Fototasche Geschrieben 9. Oktober 2013 Share #1 Geschrieben 9. Oktober 2013 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Hallo zusammen! Ich habe da mal eine Frage, bei der ich auch mit Wikipedia und Co. nicht weiterkomme. In den techn. Daten meiner Objektive XF18-55mm und XF55-200mm stehen Faktoren für die max. Vergrößerung XF18-55mm: W: 0,08x T: 0,15x XF55-200mm: W: 0,06x T: 0,18x Wie kommen die Faktoren zustande bzw. welche Messgrößen werden durch sie beschrieben und ins Verhältnis gesetzt? Der Verkäufer im Fachgeschäft meinte, das XF55-200mm hätte eine 6-fache Vergrößerung. Das passt irgendwie nicht zu den obigen Zahlen und außerdem stellt sich auch bei dieser Aussage die Frage, was da genau Vergrößerung meint. Kann mich jemand freundlicherweise aufklären? Viele Grüße Rudolf Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anzeige Geschrieben 9. Oktober 2013 Geschrieben 9. Oktober 2013 Hallo Fototasche, schau mal hier Was genau sagt die "Vergrößerung" aus? . Dort wird jeder fündig!
tabbycat Geschrieben 9. Oktober 2013 Share #2 Geschrieben 9. Oktober 2013 Als ersten Tipp würde ich mal vermuten: Das ist der (maximale) Abbildungsmassstab. mfg tc Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mjh Geschrieben 9. Oktober 2013 Share #3 Geschrieben 9. Oktober 2013 Hiermit dürfte die Vergrößerung (tatsächlich eher Verkleinerung) bei der kürzesten Entfernungseinstellung gemeint sein. Eine Vergrößerung von 0,08fach bedeutet, dass ein Motiv im Nahbereich, auf das man gerade eben noch scharf stellen kann, auf 0,08 (also 8 Prozent) verkleinert auf dem Sensor abgebildet wird. Das Bild eines Käfers, der 10 mm lang ist, wäre 0,8 mm groß; da der Sensor 23,6 mm breit ist, wären das etwa 3 Prozent der Bildbreite. Folglich eignet sich das Objektiv eher weniger für Käferfotografie im Weitwinkelbereich. Ausgesprochene Makro-Objektive erreichen eine Vergrößerung von beispielsweise 0,5x oder 1x, verkleinern also nur auf die Hälfte oder gar nicht. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Fototasche Geschrieben 9. Oktober 2013 Autor Share #4 Geschrieben 9. Oktober 2013 Danke, das passt auch zu der Beschreibung von mjh. Viele Grüße Rudolf Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Fototasche Geschrieben 9. Oktober 2013 Autor Share #5 Geschrieben 9. Oktober 2013 Danke für die ausführliche Antwort. Ich habe das mal mit dem 55-200mm ausprobiert. Demnach muss ein Gegenstand, der ich im Raster des Suchers 1/3 der Bildbreite bei 55 mm (Vergrößerungsfaktor 0,06) ausfüllt, bei maximalem Zoom (Faktor 0,18) genau die komplette Sucherbreite ausfüllen. Tatsächlich passt das fast. Der Sucher reicht nicht ganz, aber das kann auch ein Rundungsfehler bei der Angabe der Vergrößerung sein. Demnach wäre also der Vergrößerungsfaktor genau der von tabbycat vermutete Abbildungsmaßstab. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berthold Geschrieben 9. Oktober 2013 Share #6 Geschrieben 9. Oktober 2013 Hallo Rudolf, es wurde in Deinem Beitrag schon alles richtig gesagt, aber noch nicht von mir. Da ich just heute – ziemlich verblüfft – genau die von Dir zitierten Angaben in Fujis teilweise deutschsprachigem Internetauftritt wahrgenommen habe, möchte ich das gerne kommentieren. Ich schicke aber für all Diejenigen, die darin eventuell nur Gejammere erkennen, einmal gut gemeint voraus, dass ich mit dem X-System nicht nur zufrieden, sondern davon sogar ziemlich begeistert bin. Allerdings nicht wegen deren Eigung für den Nah-/Makro-Bereich. Unter den Reitern "Technische Daten" nennt Fuji bei den Fujinonen nicht nur die "Vergrößerung", sondern macht auch Angaben zum "Fokusbereich" (z.B. hier: FUJINON XF55-200mm F3.5-4.8 R LM OIS FUJINON XF-Objektive | Fujifilm Deutschland). Wie man aber schon aus dem übrigen, bunten Sprachgemisch sehen kann, war eine passable Überstzung keine hohe Priorität . Dabei muss man sich vor Augen führen, dass dies die Übersetzung vom Japanischen ins Englische und von da aus ins Deutsche darstellen soll. Selbst die unmittelbar ins Englische übersetzten Begriffe (Descriptive Power) sind entweder gewollte Marketing-Verdummung oder Zeichen sprachlicher Unfähigkeit. Das führt auf deutsch oftmals zu Angaben, die auch für halbwegs Foto-Kundige schwer zu begreifen, bzw. einzuordnen sind. Ein Beispiel? Einen Fokusbereich als "Macro" zu bezeichnen, der nicht einmal zur Abbildung in der halben natürlichen Größe (Abbildungsmaßstab 1:2, "Vergrößerung" 0,5x) führt, ist ziemlich dummes Zeug! Ich ahne zwar, dass dahinter eine andere Überlegung steckt, aber traditionell beginnt der Makro-Bereich bei 1:2. und reicht (ohne klar definierte Grenzen) weit in der Bereich echter Vergrößerung, also etwa 5:1. Bitte nicht falsch verstehen, wenn ich jetzt mit "traditionell" oder "früher" komme. Da war beileibe nicht alles besser, aber manches klarer: fotografische Objektive für die bildmäßige Fotografie mit gängigen SLR hatten üblicherweise einen Nahbereich (nix Makro!), dessen Abbildungsmaßstab bei etwa 1:10 lag. Unabhängig vom Format (!) konnte man etwa sagen, dass die kürzeste Entfernungseinstellung bei "gewöhnlichen Objektiven" etwa das Zehnfache der Brennweite betrug. Bei diesem Abbildungsmaßstab kann man formatfüllende Brustbilder schießen. Kaum ein Hersteller hätte es gewagt, diesen absolut "popeligen" Nahbereich als Makro (oder macro) zu bezeichnen. Komplexer aufgebaute Objektive mit mehreren beweglichen Linsengruppen, insbesondere Zooms, eröffneten in den 1980ern die Möglichkeit, den Nahbereich deutlich zu erweitern, ohne dabei die Baulänge nennenswert zu vergrößern (die Bildqualität ist dabei ein anderes Thema). Seit den 1990er Jahren gehören Abbildungsmaßstäbe um 1:4 bei Zooms zum "guten Ton", was einige Naturfotografen, deren Motive typischerweise im (ordentlich korrigierten) Zentrum des Bildfeldes sitzen, dazu gebracht hat, diese Objektive stärker einzusetzen. Leider erfüllen die XF-Zoom-Fujinone diese Erwartung nicht, denn deren maximale Abbildungsmaßsstäbe sind viel zu klein, um ernsthaft an so etwas wie Makro zu denken. Ich finde das zwar ein bisschen schade, kann damit aber ganz gut leben, weil ich nicht aus diesem Grund zum X-System gewechselt bin. Schade finde ich nur, dass Fuji (und die auf dieses System eingeschossenen Anbieter) diesen Bereich bisher fast komplett aussparen. Eine qualitativ angemessene Nahlinse (also ein zweilinsiger Achromat!) zum XF 60mm wäre eine hohe Priorität auf meinem Wunschzettel, zumal es so etwas auf dem Altglasmarkt wegen des exotischen Filtergewindes nicht gibt. Deine Zooms lassen sich allerdings prima mit den Canon-Achromaten ergänzen, die auch die Nachteile von anderem Nahzubehör (Balgengerät, Zwischenringe) vermeiden. Aber in den "richtigen" Makrobereich kommt man auch mit denen nicht... Schönen Gruß, Karl Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Fototasche Geschrieben 11. Oktober 2013 Autor Share #7 Geschrieben 11. Oktober 2013 Werbung (verschwindet nach Registrierung) "...Deine Zooms lassen sich allerdings prima mit den Canon-Achromaten ergänzen, die auch die Nachteile von anderem Nahzubehör (Balgengerät, Zwischenringe) vermeiden. Aber in den "richtigen" Makrobereich kommt man auch mit denen nicht..." Hallo Karl, ich habe schon vermutet, dass eine vermeintlich einfache Frage viele Aspekte beinhaltet, die man als Fragesteller erst einmal gar nicht überblickt. Deswegen vielen Dank für die Ausführungen! Zum Canon Achromaten: Grundsätzlich scheint das interessant, allerdings habe ich nur etwas passendes für das 18-55 mm-Objektiv (Filtergewinde 58 mm) gefunden. Das 55-200 mm hat ein Filtergewinde von 62 mm. Mit Letzterem ließe sich ein größerer Abbildungsmaßstab erzielen, was ja irgendwie den Reiz der Sache ausmacht. Ich vermute mal, dass das dann aber wieder andere Nachteile hätte. Mit dem 18-55mm kann ich in der Makroeinstellung auf 30 cm an das Objekt heran. Der Canon-Achromat hat 4 Dioptrin. Heißt das, dass ich auf ein Viertel, also knapp 8 cm Abstand, komme? Viele Grüße Rudolf Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berthold Geschrieben 11. Oktober 2013 Share #8 Geschrieben 11. Oktober 2013 Hallo Rudolf, ich hatte vergessen, Nikon- und Canon-Achromaten zu schreiben. Von Nikon gab es zwei Modelle (5T mit 1,5 Dioptrien und 6T mit 2,9 Dioptirien). Du hast recht, dass das Telezoom viel interesanter für Nah-und Makroaufnahmen ist. Am langen Ende des XF 55-200 mm würdest Du mit diesen Nahlinsen bis etwa Maßstab 1:2 (5T), bzw. fast 1:1 (6T) kommen. Die Angaben, wie nah man man mit irgendeinem Objektiv 'ran kommt, würde ich besser gleich vergessen: je näher man 'ran muss, desto schlechter, denn bei sehr kuren Abständen steht man dem natürlichen Licht meist im Weg und der Kamerablitz hat das objektiv im Weg. Außerdem laufen einem dann einige Motive schon vorher weg. Gruß, Karl Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Fototasche Geschrieben 12. Oktober 2013 Autor Share #9 Geschrieben 12. Oktober 2013 Hallo Karl, ich habe mir den Achromaten 250D von Canon mit 58mm Filtergewinde für das 18-55 mm-Zoom gekauft. Ich kann noch nicht abschließend sagen, ob ich damit zufrieden bin, weil da noch eine ganze Reihe Bilder gemacht werden müssen. Aber es lässt sich ganz gut an. Jedenfalls war Dein Tipp, sich damit zu beschäftigen sehr gut. Danke und viele Grüße Rudolf Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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