GFX 50S II, Filmsimulationen und CaptureOne : (

[mjh]

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vor einer Stunde schrieb JohannesW:

Hoi, hoi! So am Palmsonntag Vormittag haben nun offenbar bestimmte Forumsmitglieder (wobei "Premium" nicht vor Weisheit, Provokativität und Unsachlichkeit schützt...) viel Zeit, aufeinander los zu gehen. Das habe ich ja schon kommen sehen und versuchte zu beschwichtigen. Es ist frustrierend, dass eigentlich in allen, allen, egal ob muttersprachlichen oder englischen Foren jegliche Kultur der Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit und Einsicht in das eigene begrenzte Wissen einer Besserwisserei, Bevormunderei und "ich bin der King"-Mentalität gewichen ist.

Da bei Dir die Lust an der Eskalation größer zu sein scheint, als die Bereitwilligkeit, dazuzulernen, werde ich Deine Beiträge ab jetzt ignorieren. Viel Glück weiterhin!

[Gast]

Wer hat geschrieben, er soll erst einmal seinen Bildschirm kalibrieren?

[WillyM]

vor einer Stunde schrieb mjh:

„Standard“ heißt, dass diese Filmsimulation ausgewählt ist, wenn Du Deine neue Kamera zum ersten Mal einschaltest, oder nachdem Du einen Reset gemacht hast. Mehr nicht. Dass Provia keine besonders natürliche Farbwiedergabe ergibt (aber eine, die die meisten als angenehm empfinden), das ist nun mal so.

Für mich ideal um einen ersten Eindruck zu erhalten, den Rest erledige ich am Computer, weil ich immer RAW`s bearbeite.  

Fuji wird den Provia sicher aus gutem Grund als STANDARD gesetzt haben. 

https://www.fujifilm.com/de/de/consumer/films/negative-and-reversal#Color_Reversal_Films

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bearbeitet 24. März 2024 von WillyM

[Tommy43]

Ich nutze seit jeher Pro Negativ Std als „neutrale“ Simulation. 

[Gast]

vor 2 Minuten schrieb Tommy43:

Ich nutze seit jeher Pro Negativ Std als „neutrale“ Simulation. 

Ich mittlerweile auch immer wieder, Provia aber passt mir oft gerade so gut.

[mjh]

vor 1 Stunde schrieb WillyM:

Fuji wird den Provia sicher aus gutem Grund als STANDARD gesetzt haben. 

Aber sicher. Provia produziert Memory Colors, also Farben, wie wir sie gesehen zu haben meinen, obwohl die tatsächlichen Farben längst nicht so leuchtend und so gesättigt waren. Fuji hat schon vor vielen Jahren erforscht, was für Farben die Kunden sehen wollen, und schon ihre Minilabs die Farben so optimieren lassen, dass die ausbelichteten Prints den größten Gefallen fanden. Damals gab es sogar schon eine Gesichtserkennung, um die Hautfarbe gezielt nach Publikumsgeschmack optimieren zu können. Wenn Fuji also eine „extrem zufriedenstellende Farbdarstellung“ bewirbt, dann haben sie sicher recht. Mit einer naturgetreuen Farbwiedergabe hat das freilich wenig zu tun.

[WillyM]

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vor 39 Minuten schrieb mjh:

Aber sicher. Provia produziert Memory Colors, also Farben, wie wir sie gesehen zu haben meinen, obwohl die tatsächlichen Farben längst nicht so leuchtend und so gesättigt waren. Fuji hat schon vor vielen Jahren erforscht, was für Farben die Kunden sehen wollen, und schon ihre Minilabs die Farben so optimieren lassen, dass die ausbelichteten Prints den größten Gefallen fanden. Damals gab es sogar schon eine Gesichtserkennung, um die Hautfarbe gezielt nach Publikumsgeschmack optimieren zu können. Wenn Fuji also eine „extrem zufriedenstellende Farbdarstellung“ bewirbt, dann haben sie sicher recht. Mit einer naturgetreuen Farbwiedergabe hat das freilich wenig zu tun.

@...Farben, wie wir sie gesehen zu haben meinen - Das ist doch toll, damit läßt sich doch arbeiten. Für alles andere gibt es PS&Co.

Gruß an den Psychologen 😉

[ralfminolta]

Hi,

ich verstehe Dein Problem nicht so wirklich. Bei mir kann ich rückwirkend in Capture One alle in der Kamera verfügbaren Filmsimulationen wählen und die RAW Datei wird entsprechend neu angezeigt. Das geht dann natürlich auch mit der neutralen Einstellung. 

Gehe in C1 auf Stil, dann ICC-Profil: Fujifilm GFX 100S Generic (in meinem Fall), darunter kannst Du dann bei Kurve alle Filmsimulationen wiederfinden. 

Das geht aber nur bei Raw-Files! Deshalb speichere ich automatisch alle Fotos in der Kamera auf einer Karte als Raw, auf der anderen als JPG ab. So habe ich immer beide Optionen.

War das Dein Problem?

Viele Grüße

Ralf

 

[JohannesW]

Hallo Ralf, ich danke Dir herzlich, dass Du diesen Faden nochmals aufgreifst und zurückfragst! In der Zwischenzeit (= Seiten 2 und 3 des threads) war das Ganze etwas inhaltlich und emotional aus dem Ruder gelaufen, so dass ich eigentlich vorhatte, die Sache aufzugeben. Es wird ja auch immer mühsamer rauszusuchen, wer was und dazu noch Zielführendes beigetragen hat.

Obgleich ich in der Zwischenzeit noch viel weitere Literatur konsultiert habe, besteht das Problem im Grundsatz noch immer. Ich sagte die Tage schon an anderer Stelle, dass das viel gelesene Buch "Fuiji-X-secrets" zumindest gefühlt 20% seines Papiervolumens damit verbringt, zu versuchen, das im Sucher der GFX angezeigte Bild in irgend einer Weise den Grund-Fähigkeiten und Grenzen einer RAW-Aufnahme anzunähern. Ein offenbar immer nur näherungsweise lösbares Problem. Das heißt "erstmal farblich möglichst neutral", "ohne dass es ein Blindflug ist" und "ohne dass einem die Lichter oder Schatten nachher in der entwickelten Aufnahme davongeflogen sind".

Mittlerweile meine ich erkannt zu haben, dass diese Probleme konstruktionsbedingter Art sind: Dass man im Sucher einer *spiegellosen* Kamera (derzeit) nicht das zu sehen bekommen kann, was sich später in der Belichtungs-Datei abspielen wird. Meine Sony A900 hat nen Klappspiegel, fotografiert ebenfalls RAW und kann mir auf den Milimeter genau sagen, wann ich überbelichte oder mir die Schatten versaufen – mit einem *eingefrorenen* und zugleich dynamischen Histogramm, welches sie aus einem Pre-Shot generiert. Bei den GFX sind es einfach getrennte Welten, und man kann nur durch viel Nachjustieren probieren, das im Sucher gezeigte Bild (besonders was Lichter/Schatten clipping angeht) der Aufnahmesituation anzugleichen.

Die Filmsimulationen sind ja deswegen so "begehrt", weil sie mehr oder weniger massiv in die aufgenommenen Daten eingreifen. Schön bunt oder schön desaturiert. Aber was tun, wenn man erst einmal *überhaupt gar nicht* eingegriffen haben will?

Wie gesagt, diese Frage zu lösen, muss man wohl weiter gucken.

Grüße und nochmals danke!
Johannes

[JohannesW]

Diesen bewegten thread will ich gerne jetzt nochmal vorholen.

In der Zwischenzeit bin ich einige Wochen und immerhin zwei Porträt-Sessions (ein indoor, ein outdoor) mit meiner GFX 50S II "älter" geworden, aber nicht schlauer.

In seinem viel beachteten Buch weist @Rico (Pfirstinger) vielfach darauf hin, dass und wie man seine Kamera per sehr "spezieller" FilmSim einstellen muss, um einigermaßen einen adäquaten, "realistischen" Eindruck bezüglich Dynamik (Schatten und Lichter) und Belichtung der Aufnahme IM SUCHER zu bekommen. Oder anders herum ausgedrückt: Das Histogramm, welches man ansonsten im Sucher sich reinholt/sieht, hat mehr oder weniger kaum was mit dem zu tun, was bei der Aufnahme ins RAW geschrieben wird. Die Fuji X-Kameras kann man ausschleißlich nur mit einer FilmSim betreiben - und die wirkt sich unmitelbar auf das aus, was man im Sucher sieht.

– Das "Sucherbild nach Rico Pfirstinger", so kann ich bestätigen: funktioniert toll! Die RAWs waren alle in meinem Sinne bzw. "spot on" belichtet und konnten ohne große EV Korrektur genommen werden. Super! Wirklich gut.

– Was man aber im Sucherbild für diesen Zweck zu sehen bekommt, macht den Eindruck wie wenn man "den Hintern eines alten Esels durch eine gebrauchte Unterhose betrachtet". Flau, grau, das absolute "Trauerspiel", welches mit der aufgenommenen Situation nahezu nichts mehr zu tun hat. Das im Sucher Sichtbare, ist (neben Belichtung, Histogramm etc....) nur noch zur Wahl des Bildausschnittes nützlich.

1) Vielleicht habe ich hier Aussetzer und mache Fehler, aber wenn es DAS sein muss (also so eine FilmSim/Suchereinstellung), um mit einer Kamera zum Wert eines Gebrauchttwagens händisch korrekt belichtete Bilder aufzunehmen, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.

2) Zu gerne würde ich zeitgleich mit meinen RAW-Aufnahmen auch JPG-Wegschreiben, zB. Acros Y mit Korn. Das liebe ich, weil ich aus der Dunkelkammer komme. Das ist mit dem Setup von Rico (= exakte Kontrolle über Belichtung etc.) gar nicht möglich, da ich dann diesen "Eselhintern" ins JPG geschrieben bekomme. Und wenn ich "Acros Y" oder anderes einstelle, weichen Blinkies, Historgramm etc. vom RAW ab. Natürlich könnte ich auch ein FilmSim Bracketing einrichten – ich kann mir dann aber auch eine zweite Kamera kaufen

Kurz, bei dieser Softwarelösung: Entweder in Hinsicht auf RAW "exaktes" Sucherbild (kein Ausfresse/absaufen, Histogramm, aber "Eselhintern") – ODER nebenbei auch schöne JPG (dann keine Kontrolle) !?

 

Grüße von Johannes

 

[Gast]

@JohannesW

Eine weitere Option wäre es die jpeg Vorschau/WB für den EVF im Menü abzuschalten. Dann wird die eingestellte Simulation für den Sucher abgestellt. Das würde zumindest Dein "Acros-Problem" lösen und Du kriegst im Sucher am ehesten angezeigt was Du mit dem Auge siehst. Dann musst Du aber die Belichtung idealerweise ohne Histogramm und Blinkies machen.

Wenn Acros (oder eine Simulation mit Korn) nur ab und zu benötigt werden, dann könnte man für einen handvoll Fotos auch den X-Raw-Konverter bemühen. Den Sucher könnte man dann auf ProNegStd stehen lassen, oder eben wie oben beschrieben.

 

Am 14.4.2024 um 17:06 schrieb JohannesW:

fotografiert ebenfalls RAW und kann mir auf den Milimeter genau sagen, wann ich überbelichte oder mir die Schatten versaufen – mit einem *eingefrorenen* und zugleich dynamischen Histogramm, welches sie aus einem Pre-Shot generiert. Bei den GFX sind es einfach getrennte Welten

Hat die Sony tatsächlich ein Raw(!) Histogramm? Oder ist es auch nur ein Histogramm des jpges welches, ähnlich dem Fuji ProNegStd, einfach nur recht "neutral" ist und bei Sony nur anders heißt?

Mein Stand bezgl Raw Histogramm: Keine Kamera kann das (leider) und nichtmal die populären Raw Konverter wie LR und C1 können das. Bei darktable (opensource) weiß ich das es "Raw-Blinkies" einblenden kann. Ansonsten bleiben nur Tools wie der fastrawviewer.

[JohannesW]

Vielen Dank für Deine Geduld (echt) und die sorgfältige Antwort! Solche Leute und Antworten erhofft man sich von einem guten Forum ...

Also: Ich habe "Acros Y" samt allem Furz und Feuerstil tatsächlich auf einen der Kanäle (C1–C6) des PSAM-Rades gelegt und drehe dann einfach auf C4. (Wie ich ohnehin dies Rad für mich entdeckt habe und nahezu nur noch mit einem der Kanäle dort arbeite. Genial. handheld highres, handheld dynamisch, handheld ganz eilig [DR 800], s/w, RAW shooter Stativ, RAW shooter handheld). Wohl wissend, dass dann das Histogram nicht mehr stimmt ... Übrigens: Auch wenn man die FilmSim-Vorscheu im Sucher per SetUp-Menü deaktiviert hat, bekommt man bei den s/w-FilmSims dennoch ein s/w-Bild im Sucher (zur Warnung) angezeigt.

Die Sony wird sicher kein RAW-Histogramm haben (bin aber techn. Laie). Man muss auf einen Fn-Button drücken, die Sony löst aus (!) und errechnet dann das Histogramm, OHNE jedoch ein Bild wegzuspeichern. Das Histogramm bleibt im Sucher, bis man den Auslösknopf halb durchdrückt. ABER: Wenn ich nun an der Belichtung herumoptimiere (Blende/Verschluss verstelle), dann wird das gezeigte Histogramm verschoben. Man macht also eine "Probeaufnahme", das Histogramm bleibt erhalten, man kann ETTR und was weiß ich in Ruhe einstellen.

Ich dachte immer, die Hersteller gucken alle von einander ab (iPhone - Android), in diesem Falle wohl gar nicht.

 

Grüe von Johannes

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