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Warum sehe ich keine chromatischen Abberationen


MightyBo

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Dies hatte ich nur geschrieben, da ich dachte es wÀre vielleicht interessant, wenn jemand die richtige Definition einmal vorstellt und sei es nur zur Info.

Eine Definition kann zweckmĂ€ĂŸig oder unzweckmĂ€ĂŸig sein, aber nicht richtig oder falsch – das wĂ€re ein Kategorienfehler. Außer in dem Sinne, dass eine Lehrbuchdefinition abgefragt wird und die richtige Definition dann eben die ist, die im Lehrbuch steht. Und im konkreten Zusammenhang der Frage, warum wir keine chromatischen Aberrationen sehen, scheint mir eine Unterscheidung zwischen Auge und Gehirn dem VerstĂ€ndnis förderlicher zu sein als ein Insistieren darauf, dass Teile des Auges als Teil des Gehirns definiert werden.

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"Es ist alles Definitionssache. Wichtig ist nur wer es und warum es so definiert wird." und "Dies hatte ich nur geschrieben, da ich dachte es wÀre vielleicht interessant, wenn jemand die richtige Definition einmal vorstellt und sei es nur zur Info. "

Gott sei dank hast du jetzt doch noch ein von mir falsch verwendetes Wort "richtige Definition", auch wenn es isoliert zu betrachten etwas unfair ist, gefunden.

 

LĂ€ngst Zeit die Diskussion zu beenden, wie MightyBo schon bemerkte, sonst driftet es vollends auf Spielplatzniveau ab. Witzig und dass in der Kategorie Smalltalk. Bin raus.

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Dann mĂŒsste das Auge allerdings viel grĂ¶ĂŸer sein, damit wir ĂŒberhaupt etwas sehen könnten 
 Nein, die Brennweite des Auges ist nicht einmal halb so lang. Aber eine grĂ¶ĂŸere Neigung von langen Brennweiten zum Farbquerfehler (um den ging es hier vermutlich) oder FarblĂ€ngsfehler habe ich noch nie beobachtet. WĂ€re es so, dann mĂŒssten Kompaktkameras mit kleinen Sensoren und entsprechend kurzen Brennweiten ja viel weniger Probleme mit der chromatischen Aberration als Kleinbild- oder Mittelformatkameras haben, bei den schon ein Normalobjektiv eine lĂ€ngere Brennweite hat.

 

Zooms sind natĂŒrlich eine Sache fĂŒr sich. Nicht selten ist es allerdings so, dass ein Zoom am kurzen Ende die deutlichsten FarbsĂ€ume produziert.

 

Ja, ich merke schon, dass vieles von dem, was im Internet zur optischen Physik geschrieben steht, doch mit großer Vorsicht zu genießen ist, und leider bin ich da wohl trotz lĂ€ngerer Recherche ein paar "Enten" aufgesessen. Da wird Bildwinkel und Brennweite durcheinandergeworfen. Der Bildwinkel (nicht die Brennweite...) des Auges entspricht etwa dem eines 45-50 mm KB-Objektivs, aber die tatsĂ€chliche Brennweite liegt bei ca. 17 mm (laut mehrerer Quellen), u.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Reduziertes_Auge

 

Zu den Farbfehlern bei Telebrennweite liest man bei weiterer Recherche widersprĂŒchliches. Mehrere Physiker sagen aber, dass die chromatische Aberration mit dem ÖffnungsverhĂ€ltnis zusammenhĂ€ngt, d.h. Quotient aus Öffnung und Brennweite. Mit grĂ¶ĂŸerem ÖffnungsverhĂ€ltnis wĂŒrden dann die Aberrationen zunehmen (und eben nicht mit der Brennweite). Erscheint mir auch plausibel. Also: je lichtstĂ€rker die Eintrittspupille, desto höher die Chrom. Aberr., und desto aufwĂ€ndiger muss korrigiert werden. Daher sind lichtstarke Objektive auch teurer.

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Noch ein paar vielleicht interessante Dinge.

 

http://www.fehlsichtig.de/deutsch/component/content/article/93-lasertechnik/132-lasertechnik-%C2%BB-wellenfront.html

 

Das Auge ist ein Doppellinsensystem aus zwei Pluslinsen und deshalb sehr anfĂ€llig fĂŒr das PhĂ€nomen des Farbfehlers. Das Auge nutzt diesen Nachteil aber andererseits aber zur Verbesserung der TiefenschĂ€rfe, indem sich das Gehirn bei der neuronalen Verarbeitung des Seheindruckes auf den gerade schĂ€rfsten Anteil des Lichtwellenspektrums konzentriert. Im normalen menschlichen Auge lĂ€sst sich ein Farbfehler von ungefĂ€hr 1,25 dpt nachweisen, d.h. die sog. chromatische Aberration schwankt zwischen +0,3 dpt bis -0,9dpt. Normalerweise bemerken wir dieses PhĂ€nomen jedoch nicht, da ein gewisses normales Maß an optischen Aberrationen durchaus erwĂŒnscht ist, um diese Aufspaltung des weißen Lichtes der Wahrnehmung zu verbergen.

 

Blaue FlĂ€chen erscheinen uns "entfernter", weil wir bei blauem Licht weniger stark akkomodieren mĂŒssen als bei rotem Lichtt.

 

https://books.google.de/books?id=yANJBZx_4fsC&pg=PA234&lpg=PA234&dq=auge+linse+hornhaut+chromatische+aberration&source=bl&ots=8epMVRmgE7&sig=-Kw2byJFNjGWtDIshKhS21ibILM&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiiqriH4uXMAhVI7xQKHSdaC7UQ6AEISjAH#v=onepage&q=auge%20linse%20hornhaut%20chromatische%20aberration&f=false

 

Die chromatische Aberration kann das Auge zwar nicht aufheben, sie wird aber dadurch vermindert, dass die gelbliche Augenlinse ebenso wie der gelbe Fleck blaues und violettes Licht relativ stark absorbieren. Damit wird dort, wo die Auflösung am grĂ¶ĂŸten ist, insbesondere bei großer Helligkeit, die spektrale Empfindlichkeit zum Roten hin verschoben, wie die Dispersionskurve im Allgemeinen einen flacheren Verlauf hat.

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Im Vergleich zu einem idealen optischen Instrument zeigt auch das gesunde Auge eine Reihe von optischen Fehlern: 

  1. Das Bild ist nur in der Nähe des gelben Fleckes scharf. Allerdings ist nur dort die Zahl der Sinneszellen so groß, dass das Bild auch scharf detektiert werden kann.

  2. Bei großem Pupillendurchmesser macht sich sphärische Aberration bemerkbar. Allerdings ist der Pupillendurchmesser nur im Dunkeln so groß dass sich dies bemerkbar macht. In diesem Bereich ”mitteln” die Ganglien über mehrere benachbarte Sinneszellen, da sie sonst nicht ge- nügend Signal erhalten. Damit wird in diesem Bereich die Auflösung ebenfalls herabgesetzt.

  3. Chromatische Aberration: Blaues Licht wird stärker gebrochen als rotes. Im Wellenlängenbereich von 400-700 nm beträgt der Fehler rund 2 Dioptrien. Allerdings enthält die Fovea im zentralen Bereich keine Sinneszellen, welche für blaues Licht empfindlich sind. Für die anderen Sinneszellen ist der Unterschied in der Brechzahl zu gering als dass er sich auswirken würde.

Aus:

https://e3.physik.uni-dortmund.de/~suter/Vorlesung/Medizinphysik_07/5_Auge.pdf

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