Bilder gegen Entgelt?

[orsi]

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Guten Morgen allerseits,

 

ich war letztens in einer neu eröffneten Windmühle, wo

ein paar Fotos gemacht habe. Ich kam mit der Betreiberin ins Gespräch und habe ihr versprochen, die Fotos zu zusenden.

 

Nun gefallen ihr die Fotos so gut, dass sie sie gern verwenden würde und fragt nach dem Preis.

 

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Hát jemand von euch schon ähnliches erlebt und wie habt ihr reagiert?

 

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[Harlem]

Ein gutes Dinner auf Kosten des Hauses?

[Uwe Richter]

Wenn du damit nicht dein Geld verdienen musst und es dort für dich interessante Dinge gibt, würde ich auch versuchen zu tauschen.

[Jürgen Forbach]

Hallo,

 

was nichts kostet, ist nichts wert. Vorab musst Du wissen, für was das Foto dienen soll. Danach richtet sich nämlich der Preis. Ist eine nur kleine Verwendung vorgesehen, ist vielleicht ein Kompensationsgeschäft möglich (Foto gegen Ware). Für Internetauftritte, Prospekte oder ähnliche Verwendung solltest Du einen Preis finden. Vorschlag: Du erwirbst die Broschüre BILDHONORARE von der Mittelstandsgemeinschaft Foto-Marketing.

 

Die Webseite lautet: http://bvpa.org/mfm/

Hier ein Auszug aus der Webseite:"Die Print-Ausgabe können Sie ab sofort im Print-Paket bestehend aus BILDHONORARE 2016 und PICTA-Magazin 01/2016 für zusammen 34,80 € zzgl. Versand bestellen. Für mobile iOS- und Android-Geräte gibt es das Digital-Paket für 24,80 € zzgl. 0,62 € Freischaltungsgebühr."

 

Grüße

Jürgen

[orsi]

Genau daran habe ich auch schon gedacht, nur leider liegt die Mühle nicht gerade um die Ecke (ca.80km). Es geht auch nicht nur um ein Foto. Ich vermute, dass mehrere für die Internetseite bzw. fur sonstige Werbung verwendet werden.

[Harlem]

Das mit der Internetseite ist so eine Sache: Entweder, der Besitzer erkennt den Wert einer guten Internetseite und weiss, was es kostet, die zu erstellen und zu pflegen. Dann, und nur dann, wird er überhaupt bereit sein, akzeptables Geld für die Bilder auszugeben. In diesem Fall musst irgendeiner sich Gedanken über ein abgestimmtes Farb- und Formenkonzept machen - keine triviale Aufgabe. Du siehst einer guten Internetseite sofort an, ob sei einen konsistenten Style-Guide hat. Oder aber, er würfelt deine Fotos auf eine billige DIY 08/15 Baukastenseite, dann werden sich seine Preisvorstellungen im ähnlichen Rahmen bewegen. In dem Falle werden allerdings auch deine Fotos nicht den billigen Gesamteindruck retten.

[Gast canis lupus]

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Eine gute HP erstellen zu lassen kostet mal schnell 3.000-4.000 Euro (und mehr...). Die Bebilderung einer Seite schlägt im professionellen Bereich - mindestens mit 1.200 Euro zu Buche, plus Mwst. versteht sich. Wenn es sich hier um einen gut laufenden Gastronomiebetrieb im gehobenen Segment handelt, wird die Betreiberin bei solchen Preisen nicht zucken. Du kannst das Honorar eines Profis nicht realisieren, aber verschenke die Bilder nicht. Und denke auch daran, dass du den Ertrag versteuern darfst. Gegenüber dem Berufsknipser hast du keine lästigen Verpflichtungen mit Umsatzsteuer, Gewerbeamt, Handwerkskammer und Berufsgenossenschaft und den durchaus spürbaren Beiträgen für HWK und BG. Wenn du sowas öfter machen willst, solltest du einen rechtlichen Rahmen dafür einrichten, sonst kommt das dicke Ende schneller als du denkst....

[Jürgen Forbach]

Wenn du sowas öfter machen willst, solltest du einen rechtlichen Rahmen dafür einrichten, sonst kommt das dicke Ende schneller als du denkst....

OK, die Erträge aus dem Bild(er)verkauf müssen versteuert werden. Solltest Du mal daran denken, öfter Fotos zu verkaufen, dann musst Du nichts befürchten, wenn Du Dich als Fotodesigner titulierst und gegen dem Finanzamt als Freiberufler mit dem Einkommensteuervordruck " Einkünfte aus selbständiger Arbeit" auftrittst. Da gibst Du nicht nur Deine Einnahmen an, sondern auch Deine Aufwendungen (Einnahmen/Ausgabenrechnung) So habe ich das die letzten 15 Jahre gemacht. Ohne Probleme!

[Gast canis lupus]

OK, die Erträge aus dem Bild(er)verkauf müssen versteuert werden. Solltest Du mal daran denken, öfter Fotos zu verkaufen, dann musst Du nichts befürchten, wenn Du Dich als Fotodesigner titulierst und gegen dem Finanzamt als Freiberufler mit dem Einkommensteuervordruck " Einkünfte aus selbständiger Arbeit" auftrittst. Da gibst Du nicht nur Deine Einnahmen an, sondern auch Deine Aufwendungen (Einnahmen/Ausgabenrechnung) So habe ich das die letzten 15 Jahre gemacht. Ohne Probleme!

 

Das mit der Phantasietitelwahl für verschiedene Pixelkünstler ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Wer Auftragsfotografie macht, ist Fotograf und kein "Fotodesigner". Das hat weitreichende Konsequenzen wenn das nebenberufliche Einkommen mal etwas größer wird. Auch den Begriff "Freiberufler" verwendest du falsch, da es im Steuerrecht eine explizite Auflstung dieser Berufe gibt. Echte Freiberufler unterscheiden sich von den übrigen Gewerbetreibenden übrigens dadurch, dass sie keine Gewerbesteuer zahlen müssen. Was mir regelmäßig den Kamm schwillen lässt... 

[kleinfriese]

Ich würde sie kostenlos zusenden, sie wird sich freuen.

Habe ich selbst bisher auch immer so gemacht. Manchmal wurde ich danach auch auf etwas nettes eingeladen. Auf einem Großsegler durfte ich so einmal eine schöne Tagestour mitmachen. Bei einigen kamen später auch noch Bitten für Bilder zum Internetauftritt oder einen Unternehmenskalender. Dafür gabs dann feines Geld, mehr als ich dafür wirklich verdiente.

Beschenke und Du wirst anderen vorgezogen und vielleicht auch beschenkt.

Für einen Hobbyfotografen wie mich scheint mir das die gesündeste Einstellung.

 

kleinfriese

[Gast X-Ercist]

Ich würde sie kostenlos zusenden, sie wird sich freuen.

Habe ich selbst bisher auch immer so gemacht. Manchmal wurde ich danach auch auf etwas nettes eingeladen. Auf einem Großsegler durfte ich so einmal eine schöne Tagestour mitmachen. Bei einigen kamen später auch noch Bitten für Bilder zum Internetauftritt oder einen Unternehmenskalender. Dafür gabs dann feines Geld, mehr als ich dafür wirklich verdiente.

Beschenke und Du wirst anderen vorgezogen und vielleicht auch beschenkt.

Für einen Hobbyfotografen wie mich scheint mir das die gesündeste Einstellung.

 

kleinfriese

Da stellt man sich eine Tagestour in der Windmühle vor (ist ja irgendwie auch sowas wie ein Großsegler): Säcke schleppen wie bei Krabat, etc.

[Captcha]

Lies dir bitte mal dieses Thread durch.

https://www.fuji-x-forum.de/topic/29475-bilder-verschenken-f%C3%BCr-kommerzielle-produkte/

Bei der Preisfindung kann ich dir leider auch nicht helfen

[Jürgen Forbach]

Das mit der Phantasietitelwahl für verschiedene Pixelkünstler ist leider ein weit verbreiteter Irrtum. Wer Auftragsfotografie macht, ist Fotograf und kein "Fotodesigner". Das hat weitreichende Konsequenzen wenn das nebenberufliche Einkommen mal etwas größer wird. Auch den Begriff "Freiberufler" verwendest du falsch, da es im Steuerrecht eine explizite Auflstung dieser Berufe gibt. Echte Freiberufler unterscheiden sich von den übrigen Gewerbetreibenden übrigens dadurch, dass sie keine Gewerbesteuer zahlen müssen. Was mir regelmäßig den Kamm schwillen lässt... 

Designer und Künstler sind nach dem Steuerrecht Freiberufler und zahlen keine Gewerbesteuer. Sonst hätten 2 Finanzämter bei mir einen Fehler gemacht. Im übrigen kann ich Deinen Hals verstehen, wenn Du als Fotograf (Handwerker) eine Gewerbe mit allen Folgen anmelden musst und damit entsprechende Kosten hast. Als "Fotokünstler" hast Du das (aus Deiner Sicht: leider) nicht.

[Fotolyse]

Du könntest sie auch fragen, wofür genau sie die Bilder benutzen möchte und sie fragen, was sie bereit ist zu zahlen.

 

Ich weiß nicht, wieviele Bilder es sind, wie lange du damit am Rechner verbracht hast etc. Daher könnte ich jetzt keinen Preis nennen.

[Fetzenberger]

Designer und Künstler sind nach dem Steuerrecht Freiberufler und zahlen keine Gewerbesteuer. Sonst hätten 2 Finanzämter bei mir einen Fehler gemacht. Im übrigen kann ich Deinen Hals verstehen, wenn Du als Fotograf (Handwerker) eine Gewerbe mit allen Folgen anmelden musst und damit entsprechende Kosten hast. Als "Fotokünstler" hast Du das (aus Deiner Sicht: leider) nicht.

 

 

Naja, dazu muß man verstehen warum es eine KSK gibt, nicht jeder Künstler darf da rein, um manchen tut es mir Leid.

Da finde ich den Ansatz von kleinfriese schöner, nur hier unten wird er glaube ich nicht funktionieren. Obwohl es hier manchmal rabenschwarz kann!

[Harlem]

Designer und Künstler sind nach dem Steuerrecht Freiberufler und zahlen keine Gewerbesteuer. Sonst hätten 2 Finanzämter bei mir einen Fehler gemacht. Im übrigen kann ich Deinen Hals verstehen, wenn Du als Fotograf (Handwerker) eine Gewerbe mit allen Folgen anmelden musst und damit entsprechende Kosten hast. Als "Fotokünstler" hast Du das (aus Deiner Sicht: leider) nicht.

 

/off topic

 

Wenn du nicht in Hamburg oder Berlin wohnst, hat das Finanzamt keinen Fehler gemacht, weil es dem Finanzamt ziemlich wumpe ist, ob du Künstler oder Handwerker bist. Ein höheres Interesse an dieser Differenzierung dürfte die Kommune haben, in der du künstlerisch tätig bist, dort nämlich müsstest du ggf. dein Gewerbe anmelden. Ich gehe davon aus, dass du kein Gewerbe angemeldet hast. Aufgrund fehlender Meldewege, Steuergeheimnis, kommunale Selbstständigkeit etc. gibt es keinen Meldeweg vom Finanzamt zur Kommune (außer Hamburg und Berlin) - das heißt, deine Kommune hat keine Ahnung von dem, was du da so treibst.

 

Hätte die Kommune allerdings einen Hinweis und würden deine Einkünfte interessant genug sein, dürftest du sicher sein, dass sich irgendein Beamter mit den näheren Umständen deiner Kunst auseinandersetzen würde: Machst du Auftragsarbeiten, werden deine Fotos in Broschüren, Zeitungen, Kalendern, Anzeigen, Produkten etc. verwende? Verschissen! Und dann gibt es Schränke voller Urteile über schöpferische Tiefe...

 

Also, einfach so hersagen, meine verkauften Bilder sind Kunst, geht nicht.

 

/Topic

[orsi]

Lies dir bitte mal dieses Thread durch.

https://www.fuji-x-forum.de/topic/29475-bilder-verschenken-f%C3%BCr-kommerzielle-produkte/

Bei der Preisfindung kann ich dir leider auch nicht helfen

 

danke, das werde ich tun.

[Captcha]

Ich habe meine Meinung darüber auch geändert.

Früher dachte ich, dass man als Laie und Hobby...xxx (egal welche Kunst, Musik, Malerei, Schauspiel...) ja auch gerne das kostenlos zur Verfügung stellen kann und man froh ist, seine Leistung auch mal angewendet zu wissen.

Dann haben in den Kneipen und dann zu gehobenereren Veranstaltungen, später zu Empfängen immer mehr Laien und Studenten zu Dumpingpreisen musiziert. Irre viele Veranstaltungen wurden damit abgedeckt und alle hatten viel Spaß dran aber leider wurde keiner (wie erhofft) "entdeckt".

Ganz nebenbei ist der MARKT für die davon lebenden Freischaffenden/Selbstständigen eingebrochen und bis sich das wieder erholt... und keinem ist wirklich damit geholfen außer denen, die nichts bezahlen wollten.

Auch die Leistung der "Billigeren" wurde nicht mehr gewürdigt. Für die wurde es immer mehr zur Galeere...

 

Dann lieber einen moderaten Preis aufrufen, sich freuen, eine Tankfüllung verdient zu haben und der Käufer wertschätzt das Produkt.

[Gast canis lupus]

Designer und Künstler sind nach dem Steuerrecht Freiberufler und zahlen keine Gewerbesteuer. Sonst hätten 2 Finanzämter bei mir einen Fehler gemacht. Im übrigen kann ich Deinen Hals verstehen, wenn Du als Fotograf (Handwerker) eine Gewerbe mit allen Folgen anmelden musst und damit entsprechende Kosten hast. Als "Fotokünstler" hast Du das (aus Deiner Sicht: leider) nicht.

 

Jürgen, oft deklarieren sich Leute mal so als "Fotodesigner", obwohl sie glasklare Auftragsfotografie betreiben. Wenn dann die HWK bimmelt, gibt´s mit dem FA keinen Verhandlungsspielraum von wegen "Freiberufler" - dann bist du Handwerker. Der "Künstler" könnte sogar kraft Gesetz Pflichtmitglied in der KSK werden müssen. Für alle, die nur geringfügige Nebenverdienste aus selbstständiger Tätigkeit haben, ist das kein Thema. Und bis du mal gewerbesteuerpflichtig wirst, musst du schon ein bisschen was verdienen. Insofern ist es dem Amt ziemlich egal, ob es dich bei geringfügigem Nebenverdienst als "Freien" oder Gewerbetreibenden führen.

 

Nebenbei möchte ich anmerken, dass sich mir bei der Bemerkung von @kleinfriese  "...Beschenke und Du wirst anderen vorgezogen und vielleicht auch beschenkt...." so richtig die Nackenhaare aufstellen. Das ist höchstens was für Priester.

[Harlem]

Für Priester? Ein anderer Sachverhalt. Die Kirche schenkt nur, was sie vorher genommen hat.

[kleinfriese]

 

 

Nebenbei möchte ich anmerken, dass sich mir bei der Bemerkung von @kleinfriese  "...Beschenke und Du wirst anderen vorgezogen und vielleicht auch beschenkt...." so richtig die Nackenhaare aufstellen. Das ist höchstens was für Priester.

Oder was für Idioten, die in der stets auf das "Ich" bezogenen Welt nicht nur und ausschließlich den ganzen Tag an sich und Ihre tollen Künste denken.

Mit einem Priester lasse ich aber bitte noch lange nicht in ein Boot setzen ....

Bin kein Freund von Kirchen, Sekten oder sonst unergründlichem Glauben.

[Harlem]

Glauben ist meist unergründlich, sonst wäre es Wissen. Du glaubst also an nichts?

[kleinfriese]

Doch an vieles, Götter und oder ähnliches zählen nur nicht dazu.

Verstand und Wissen wäre sicher schon kein schlechter Ansatz, führte hier aber in die falsche Richtung.

[Gast canis lupus]

Oder was für Idioten, die in der stets auf das "Ich" bezogenen Welt nicht nur und ausschließlich den ganzen Tag an sich und Ihre tollen Künste denken.

 

Herbe Worte. Ich hoffe sehr, dass dies nicht auf mich gemünzt ist. Oder ich hab´s nicht richtig verstanden...

[Gast canis lupus]

...ach, du meinst vermutlich den "Idioten" ironisch, okay. Ich gebe dir recht, dass man nicht nur an den eigenen Vorteil denken sollte. Und wenn man als Amateur Bilder verschenkt, weil man sich ob seiner tollen Künste geschmeichelt fühlt und man mit festem Gehalt die Kohle nicht  braucht, klaut man denen, die vom Bildermachen leben, die Salami vom Brot. Das hatten wir schon mal in einem anderen Thread diskutiert.

 

Schon mal darüber nachgedacht?

 

By the way: Ich mache als "Gewerblicher" auch so einige Charity-Projekte, für die ich keinen müden Cent nehme. Im Frühjahr halte ich z.B. einen ganztägigen Fotoworkshop für Kinder und Jugendliche in einem Technikmuseum ab. Das gesamte Equipment inklusive Mac stelle ich auch zur Verfügung. Und ich bin bekennender Atheist....   

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