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Über- od. unterbelichten


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Hier im Forum habe ich einmal gelesen, daß man lieber (generell) etwas unterbelichten soll, weil dies in der nachgehenden Bildbearbeitung mehr Reserven bietet.

 

In einem Fotobuch von Christian Westphalen lese ich genau das Gegenteil:

Lieber etwas überbelichten. Die anschließende Lichter-Rücknahme bei der Bildbearbeitung verursacht weniger ´Bildrauschen als das Hochziehen der Tiefen.

 

Was ist richtig?

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Zu einer generellen Belichtungskorrektur sehe ich keinen Anlass; das sollte vom konkreten Motiv abhängen. Generell ist dennoch richtig, dass man mit einer Überlichtung im Zweifelsfall Tonwerte in den Lichtern unrettbar verliert, während man Tonwerte in den Schatten auch nach einer Unterbelichtung noch retten kann, auch wenn man sich damit etwas mehr Rauschen einhandelt.

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Ich denke es gibt hier noch Unklarheiten!

 

Für RAW -> Hr. Westphalen meint nicht "überbelichten" im Sinne von ausgebrannte Stellen verursachen sondern "überbelichten" im Sinne von "nach rechts (Histogramm) belichten". Also genau soweit, dass knapp keine ausgefressenen Stellen entstehen. Die dann u.U. entstandenen zu hellen Bilder können in der nachträglichen Bearbeitung besser korrigiert werden als zu dunkle Bilder. Für die Bearbeitung an sich entsteht auch mehr Spielraum! Vorausgesetzt die Bilder verwackeln durch die längere Belichtungszeit nicht :-)

 

Gruß,

Alex

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Im vorletzten Podcast von Blende 8, wurde auf den technischen Hintergrund hingewiesen, warum ETTR sinnvoll ist. Der Moderator hatte erklärt, dass die 12 oder 14 Bit Auflösung mehr auf die helleren Bereiche verteilt sind, also keine lineare Verteilung der Helligkeitsabstufungen. Mich würde interessieren, ob das generell für alle Kameras gilt oder nur Nikon-Kameras betrifft, wie im Podcast gesehen.

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Ich warte ja immer noch auf das Motiv, das so kontrastarm und gleichzeitig so gut beleuchtet ist, dass ich es bei ISO 200 locker um 1-2 Blenden nach rechts verschieben und dennoch verwacklungsfrei mit der optimalen Kombination von Blende und Belichtungszeit aufnehmen kann. Irgendwann kommt es. Nur noch ein paar Jahre und ein paar Tausend Aufnahmen warten, dann kommt es ganz, ganz sicher. Ich glaube da fest dran. :) Prinzip Hoffnung.

 

Die X100 und die X-Pro1 haben übrigens eine eingebaute ETTR-Vollautomatik: Sie nennt sich ISO 100.

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Bei meinen Spiegelreflexen gibts dafür ne wunderbare Methode. Spotmessung auf die hellste mir wichtige Stelle im Bild, AE-Lock, +2,3 bis +2,7 EV, dann hab ich i.d.R. wunderbar ETTR belichtet. An der X-Pro gibts dafür das Live-Histogramm.

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Bei meinen Spiegelreflexen gibts dafür ne wunderbare Methode. Spotmessung auf die hellste mir wichtige Stelle im Bild, AE-Lock, +2,3 bis +2,7 EV, dann hab ich i.d.R. wunderbar ETTR belichtet.

 

Das ist sinnvoll und könnte im Prinzip auch mit jeder Fuji funktionieren, natürlich mit einem entsprechend angepassten Korrekturfaktor. Die einzige Gefahr bei solch einer Methode ist, dass einzelne Farbkanäle überlaufen, weil die Spotmessung nur die gesamte Luminanz misst, nicht die Helligkeit einzelner RGB-Kanäle. Gleiches gilt leider auch für das Live-Histogramm der Fujis, das keine RGB-Anzeige hat. Und auch das Review-Histogramm zeigt leider nur die Luminanz, keine einzelnen Farbkanäle. Folglich muss man aufpassen, wenn man etwa ein grünes Blatt, einen roten Hydranten oder eine blaue Blüte mit ETTR fotografiert. Wenn man das Live-Histogramm in solchen Fällen bis zum rechten Rand ausreizt, dürfte das Ergebnis eher unerfreulich ausfallen, was dann zu einem weiteren der zahllosen "Fuji hat die Farbe Rot [blau] [Grün] nicht im Griff"-Threads führt.

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Ich erinnere mich dunkel, dass wir früher im Winter (mit Diafilm in der RTS III) mit Spot auf den hellen Schnee gemessen und dann um 2 EV heller belichtet haben. Je nach Rück- oder Gegenlicht musst man das dann allerdings noch etwas variieren. Einfacher ging es damals natürlich mit einem Auflichtbelichtungsmesser, den ich deshalb auch immer dabei hatte.

 

Mit einer digitalen Kamera (etwa X100 oder X-Pro1) kann jeder selbst den richtigen Korrekturfaktor herausfinden. Einfach irgendwas Farbneutrales mit Spot anmessen, dann verschiedene positive Korrektureinstellungen durchprobieren und schließlich begutachten, bis zu welcher Einstellung es keiner Belichtungswarnung kommt.

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Im vorletzten Podcast von Blende 8, wurde auf den technischen Hintergrund hingewiesen, warum ETTR sinnvoll ist. Der Moderator hatte erklärt, dass die 12 oder 14 Bit Auflösung mehr auf die helleren Bereiche verteilt sind, also keine lineare Verteilung der Helligkeitsabstufungen. Mich würde interessieren, ob das generell für alle Kameras gilt oder nur Nikon-Kameras betrifft, wie im Podcast gesehen.

Das gilt für alle Kameras; der Hintergrund ist die weitgehend lineare Sensorkennlinie mit übergangslosem Übergang zum Clipping. Mit „Expose to the right“ werden aber eigentlich zwei verschiedene Dinge bezeichnet. Wenn man eine kontrastarme Szene fotografiert, deren Tonwerte man innerhalb gewisser Grenzen beliebig im Histogramm verschieben kann, sollte man die Tonwerte möglichst weit nach rechts verschieben, da damit erstens der Rauschabstand und zweitens die Tonwertdifferenzierung verbessert wird. Da das Bild dann aber meist zu hell wirkt, muss man es im Raw-Konverter wieder passend abdunkeln oder den Kontrast erhöhen. Wenn der Szenenkontrast dagegen hoch ist – höher als der Dynamikumfang des Sensors erlaubt –, dann sollte man die hellsten Lichter nach dem rechten Ende des Histogramms ausrichten, auch wenn man die Schatten damit am linken Rand quetscht und den Rauschabstand verschlechtert. Das Bild wirkt dann im Ergebnis meist zu dunkel und muss im Raw-Konverter aufgehellt werden; dabei wird mehr Rauschen sichtbar, aber das ist der Preis, den man für die Rettung der Lichter zahlt (bei der Dynamikerweiterung tut die X100 letztendlich nichts anderes). ETTR kann also gleichbedeutend mit Über- oder Unterbelichtung sein, je nachdem wie hoch der Szenenkontrast ist.

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