GambaJo Geschrieben 22. Februar 2018 Share #51 Geschrieben 22. Februar 2018 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Nein, davon gehe ich nicht aus. Das würde meiner täglichen Arbeit tangential widersprechen Eben so meiner. Ich habe aber auch das Gefühl, dass wir aneinander vorbei reden. Ich habe bisher in meiner ganzen Berufslaufbahn und auch davor nie ein Programm gesehen oder entwickelt, was ab einer gewissen Komplexität fehlerfrei war. Egal ob closed- oder open source. Es geht um irgendwelche Anwendungen, die zur Zeiteinsparung Open Source nutzen, sich aber anschliessend nie wieder darum kümmern ob es da Probleme gibt. Ich verstehe den Unterschied nicht. Heutzutage werden sowohl im closed- wie auch im open-source Bereich Frameworks und andere Hilfen genutzt. Wer sagt mir, dass diese Frameworks, die eingesetzt wurden, auf dem aktuellen Stand und fehlerfrei waren? Es kann zwar passieren, dass open-source-Projekte nicht weiter entwickelt werden, aber es wird in der Regel vorher evaluiert, welche Relevanz und Verbreitung sie haben, wie aktiv und groß die Community usw. ist. Es gibt genügend Beispiele für Projekte in beiden Bereichen, die entweder nicht weiter verfolgt wurden, oder sich seit Jahrzehnten eine großen Beliebtheit freuen. Das Risiko hat man als Entwickler leider immer. Und "kann sich jemand anderes kümmern" - wer bitte geht jetzt hier von einer idealen Welt aus?? Wie hier schon geschrieben wurde, kommt es immer auf den Nutzen und die Relevanz an. Es gibt jedoch genug Beispiele, wo andere Entwickler entweder hinzugekommen sind, oder ganz übernommen oder einen eigenen Fork für eigene Zwecke erstellt haben. Sonst könnte ich jetzt z.B. nicht LineageOS nutzen. Ob das so passiert, kann natürlich niemand garantieren. Aber immerhin gibt es die Möglichkeit. Bei closed source gibt es die Möglichkeit erst gar nicht. Wenn der Rechteinhaber die Software nicht weiter entwickelt oder entwickeln lässt, und das Lizenzmodell nicht ändert, dann ist das Projekt definitiv tot. Das ist schlichterdings Unfug. https://www.theregister.co.uk/2018/02/15/microsoft_skype_fixed/ Da steht doch genau das, was ich gesagt habe: If you're running version 7, get version 8. Natürlich ist es ok, wenn ein Hersteller irgendwann den Support einer Version abkündigt. Hier ist es aber nur ein Major Release. Und gerade in größeren Unternehmen wird nicht sofort upgegraded. Das dauert seine Zeit und bis dahin bleibt die bestehende Software ungepatcht. Skype war ja auch nur ein von vielen Beispielen. Habe es nur gewählt, weil es gerade aktuell ist. Microsoft hat sich (und das zu Recht) Kritik div. Datenschützer anhören müssen. Mittlerweile sind sie erstens sehr transparent und haben (meines Wissens nach) mittlerweile keine Probleme mehr. Im Gegenteil, sie sind sehr aktiv, um Firmen bei der Umsetzung des GDPR zu unterstützen und bieten Schulungen, Support, Tools etc.. an. Zum Einen finde ich es schon merkwürdig, dass man überhaupt Schnüffel-Software im Betriebssystem einbaut und erst auf öffentlichen Druck wieder ausbaut. Zum anderen sollte man immer bedenken, dass die Entwicklung von Windows 10 viel Geld gekostet hat. M$ macht das doch nicht aus Wohltätigkeit. Nach jedem größeren Update muss man im Prinzip alle Einstellungen unter Windows durchgehen, weil sich dort immer wieder irgendwelche Funktionen finden, die per default eingeschaltet sind. Man kann mittlerweile vieles ausschalten, aber welcher 08/15-User macht das schon? Telemetrie kann man gar nicht, oder nur mit einigem Fachwissen deaktivieren. Sogar Konsum von Audio- und Videodateien" wird an M$ gesendet, und M$ gibt keine Auskunft darüber zu welchem Zweck die Datenerhebung betrieben wird. Und wenn doch, dann ist es die übliche Ausrede: Um die user experience zu verbessern. Und wie gesagt, niemand außer M$, kann wirklich sagen, wer wirklich Zugriff auf deren Datenerhebungen hat. Das stimmt. Die Politik war das Gejammer der Anwender leid. Wohl eher das falsche Personal, Emotionen statt Fakten und eine gehörige Portion Halbwissen. Unabhängig davon sollte es einem zu Denken geben, wenn die meisten Fachleute auf diesem Gebiet von closed-source abraten. Das bedeutet nicht, dass bei ausschließlicher Nutzung von open-source plötzlich alles gut und sicher ist. Auch da muss man skeptisch sein. Aber es gibt zumindest die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anzeige Geschrieben 22. Februar 2018 Geschrieben 22. Februar 2018 Hallo GambaJo, schau mal hier Das Microsoft-Dilemma . Dort wird jeder fündig!
Gast Geschrieben 22. Februar 2018 Share #52 Geschrieben 22. Februar 2018 ... Zum Einen finde ich es schon merkwürdig, dass man überhaupt Schnüffel-Software im Betriebssystem einbaut und erst auf öffentlichen Druck wieder ausbaut. Zum anderen sollte man immer bedenken, dass die Entwicklung von Windows 10 viel Geld gekostet hat. M$ macht das doch nicht aus Wohltätigkeit. Nach jedem größeren Update muss man im Prinzip alle Einstellungen unter Windows durchgehen, weil sich dort immer wieder irgendwelche Funktionen finden, die per default eingeschaltet sind. Man kann mittlerweile vieles ausschalten, aber welcher 08/15-User macht das schon? Telemetrie kann man gar nicht, oder nur mit einigem Fachwissen deaktivieren. Sogar Konsum von Audio- und Videodateien" wird an M$ gesendet, und M$ gibt keine Auskunft darüber zu welchem Zweck die Datenerhebung betrieben wird. Und wenn doch, dann ist es die übliche Ausrede: Um die user experience zu verbessern. Und wie gesagt, niemand außer M$, kann wirklich sagen, wer wirklich Zugriff auf deren Datenerhebungen hat. ... ersetz Microsoft mit Apple und deine Aussagen stimmen ebenso. Vielleicht ist es der Zeitgeist - keine Ahnung. Fakt ist, das man bei Microsoft mittlerweile bis ins letzte Bit aufschlüsselt, was gesendet wird und warum - siehe die zitierten Links. Diese Transparenz gibt es bei Apple nicht. Dort hast Du keine Chance herauszufinden, was gesendet wird, wenn du der Datenübermittlung zustimmst. Das soll mit Sicherheit kein Post Microsoft vs. Apple sein, aber die Tatsache bleibt, das man, wenn man ein OS nutzen will, das wirklich absolut nichts sendet,sich ein Linux from Scratch kompilieren oder den Netzstecker ziehen muss. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Köhntopp Geschrieben 22. Februar 2018 Share #53 Geschrieben 22. Februar 2018 die Tatsache bleibt, das man, wenn man ein OS nutzen will, das wirklich absolut nichts sendet,sich ein Linux from Scratch kompilieren oder den Netzstecker ziehen muss. Auch dann nicht. Da ist locker eine 6-stellige Menge von Code drin den sich noch nie jemand angesehen hat. Internet mit Datenschutz nutzen ist realistisch gar nicht mehr möglich, man kann sich nur noch minimale Übel aussuchen. Den Versuch sicherer Betriebssysteme gibt es, das wird aber im Alltag schnell unhandlich. https://www.qubes-os.org/ - Der Untertitel ist wissentlich so wie er ist - "A reasonably secure operating system" Für private Anwender empfehle ich üblicherweise Chromebooks, damit kann man sehr gut und sehr sicher arbeiten. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bluepixel Geschrieben 22. Februar 2018 Share #54 Geschrieben 22. Februar 2018 Die Frage, ob Open-Source eine Alternative ist, ist in dem Zusammenhang eigentlich nicht die richtige Frage. Die eigentliche Frage wäre, warum man die "Weltherrschaft" Microsofts einfach so widerstandslos hinnimmt? Gerade bei Betriebssystemen bewahrheitet sich immer wieder der schöne alte Spruch: "Wat der Bauer nich kennt, dat frisst er nich." Das ist allerdings auch nur ein Teil der Wahrheit. Der Kern steckt woanders. Microsoft hat im wesentlichen zwei Dinge geschafft bzw. strategisch sehr geschickt gemacht: 1. Sie haben die Gamer und Daddler sehr früh schon an sich gezogen, nämlich durch die Einführung der 3D-Schnittstelle "DirectX". Fortan haben sämtliche Game-Entwickler für Windows unter DirX programmiert. Wer daddeln will, der kauft sich beinahe schon zwangsläufig Windows. Und der ist dadurch bereits durch Windows "angefixt" und will fortan auch auf der Arbeit nix anderes mehr haben. 2. Sie haben die Entwickler aller Art von Software an Windows gebunden, indem sie frühzeitig eine umfangreiche Programmierumgebung und library-Umgebung (die sogenannten "api's"...) zur Verfügung gestellt. Ohne das wäre Windows nie das geworden, was es jetzt ist. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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