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vor 5 Stunden schrieb Manzoni:

...

wenn ich in den laden gehe und mir ne Jeans kaufe, gebe ich die dann auch nicht zurück…..ich bin über 18 Jahre alt und (noch) voll geschäftsfähig 

Im Laden kannst du die Jeans anprobieren, per Fernabsatz (manche sagen auch 'online') geht das halt nicht.
Bei solchen Käufen ist eigentlich nur erlaubt, die Ware so zu testen, wie es auch in einem Ladengeschäft möglich wäre.

Leider sind viele Menschen recht skrupellos bei dem eigenen Vorteil. Da werden bestellte Sachen zurückgesandt, weil ein anderer Händler denselben Artikel um 3% günstiger anbietet, Ganz ohne jeden Gedanken daran, welche Kosten durch solche Aktionen verursacht werden, die letztendlich alle Kunden bezahlen.

Allerdings ist das auch kein Wunder, werben doch manche großen Verkäufer mit Sprüchen, wie 'Geiz ist geil'.


Selbst in Bereichen, wo Fachkräfte eigentlich notwendig sind, um Kunden gut und zielgerichtet zu beraten, wird danach dann im Internet gekauft, weil der Preis dort eben etwas günstiger ist. So kann kein Laden, kein Unternehmen, gute Fachberater bezahlen. So was nenne ich eine Erschleichung von Beratungsleistungen.

In meinem Beruf mache ich das inzwischen so, dass Neukunden, die ganz viel Beratung und detailliert ausgearbeitete Angebote haben möchten, erstmal dafür bezahlen müssen. Aus Erfahrung der Dreistigkeit eben. Wird ein Anfrager dann zum echten Neukunden, wird der Betrag selbstverständlich angerechnet beim Kauf,

Ganz dreiste Onlinekäufer, die sich vorab im Laden beraten ließen, fragen dann hinterher beim Fachmann/-Frau an, wenn sie Probleme haben und wollen, dass ihnen umsonst geholfen wird. Selbst oft genug erlebt.
Der Onlinehändler oder der große E-Markt bieten meistens keinen echten Support.

Mein Zahnarzt verlangt für einen ausführlichen Behandlungsplan übrigens 150 Euro, die auch bei Durchführung nicht verrechnet werden. Aber so unverschämt muss es ja nicht sein.

Edited by PrimaFoto
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vor 6 Stunden schrieb TommyS:

Da sollten alle Onlinehändler endlich mal "dicht machen" und nur noch bei begründeten Sachmängeln kostenlos umtauschen.

Wer so wie im Zitat handelt, darf dann gerne trotzdem umtauschen; Aber dafür mindesten 10% Abzug bekommen, die der Händler dann zum Teil an den Käufer einer als Rückgabe gekennzeichneten Ware als Nachlass gibt!

Sorry, aber bei dieser Mentalität kommt mir die Galle hoch! Besonders bei Modeartikeln mit hoher Rücklaufquote, wovon das meiste verbrannt wird, weil es billiger ist als für einen neuen Verkauf herzurichten. Mal ganz abgesehen davon, was die ganze hin- und herschickerei anrichtet...

Diese Wegwerfmentalität k...t mich an! Sorry, aber das musste mal raus.

Tja, es gilt aber das Fernabsatzgesetz, nach dem man innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgeben kann. Und wenn das Produkt dann keinen Schaden hat, kann der Händler auch kein Geld verlangen. 

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vor 5 Stunden schrieb PrimaFoto:

Im Laden kannst du die Jeans anprobieren, per Fernabsatz (manche sagen auch 'online') geht das halt nicht.
Bei solchen Käufen ist eigentlich nur erlaubt, die Ware so zu testen, wie es auch in einem Ladengeschäft möglich wäre.

Leider sind viele Menschen recht skrupellos bei dem eigenen Vorteil. Da werden bestellte Sachen zurückgesandt, weil ein anderer Händler denselben Artikel um 3% günstiger anbietet, Ganz ohne jeden Gedanken daran, welche Kosten durch solche Aktionen verursacht werden, die letztendlich alle Kunden bezahlen.

Allerdings ist das auch kein Wunder, werben doch manche großen Verkäufer mit Sprüchen, wie 'Geiz ist geil'.


Selbst in Bereichen, wo Fachkräfte eigentlich notwendig sind, um Kunden gut und zielgerichtet zu beraten, wird danach dann im Internet gekauft, weil der Preis dort eben etwas günstiger ist. So kann kein Laden, kein Unternehmen, gute Fachberater bezahlen. So was nenne ich eine Erschleichung von Beratungsleistungen.

In meinem Beruf mache ich das inzwischen so, dass Neukunden, die ganz viel Beratung und detailliert ausgearbeitete Angebote haben möchten, erstmal dafür bezahlen müssen. Aus Erfahrung der Dreistigkeit eben. Wird ein Anfrager dann zum echten Neukunden, wird der Betrag selbstverständlich angerechnet beim Kauf,

Ganz dreiste Onlinekäufer, die sich vorab im Laden beraten ließen, fragen dann hinterher beim Fachmann/-Frau an, wenn sie Probleme haben und wollen, dass ihnen umsonst geholfen wird. Selbst oft genug erlebt.
Der Onlinehändler oder der große E-Markt bieten meistens keinen echten Support.

Mein Zahnarzt verlangt für einen ausführlichen Behandlungsplan übrigens 150 Euro, die auch bei Durchführung nicht verrechnet werden. Aber so unverschämt muss es ja nicht sein.

Dann blicke ich einfach mal ETWAS zurück in meine Hoch-Zeiten im Einzelhandel und Verkauf. Das ist also ein Rückblick um 30 bis 40 Jahre. Damals gab es zwar noch keinen Internethandel, aber Schlaumeier, die gab es damals schon.

Die meine ausführliche und zeitintensive Beratung nutzten, und anschließend auf die Reise gingen und das Produkt irgendwo erwarben. Vielleicht schrie der Enkel laut genug beim Passieren eines Schaufensters, vielleicht war es tatsächlich ein paar Deutschmark billiger - ich weiß es nicht.

Merkwürdigerweise sah ich fast alle diese Fremdkäufer wieder. Allerspätestens dann, wenn das gekaufte Produkt zickte oder kaputt ging und man mich und mein Geschäft ansteuerte, weil ich eine gut funktionierende Werkstatt betrieb. Wartezeiten von vier bis sechs Wochen bei der Konkurrenz waren mein großes Plus, bei mir waren es zwei, höchstens drei Tage. Ein Ersatzteillager mit über 75.000 Artikeln und meine nächtlichen Interaktionen machten es möglich. Während andere schliefen, schraubte ich. Und so wurden aus den meisten Fremdgängern doch noch Stammkunden. Aber das sind Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit, heute wird nicht mehr repariert sondern eingeschickt, getauscht oder weggeworfen.

Eine Freundin meiner Frau betrieb übrigens damals eine Boutique. Kleider zur Anprobe wurden gerne über's Wochenende mit nachhause genommen - die bringe ich spätestens am Montag wieder. Die erhielt sie dann tatsächlich zurück - gerne mit Party- und Schweißgeruch, garniert mit Champagner- und Soßenflecken. So richtig entsetzlich haben sich die Zeiten also gar nicht geändert ...

Edited by donalfredo
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vor 18 Minuten schrieb didole:

Tja, es gilt aber das Fernabsatzgesetz, nach dem man innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen zurückgeben kann. Und wenn das Produkt dann keinen Schaden hat, kann der Händler auch kein Geld verlangen. 

Es geht ja nicht nur um Fotohandel. Die Innenstädte sehen mittlerweile alle gleich aus: modeketten, handyketten, nagelstudios und essen-to-go-buden

keine Fachgeschäfte in keinem Bereich mehr.

das ist eine Entwicklung, die ich auch fotografisch schlecht finde 

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Ich hasse diese Retourenmentalität. 7 Dinge bestellen, anschauen was davon gefällt und dann 6 wieder zurückschicken. No-Go! Wenn ich Online bestelle, habe ich in der Regel genaue Vorstellungen von dem, was ich bestelle. Zurückschicken kommt bei mir nur sehr selten vor, also wenn es wirklich nicht passt, also entweder etwas ist defekt, oder es entspricht so gar nicht der Beschreibung und ich kann es so nicht verwenden. Aber das ist die absolute Ausnahme. Ich bin vielleicht auch viel zu faul, die ganzen Dinger wieder zu verpacken, Retourenscheine auszudrucken und dann die ganzen Pakete wieder zur Post zu schleifen. 😅

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Aktuelles Beispiel, zwar nicht aus dem Fotobereich aber doch vergleichbar.

Wir brauchen gerade einen Kinderwagen. Die Dinger muss man ausprobieren, zusammenfalten, herumfahren. Geht man aber in die Fachmärkte, dann gibt es immer nur die selben 3-4 Marken bzw. von den Marken immer nur die selben 1-2 Topmodelle. Selbst in der Nähe von München bin ich am Wochenende 200km gefahren um 2 Märkte abzuklappern.

Es gibt aber zig weitere Marken und Modelle die ich einfach nicht ausprobieren kann. Also was machen? Aktuell weigere ich mich auch noch einen Kinderwagen online zu bestellen, zusammen zubauen, in der Wohnung zu testen und wieder zurück zuschicken. Aber am Ende wird mir da nicht viel anderes übrig bleiben.

Finde ich das toll? Nein. Aber genau dafür gibt es am Ende das Fernabsatzgesetz. 

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vor 14 Minuten schrieb Dare mo:

Ich hasse diese Retourenmentalität. 7 Dinge bestellen, anschauen was davon gefällt und dann 6 wieder zurückschicken.

Natürlich sind diese Online Händler auch bestrebt, diesen Vorteil des lokalen Einzelhandels auch noch zu bieten. Auch bei Amazon kann man ja bewusst sich mehrere Teile zur Anprobe bestellen und bezahlt dann die, die man nimmt, die passen usw. Da ja auch die Größen nicht immer auch die Größen sind.  So  ist eine L ja nicht unbedingt überall eine L und Schuhgröße 44 differiert auch so stark, dass man nicht unbedingt was passendes hat, obwohl man 44 trägt.  In den meisten anderen Online Geschäften bezahlt man ja für die 7 Teile, die man da zur Auswahl bestellt und kriegt dann eben sein Geld wieder. Genauso wie man dieses Rückgaberecht ja auch einräumen  muss, denn man kauft ja etwas, was man nie an hatte oder noch nie in der Hand. Aufgrund der Größen, falsch fotografierten Farben usw. ist das ja auch legitim.

Das einzige, was ich schlimm finde ist, dass man sich Dinge bestellt, die absichtlich ohne Kaufabsicht benutzt um sie dann innerhalb des Zeitraumes wieder zurück zu senden, weil es ja rechtlich möglich ist. Bei uns z.B. kauft man hier nicht mal ne passende Jeans oder Schuhe, weil es einfach im Umkreis nahezu keinen Laden gibt, der das auch bietet, was man selbst möchte. Viele sind mittlerweile ja auf den Onlinehandel angewiesen. Auch wenn man etwas gezielt bestellt kann sich das als Schrott entpuppen oder für einen selbst unbrauchbar. Ich habe letztens zum Beispiel gezielt zwei SD Karten bestellt, die hier empfohlen wurden und in meinen H Kameras die falsche Größe anzeigten. Fast 100 Euro pro Stück und eingeschweißt, sodass man die Verpackung komplett zerstören musste. Die habe ich natürlich wieder zurück geschickt. Dank Amazon konnte ich die einzeln in die Tanke bringen und hatte zwei Tage später mein Geld wieder.

Ich denke, dass man da immer auch differenzieren muss, wie bei allem. Wenn man diese Auswahl nur nutzt und das Rückgaberecht nicht schamlos ausnutzt ist das immer noch ein Unterschied.

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vor 7 Minuten schrieb max2331:

Es gibt aber zig weitere Marken und Modelle die ich einfach nicht ausprobieren kann. Also was machen? Aktuell weigere ich mich auch noch einen Kinderwagen online zu bestellen, zusammen zubauen, in der Wohnung zu testen und wieder zurück zuschicken. Aber am Ende wird mir da nicht viel anderes übrig bleiben.

Ich bin bei meinen damals hier in das hiesige Werk gefahren und die haben mir dann auch noch ein Custom Modell zusammengebaut, aus dem Oberteil des einen und dem Unterteil eines anderen. Aber du hast natürlich recht. Die Einzelhändler von heute kaufen auch lange nicht mehr so ein, wie das mal war. Bei Fotorucksäcken ist es z.B. absolut schlimm, denn da haben die meisten auch überhaupt keine Auswahl oder immer die Gleichen.

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Tja, das Leben ist nicht leicht.

Ich habe gestern meine gebrauchte Sony A 7s II bekommen. Dazu fählt mir noch eine SD-Karte. Gibt es heute am großen Fluß mit 47 % Rabatt und wird mir bis heute Abend um 22 Uhr geliefert. Brutal, der Handel ist nicht zu beneiden ...

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Was für teils seltsame Argumente. Natürlich wird es immer Leute geben die ein nützliches System ausnutzen. War schon immer so und wird sich auch nicht ändern. Das ist aber kein Grund das ganze System zu verteufeln. Das erinnert micht etwas an die Bild-Schlagzeile von dem Typen der mit Hartz4 auf Mallorca lebte und man dann alle Hartz4 Empfänger in Sippenhaft genommen hat. 

Und amazon sperrt übrigens Accounts bei zu vielen Rückläufern. Seit amazon die Rückgabefrist von 30 auf 14 Tage reduziert hat ist es auch nicht mehr einfach sich etwas nur für den Urlaub zuschicken zu lassen. Amazon Wardrobe (mehrere Teile schicken lassen eins behalten und dann bezahlen) hat amazon zum Glück auch wieder eingestellt.

Ich persönlich kenne niemanden der das Rückgabesystem ausnutzt. Ich finde es auch immer sehr lästig wenn ich was zurück schicken muss. Aber ich bin froh dass ich bei einem dezentrierten Objektiv nicht mit einem Calumet Verkäufer diskutieren muss.  Ich habe mir damals, nur für meinen Namibia Urlaub ein 100-400er gekauft. Nach dem Urlaub habe ich es halt gebraucht verkauft. Ich bin mir sicher so machen es die meisten Leute. Zumindest die Leute die ich kenne.

Bei amazon bekomme ich übrigens, in der Regel,  keine Rückläufer wenn ich etwas normal bestelle. Die werden im amazon Warehouse etwas günstiger als "amazon Retouenkauf" angeboten. Manchmal kaufe ich dort auch absichtlich Rückläufer wenn es sich finanziell lohnt. Und wenn ich woanders mal einen Rückläufer bekomme der in Ordnung ist, was solls.

Edited by ralphk
Rechtschreibung
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vor einer Stunde schrieb Dare mo:

Ich hasse diese Retourenmentalität. 7 Dinge bestellen, anschauen was davon gefällt und dann 6 wieder zurückschicken. No-Go! Wenn ich Online bestelle, habe ich in der Regel genaue Vorstellungen von dem, was ich bestelle. Zurückschicken kommt bei mir nur sehr selten vor, also wenn es wirklich nicht passt, also entweder etwas ist defekt, oder es entspricht so gar nicht der Beschreibung und ich kann es so nicht verwenden. Aber das ist die absolute Ausnahme. Ich bin vielleicht auch viel zu faul, die ganzen Dinger wieder zu verpacken, Retourenscheine auszudrucken und dann die ganzen Pakete wieder zur Post zu schleifen. 😅

Du bist zu faul, alles wieder zu verpacken und zurückzuschicken, andere haben eben wohl nichts besseres zu tun! Warum in aller Welt ist es so schwer auf die Retouren einen ordentlichen Aufschlag zu verlangen?? Wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, sieht es doch schon wieder anders aus.
Genau wie bei den beschissenen Kaffee-To-Go Plastik Becher......die Lösung ist doch einfach....drei Euro Pfand auf die Becher und schon ist das Problem zu 75% gelöst!
Wir beschweren uns immer alle, aber es läuft einfach alles genau so weiter!

Ich habe zum Glück vier große Fotohändler hier in Köln und ich kaufe in der Regel da, wo es verfügabr ist. Preislich liegen alle im Bereich des Online Handels. Einen großen Unterschied gibt es nicht mehr und falls doch, gehen die meisten Händler auf die z.T. günstigeren Online Händler ein.

Schade finde ich das schon, dass viele kleinere Fotofachhändler aussterben, aber wir sind doch an diesem "Sterben" selbst dran Schuld!

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Die Annahme, dass der Onlinehandel Schuld am Wegsterben des Einzelhandels sei, stimmt aus meiner Sicht höchstens teilweise. Heute ist es inzwischen sogar so, dass mancher Laden nur noch deshalb existiert, weil er zusätzlich auch Onlinehandel betreibt und so seinen Kundenkreis deutlich vergrößert.

Das Wegsterben kleiner Läden habe ich in meinem Wohnort hautnah miterlebt und kenne auch Gründe dafür: Als wir vor 35 Jahren hierher zogen, gab es diesbezüglich noch eine gute Infrastruktur. Dann änderte sich nach und nach die Zusammensetzung der Bevölkerung und damit die Kaufkraft und auch die Bedarfe vor Ort massiv.

Gründe dafür sehe ich z.B. in einer Gentrifizierung mancher anderer Stadtteile in Kombination mit dem Desinteresse der Stadtregierung, mehr für die Lebensqualität in den städtischen Randgebieten zu tun. Das führte zu einer Ansammlung ärmerer Bevölkerungsgruppen in diesen Gebieten. Von denen konnten die alteingesessenen Läden nun schlechter leben, was aber wiederum die Vermieter nicht interessierte, die nicht bereit waren, die Gewerbemieten nach unten anzupassen. Teilweise gehören die Häuser inzwischen irgendwelchen Investoren von außerhalb, die im Übrigen auch kein Interesse zeigten, mal wirklich was in den Zustand ihrer Immobilien zu investieren. Auch das interessierte die Stadtregierung zu wenig.
Hinzu kam dann der weitere Ausbau eines Einkaufszentrums vor den Toren der Stadt, welches eine große Konkurrenz darstellte. Nachdem einzelne Ladeninhaber aufgegeben hatten, brachen dadurch einzelne Branchen ganz weg. Man konnte zum Beispiel keine vernünftigen Schuhe mehr kaufen. Folglich gingen diejenigen, die vorher auch aus der Umgebung noch hier ihren „Einkaufsbummel“ gemacht hatten, dann lieber gleich in das Einkaufszentrum, wo sie „alles“ bekamen. Das war dann auf Dauer das Todesurteil für die restlichen Branchen.
Auch politische Entscheidungen halfen noch mit, wie z.B. die Verlegung der Kreisverwaltung in eine andere Stadt, wodurch ein Magnet für viele wegfiel, die vorher hier Verwaltungssachen tätigten und dann eben gleich ihren Einkauf mit erledigt hatten. Solche Entwicklungen werden leider von den Planern vorher selten vorausgesehen, oder es ist ihnen egal.

Heute gibt es hier zwar einen schönen Altstadtkern und glücklicherweise noch einen beliebten Markt mit kleiner Markthalle und teilweise sehr engagierten jungen Leuten. Aber ansonsten ist nur ein Sammelsurium aus Friseuren, Imbissläden, Nagelstudios und Billigläden übrig geblieben. Gastronomie nehme ich mal aus, die gibt’s noch. Das alles hatte nichts mit Onlinehandel zu tun. Das wollte ich mal aufzeigen, sorry dass es so ausführlich geworden ist.

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vor 7 Stunden schrieb PrimaFoto:

Selbst in Bereichen, wo Fachkräfte eigentlich notwendig sind, um Kunden gut und zielgerichtet zu beraten, wird danach dann im Internet gekauft, weil der Preis dort eben etwas günstiger ist. So kann kein Laden, kein Unternehmen, gute Fachberater bezahlen. So was nenne ich eine Erschleichung von Beratungsleistungen.

Leider ist es heutzutage so, dass viele nur ihren reinen derzeitigen Vorteil sehen und  erst dann aufwachen, wenn sie merken, was da auch mit ihrer Beteiligung entsteht. Irgendwann hat das Kind nachts Beschwerden und man fährt 200km zur nächsten offenen Apotheke. Nahezu alle Ladenstraßen sehen inzwischen weitgehend  gleich aus, wenn nicht zufällig ein Wahrzeichen mit  im Bild steht. Die Sache hat natürlich immer zwei Seiten, denn man kennt ja auch die Situation vieler Käufer nicht und die Katze beißt sich da pausenlos in den Schwanz.  Der Händler kann aufgrund seiner Kosten und seiner Geschäftslage nicht das bieten, was er möchte und der Kunde steckt die 20 gesparten Prozent bei der Kamera lieber in seine gestiegenen KFZ Versicherung oder kann gar nicht anders. manche müssen eben jetzt den Euro vorher mal ein bisschen kreiseln lassen, bis er in irgendeine Kasse fällt, andere die es nicht müssen, sparen trotzdem die 10 Euro lieber, obwohl sie natürlich prädestiniert wären auch mal jemanden zu unterstützen mit ihrem Kauf. Dazu kommt dann ja auch noch, dass der Einzelhandel  seinem Ruf noch sehr selten gerecht wird gut zu beraten und eine anfassbare Auswahl zu haben. Alles ist über einen längeren Zeitraum  so entstanden und sowohl die Händler als auch die Kunden hätten der Sache viel eher entgegenwirken müssen. Mittlerweile ist doch eher so, dass die Online Händler dem Fachhandel so ziemlich alle Vorteile  entreißen, der Fachhandel aber eigentlich großteilig steht und schweigt oder auf das Internet als Quelle alles Bösen schimpft, der ihn kaputt macht.

Aber es gibt auch positive Beispiele, wo es Fachgeschäfte mit Innovation und Kreativität zu weit mehr gebracht haben und erfolgreich dem Online Handel die Stirn bieten. Manche haben eben beides geschickt kombiniert, manche ein Konzept, dass ihnen genügend Laufkunden und Stammkunden beschert, dass sie die Qualitätsschraube immer weiter nach oben drehen können.

Für meine Verhältnisse läuft es da wie mit vielen Dingen. Erst wenn es nicht mehr da ist, merken die Menschen, dass es fehlt. Dann wird es wohl wieder kommen und es geht dem Internet an den Kragen. Auf das eine muss man nicht warten und das andere muss nicht eintreten, aber das liegt ganz allein an uns allen, sowohl den Händlern als auch den Kunden.

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vor 8 Stunden schrieb PrimaFoto:

Selbst in Bereichen, wo Fachkräfte eigentlich notwendig sind, um Kunden gut und zielgerichtet zu beraten, wird danach dann im Internet gekauft, weil der Preis dort eben etwas günstiger ist. So kann kein Laden, kein Unternehmen, gute Fachberater bezahlen. So was nenne ich eine Erschleichung von Beratungsleistungen.

ich mache es umgekehrt. Mich Online informiert und dann, wenn es sich gelohnt hat und ich was sofort benötigt habe, im Laden gekauft.

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Beispiel 2: Es gibt und gab auch Einzelhandel, der sich durch Kundenunfreundlichkeit das eigene Grab schaufelte. Ich erinnere mich an einen großen Fotoladen in Mainz. Dort hatte ich nachmittags ein Objektiv gekauft und zuhause gemerkt, dass das wohl doch nicht so gut zu mir passte (ja ok, selbst Schuld, Kaufrausch). Bin gleich am nächsten Morgen hin und habe gefragt, ob ich das völlig unbenutzte Teil noch umtauschen kann. Der Verkäufer hätte gar kein Problem damit gehabt (ich war ja auch nicht zum ersten Mal dort). Aber sein Abteilungsleiter bekam das mit und ging dazwischen. Fazit: Kein Umtausch. Mein Hinweis, dass der Laden ja auch einen Onlinehandel betreibt und ich das Objektiv ja auch dort zum gleichen Preis hätte kaufen können, und dass sie es dann ganz selbstverständlich hätten zurücknehmen müssen, interessierte ihn nicht. Jetzt dürft ihr raten, wie oft ich danach noch in diesem Laden war … (Heute gibt’s ihn nebenbei bemerkt sowieso nicht mehr).

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vor 1 Minute schrieb Leicanik:

Beispiel 2: Es gibt und gab auch Einzelhandel, der sich durch Kundenunfreundlichkeit das eigene Grab schaufelte. Ich erinnere mich an einen großen Fotoladen in Mainz. Dort hatte ich nachmittags ein Objektiv gekauft und zuhause gemerkt, dass das wohl doch nicht so gut zu mir passte (ja ok, selbst Schuld, Kaufrausch). Bin gleich am nächsten Morgen hin und habe gefragt, ob ich das völlig unbenutzte Teil noch umtauschen kann. Der Verkäufer hätte gar kein Problem damit gehabt (ich war ja auch nicht zum ersten Mal dort). Aber sein Abteilungsleiter bekam das mit und ging dazwischen. Fazit: Kein Umtausch. Mein Hinweis, dass der Laden ja auch einen Onlinehandel betreibt und ich das Objektiv ja auch dort zum gleichen Preis hätte kaufen können, und dass sie es dann ganz selbstverständlich hätten zurücknehmen müssen, interessierte ihn nicht. Jetzt dürft ihr raten, wie oft ich danach noch in diesem Laden war … (Heute gibt’s ihn nebenbei bemerkt sowieso nicht mehr).

Deswegen kaufe ich bei Fotokoch Düsseldorf in der Regel Online und hole es dann im Laden ab.

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Mal ein Positivbeispiel (allerdings wieder nicht aus der Fotobranche): Neulich suchte ich nach einem guten Lastenanhänger für mein Rad. Hier im Großraum Rhein-Main wurde ich absolut nicht fündig, obwohl ich verschiedenste Läden abklapperte. Dann entdeckte ich online einen Laden in Freiburg, der sich auf Fahrradanhänger aller Art spezialisiert hat. Es entspann sich über Wochen eine tolle Beratung per E-Mail, welche letztlich zu einer maßgeschneiderten Lösung führte, die ich selbstverständlich dann auch dort bestellte. Sie haben in Freiburg einen Laden, aber ob sie alleine durch den Verkauf vor Ort mit dem speziellen Angebot (sie verkaufen keine Fahrräder, nur Anhänger) gut überleben könnten, bezweifle ich. Die Kombination aus Laden und Onlinehandel ist für sie sicher die beste Lösung und bringt ihnen einen viel weiteren Kundenkreis.

Edited by Leicanik
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vor 3 Minuten schrieb Leicanik:

interessierte ihn nicht. Jetzt dürft ihr raten, wie oft ich danach noch in diesem Laden war

Das ist ja auch ein Umstand  den Viele  nicht sehen. Ich kann ja auf Biegen und Brechen jetzt nichts retten, womit ich als Kunde mehr als unzufrieden bin oder was mir auch noch Unannehmlichkeiten verursacht. Der Händler handelt nun auch wiederum so, dass er keinen Nachteil davon trägt.  ich glaube wie gehabt, dass dass der Punkt, wo es von beiden zur Zufriedenheit gelöst werden konnte, zeitlich weit vorher war.

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vor 9 Minuten schrieb ralphk:

Deswegen kaufe ich bei Fotokoch Düsseldorf in der Regel Online und hole es dann im Laden ab.

Nach welchen Recht richtet sich das dann? Ist das noch Fernabsatz oder direkter Kauf? Würde mich mal interessieren, obwohl Foto Koch glaube auch im Laden ein Rückgaberecht einräumt.

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vor 22 Minuten schrieb DRS:

Nach welchen Recht richtet sich das dann? Ist das noch Fernabsatz oder direkter Kauf? Würde mich mal interessieren, obwohl Foto Koch glaube auch im Laden ein Rückgaberecht einräumt.

Fernabsatz.  Es ist das gleiche als wenn du bei MediaMarkt online einkaufst  und "Abholung im Markt" auswählst.

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Nun es ist aber leider auch so, dass sich der Onlinehandel schon längst darauf eingestellt hat, dass wir (damit meine ich die bestellenden Menschen allgemein), versuchsweise bestellen und fleißig retournieren.
Daraus ist auch schon ein neuer Geschäftszweig entstanden, denn es fallen nicht nur Retouren an, sondern es gehen auch Pakete verloren, wobei ich mich frage wie man mit verloren gegangenen Paketen handeln kann, denn sie sind ja verloren, also nicht da ;)

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Gruß Torsten 

Edited by ViewPix
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vor 4 Stunden schrieb Manzoni:

Es geht ja nicht nur um Fotohandel. Die Innenstädte sehen mittlerweile alle gleich aus: modeketten, handyketten, nagelstudios und essen-to-go-buden

keine Fachgeschäfte in keinem Bereich mehr.

das ist eine Entwicklung, die ich auch fotografisch schlecht finde 

👍 Deine Beschreibung passt perfekt auf meinen Wohnort Kaiserslautern 🙂 (Barbershops hast du noch vergessen 🙄)

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