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Wer überlebt den Kamerakrieg?


Neil62

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Ich würde trotzdem gerne mal einen Bericht sehen, der auch mit Zahlen aus belastbaren Quellen daherkommt und nicht nur mit Glaskugelgeseiere.

 

Anhand der Börsenzahlen des Mutterkonzerns auf den (Miss-)Erfolg einer Kameramarke zu schließen ist jedenfalls keine Wissenschaft, sondern billige Vereinfachung der ökonomischen Realität. Diese wird außer Fuji niemand richtig gut kennen. Ich hege aber den Verdacht, dass der große Run mit den vielen Gehäusen grundsätzlich nicht dafür spricht, dass Fuji mit dem X-System gute Gewinne macht.

 

Ich schätze, Fuji hat sich bei Beginn des X-Systems ein grobes 3- oder 5-Jahresziel gesetzt. Wird dies nicht erreicht, werden neue Entscheidungen getroffen. Anhand der vielen technologische Entwicklungen bei Fuji, muss man aber nicht davon ausgehen, dass das X-System in Kürze in der Versenkung verschwindet. Die Entwicklungskosten wollen erstmal über die Zeit wieder reingeholt werden. Das bedeutet eine möglichst lange Marktpräsenz.

Wenn Fuji weiterhin bei einer Linie bleibt, sehe ich die Erfolgsaussichten der CSC-Systeme mittelfristig größer, als bei mehrgleisigen Herstellern wie z.B. Sony. Ich rede hier wie gesagt von mittelfritig und nicht von amazon-Rankings.

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Früher haben die Römer die Überbringer schlechter Nachrichten gleich hingerichtet. Hier im Forum ist es sehr, sehr, sehr ähnlich.

Na ja, aber eben nur ähnlich: Hier im Forum bringen wir erst den dritten Boten um, nachdem uns der erste Bote dieselbe Nachricht schon vor über einem Monat überbracht hatte. Wir können doch nicht auf die WELT-Leser warten, bis wir über ein aktuelles Thema diskutieren.

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Naja.... Die WELT ist nicht gerade für eine neutrale Berichterstattung bekannt. Stichwort: Springergruppe. Und wenn ich oben drüber schon "Analystenmeinung" lese, bin ich schon doppelt skeptisch.

 

Welche neutralen Medien kennst du denn?

 

H

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Andererseits könnte man sich statt mit Polemik auf Fragen zu reagieren, die Zeit und Mühe auch für andere Dinge aufheben.

 

Der Artikel selbst (hat ihn auch mal jemand gelesen?) spricht ja nicht nur vom Kamerakrieg, sondern von den evtl. Folgen, die für den Consumer durchaus positiv sein können.

Er weist auch (immerhin) auf die bestehenden Marktcharakteristika mit den Platzhirschen hin, die nach wie vor den Bärenanteil ausmachen und erwähnt auch die Smartphones und deren starken Einfluss auf den Kameramarkt. Das habe ich in den anderen Artikeln bisher so nicht gelesen.

 

Und dann kommt meine Lieblingsthese ebenfalls zur Sprache, den in Zeiten des Quantifizierung aller Werte oft vergessen wird:

Es besteht die Möglichkeit, sich mit einem Nischenprodukt eine Zukunft (a la Leica) aufzubauen. Überleben muss nicht beherrschen heissen...

 

Von daher darf man ruhig auch mal inhaltlich auf den zitierten Artikel eingehen (sofern man diesen überhaupt gelesen hat). :cool:

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Richtig ist, dass wir im digitalen Geschäft eine "the-winner-takes-it-all-economy" haben. Der Trend zur Kleinserie mit der Vision der "Einer-Serie" verstärkt diesen Effekt, weil der Platzhirsch jede noch so kleine Nische auskehrt. Und wenn doch mal ein kleiner Konkurrent überlebt, wird er aufgekauft oder mit Schutzpatenten oder proprietären Standards eines "Gate-Keepers" aus dem Markt gedrängt. Loyale Kunden der Nischenplayer sind in dem Geschäft nur Assets, die zur Konkursmasse gehören.

 

Die gute Nachricht: Bisher ist jedes politische und wirtschaftliche Weltreich an seiner Größe und seinem Größenwahn kollabiert. Meistens ein schmerzhafter Prozess, aber immerhin. Das Leben ist kein Ponyhof.

 

Die andere gute Nachricht: Als Verbraucher finde ich immer noch eine nonkonformistische Lücke, wenn ich sie dann suche.

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Der Artikel selbst (hat ihn auch mal jemand gelesen?) spricht ja nicht nur vom Kamerakrieg, sondern von den evtl. Folgen, die für den Consumer durchaus positiv sein können.

Er weist auch (immerhin) auf die bestehenden Marktcharakteristika mit den Platzhirschen hin, die nach wie vor den Bärenanteil ausmachen und erwähnt auch die Smartphones und deren starken Einfluss auf den Kameramarkt. Das habe ich in den anderen Artikeln bisher so nicht gelesen.

Hier im Forum haben wir aber genau diesen Aspekt bis zur Erschöpfung durchdiskutiert, meine ich.

 

Die grundlegende Problematik ist ja auch sattsam bekannt: Die unerschütterliche Marktführerschaft von Canon und Nikon im Bereich der Systemkameras hatte einige Kamerahersteller auf die Idee gebracht, der Konfrontation im DSLR-Markt aus dem Weg zu gehen und stattdessen spiegellose Systemkamera als Alternative zu den DSLRs auf den Markt zu bringen. Frei nach dem Motto „überholen, ohne einzuholen“ wollte man eine eigene Marktführerschaft in einem Produktbereich etablieren, in dem Canon und Nikon noch gar nicht präsent waren. Man stellte sich vor, dass die spiegellosen Systemkameras vor allem Aufsteiger aus dem Kompaktsegment ansprechen und nur zu einem kleineren Teil Kunden aus dem DSLR-Segment abziehen würden. Da es sehr viel mehr Käufer von Kompaktkameras als von Systemkameras gab, schien dieser Markt ein großes Reservoir zu bilden, das man nutzen konnte: Viele Besitzer einer Kompaktkamera, so glaubte man, suchten eigentlich eine qualitativ bessere und vielseitiger zu nutzende Kamera, fremdelten aber aus verschiedenen Gründen mit den DSLRs. Die spiegellosen Systemkameras sollte den Einstieg in die Fotografie mit Systemkameras erleichtern und damit diese Kunden einfangen.

 

Diese Strategie ist allerdings nicht im erhofften Maße aufgegangen. Zum einen stellte es sich heraus, dass es gar nicht so viele aufstiegswillige Kompaktkamerakäufer gab. Vielmehr kamen die spiegellosen Systemkameras noch eher bei den DSLR-Fotografen an, aber abgesehen davon, dass es davon viel weniger gibt, war die Konversionsquote auch nicht so hoch, dass sie die fehlenden Konvertiten aus dem Kompaktsegment kompensieren konnte. Gerade in Europa und den USA haben die DSLRs ihren Nimbus behalten und gelten weiterhin als die Kameras für ambitionierte Fotografen. Zum anderen leidet der Kompaktkameramarkt seinerseits unter starken Erosionserscheinungen, da zunehmend das ohnehin vorhandene Smartphone die Aufgabe einer Kompaktkamera übernimmt – Fotografieren gilt heute als wichtigste Funktion eines Smartphones, noch vor Telefonieren und Simsen. Aus Sicht der Hersteller spiegelloser Systemkameras gehen die Kundenwanderungen im Kompaktsegment also in die ganz falsche Richtung.

 

Es ist daher kein Wunder, wenn in letzter Zeit mehr spiegellose Kameras im DSLR-Look auf den Markt kommen und tatsächlich auch sehr erfolgreich sind – bei Olympus beispielsweise ist man heilfroh, noch rechtzeitig die OM-D-Schiene aufgelegt zu haben. Auch die Reaktionen auf die X-T1 scheinen ja ganz positiv zu sein; Meinungsführer wie dpreview.com tragen dazu bei. Es könnte also doch auf den Entscheidungskampf DSLR vs. EVIL hinauslaufen – zumindest mittel- bis langfristig.

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Klingt so nach Kampf auf Leben und Tod. Ich glaube aber dennoch nicht an das oft kolportierte Ende des Spiegels.

Nein, so schnell wird das nicht kommen, und selbst wenn sich die spiegellose Bauweise durchsetzen sollte, würden DSLRs in einer Nische überleben. Ich würde mich aber überhaupt nicht wundern, wenn sich im Mittelformat nach den ersten, noch zaghaften Neuvorstellungen von Hasselblad und Phase One nicht nur in wenigen Jahren die CMOS-Technologie, sondern mit geringer Verzögerung auch eine spiegellose Bauweise durchsetzen sollte. Vermutlich noch vor einer entsprechenden Entwicklung im Kleinbildbereich.

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In bestimmten Bereichen werden die DSLRs noch lange bleiben.

 

Ein Objektivpark von rd. 20.000,- wird nicht wg. ein paar Kilo Gewichtsersparnis mal eben ausgetauscht. CaNikon haben immer noch eine Chance, wenn sie innerhalb der nächsten 3-5 Jahre einen spiegellosen Ersatz ala Sony A7 bringen...

 

Edit: Syntaktischer Fehler behoben

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Ach...

 

Ich fotografiere nun lange genug (beruflich), um einen ungefähren Überblick über die Einstellung einiger Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen zu haben.

 

Die Spiegellosen sind da, wo Geld im Spiel ist, mehr als verpöhnt. Sie existieren dort gar nicht. Da kann ich noch so oft mit meiner X-Pro ankommen. Da heisst es höchstens:

"Na, war dir die M zu teuer?"

 

Da ist natürlich auch ein wenig Ignoranz mit im Spiel, gleichzeitig möchte man sich auf sein Gerät verlassen. Ein Ausfall ist das letzte, was man sich leisten kann. Die meisten arbeiten seit Jahrzehnten mit ihrem Equipment und wissen um die Stärken und Schwächen. Bei CaNikon gibt es ProServices, die sonst keiner bietet. Das sind Argumente, die einen gar nicht erst ins grübeln kommen lassen.

Noch vor 10 Jahren war es in meinem Bereich tatsächlich noch verpöhnt, mit einer KB anzukommen - eine Hasselblad oder andere MF war einfach Standard. Erst die Megapixelrennen machten die digitalen KBs (allen voran die Canon 1Ds und die erste 5D) auf einmal attraktiv.

 

Ich versuche immer wieder meine Fuji-Ausrüstung ins Gespräch zu bringen - ohne Erfolg. Im März steht wie schon gesagt ein erster kleiner Architekturjob an, den ich gerne nur mit der Fuji bestreiten möchte. Mal sehen, obs klappt...

 

Kleine Geschichte: Diese Woche kontaktierte mich eine Agentur und fragte Aufnahmen für eine Kunden nach, die ich 2006 mit der Canon 1Ds gemacht habe. Die waren in 5 min. bereit und die Agentur freute sich. Da war ich froh, dass ich das schon digital gemacht habe...

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Lies noch mal richtig...

 

Ich habe nie eine der dicken Canonen besessen. Nur ein paar Objektive.

Canon holt man sich im Rent - wenn man was braucht. Das ist ja das Gute.

 

Wenn ich mit Fuji arbeiten will, muss ich gleich alles besitzen. Das ist im Zweifelsfall eine zu große Hürde.

 

Die X-Pro ist meine Freizeitknipse bisher.

Ob sich das ändert, wird sich zeigen...

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Es ist wie ein Werkzeug, ein Spielzeug, das man entweder im Do-it-Yoursef-Markt kauft oder es ist aber aber ein Profiwerkzeug. Mit beiden kann man ein Loch bohren. Wer es aber nicht ausprobiert hat, weiss nicht, wovon die Rede ist. Hier spielt das aber keine Rolle, solange man nur über Bildqualität (sprich Bohrloch) spricht.

So pauschal ausgedrückt ist die Aussage Unsinn. Wer sich auf Studiofotografie spezialisiert hat oder Sportfotograf ist wird noch mit keiner Systemkamera ein vernünftiges Werkzeug bekommen. Für den Reisefotografen oder Fotoreporter kann auch eine Fuji oder Olympus ein professionelles Werkzeug sein sein (in der Pampa nutzt einem auch der Profiservice von CaNikon nichts). Auch diese Leute sind Profis...

 

Oder andersrum: 80% aller DSLRs sind auch nur Spielzeug...

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Ich wehre mich doch nur gegen die Leute, die eine Hochzeitsreportage mit der X-E1 machen. Bei mir gehen diese Fotografen wieder nach hause.

 

Gruss, Alex

 

Da hast Du auch Recht, für sowas popliges wie eine Hochzeitsreportage wäre eine X-E1 wirklích vollkommen überdimensioniert.

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Da mag meine mangelnde Kenntnis Schuld dran sein, aber ich weiss jetzt auch nicht, was an einer Hochzeitsreportage so anspruchsvoll für die Kamera sein soll. Für den Fotografen aufgrund der nervösen Motive und der teilweise kritischen Locations schon, aber für die Technik? HSS Blitzen? Oder wird bei Hochzeitsreportagen der flüchtende Bräutigam mit einem AF-C verfolgt?

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