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Hallo an alle Altglas-Sammler! Die Objektive mit dem Prakticar-Bajonett sind in diesem Forum bisher praktisch noch gar nicht besprochen worden. Viele Optiken sind alte Bekannte, die es in gleicher Rechnung auch mit M42-Anschluss gab. Einige Ausnahmen sind z.B. das Prakticar 50 f1.4 und 28 f2.8 oder die Görlitzer Rechnung des 50er mit Startblende 2,4 aus rumänischer Produktion. Das will ich Euch vorstellen. Interessiert hat es mich, da die optische Formulierung von den gewohnten Normalobjektiven abweicht - 4 Linsen in 4 Gruppen. Es ähnelt dem Tessar. Dessen letzte Gruppe wurde aufgelöst und die Blende zwischen 3. und 4. Linse gelegt. Aus den gewonnenen Freiheitsgraden konnte die optische Korrektur bis zur Lichtstärke 2,4 verbessert werden. Für den Gegenwert einer Kiste Bier bekommt man schon dieses Prakticar. Mein Exemplar hatte eine etwas ungleichmäßig laufenden Fokus-Schnecke. Der Wert rechtfertigt keine Rücksendung oder gar professionelle Wartung - also habe ich das kleine Wunderwerk geöffnet und etwas Fett verteilt. Jetzt läuft es. Das nächste Problem ist der Adapter. Ich habe bisher alle Altgläser auf Canon EF adaptiert und dann entweder am LensTurbo oder einem Adapter EF-FX genutzt. Das spart Platz, Gewicht und Geld. Leider sind nach eigener Erfahrung die Adapter von PB auf EF nicht so besonders robust. Der Unterschied der Auflagemaße beträgt nur 0,4mm. Also wurde das 50er umgebaut. Ein Adapter M42-EOS spendete das Bajonett, die Rückplatte vom Objektiv wurde durch eine Eigenanfertigung mit neuer Dicke ersetzt. Siehe da: es funktioniert! Im Originalzustand gibt es einen Blendenbetätiger, der jedoch entgegen den bisherigen Erfahrungen mit Altglas öffnend wirkt. Um die Blendenmechanik muss man sich also nicht kümmern und arbeitet mit dem Umbau an der Fuji mit Arbeitsblende. Im Größenvergleich zum Tessar (l.) und Olympus Zuiko 50 f1,8 (m.) glänzt das Prakticar (r.). Dies wird aber mit der Naheinstellgrenze von 0,6m erkauft. Optisch verhält es sich dann doch recht ähnlich zum Tessar. Offen ist es nicht besonders scharf. Spitzenlichter im unscharfen Bereich werden eher flächig dargestellt. Der äußere helle Ring um diese Lichtscheiben ist weniger stark ausgeprägt. Abgeblendet auf 4 oder 5,6 steigt die Schärfe spürbar an. Ein Beispielbild folgt.