kleine Hochzeit am 20.11.2015 in Hamburg

[orsi]

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Ich wurde heute von einer Freundin gefragt, ob ich die Hochzeit ihres (kurzentschlossenen) Sohnes fotografieren würde.

Ich traue es mir nicht zu und ich möchte  das Brautpaar nicht mit einem Haufen von schlechten Fotos von ihrem schönsten Tag "überraschen". Daher wollte ich fragen, ob jemand von euch behilflich sein kann? Sei es selbst zu fotografieren oder jemanden zu empfehlen?

 

Es geht um die standesamtliche Traung , mit anschließendem Empfang und Essen, mit ca. 30 Personen. Es werden eher natürliche Fotos gewünscht, am Freitag, den 20. November 2015, von 9 bis ca. 12 Uhr in Hamburg/ Eppendorf.

 

[Elmar]

Klare Antwort: Du traust es dir nicht zu.

Also bist du selbst schonmal raus. Übe erst an anderen Events, sonst machst du dich unter Umständen fertig, ob du gute Ergebnisse hinbekommen wirst oder nicht. Das wiederum behindert evtl deinen Schaffensprozess.

Jemanden empfehlen kann ich gerade nicht.

Hoffe, dass es hilft.

[fifthfloor]

Ich habe im Sommer die Hochzeit meines Bruders mit fotografiert. Es war noch ein Profi mit zwei Spiegelreflexen vor Ort. Daher war der "Druck" nicht ganz so groß.

Es hat mir jede Menge Spaß gemacht und die Fotos wurden sehr überzeugend. In keinem Fall brauchte sich die XE2 vor den beiden Canons zu verstecken.

Für die gewünschten natürlichen Fotos musst Du Emotionen einfangen. Davon wird es jede Menge geben, mit einer Fuji ist es kein Problem, aus dem Hintergrund ungestellte Momente einzufangen, weil sich die Kamera nicht aufdrängt.

Was mir sehr geholfen hat, war die Fotos von Hochzeitsfotografen und einschlägigen Foren zu durchstöbern und sich damit inspririeren zu lassen, z.B:

 

http://www.jonasjacobsson.co/

http://www.prophotonut.com/2012/04/02/posing-couples-80-pictures-and-poses/
https://www.flickr.com/groups/15865963@N00/pool/

https://www.flickr.com/groups/weddingwhores/pool

 

Zu den emotionalen Momenten, die man auf keinen Fall verpassen darf, gehören:

Eintritt in den Trausaal, Unterschrift (z.B. über die Schulter fotografiert), Ringtausch, Kuss, Austritt aus dem Standesamt, Anschnitt der Hochzeitstorte.

Dazu muss man absolut in dem Moment bereit sein und seine Ausrüstung im Griff haben. Das ist wahrscheinlich die größte Herausforderung, aber gut zu bewältigen.

 

Was auch toll war: Kleine Gruppen aus einzelnen Gästen posieren lassen (Mütter von Braut und Bräutigam, Freundinnen der Braut, Freunde des Bräutigams, usw...)

Ruhig auch mal was Verrücktes ausdenken, der Mut wird durch die unvergesslichen Fotos belohnt. Gruppenfotos kann ja schließlich jeder, obwohl die auch dazu gehören.

Außerdem Details festhalten (Ringkissen, Brautstrauß, Tischdeko,...)

 

Ich hatte das XF18-55 (hauptsächlich, für draußen) sowie das XF56 (Portraits), XF23 (Standesamt drinnen), und das XF10-24 im Einsatz.

Für mich hat sich das Standardzoom als Allrounder herausgestellt, so daß man nicht ständig das Objektiv wechseln muss.

Ich habe 3 Akkus verbraucht, 4 Speichkarten (bevor sie voll waren) gewechselt, und habe erst als es draußen dunkel wurde, einen Blitz eingesetzt (Yongnuo IV, manuell).

Ich kam zum Schluss auf ca. 600 Fotos (alles RAW), was vergleichsweise wenig ist.

Daner rate ich zu doppelt so vielen Akkus und Speicherkarten, sowie wenn möglich, einem 2. Body als Backup.

 

Als Fazit kann ich folgenden Rat geben:

 

Wenn du dich der Herausforderung gewachsen fühlst, mach es, denn es wird garantiert genial.

Wenn du deine Ausrüstung nicht absolut im Griff hast, lass es, sonst hast du mal Freunde gehabt.

Und wenn du es machst, dann mach es richtig. Du bist dann kein Hochzeitsgast, sondern Hochzeitsfotograf. Das ist dein Job. Und nicht von der Bowle naschen!

 

 

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