iOS 10 schießt RAW - wie lange werden wir noch schweres, großes Gerät nutzen?

[Gast van Tast]

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Na klar kann man mit Smartphonekameras jede Menge Freude haben und produzieren.

 

Das Gros der Leute produziert aber dann leider sowas wie die Knipser auf diesem Foto: (Masse mit Handys im Louvre, alle knipsen sie die Mona Lisa...)

 

https://www.fuji-x-forum.de/topic/28268-menschen-im-museum-jekami/page-5?do=findComment&comment=558613

 

Ja, Geiz iss geil, ne, datt kenn wa ja alle ausse Werbung. Unten im Louvre in der Eingangshalle gibt es zwar die DVDs mit Super Repros von allen wichtigen Bildern des Louvres inklusive der Mona Lisa zu kaufen - abba nee, datt is dann mann zu teuer, ne. Da klickn wa lieber auffet Handy drauf.

(Naja, und der eine da mit der DSLR in der Hand ist auch nicht besser...)

 

Das Gros der Leute (gefühlt 90 Prozent) will einfach nur: quick, dirty, and cheap.

 

Und genau das kriegen sie mit dem Smartphone hin. Und nach 1 Jahr wirds gelöscht, weil der Smartphonespeicher überläuft oder weil leider vergessen wurde das Cloud-Abo zu verlängern.

 

Schön, Mona, dich gesehen zu haben. Und tschüss. Morgen faahn wa dann nache Omma bei.

 

Nur einige wenige lassen sich dann vielleicht doch mit dem Bazillus anstecken - wenn man ihnen mal z.B. in der Mittagspause am Monitor präsentiert, was so alles geht, wenn man sich mal mit der Materie befasst. Und dass es mehr gibt als quick and dirty and hasta la vista. Wir alle können vielleicht etwas dazutun.

 

 

Hallo Bluepixel,

 

ich denke, dass es keine Frage des Geizes ist. Für viele der Smartphone-Nutzer (ich mag in dem Zusammenhang gar nicht Fotografen sagen  ) ist die Bildqualität, sowohl technisch als auch gestalterisch, gar nicht wichtig. Sie freuen sich vielmehr über die Erinnerung, die das Bild transportiert. Sie fotografieren also nicht die Mona Lisa (jetzt habe ich es doch gesagt), sondern sie versuchen, den Moment festzuhalten, in dem sie die Mona Lisa gesehen haben.  

 

Ich selbst mag das nicht, weil ich solche Bilder lieber im Kopf als im Smartphone habe; aber wenn es den einen oder anderen zum "richtigen" Fotografieren bringt, ist es doch auch gut.

[Bluepixel]

Das ist aber dann mehr Konsum als Fotografieren - zumindest das Fotografieren, was wir hier meinen.

[tabbycat]

Das ist aber dann mehr Konsum als Fotografieren - zumindest das Fotografieren, was wir hier meinen.

 

Dann hat die Fotografie wohl auch als Konsumprodukt begonnen, sogar die Malerei und andere Kunstformen teilweise. Denn nicht selten ging es anfangs nur darum Erinnerungen für sich selbst und die Nachwelt festzuhalten. Du versuchst da eine Trennung herzustellen, die es gar nicht gibt. 

 

mfg tc 

[Crischi74]

Ich denke es dieses Thema wird oft mit der Diskussion Fotografie oder Knipserei verwechselt und die "Ernsthaftigkeit" bzw. Handwerksqualität einem bestimmten Kamerasegment zugeordnet.

Für mich zählt das Endergebnis. Bildgestaltung und eine klare Bildsprache. Das gewisse Wow und das Zusammenspiel von Motiv und Umgebung.

Dabei ist es für mich nahezu unerheblich mit welcher Kamera das Bild gemacht wurde, wobei ich es aber schätze wenn besondere Aufnahmetechniken ausgewählt oder sogar selbst entwickelt werden um eine Idee zu einem Bild zu entwickeln.

Noch vor der Aufnahme kommt eigentlich das Wichtigste in der Fotografie: In der Umgebung die guten Bilder zu entdecken und auszuwählen oder sie sich unter anderen Bedingungen sich vorzustellen um dann wiederzukommen um die Aufnahme zu machen.

 

 

 

Gruß Christian

[gurkendoktor]

Dann hat die Fotografie wohl auch als Konsumprodukt begonnen, sogar die Malerei und andere Kunstformen teilweise. Denn nicht selten ging es anfangs nur darum Erinnerungen für sich selbst und die Nachwelt festzuhalten. Du versuchst da eine Trennung herzustellen, die es gar nicht gibt.

 

Ich empfehle zu diesem Themenkomplex (eigentlich auch generell) "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" von Walter Benjamin. 

[Bluepixel]

Dann hat die Fotografie wohl auch als Konsumprodukt begonnen, sogar die Malerei und andere Kunstformen teilweise. Denn nicht selten ging es anfangs nur darum Erinnerungen für sich selbst und die Nachwelt festzuhalten. Du versuchst da eine Trennung herzustellen, die es gar nicht gibt. 

 

mfg tc 

Wahrscheinlich gibt es keine klare Trennlinie, aber schon erkennbare Tendenzen und auch Extreme. Erinnerungsbilder können mehr oder weniger kunstvolle Komponenten haben oder aber auch einfach nur schlecht sein. Ein gutes Erinnerungsbild gibt die Stimmung wieder und kann sicher auch mit einem Smartphone gemacht werden (wenn das Licht passt etc.), aber das wird wohl kaum einem dieser Mona-Knipser wirklich gelingen. Erst am Monitor zuhause sehen sie die fürchterlichen Spiegelungen auf dem Schutzglasfenster vor der Lisa, sind untergründig enttäuscht und zappen weiter. Die befassen sich auch gar nicht wirklich mit dem Bild (wäre in der überfüllten Halle sowieso schwierig genug...), sondern sie verweilen wenige Sekunden in der Halle, heben einmal das Daddelfon und klicken, und dann im geht es im Schweinsgallopp weiter durch die anderen Säle, damit man zum Mittagsschnitzel noch einen Platz kriegt und um 1 auf dem Eiffelturm sein kann und um 20 nach 1 schon wieder unten. Es geht vielen gar nicht darum, zu "sehen" oder irgend etwas wirklich wahrzunehmen und zu spüren, sondern man will "sagen können", dass man vor der Lisa stand und diesen Pflichtprogrammpunkt absolviert hat. Wenn es geht mit Selfie-Aufnahme. Kommt dann gleich ins Fratzenbuch, und nach 2 Tagen kommt ein anderes ebenso belangloses Bild dort hin.

[gurkendoktor]

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es gibt dort auch wesentlich interessantere kunstwerke, und da ist zum glueck niemand  

[Bluepixel]

Das ist richtig, aber dazu müsste man sich mit Paris erst einmal näher befassen, und das geht sowieso nicht auf einer dieser typischen Rudel-Bus-Rein-Raus-1-Tages-Touren.

[tabbycat]

Rudel-Bums-Rein-Raus-1-Tages-Tour

 

Wo kann man sich anmelden? mfg tc

[Bluepixel]

Am ehesten im irgendwo im 18. arrondissement oder entlang der Rue St. Denis...

(...dort aber besser nicht mit der offen getragenen X-Pro2 rumlaufen... )

[pmwtastro]

Lustigerweise trifft dies aber auch auf viele Hobbyfotografen mit >1000€-Equipment zu. Es wird zwar gern bei 100% / 200% / 300% gepixelpeept, aber dann letztendlich doch nur in 900px Breite ins Netz hochgeladen oder maximal zuhause am Full HD Fernseher betrachtet.

 

Aber unbedingt unbearbeitet, damit man auch sieht, wie toll die och so teure Kamera fotografiert. Im P-Modus.

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