MRoemer Geschrieben 29. April 2015 Share #1 Geschrieben 29. April 2015 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Hallo zusammen, am 18.04. habe ich meine wirklich allererste richtige Hochzeit fotografiert und nachdem ich jetzt mal alles ein paar Tage sacken lassen konnte wollte ich euch einfach mal meine Erfahrungen mitteilen wie der Tag zum einen generell für mich abgelaufen ist und zum anderen, wie ich den Tag mit meinen beiden Fujis X-E1 und X-E2 erlebt und gemeistert habe. Ebenso gehe ich auch darauf ein, was mir beim Arbeiten mit den Fuji gefallen hat und auch was mich gestört hat - denn bei aller Euphorie sollte man auch die negativen Aspekte mal ansprechen. Hochzeitsfotografie hat mich irgendwie immer fasziniert. Ein Mix aus Unvorhersehbarkeit, Stress, Freude, und vielen anderen Dingen. Anders als die Pärchen-Shootings die ich sonst immer so mache kann man da ja nur bedingt etwas planen und ist nahezu den ganzen Tag - wenn man eine Reportage macht - unter Strom. Ich bin von Haus aus sehr gemütlich - da könnte man meinen, das wäre nichts für mich. Aber ich hatte mir das im Vorfeld über sehr lange Zeit SEHR gut überlegt. Am Ende dieses Berichts verlinke ich auf meinen Flickr-Account - dort könnt ihr eine Auswahl der Bilder sehen. Dazu poste ich noch einen kleinen YouTube Link. Ich hatte eine kleine Slideshow für das Brautpaar erstellt und ihnen vorab zukommen lassen. Das war nicht vereinbart - ich hatte es einfach gemacht. Vor der Hochzeit, Treffen, Vorbereitung: Es fing an mit ein paar Likes auf meiner Facebookseite - irgendwann kontaktierte mich das zukünftige Brautpaar, da es meine Portrait-Shootings sehr schön fand. Sie wollten ursprünglich nur Fotos während der Trauung und ein paar "Posing-Bilder" nach der Trauung. Da mich die ganztägige Hochzeitsreportage echt faszinierte, hatte ich Ihnen das kurz entschlossen angeboten, und erklärt wie so ein Tag abläuft. Beide waren davon begeistert. Dennoch hatte ich meine Zweifel - da es wirklich das erste Mal für mich gewesen wäre. Ich hatte oft in meiner Umgebung Ausschau gehalten nach Jobs für Zweitfotografen - aber da ergab sich einfach nichts. Ich sprach mehrere Male mit dem Brautpaar, dass es eine Ehre für mich sei, aber ich auch Zweifel hätte ob ich das auch so hinbekomme. Ich sprach ganz offen über meine fehlende Erfahrung und die Verantwortung die mir mit so einem Job auferlegt werden würde. Dennoch hielten sie daran fest - sie legten einen etwas größeren Fokus auf die Portraits-Bilder und da hatten sie ja schon einiges von mir auf Facebook gesehen. Nach einer guten Woche sprachen wir dann erneut und ich sagte zu. Das war Freude und Riesenangst auf einmal. Ich war schon vorher nicht untätig und hatte mir unzählige Videos, Tipps & Tricks, Webinare bei YouTube und haufenweise Bildbeispiele meiner "Helden" angesehen. Natürlich habe ich auch speziell dahingehend recherchiert wie sich die Fuji bei Hochzeiten verhielten. Ich hatte das riesige Glück das einer der bekanntesten Fuji-Fotografen - Kevin Mullins - mich bei Facebook als seinen Freund akzeptiert hatte. Mit ihm habe ich an einigen Abend sehr ausgiebig geschrieben und er hat mich wirklich ermutigt das durchzuziehen und hat mir sehr viele Tips gegeben. Das ist ein unschätzbarer Vorteil und hat mir auch gezeigt, das "Netzwerken" - auch wenn ich das nicht so besonders mag - nötig ist, wenn man nicht tagelang nur googeln will um eine Antwort auf eine spezielle Frage zu bekommen. Ein andere Fotograf der auch mit X-E1 und X-E2 fotografiert war Collin Nicholls - auch ein Hochzeitsfotograf aus UK. Auch mit ihm hatte ich Mailkontakt. Er nutzt nahezu das gleiche Equipment wie ich. Ein sehr netter Kerl der tolle Reportagen macht. Es folgten zwei Besichtigungs-Termine der Locations. Es wurde an zwei verschiedenen Orten ( ca. 15 km auseinander ) geheiratet. Einmal die offizielle Trauung und dann noch mal eine Zeremonie. Ich war an der Location insgesamt danach noch 2 x mit einer Freundin die für mich netterweise Modell stand. So konnte ich schonmal Posen üben und Locations für die Brautpaarbilder suchen. Das Areal war zwar nicht sonderlich groß, aber da für das Shooting nach der Zeremonie nur ca 30 Minuten zur Verfügung standen, wollte ich das Brautpaar nicht behelligen in dem ich am tag der Hochzeit wie ein Huhn ohne Kopf rumlaufe um eine schöne Stelle für Bilder zu finden. Später hat sich herausgestellt, dass das eine gute Entscheidung war, denn die zeit nach der Zeremonie war echt knapp. 1 Monat vor der Hochzeit sprachen wir noch die Uhrzeiten per Mail ab und ich hatte somit eine grobe Timeline was an dem Tag wo passiert. Mein Equipment: Folgendes Equipment hatte ich für die Hochzeit dabei: 1 x Fuji X-E1 1 x Fuji X-E2 1 x Fuji 18mm F2.0 + Hoya ND Filter 0.9 1 x Fuji 35mm F1.4 + Hoya ND Filter 0.9 4 x originale Akkus v. Fujifilm 6 x Patona Akkus ( Nachbau mit fast identischer Leistung ) 1 x Moneymaker Kameragurt ( DIY Eigenbau :-) ) 3 x Ladegerät 2 x Yongnuo YN560 III + Funkauslöser 12 x Eneloop Akkus 1 x kleines Stativ 1 x Macbook 2 x Externe HDDs zur Datensicherung ( diese habe ich immer wenn Luft war durchgeführt ) 1 x LED Videolicht ( nutze ich öfter als Blitze i.d.R ) 1 x Reinigungsset für die Kameras 8 x SD Karte SanDisk Extreme 16GB 60 MB/s 3 x 1 L Flasche Wasser Energie-Riegel für Zwischendurch Ich hätte noch das 56 1.2 ausleihen können aber ich wollte mich auf den tag konzentrieren und fühle mich bisher mit dem 35er mehr als wohl. Mal sehen wie das in der Zukunft aussieht :-) Am Abend vorher / Kameraeinstellungen Abends wurden nochmal alle Speicherkarten formatiert, die Akkus geladen und die Kameras erhielten beide das gleiche Setup. ich hatte mir mehrere Custom-programme angelegt die wie folgt aussahen: ISO: Auto | Base: 200 | Max 6400 | Min. Verschlusszeit: 1/60 oder 1/125 Bildqualität: RAW + JPeg Dynamic range: 400 Film Simulation: PRO Neg. Hi WB: Auto Farbe: +1 Schärfe: +1 Lichter: -2 Tiefen: -2 Rauschunterdrückung: 0 Belichtungsmessung: Spot Diese Einstellungen habe ich für die Trauung sowie die Party genutzt. Ab und an bin ich auch auf voll Manuell gewechselt, da die Kamera oft den ISO Wert sehr hoch pusht um an die kurzen Verschlusszeiten zu kommen.Aber diese Auto-Einstellungen ließen mich einfach mehr auf den Moment konzentrieren als an Rädchen und Schaltern zu fummeln :-) Das wollte ich mir aufheben wenn ich mal mehr Erfahrung gesammelt habe. Ich hatte mir noch ein paar Bilder die ich fürs Posing umsetzen wollte aufs iPhone geladen und noch ein paar andere Bilder von Hochzeitsfotografen - damit man im Zweifelsfalle sich mal eben ne Anregung holen kann. Ihr sehr schon, dass ich irgendwie nix dem Zufall überlassen wollte. Das führt aber auch schnell dazu das man paranoid wird und alle möglichen Horror-Szenarien durchspielt ( SD Karte geht kaputt, reichen 10 Akkus ??, geht mein Laptop kaputt usw... ) Nach der Logik müsste man sogar zwei Laptops haben und am besten noch ein Reserve-Auto um von der einen Location zur anderen zu kommen ) Ich hab dann Abends irgendwann einfach gesagt: "OK, komm - es ist alles gepackt, das was du hast muss reichen und wird schon nicht kaputt gehen" Ich bin relativ früh schlafen gegangen, denn ich wusste, dass der Tag lang wird. Der große Tag Ich bin gegen 7:00 Uhr aufgestanden, hab gut gefrühstückt und war dann Punkt 09:00 Uhr wie vereinbart bei der Braut. Der Bräutigam war bei Kumpels untergekommen - somit konnte ich nur die Braut bei den Vorbereitungen begleiten. Hat sich nicht als schlimm herausgestellt, da der Bräutigam wohl nach 15 Minuten schon fertig angezogen war :-) Ich schnallte mir meine Kameras um und begann das ganze Geschehen ( es spielte sich großteils in der Küche ab ) zu dokumentieren. Ein Friseur war da und die beste Freundin der Braut. Ich suchte auch nach kleinen Details die ich auch fotografierte. Wichtig war mir nicht einfach draufzuhalten sondern ( wie ihr auch sehen werdet ) auch ein paar alternative Blickwinkel zu finden. Gegen 12:00 Uhr war die Braut fertig geschminkt und angezogen und wurde von ihrem Vater abgeholt. Ich nutzte die Zeit und sicherte schon ein erstes mal die Bilder. Ich packte meine Sachen zusammen und lud schonmal alles ins Auto ein. TIPP: Achtet auf euren Kleinkram. Einen eigens für das 18mm angeschaffter Graufilter hatte ich in der Küche liegen lassen. Gott sei dank gab es an dem tag auch ein paar Wolken sonst wäre es schon eng geworden mit Offenblende zu fotografieren. Hier hatten die Fujis keinerlei Probleme - auch war es nicht wirklich Stressig weil sich alles in dem einen Raum konzentrierte. Vom Vater der Braut wurde ich direkt auf die Kameras angesprochen, da er auch mit Fuji fotografiert und begeistert von denen ist :-) 1:0 für Fuji !!! Weiter ging es dann zur Städte der Trauung . Ein altes Herrenhaus dessen Räume für Trauungen dienen: http://up.picr.de/2988998.jpg Ich war relativ zeitgleich mit dem Brautpaar vor Ort. Der Bräutigam wartete schon am Eingang. Also bin ich schon vorgelaufen und hatte von Ihm und den Gästen ein paar schnelle Bilder gemacht. Viel Zeit blieb nicht - da der Vater die Braut jetzt schon ein kleine Allee runter geleitete in Richtung Bräutigam. Hier hatte der AF - obgleich helles Tageslicht herrschte - ein paar mal Probleme die beiden ( Vater und Braut ) direkt zu erfassen. Beim 35er ein bisschen stärker sogar das Problem als beim 18er. Das brachte mich in dem Moment schon ein bisschen ins Schwitzen da dieser Gang natürlich auch nicht zu wiederholen war. Ich switchte schnell auf MF und hatte es wieder im Griff. Warum der AF auch im Hellen manchmal daneben lag entzieht sich meiner Kenntnis. Es folgte das Begrüßen durch die Gäste - hier schaute ich vor allem darauf, dass ich die Emotionen beim Umarmen gut einfangen konnte und bewegte mich immer um die Leute herum. Dann ging es in einen Raum zur Trauung - hier fing mein Herz wirklich an zu pumpen,denn ich wusste, dass das mit der wichtigste Moment des Tages sein würde. Ich musste - als die Standesbeamtin anfing zu sprechen blitzschnell entscheiden welche Momente ich einfange. Ich hielt auch immer die Großeltern und Eltern im Blick um deren Reaktionen / Emotionen nicht zu verpassen - aber natürlich auch das Brautpaar. Das ist ein Spagat der ohne Erfahrung schwer zu machen ist. Ich bin mit den Kameras wirklich blitzschnell hin und her geschwenkt - das war schon stressig - das muss ich zugeben. Sobald aber die eigentliche Trauung eingeleitet wurde habe ich mich voll auf das Brautpaar konzentriert. Hier habe ich eig. nur das 35er verwendet. Das 18er habe ich nur benutzt um den ganzen Raum inkl. Gäste zu zeigen. Nach der Trauung hatten sich 20 Vespafahrer links und rechts der Allee positioniert und drehten alle gleichzeitig am Gas - ziemlich geil. Auch das hab ich mit dem 18er aufgenommen. Aber auch hier fiel mir auf, dass - obwohl sehr viele Kontraste vorherrschten - hatte der AF immer wieder map Momente wo er einfach nicht einrasten wollte. Sowohl bei der E1 als auch bei der E2. Das waren so die Momente wo ich - ohne es mir anmerken zu lassen - innerlich ein bisschen geflucht habe. Natürlich war MF immer noch eine Option - aber hin und wieder hab ich einfach nicht verstanden warum der AF nicht einrastete :-/ Nach der Trauung fragten mich noch einige Gäste ob ich noch ein paar Portraits machen könnte. Dem hab ich natürlich nicht widersprochen. Danach ging weiter in den nächsten Ort - ca 15km entfernt. Dort sollte noch eine Zeremonie stattfinden und die anschliessende Party. Ich traf vor dem Hochzeitspaar dort ein und machte abermals ein Datenbackup. Hier passierte etwas, dass ja eigentlich "NIE" vorkommt: Die SD-Karte meldete beim auslesen "Lesefehler". 3 x hab ich sie rein und raus gezogen. Dann ging wieder. Hier verstehe ich völlig diejenigen, die sagen, dass eine Kamera mit 2 Kartenblatts Licht wäre. Woran es lag kann ich nicht sagen. Hab die Karte nach dem Auslesen nochmal formatiert und dann wars gut. Der Fehler ist nicht mehr aufgetreten. Dann kam das Brautpaar und wir machten abermals ein Gruppenfoto mit den Vespafahrern, die sich danach verabschiedeten. Man muss hier dazu sagen, dass das Brautpaar wirklich alles auf die minute geplant hatte und ich bis zu diesem Zeitpunkt eig. keine Sorge hatte irgendwas zu verpassen. Es folgte der Kuchenanschnitt und weitere Begrüßungen. Auch hier versuchte ich nach Möglichkeit auch viel von den Emotionen der Gäste einzufangen, kleine Kinder beim Spielen und rumtoben konnte ich auch einfangen. Dann folgte die Zeremonie die in einem sehr kleinen Raum - ähnlich einer Kapelle - stattfand. Links und Rechts Bänke und in der Mitte ein Gang. ich konnte mich hier völlig frei bewegen und wechselte bei der Rede immer wieder die Position. In einem Moment - ich war mehr auf die Familie der Braut fixiert fing die braut zu weinen an - völlig unvorbereitet. Ich hockte aber in einer guten Position und konnte den Moment einfangen, ebenso wie der Bräutigam ihr ein Taschentuch reichte. Das sind halt diese Momente - besonders wenn man alleine unterwegs ist - die passieren und 10 Sekunden später vorbei sind. Hier hatte ich einfach nur Glück. Der Raum war spärlich beleuchtet weswegen die Automatik mich immer öfter Richtung ISO3200 schickte. Aber auch hier verließ ich mich komplett darauf. Anschliessend kam das, was ich so lange vorher geübt hatte. Das Brautpaar-Shooting. Hier gibt es nicht viel zu sagen - schaut euch die Bilder an. Anschliessend wurde das Buffet aufgebaut was mir die Gelegenheit gab die Speicherkarten auszulesen und die Akkus aufzuladen. Von meinen 10 Akkus waren knapp die Hälfte jetzt leer. Es waren aber schon rund 7-8 Stunden vergangen. Die Patina-Akkus kann ich echt empfehlen. Im Schnitt konnte ich damit knapp 260-300 Bilder machen. Nicht zu unterschätzen war die Speichermenge die sich nach 8 Stunden schon aufgetürmt hatte. Das dauerte schon seine Zeit. Ich habe den SD Slot des MacBooks Pro genutzt. Vielleicht kann man hier per USB SD Kartenleser schneller zum Ziel kommen ?? Ich machte - bevor das Essen bereit war noch Fotos von den Tischen und der Dekoration und dann packte ich die Kamera in Absprache mit dem Hochzeitspärchen beiseite und lies die Gäste in Ruhe essen. Dann kam der Teil, der sowohl mir als auch den Kameras alles abverlangte. Die Party ! Ich habe mich oft auf der Tanzfläche bewegt, war mittendrin, auf dem Boden - die Gäste haben mich sogar zum tanzen auf die Tanzfläche gezerrt :-) Und hier konnte ich mich kaum noch auf Automaten verlassen. Geschweige denn auf den AF! Ich hatte viele Schwierigkeiten den AF ganz gezielt einzusetzen. Auf FocusPeaking im MF war so ne Sache. Die LED-Beleuchtung wechselte alle paar Sekunden - kaum eine Chance die Fokuslinien richtig einzuschätzen. Blende zu um eine größere Schärfe-Ebene zu bekommen war auch kaum eine Option - da ich dann bei ISO 6400 trotzdem schnell bei 1/30 oder länger war. Also habe ich auf manuell gestellt, ISO3200-6400 und 1/125 - manchmal auch 1/60. Ich muss sagen, dass mir schon einige gute Bilder gelungen sind, aber ich denke wenn ich die Fuji weiter benutze muss ich mich mehr mit manuellem fokussieren beschäftigen. Wenn irgendwo gerade was passierte war es echt ein "Krampf" die Kamera dort hin zu schwenken und einfach das Bild zu machen. Das war nicht oder nur schwer möglich. Auch hatte ich mit Auto WB wohl nicht die richtige Wahl bei der Party getroffen.Er lag zwar oft richtig , aber noch öfter war er wohl mit dem ständig wechselnden Lichtfarben überfordert. Der Teil des Abends war zweifelsfrei der lustigste aber auch der anstrengendste aus fotografisch-technischer Sicht. Öfters ärgerte ich mich über Bilder die ich einfach nicht hinbekam. Auf Blitzen wollte ich verzichten - aber vielleicht muss ich da in Zukunft mal mit dem kleinen NISSIN oder sowas die Sache angehen. Denn ein dicker Yongnuo auf der E1 - das ist nicht gut zu tragen :-) Der Abend endete gegen 1:00 Uhr. Gegen 01:30 war ich zu Hause um um 02:00 Uhr im Bett. Rückblick: Ich habe mich an diesem Tag wirklich angestrengt, habe kaum Pausen gemacht und war wirklich fast 14 Stunden lang ununterbrochen auf den Beinen. Es gab zwei Dinge die ich mir vor der Hochzeit vorgenommen hatte und die ich auch umsetzen wollte: 1. Unauffällig während der Trauung und der Zeremonie das Ganze dokumentieren und nicht den Leuten mit einer Kamera auffällig vor der Nase rumhantieren oder sie gar zum Lächeln animieren. 2. Ich wollte durch meine Art des Fotografierens einen Eindruck hinterlassen und im Gedächtnis bleiben. Zum 1. Punkt: Die braut leitete mir ein paar tage später von Gästen weiter, dass sie es als sehr angenehm empfunden hatten nicht die ganze zeit irgendwie in die Kamera gucken zu müssen oder gar "gezwungen" wurden ein Foto zu machen. Auch die Braut bedankte sich für das "unscheinbare" Auftreten meinerseits. Das klingt jetzt vielleicht nach Selbstbeweihräucherung aber so wurde es mir gesagt und ich bin froh, dass ich es einigermaßen hinbekommen habe. Ok - bei der Party hab ich mich mitten ins Geschehen geworfen - das war weniger unscheinbar :-) Zum 2. Punkt: Es gab ein paar Gäste die während der Party zu mir kamen und mir sagten, dass sie noch keinen Hochzeitsfotografen gesehen haben der sich über 10 Stunden lang so ins Zeug legt und immer in Bewegung war, auf dem Boden oder in Gebüschen rumkroch um die Bilder so zu machen, wie er sich das vorstellt. Ich weiß, dass ich mich ganz schön verausgabt hab und die Gefahr, dass ich mich damit auch lächerlich hätte machen können war groß. Vielleicht hats der ein oder andere auch so gesehen. Aber meine Meinung war und ist, dass - wenn ich nicht nur immer "Hinterm Baum Hervorguck-Bilder" machen will, muss ich andere Blickwinkel und Ideen finden. Ich war mir also nicht zu schade im Laub rumzukriechen. Das mag jeder handhaben wie er will. Auf dieser Hochzeit schein das sehr gut angekommen zu sein. Ich sag es nochmal - ich will mich hier nicht selbst loben - ich gebe nur das wieder, was mir die Brautleute mitgeteilt haben. Es bestärkt einen dann aber natürlich wenn man sowas hört. Meine Augen schmerzen - die Bildbearbeitung Ich hatte ja - wie eingangs erwähnt in RAW + JPEG fotografiert. Alles in allem bin ich mit knapp 8000 Bildern ( 4000 ) nach Hause gekommen. Das war im ersten Moment erschlagend. Auch im zweiten und dritten Moment. Ich habe irgendwie grob vor-sortiert und hab mich dann an die Entwicklung gemacht. Die Bilder im Tageslicht - da konnte ich ohne Zweifel die JPEGS verwenden und habs auch getan. Ab der Zeremonie - wo es auch schon langsam dunkler wurde und besonders für die Party-Bilder habe ich die RAWs verwendet. Ich muss hier ganz klar meinen Workflow optimieren und vielleicht werden es auch mit der Zeit weniger Bilder. Aber DAS darf man nicht unterschätzen. ich habe schon auf viele Bilder VSCO Preiset angewendet - aber das geht nicht immer und bei jedem Bild. Besonders bei den partybildern musste ich ganz oft den WB korrigieren und andere Details. Und ich will auch das ein oder andere Bild auf Grund seines Charakters speziell bearbeiten. Aber das Ganze Bearbeiten hat mich gute zwei Tage ( je Tag ca 5-6 Stunden ) gekostet. Ich empfand im Nachhinein die Bearbeitung anstrengender als die Hochzeit :-) Kein Witz !!! Hier würde ich mich freuen, wenn ihr mir mal schreibt was ihr so für einen Workflow habt. Bildübergabe an das Hochzeitspaar Ich lieferte an das Brautpaar nach 3 Tagen ca 400 Bilder aus und die haben erstmal nicht schlecht gestaunt. Man muss dazu sagen, dass sie ja ursprünglich nur die Trauung fotografiert haben wollten. Ob das jetzt eine gängige Stückzahl ist kann ich nicht sagen. Die Reaktionen waren auf Seiten des Brautpaares und jener die die Bilder gesehen hatten sehr sehr gut. Das Brautpaar war ein paar Tage später noch da um sich bei mir nochmal zu bedanken und über Facebook erreichten mich auch viele wohlwollende Nachrichten. und nochmal: Keine Eigenwerbung - ich habe mich oft hinter der Kamera geärgert und dachte dass mir das Bild misslungen sei - daher würde ich niemals sagen: " Hey schaut mal was ich für tolle Bilder gemacht habe" Ich konnte dadurch zwei weitere Aufträge generieren - was ja auch nicht schlecht ist. Offenbar ist diese Art der Fotografie - die Hochzeitsreportage noch nicht bei jedem bekannt. Fazit Mein Lieber Scholli - was hab ich viel geschrieben - vielen Dank an alle die bis hierher gelesen haben. Ich habe selbst zwei Wochen danach immer noch Gedanken an diesen Tag. Die wichtigste Frage von allen: "Würde ich das wieder tun" Ganz klar : JA - auf jeden Fall!!! Ich will das schon sehr lange machen aber die Gelegenheit war nie gegeben. ich wusste was auf mich zukommt und das man da auch ein bisschen an die körperliche Belastungsgrenze geht. Also was den Faktor Stress, Mühe usw. anbelangt - darüber war ich mir im klaren ! Für mich ist es ein unfassbar tolles Gefühl diesen Tag mit all seinen Facetten zu dokumentieren und ich habe nur 1 oder 2 x an dem tag gedacht, dass ich ziemlich kaputt war - ansonsten war ich wohl noch nie so lang am Stück konzentriert wie an diesem Tag. Dazu kommt, dass man sich - wie ich - als frisch gebackener Papa auch gut überlegen muss wieviel Zeit man dieser Sache einräumt. Keine Frage - es wird nicht gut sein fürs Familienleben, wenn man sowas jede Woche macht. Bei aller Euphorie will ich nicht nach kürzester Zeit ausbrennen und ich bestätige es: ES IST ANSTRENGEND !!!! Aber das muss jeder für sich entscheiden. Das ist eine Leidenschaft von mir aber ich werde nicht mein Familienleben komplett opfern. Aber auch das muss ja jeder mit sich selbst ausmachen. Ich muss ja auch erstmal die Entwicklung abwarten. Die nächsten beiden Aufträge sind im August und September - also die nächsten 3 Monate steht nichts an - aktuell jedenfalls noch nicht. Ich konnte vieles Gelesene und gesehene umsetzen und bin schon ein klein wenig Stolz darauf nicht komplett versagt zu haben :-) Klar kann man viele Fotos anders oder besser machen - das sehe ich jetzt nach 2 Wochen, wenn ich mir die Bilder ansehe, auch so. Kommen wir zu dem anderen Punkt - das Werkzeug. Hmmm - das ist so eine Sache. Eine Fuji is keine DSLR in Sachen AF. Das musste ich an dem Tag voll und ganz einsehen. Ich wusste es zwar vorher schon, aber man weiß nur wovon man redet wenn man es selbst erlebt. Also die Leute die oft schreiben, dass sie sich bei sowas lieber auf ne DSLR verlassen ( in Punkto AF ) - ich kann sie verstehen. Allerdings gibt es so viele Dinge die die Fuji gut bis sehr gut macht. Die Bildqualität steht außer Frage. Die ISO Leistung bis 6400 geht völlig in Ordnung. Obwohl ich mir bei der Party dann dennoch einen Ticken mehr Luft nach oben gewünscht hätte. Denn bei 6400 und Nahaufnahmen tritt das rauschen dann doch schon kräftig zu Tage. Aber es ist immer noch vertretbar. Ich denke mal - man sollte keinen voreiligen Schlüsse ziehen nach nur einer Hochzeit. Ich werde die im August und September noch abwarten und dann nochmal was dazu schreiben. Nicht zu Verachten ist das Gewicht. Ich habe die beiden Kameras fast 12 Stunden durchgängig getragen und sie nicht mal gespürt. Das 35er und das 18er haben für mich genau das abgedeckt was ich brauchte. Das 56er wäre in den engen Räumen wohl öfter in der Tasche geblieben. Für mich wäre ein weg zu dicken DSLRs wohl im Augenblick keine Option. Wenn man dann aber - wie ich vor ein paar tagen zum Beispiel eine Nikon D750 in der Hand hat - tja , da fängt man für nen Moment an zu schwärmen. Aber eine Umstellung bringt IMMER Verlust und lässt einen nicht automatisch bessere Bilder machen. Ich kann abschliessend sagen, dass ich dem Brautpaar sehr dankbar war für das Vertrauen, was mir entgegengebracht wurde und dass ich sehr dankbar für diese Erfahrung bin. Ich denke ein 14 Stunden Tag mit 140 Gästen war schon ne schöne Hausnummer zum Einstieg :-) Aber im Ernst - jeder der das Ziel hat sollte irgendwie in sowas reinschnuppern. Ich verstehe, wenn viele hier abraten sich ohne Erfahrung in eine Hochzeit zu stürzen. Aber das kommt auch ganz auf den menschen hinter der Kamera an. Ich empfinde eine riesige Freude bei dem was ich da mache und ich habe mir vorher gesagt, dass ich niemanden enttäuschen will. Ich habe nicht faul zu Hause rumgesessen. Ich hab gelesen, geübt, hab Test-Shootings gemacht, usw usw... Eine gewisse Kreativität bringe ich mich - das möchte ich unverblümt zugeben - aber das reicht nicht. Man muss auch ein wenig der Typ für sowas sein. Wenn man das aber für sich erkannt hat , ist das eine unfassbare geile Sache :-) Ich muss es einfach mal so ausdrücken. So , ich glaub ich werd nicht mehr - ich schreib schon fast 3 Stunden :-D Hier jetzt wie versprochen der Link zu der Slideshow und der Link zum Flickr-Account. Es sind nicht alle Bilder dort zu sehen, aber man bekommt hoffentlich einen Eindruck. Danke auch an die vielen Foren-teilnehmer die mir hier auch schon oft Tips gegeben haben !!!! LG VIDEO: https://www.youtube.com/watch?v=FuAShF6PzVk Flickr: https://www.flickr.com/photos/matthiasroemer/sets/72157652239224755/ Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anzeige Geschrieben 29. April 2015 Geschrieben 29. April 2015 Hallo MRoemer, schau mal hier Meine erste Hochzeitsreportage mit X-E1 + X-E2 - Ein Erfahrungsbericht . Dort wird jeder fündig!
mapu Geschrieben 29. April 2015 Share #2 Geschrieben 29. April 2015 Auch wenn ich nicht im Entferntesten daran denke, Hochzeitsfotograf zu werden, fand ich deinen Beitrag sehr interessant! Danke dafür! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Geschrieben 29. April 2015 Share #3 Geschrieben 29. April 2015 Sehr interessanter Erfahrungsbericht, super Video und tolle Fotos. Danke fürs zeigen. VG Rolf Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elmar Geschrieben 29. April 2015 Share #4 Geschrieben 29. April 2015 Wow. 8000 Bilder. Schön geschrieben. Danke für deinen Bericht! 8000... Wow. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
timkognito Geschrieben 29. April 2015 Share #5 Geschrieben 29. April 2015 Vielen Dank für den Bericht und die Bilder! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast User 9036 Geschrieben 29. April 2015 Share #6 Geschrieben 29. April 2015 Auch von mir ein Dank an Deinen Bericht. Ich habe vor langer Zeit auch ein paar Hochzeiten begleitet und kann vieles nachvollziehen, auch den "Wunsch" diesen "Streß" gerne zu wiederholen Grüße! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Geschrieben 29. April 2015 Share #7 Geschrieben 29. April 2015 Werbung (verschwindet nach Registrierung) Super, Danke fürs zeigen! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
UBarni Geschrieben 29. April 2015 Share #8 Geschrieben 29. April 2015 Hatte schon 2-3 Hochzeiten mit meiner ollen EOS 350D gemacht. Länger her und hab mir überlegt mit meiner X-T1 wieder einzusteigen. Dein spannender detaillierter Bericht hat mich positiv dazu ermutigt. Danke Dir dafür... Bilder schauen geht am Handy schlecht. Hol ich nach wenn ich wieder Bandbreite hab [emoji51] Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
riesi Geschrieben 29. April 2015 Share #9 Geschrieben 29. April 2015 Schöne Bilder, toller Bericht. Danke. Kannst Du eine Kleinigkeit schreiben, wie und wann Du die LED-Videoleuchte eingesetzt hast? Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
joe11 Geschrieben 29. April 2015 Share #10 Geschrieben 29. April 2015 Danke für deinen wunderbaren Erfahrungsbericht! War eigentlich der AF der X-E2 im direkten Vergleich zur X-E1 um so viel besser wie ihr oft nachgesagt wird? Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MRoemer Geschrieben 29. April 2015 Autor Share #11 Geschrieben 29. April 2015 @Joe: Bei guten Lichtverhältnissen ist der AF der X-E2 in der Tat schneller - bei schlechtem Licht ( für mein Empfinden ) tun sich die beiden in Punkto AF nicht wirklich viel. Bei der E2 pumpt der AF nicht so oft. Alles in allem ist die E2 "schneller". Sie verarbeitet schneller die RAWs und ist dementsprechend wieder schneller Einsatzfähiger. Ja und der Sucher ist wirklich ne Verbesserung - gerade bei schlechtem Licht. ABER: Ob ein Upgrade ( wenn man AF und EVF-Verbesserung mal aussen vor lässt ) sich lohnt, hm - ist so ne Sache. Ich würde schon fast sagen "Nein" Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
HS-Photo Geschrieben 29. April 2015 Share #12 Geschrieben 29. April 2015 Bei Hochzeiten bleibe ich eigentlich nur bis 22:00 Uhr dabei, wenn es nicht ausdrücklich anders gewünscht wird. Ab diesem Zeitpunkt kommen eigentlich nur noch "Beweisbilder" und die reichen in der Qualität, die die Gäste mit ihren Cams/Handys so hinzaubern. Alle Bilder mache ich in RAW und bearbeite sie mit LR. Das geht schnell und man kann sogar die einzelnen FUJI Filmsimulationen gut durchspielen. Meine ISO-Automatik ist auf 3200 ISO max eingestellt, für dunkle Szenen habe ich sicherheitshalber die Nikon D3x mit dem SB900 als Backup. Alle Bilder stelle ich auf Wunsch in einem Ordner in OneDrive in einem geschützten Bereich verkleinert und mit Wasserzeichen zur Verfügung. Jeder, der sie sehen will kann per Mail einen Link anfordern. So kann jeder bequem von Zuhause auswählen, was ihm gefällt. Es hat sich bewährt, auf einer X-T1 das 18-135 zu nehmen und auf der anderen das XF23, 35 oder 56. auf 4000 Aufnahmen bin ich allerdings noch nie gekommen. Auf der Nikon habe ich meist das 24-120 f4. Nach so einer Hochzeit weiß man wirklich, was man gemacht hat. Das war früher, als ich mit einer D3 und einer d3x und den 2.8er Linsen unterwegs war aber noch schlimmer. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bausau Geschrieben 29. April 2015 Share #13 Geschrieben 29. April 2015 Wow, dir würde ich meine Hochzeit auch anvertrauen Und alles andere als 0815 Ich zieh meinen Hut Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marc G Geschrieben 29. April 2015 Share #14 Geschrieben 29. April 2015 Schöner Bericht, danke für die Ausführungen. Ist für mich auch mal ganz aufschlussreich, dass es auch leichter geht... Fand ich echt überraschend! Ich glaube mit deinem leichten Gepäck hattest du es ganz gut. Ich schleppe bei einer Hochzeit immer X-T1, X-Pro1, 23, 35, 56, 16-55 und 50-140 mit mir herum. Dazu den Nissin i40. Wobei die Kombi aus 56 an X-T1 und 23 an X-Pro1 (oder umgedreht) sich bei mir bisher bewährt hat. Ich glaub, wenn ich mal Zweitshooter bin, probier ich mal aus, wie es nur mit Festbrennern ist. Die Zooms kommen meistens bei der Zeremonie zum Einsatz. Da zählt die Flexibilität bei mir mehr, als ultimative Lichtstärke. Ich freue mich allerdings schon auf das kommende 16 1.4... Dabei fotografiere ich meistens mit fester ISO/Blende und mit Zeitautomatik und dem Belichtungskorrekturrad. Auch danke für die Info, dass die großen Namen in der Fuji-X-Hochzeitsfotografenszene zudem noch hilfsbereit sind, hätte ich nicht gedacht. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MRoemer Geschrieben 29. April 2015 Autor Share #15 Geschrieben 29. April 2015 @Edd: Wow - das ist ja nett von dir :-) Ohne andere Hochzeitsfotografen zu verunglimpfen. Aber ich habe im Netz und auch hier bei den örtlichen Fotostudios gesehen, was ich auf keinen Fall abliefern will. Diese - in meinen Augen - völlig lustlosen Posingbilder an dem immer gleichen Baum oder See. Ich habe lange vor der Hochzeit mit Leuten gesprochen die viel Geld ausgegeben hatten und sowas von unzufrieden waren - das wollte ich später nicht von meinen Bilder hören. Aber glaube mir - das hat mich einige viele Nächte an Recherche gekostet :-) @Marc: Ja ich weiß - der Verzicht auf Zooms kostet natürlich Flexibilität. Ich hatte ein kleines Köfferchen dabei und ne Umhängetasche. Das wars. Ich wollte mich einfach mehr auf die Situationen konzentrieren als über meine Technik nachzudenken. Deine Ausrüstung wäre mir persönlich schon zu viel des Guten. Das hochgelobte und auch sehr gute 56er fehlte noch bei mir - aber wie ich schrieb - bei DER Hochzeit hätte ich nicht viele Anwendungsmöglichkeiten gehabt. Und JA - es kam die Frage eines Gastes ob ich allen ernstes mit Film fotografiere :-) Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hallmackenreuter Geschrieben 29. April 2015 Share #16 Geschrieben 29. April 2015 Dein Bericht hat mir Spaß gemacht....und mich an einen meiner dunkelsten "Fotografenmomente" erinnert. Vor vielen, vielen Jahren - als die Fotografie noch analog und die Ansprüche an Hochzeitsfotos noch vergleichsweise niedrig waren - habe ich mich auch mal breitschlagen lassen, die Hochzeit eines Freundes fotografisch zu begleiten. Was für ein Desaster! Ich habe mich gleich vom ersten Augenblick an mit meinen drei Objektiven und dem Mecablitz dermaßen verheddert, daß ich völlig wuschig wurde und Blut und Wasser geschwitzt habe. Der reinste Slapstick. An Einzelheiten kann oder will ich mich nicht mehr erinnern, aber meine Freunde lachen heute noch Tränen, wenn die Sprache auf den besten Hochzeitsfotografen der westlichen Hemisphäre kommt. Abends habe ich mich dermaßen weggeschossen, dass mir die Braut noch meine Fototasche ins Taxi nachtragen mußte. Die Ergebnisse waren selbstredend - ganz im Gegensatz zu Deinen - bemitleidenswert. Wenigstens habe ich daraus gelernt, sowas wirklich nie, nie wieder zu machen, obwohl ich damals - mit der Begründung, meine Show sei einmalig gewesen - sogar noch einige Angebote bekommen habe Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MRoemer Geschrieben 29. April 2015 Autor Share #17 Geschrieben 29. April 2015 @Hallmackenreuter He he - schön geschrieben. Ich kenne mich selber - noch vor einigen Jahren hätte ich wohl auch die gesamte Objektivpalette mir irgendwie versucht zuzulegen. In der irrigen Annahme ich brauche das alles. Oder als ich im Urlaub in den USA mit 4 Objektiven unterwegs war. Heute würde ich die E1 und das 18mm mitnehmen und wäre glücklich. Und ich komme schnell in Stress wenn ich anfange Objektive auf und abzuschrauben. Ist nicht mein Ding. Jetzt kann man darüber geteilter Meinung sein, ob man mit meiner Kombi nicht Alles fotografieren kann. Mag sein - aber solange ich mich wohlfühle und den Brautleuten das Ergebnis gefällt, fühle ich mich erstmal bestätigt :-) Eine böse Mail hatte ich dann über Facebook dann doch bekommen. Jemand schrieb mir privat folgendes: "Wenn zu MEINER Hochzeit der Fotograf mit solchen Spielzeugkameras gekommen wäre - ich hätte ihn direkt nach Haus geschickt" Das fand ich echt krass :-) Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Bausau Geschrieben 29. April 2015 Share #18 Geschrieben 29. April 2015 Eine böse Mail hatte ich dann über Facebook dann doch bekommen. Jemand schrieb mir privat folgendes: "Wenn zu MEINER Hochzeit der Fotograf mit solchen Spielzeugkameras gekommen wäre - ich hätte ihn direkt nach Haus geschickt" Trottel gibts überall Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hallmackenreuter Geschrieben 29. April 2015 Share #19 Geschrieben 29. April 2015 Eine böse Mail hatte ich dann über Facebook dann doch bekommen. Jemand schrieb mir privat folgendes: "Wenn zu MEINER Hochzeit der Fotograf mit solchen Spielzeugkameras gekommen wäre - ich hätte ihn direkt nach Haus geschickt" Über solche Menschen muß man wirklich keine Zehntelsekunde nachdenken.. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marc G Geschrieben 29. April 2015 Share #20 Geschrieben 29. April 2015 @Marc: Ja ich weiß - der Verzicht auf Zooms kostet natürlich Flexibilität. Ich hatte ein kleines Köfferchen dabei und ne Umhängetasche. Das wars. Ich wollte mich einfach mehr auf die Situationen konzentrieren als über meine Technik nachzudenken. Deine Ausrüstung wäre mir persönlich schon zu viel des Guten. Das hochgelobte und auch sehr gute 56er fehlte noch bei mir - aber wie ich schrieb - bei DER Hochzeit hätte ich nicht viele Anwendungsmöglichkeiten gehabt. Und JA - es kam die Frage eines Gastes ob ich allen ernstes mit Film fotografiere :-) Der Formfaktor der Fujis ist halt nicht das, was sich ein Laie unter einer modernen Kamera vorstellt... letztens hat ein Gast auch mit dem Kopf geschüttelt und "Also an den Anblick dieser spiegellosen Kameras (gemeint X-T1 mit BG und 16-55 2.8...) kann ich mich einfach nicht gewöhnen" gesagt, er hatte eine Nikon D5000 in der Hand... man muss sich öfter mal was anhören. Ich trage den Kram aber auch nicht immer mit mir herum auf einer Hochzeit. In die Kirche kommen 2 Zooms und 1-2 Festbrenner mit, während die Zooms danach im Auto bleiben. Mit den X-Es wurde dir die Qual der Wahl aber im Endeffekt eh schon abgenommen, denn mit 2.8er Zooms an den kleineren Bodies macht wenig Sinn. Ich hätte bei 18/35 definitiv Probleme, denn manche Pfarrer wollen den Fotografen nicht so nah dran haben, auch wenn es natürlich als Fotograf wünschenswert ist und oft macht auch die Architektur der Kirche Probleme. Man merkt aber wohl schon an der Kombination (18/35 vs mein 23/56), dass ich eher etwas mehr Abstand halte. Respekt aber dafür, dass du mit der minimalistischen Ausrüstung und MF so gut klar gekommen bist. Zu der Sache mit der Facebooknachricht: gibt genug oberflächlich denkende Leute, die immer noch denken, dass große Kamera = guter Fotograf (oder überhaupt Fotograf...). Denen kannst eh nicht helfen, nicht mal wenn du denen Bilder zeigst. Aber ich glaube auf Hochzeiten passiert einem sowas öfter, dass Kommentare wegen der Ausrüstung kommen... vor allem bei den etwas exotischeren Fujis, wie der X-Pro1 und den X-Es. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elmar Geschrieben 30. April 2015 Share #21 Geschrieben 30. April 2015 Die Fujis haben es mir auf Hochzeiten leichter gemacht, man kam näher ran an die Leute als mit ner größeren (D)SLR. Die Frage nach dem eingelegten Film kam öfter, ich glaube, dass das eben auch Teil des Charmes ist. Man fühlt sich nicht so abgeschossen. Die Brennweiten richten sich freilich nach Gegebenheiten. Ich bin ziemlich viel mit der X100S und dem Tcl unterwegs bzw mit der Pro und nem 35 und (damals) 56. Jetzt wäre noch das 16-55 eine Option für nachmittags/draußen, wobei man mit dem Objektiv schon wieder anders angeschaut wird. Nebenbei mache ich immer noch einen S/W-Film am Tag der Hochzeit. Nenn es Backup oder nur zum Spaß. Den Brautleuten hat das immer gefallen. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
VolkerK Geschrieben 30. April 2015 Share #22 Geschrieben 30. April 2015 Also allein die Länge Deines Berichtes wären schon 10 "Gefällt mir" wert. Und die Fotos sind auch super geworden. Ich überlege auch, Hochzeitsreportagen zu machen, scheue aber derzeit noch wegen mangelnder Erfahrung davor zurück. Diesen Auftragsumfang würde ich auch lieber zu zweit als allein tragen und ich glaube für den Anfang wäre es besser, die Nummer 2 zu sein und noch zu lernen. Daher alle Achtung vor Deinem Schritt und der tollen Erledigung der Aufgabe! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MRoemer Geschrieben 30. April 2015 Autor Share #23 Geschrieben 30. April 2015 Hi Volker, danke - das ist sehr nett von dir :-) Also was das Thema Erfahrung anbelangt stimme ich dir zu - allerdings hatte ich mich dazu entschlossen nicht ewig suchen zu müssen bis ich mal einen Gelegenheit als Zweit-Fotograf bekomme. Ich gebe zu, dass das alles auch nach hinten hätte losgehen können. Aber ich möchte mich auch nicht auf einen "Assistenten" verlassen. Leider habe ich dahingehend schon öfter Enttäuschungen erlebt. Ich glaube dass die Arbeit an einem solchen Tag schon von Hochzeit zu Hochzeit ein wenig variiert - aber 14 Stunden sind 14 Stunden :-) Was mir so im Kopf rumgeht ist vielmehr dass nicht jedes Brautpaar anders ist. Es gibt mit Sicherheit auch Brautpaare die extrem kritisch sind. MEIN Brautpaar war toll - haben mir alle Freiheiten gelassen. Aber nun gut - dafür trifft man sich ja vorher um sich kennen zu lernen. Ich bin aber noch sehr entspannt. Ich mache das ja nur als Hobby erstmal. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Zum Xten Mal! Geschrieben 30. April 2015 Share #24 Geschrieben 30. April 2015 Wie meine Vor-Schreiber: der Bericht alleine ist 10 Likes wert. Die Fotos und das Video sprechen für sich. Ich spreche meinen Respekt aus vor Deinem Mut. Ich hätte mal mindestens 3 Linsen mitgenommen. Das 35er ist schon ein guter Allrounder - oder bist Du ein guter Allrounder? In diesem Fall darf man fast nicht sagen, die Linse ist gut, sondern das was DU daraus gemacht hast ist gut. Ein dickes Lob! Schön! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MRoemer Geschrieben 30. April 2015 Autor Share #25 Geschrieben 30. April 2015 Hey Frank - na ja - ich hatte ja Null Erfahrung, also kann ich gar nicht sagen was jetzt zu den Ergebnissen geführt hat :-) Ich hatte vorher nen RIESEN Respekt vor der ganzen Angelegenheit - aber ich habe auch gemerkt, dass - wenn man sich mit dem Thema vorher auch mal auseinandersetzt - nicht zu 100% versagen kann. Hoffe ich zumindest. Ich sage aber auch, dass man ein Auge für Situationen haben muss. Ich bin schon gespannt auf die nächste in 8 Wochen :-D Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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