras verschiedener Hersteller ausprobiert und bin davon wieder abgekommen. Meist lohnt es die Mühe nicht. Edited December 4, 2024 by mjh forensurfer, exkoelner, tomassini and 1 other 4 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
forensurfer Posted December 4, 2024 Share #6 Posted December 4, 2024 Du hast mit der D40 doch bereits erfolgreich festgestellt, dass es keine Notwendigkeit für mehr MP gibt. Meine Erfahrungen sind u.a.: 8MP Coolpix 8800 auf 120x160 cm Leinwand mit detailreichem Landschaftsmotiv 10 MP mit Nikon V1 an der Kieler Bucht auf Aludibond 30 MP mit GFX 50r Panoramaprint auf 2m Breite. Ja die Details der GFX sind noch ein kleines bischen besser, aber alle 3 Bilder faszinieren die Betrachter uneingeschränkt. MrFu and exkoelner 2 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
exkoelner Posted December 4, 2024 Author Share #7 Posted December 4, 2024 Werbung (verschwindet nach Registrierung) vor 24 Minuten schrieb hanshinde: Für ein Wandbild und die dabei üblichen Betrachtungsabstände sollten 150 dpi mehr als genug sein, wahrscheinlich reichen selbst 100 dpi locker aus. Man sollte also auch mit den 26MP-Fuijis schon ganz schön weit kommen. So weit die Theorie. Zur Praxis: Mein größter Druck auf Alu-Dibond (heißt das so?) misst 75 x 50 cm, basiert auf einem 24MP-Foto (aus der X-T100) ist sehr scharf – da ginge noch deutlich mehr. Außerdem habe ich zwei Leinwände mit 120 x 80 cm drucken lassen, eine aus einem 16MP-Foto (aus der E2) und das andere aus einem 24MP-Foto (E3). Und was soll ich sagen: Man sieht keinen Unterschied in Sachen Auflösung/Schärfe - beide Drucke sind prima. Keine der betreffenden Bilddateien wurde irgendwie mit KI-Tools oder anderweitig von mir hochskaliert. Was der Dienstleister damit gemacht, weiß ich nicht. Weil mir die Ergebnisse sehr gefallen, ist mir das auch egal. Seit diesen Erfahrungen habe ich persönlich kein Interesse mehr an Pixelshift, das prinzipbedingt immer Einschränkungen hat. Wenn eine neue Kamera das als Zugabe mit bietet, würde ich es sicher mal testen. Aber extra Geld würde ich dafür nicht ausgeben. Ich habe mal nen 2x3m in SW printen lassen, verteilt auf 2 Bahnen für ne Ausstellung. Da war der Look entscheidend, und wie man allgemein auch weiß, der Betrachtungsabstand im Verhältnis zur Gesamtgröße. Vorsichtshalber habe ich aus der leicht verwackelten Aufnahme dann doch ne Tiff-Datei gemacht, um die schon anfängliche nicht Top-Qualität nicht noch weiter zu verschlechtern beim Hochskalieren. Allein das hochladen zum Printlabor dieser dann 500 MB-Datei hat ewig gedauert ... später sagte mir jemand aus nem anderen Labor, ab 30 MB (ca. A3) wird oft sowieso nur noch hochskaliert, das hätteste dir sparen können. Ich weiß, in Photoshop extrapolierte Bildgrößen sind nicht vergleichbar mit echten Pixeln in Detailreichtum und Schäfeeindruck, weil ich das schon oft gemacht habe ... es kommt eben auch auf das Bild an. Ich fand die Pixelshift-Technologie daher bei nem statischen Motiv, wie z.B. Architektur schon spannend ... allerdings für ein Endergebnis das dann sich kaum von einem extrapoliertem Bild unterscheidet, dann nicht. Mein größtes mit ner Digicam gemachtes, auch ca. 2x3m habe ich 2002 mit der D1 und der Panorama-Technik 2-Reihig gemacht, und war erstaunt wie gut das geworden ist. Allerdings wäre natürlich, wenn Pixelshift in diesen Dimensionen etwas bringt, die Sache bequemer und öfter anwendbar. Ich kann es eben aufgrund fehlender eigener Praxis nicht beurteilen. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 4, 2024 Share #8 Posted December 4, 2024 Vor etlichen Jahren hatte die LFI mal eine Ausstellung von Aufnahmen der Leica S in ihren damaligen Redaktionsräumen gezeigt, und die Fotos im größten Format präsentiert, das sich in einem Stück printen ließ. Bezogen auf die originale Bildauflösung lief das auf rund 75 ppi hinaus. Dafür waren die Bilder sorgfältig hochskaliert worden, mit traditionellen Verfahren, denn die KI-basierten Alternativen gab es noch nicht. Aber selbst wenn man direkt vor den Prints stand, sahen sie immer noch ganz ansehnlich aus, und aus einem normalen Abstand, der einem das ganze Bild zu sehen erlaubte, war es eh egal. exkoelner 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
exkoelner Posted December 4, 2024 Author Share #9 Posted December 4, 2024 vor 12 Minuten schrieb mjh: Im Prinzip bringt der Pixelshift natürlich eine echte vergrößerte Auflösung. Damit das funktioniert, darf sich während der Aufnahmeserie aber nichts bewegen, weder die Kamera noch irgendetwas im Bild noch die Lichtquelle(n). Und „nichts“ heißt hier wirklich „nichts“. Kleinste Erschütterungen oder ein Windhauch, der die Blätter von Bäumen bewegt, können zu hässlichen und schwer zu beseitigenden Artefakten führen. Wenn man die echte Auflösungsvergrößerung tatsächlich braucht und die Aufnahmebedingungen vollständig kontrollieren kann, ist Pixelshift eine gute Sache. Wenn es aber nur darum geht, bei Drucken in großen Formaten genug Pixel liefern zu können, damit sich auch bei einer Betrachtung mit der Nasenspitze auf dem Bild keine sichtbare Verpixelung zeigt, dann ist das KI-basierte Hochskalieren die Methode der Wahl – man erspart sich damit eine Menge Stress. Ich habe Pixelshift mit Kameras verschiedener Hersteller ausprobiert und bin davon wieder abgekommen. Meist lohnt es die Mühe nicht. Danke für die Info. Praxis-Erfahrung eben, nutzt man es oder nicht? Denn die Artefakte beim Zusammenrechnen sieht man ja erst dann, den Mehraufwand hat man aber sofort. Und ich kenne mich, wenn ich ein paar mal "aus Spaß" das Stativ mitgeschleppt habe, um ne Pixelshift-Aufnahme zu machen, so ins Blaue hinein und eben kein ideal dafür geeignetes Motiv hatte, frustriert mich das so, das ich es dann irgend wann nicht mehr nutzen werde. Dem sehr ähnlich, wie du deine Erfahrungen beschrieben hast. Meine 2x3m Mega-Prints waren spontane Auftragsarbeiten. Da war das Motiv halbwegs klar, der Verwendungszweck und das Honorar passte. Würde ich so etwas öfter vorhaben, würde ich mir ne gebrauchte Fuji GFX XY kaufen. Ich hatte damals auch überlegt, das mit Mittelformat oder Großformat zu machen, damals noch analog und anschließend einscannen - aber der Test mit der Digicam-KB war so erstaunlich gut, das ich entschied es dabei zu belassen und mehr Zeit am Rechner verbrachte. Fazit: Eignet sich das Motiv für Pixelshift, eignet es sich auch für Panorma, zur Not auch 2-reihig. Das sind dann 8x ca. 20 MP = 160 MP. Und mein spontan-Geknipse, Portraits, irgendwas mit Mensch oder Viehch, oder bewegter Natur geht nur mit Software hochgerechnet in großen Prints. Dann reicht auch die X-T4 ... danke. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Rico Pfirstinger Posted December 4, 2024 Share #10 Posted December 4, 2024 Es gibt leider kaum Situationen und Motive, bei denen sich PS praktisch als Option eignet. Am Ende ist Hochrechnen also die bessere Option. Basierend auf 100 MP konnte ich sehr gute 400 MP Ergebnisse erzielen, sei es mit Lightroom oder Topaz Photo AI. Auch aus dem geringer auslösenden APS-C-Sensor kommen gute 160 MP Ergebnisse, auch bei der X100VI. Und sogar mit der H2S habe ich ganz gute 100 MP Bilder für Ausstellungen gewonnen. Praktisch spielt PS Multishot deshalb keine Rolle. Ich verwende die Funktion nicht mehr. Das mag sich ändern, wenn das Zusammensetzen besser funktioniert. Evtl. sollte ich mal X-Transformer checken, Brian wollte da eigentlich schon vor einiger Zeit einen eigenen Algo bringen, der mit Bewegungsartefakten besser umgehen kann. exkoelner 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 4, 2024 Share #11 Posted December 4, 2024 vor 2 Minuten schrieb exkoelner: Fazit: Eignet sich das Motiv für Pixelshift, eignet es sich auch für Panorma, zur Not auch 2-reihig. Das sind dann 8x ca. 20 MP = 160 MP. Und mein spontan-Geknipse, Portraits, irgendwas mit Mensch oder Viehch, oder bewegter Natur geht nur mit Software hochgerechnet in großen Prints. Dann reicht auch die X-T4 ... danke. Die Panoramatechnik halte ich auch für eine gute Alternative; sie ist in der Praxis robuster (weniger artefaktanfällig) und bringt eine mindestens vergleichbare Auflösungssteigerung. exkoelner and alba63 2 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
MadCyborg Posted December 4, 2024 Share #12 Posted December 4, 2024 Hihi, habe seit dem letzten Winter eine X-T5 und hatte bis eben vergessen, dass die ja Pixelshift kann. Ich habe damit glaube ich 3x gespielt, dann nie wieder. Im Grunde wurde ja schon alles gesagt: 100, oder gar 75 DPI reichen eigentlich meistens (man halte sich mal einen klassischen Bildschirm vor Augen). Und sonst halt Panorama, das habe ich tatsächlich schon öfter genutzt um dann gewaltige Abzüge zu machen. Die Motive wären allesamt für Pixelshift ungeeignet gewesen. exkoelner 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
alba63 Posted December 4, 2024 Share #13 Posted December 4, 2024 vor 3 Stunden schrieb mjh: Die Panoramatechnik halte ich auch für eine gute Alternative; sie ist in der Praxis robuster (weniger artefaktanfällig) und bringt eine mindestens vergleichbare Auflösungssteigerung. Ich hab mich schon gewundert, dass das nicht schon früher kam. Das geht zwar am besten vom Stativ aus, aber schon an einen Baum oder Ähnliches gelehnt bekommt man gute Ergebnisse. 2-4 Bilder ergeben meist sehr gute Ergebnisse, und man hat soviel Auflösung, dass man seinen genauen Bildausschnitt nachher gut auswählen kann. Den kann man beim Aufnehmen natürlich nicht genau planen wie mit einem Bild. Übrigens: Guter Raw- Konverter (z.B. DxO PureRaw) + LR --> verbessern (Superauflösung) + anschließendes Topaz sharpen bringt einem derart krass gute und scharfe Files, dass eigentlich kein Bedarf mehr an "noch mehr" besteht. Ein 24MP Foto wird dabei zu einem 96MP Bild mit beeindruckender Schärfe. exkoelner 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
SrMi Posted December 4, 2024 Share #14 Posted December 4, 2024 Pixel Shift hilft gegen Aliasing und kann das Rauschen reduzieren. Hier ist eine Analyse von Jim Kasson mit GFX100S: https://blog.kasson.com/gfx-100s/pixel-shift-with-the-fujifilm-gfx-100s/ Ich finde es weniger brauchbar wenn irgendwelche Bewegungen im Bild stattfinden (wie in meisten Landschaftsaufnahmen). Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 4, 2024 Share #15 Posted December 4, 2024 vor 22 Minuten schrieb SrMi: Pixel Shift hilft gegen Aliasing und kann das Rauschen reduzieren. Ja, die theoretischen Vorzüge sind unbestritten, und im besten Fall sind die Ergebnisse fantastisch. Das Problem ist halt, diese Vorteile in der Praxis zu realisieren. (Manche Hersteller bieten Varianten an, die sich robuster gegenüber kleinen Bewegungen zwischen den Aufnahmen verhalten, aber das sind dann keine reinen Pixel-Shift-Verfahren mehr, was auch die theoretisch erzielbaren Vorteile von vornherein reduziert.) Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
zaphod Posted December 5, 2024 Share #16 Posted December 5, 2024 (edited) vor 21 Stunden schrieb mjh: Im Prinzip bringt der Pixelshift natürlich eine echte vergrößerte Auflösung. Damit das funktioniert, darf sich während der Aufnahmeserie aber nichts bewegen, weder die Kamera noch irgendetwas im Bild noch die Lichtquelle(n). Und „nichts“ heißt hier wirklich „nichts“. Kleinste Erschütterungen oder ein Windhauch, der die Blätter von Bäumen bewegt, können zu hässlichen und schwer zu beseitigenden Artefakten führen. vor 10 Stunden schrieb mjh: Ja, die theoretischen Vorzüge sind unbestritten, und im besten Fall sind die Ergebnisse fantastisch. Das Problem ist halt, diese Vorteile in der Praxis zu realisieren. (Manche Hersteller bieten Varianten an, die sich robuster gegenüber kleinen Bewegungen zwischen den Aufnahmen verhalten, aber das sind dann keine reinen Pixel-Shift-Verfahren mehr, was auch die theoretisch erzielbaren Vorteile von vornherein reduziert.) Bei Panasonic (hier: S5II) geht das alles in der Kamera ohne zusätzliche Software und ausgeliefert wird ein RAW. Zusätzlich kann voreingestellt werden, wie sich die Kamera bei Bewegungen zwischen den einzelnen Bildern verhält. Im einen Fall (Mode1: hochauflösendes Bild stur berechnen) sind die Artefakte sichtbar, im anderen Fall (Mode2: Bewegung berücksichtigen) erfolgt in kritischen Bereichen dann kein Zusammenrechnen von Einzelbildern, sondern nur ein einzelnes Bild wird verwendet. Mit dem Ergebnis, dass das hochauflösende Bild dann in diesen Bereichen (und nur dort!) gewissermaßen über weniger Auflösung verfügt. Hört sich abenteuerlich an, funktioniert in der Praxis aber recht ordentlich und fällt oftmals kaum auf bzw. man muss schon wissen, wo man genau hinschauen muss. Wie sich das dann geprintet darstellt, kann ich nicht sagen. Auf die Spitze getrieben hat es Panasonic dann damit, dass der "High-Res Mode" auch mit Langzeitbelichtungen bis zu 8 Sekunden möglich ist, aber das habe ich noch nicht ausprobiert und frage mich auch, wie das dann noch funktionieren soll. Aber gut, die Kamera hat auch einen Modus, in dem High-Res Bilder ohne Stativ aus der Hand geschossen werden können... Das alles ist dann natürlich, wie Du ja auch bereits sagst, kein reines Pixel-Shift mehr, sondern computational photography. Schön ist es dabei aber auf jeden Fall, dass sich zusätzlich zum High-Res Raw noch ein zusätzliches "normales" RAW generiert lässt. Auf dieses kann dann im Fall der Fälle noch zurückgegriffen werden, wenn das High-Res Bild wegen Bewegung oder was auch immer verkorkst ist. Edited December 5, 2024 by zaphod Satz mit vielen Nebensätzen zur besseren Verständlichkeit glattgezogen lichtschacht 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
zaphod Posted December 5, 2024 Share #17 Posted December 5, 2024 vor 17 Stunden schrieb Rico Pfirstinger: Es gibt leider kaum Situationen und Motive, bei denen sich PS praktisch als Option eignet. Am Ende ist Hochrechnen also die bessere Option. Zugegebenermaßen eine Nischenanwendung, aber z.B. für die Digitaliserung im Museumsbereich bleibt das (Pixel-Shift) durchaus interessant, um im Einzelfall gerade bei kleinformatigen Vorlagen eine sehr hohe Auflösung generieren zu können, ohne gleich mit Pixelboliden arbeiten zu müssen, deren generierte Pixelmaße für das Gros der Objekte gar nicht benötigt werden. Klar kann im Nachhinein alles heruntergerechnet werden, aber zunächst müssen die Datenmengen ja auch ein mal bewältigt werden. Im zumeist von der öffentlichen Hand getragenen Kulturbereich sind potente Grafik-Workstations mit Massen an schnellem Speicherplatz wohl eher die Ausnahme, hier kann eine vergleichsweise gering auflösende Vollformat-Kamera mit der Option auf ein hochauflösendes Pixel-Shift Bild durchaus Sinn machen. Zumal die Verwendung von Pixel-Shift ja auch die Farbtreue sehr positiv beeinflusst. Hochrechnen wäre in diesem Bereich auch deshalb schon keine Option, weil das Hinzuzaubern von Zwischenpixeln dem Charakter einer 1:1 Reproduktion des Originals widersprechen würde. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
exkoelner Posted December 5, 2024 Author Share #18 Posted December 5, 2024 (edited) Mal so ne dumme Frage am Rande: Kann Pixelshift nicht auch dazu führen, das künstliche Unschärfen entstehen, sogar Details verloren gehen? Das letzte mal, als ich mit meinem Photoshop CS5 oder ner Panorama-Software "gemergt" habe, erinnerte mich das Häckschen "Artefakte vermeiden" (oder so ähnlich) daran, das Doppelkonturen, durchs Bild laufende Personen, vom Wind bewegte Blätter, etc. von der Software weggerechnet werden. Hat man ja auch bei HDR-Ausgaben einer Bilderserie. Bei der kostenlosen Panorama-Software war das oft ein Problem, weil die zu schlicht war. Man sah noch Reste, wenn irgendwas zu stark abwich, also Bild 1 und 3 zu starke Unterschiede hatte. Bei Photoshop hatte man da mehr Möglichkeiten, wenn ich mich recht erinnere. Habe Photoshop mit meinem alten iMac sterben lassen ... Und, wie gesagt ist schon was länger her, meine ich mich zu erinnern das die Verrechnungsstärke der Einzelaufnahmen zu einem homogenen neuem Gesamtbild variiert werden konnte? Ist ja auch logisch bei nem Panorama erklärt, da schwenkt man im Stativkopfkreis um 180 Grad oder so, und natürlich ergäbe jede Einzelaufnahme "händisch" übereinander gelegt zum Panorama bei z.B. geraden Linien allein dadurch eine Linienkreuzung, eine Linientreppe oder so ähnlch. Das will man natürlich nicht haben, daher "merged" eine gute Software das weg, damit es saubere, passende Übergänge gibt. Nur wie macht die das? Sie "denkt" sich die Linie anhand der gemessenen Pixeldaten passend, und verbindet dann künstlich die Linienfragmente der Einzelaufnahmen, so das eine gesamt logisch wirkende Linie entsteht. Genau genommen, eine Frühversion von KI. Sie errechnet aus den Einzelaufnahmen ein geschätztes Gesamtbild, von irgendwelchen Algorithmen bestimmt. Macht Pixelshift nicht genau dasselbe? Ist damit Pixelshift nicht einfach nur eine modernere, cleverere Methode des Hochskalieren? Denn 75dpi kann jeder in Sekunden auf 140 oder 700 dpi hochrechnen, die Treppenstrukturen fallen weg, aber das ganze wird natürlich nicht Detailgetreuer, sondern nur flächiger. Wenn eine Pixelshift-Aufnahme aus bis zu 20 Einzelbildern besteht, wie werden denn die zusammen gerechnet? 20 Tischkanten will auch in diesen Pixelbasierten Aufnahmen niemand haben. Also wird wahrscheinlich anhand von Algorithmen gemittelt in der Software entschieden, so - das ist jetzt die Tischkante, und alles was stört, wird weggerechnet! Aber das ist dann doch etwas völlig anderes, als der 40 MP-Sensor will - mehr Details. Oder sehe ich das falsch? Edited December 5, 2024 by exkoelner Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
mjh Posted December 5, 2024 Share #19 Posted December 5, 2024 vor 6 Stunden schrieb exkoelner: Macht Pixelshift nicht genau dasselbe? Ist damit Pixelshift nicht einfach nur eine modernere, cleverere Methode des Hochskalieren? Keineswegs. Bei der einfachsten Art des Pixelshift wird der Sensor horizontal und vertikal um jeweils den Pixel Pitch verschoben. Mit vier Aufnahmen erreicht man dann, dass jeder Bildpunkt zweimal mit grünempfindlichen und je einmal mit blau- beziehungsweise rotempfindlichen Sensorpixeln abgetastet – bei Bayer-Sensoren; X-Trans erfordert noch eine Aufnahme mehr, da das Farbfiltermuster ja komplexer ist. Auf diese Weise kann die Kamera ein Bild mit der unveränderten Megapixelzahl berechnen, ohne Farbkomponenten aus Nachbarpixeln interpolieren zu müssen – das Demosaicing fällt weg. Das das Demosaicing die effektive Auflösung verringert, erreicht man mit Pixel Shift statt Demosaicing eine höhere effektive Auflösung und zusätzlich eine höhere Farbtreue und Farbsättigung, da es keine Demosaicing-Artefakte gibt. Wenn man es mit der Auflösungserhöhung noch weiter treibt, wiederholt man die oben beschriebene Aufnahmeserie viermal und verschiebt den Sensor dazwischen horizontal und vertikal um jeweils den halben Pixel Pitch. Man kann dann vier RGB-Bilder berechnen – ohne Demosaicing wie oben beschrieben –, die um halbe Pixel verschoben sind, was bedeutet, dass man das Motiv mit der doppelten horizontalen und vertikalen Auflösung abgetastet hat. In einem weiteren Berechnungsschritt erhält man daraus eine vierfache Pixelzahl. Dazu wird zunächst jedes der vier Bilder auf die vierfache Pixelzahl skaliert, aber nicht etwa auf irgendeine besonders „moderne“ oder „clevere“ Weise, sondern ganz stumpf per Pixelwiederholung. Danach kann man die vier Bilder in vier Ebenen übereinanderlegen und durch Verschiebungen um jeweils ein Pixel zur Deckung bringen (durch die Vergrößerung entspricht die Verschiebung um halbe Pixel bei der Aufnahme nun einer Verschiebung um ganze Pixel im Bild). Diese vier Ebenen werden schließlich zum hochaufgelösten Bild verrechnet. Der Auflösungsgewinn resultiert aus der feineren Abtastung um den halben Pixel Pitch, also so, als wären die Sensorpixel nur halb so breit und hoch. EchoKilo 1 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
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