Abenteuerliche Einstellungen bei Blendenvorhwahl Fuji X-S10

[StefanMeier]

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Ich habe gerade mal alle Settings eines Shootings in der Dunkelheit angeschaut, welche die Fuji X-S10 bei Nacht und Blendenvorwahl produziert hat, und bin einigermaßen überrascht: die Verschlusszeit war ständig viel zu kurz, so dass das ISO unnötig heraufgeschraubt wurde.

Beispiel: im Weitwinkel (27mm) eine Verschlusszeit von 1/100 Sekunde, dafür ISO 3000 oder 6400, bei 70mm eine Verschlusszeit von 1/210 Sekunde - ebenfalls völlig unnötig. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder mache ich etwas falsch? Dynamikbereich war auf 100% eingestellt.

Wofür gibt es Blendenvorwahl, wenn die Kamera solche unnötigen Werte einstellt und das ISO raufschraubt? Dann kann ich in Zukunft gleich im M-Modus fotografieren.

[Rico Pfirstinger]

vor 1 Stunde schrieb StefanMeier:

Dann kann ich in Zukunft gleich im M-Modus fotografieren.

In der Tat. Deshalb empfehle ich genau das ja auch ständig. Bei mir gibt es bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich kein Auto-ISO und auch keine AE.

Offenbar hat dich in deinem Fall die Auto-ISO-Konfiguration mit Auto-Mindestverschlusszeit und deren individuelle Implementierung in den Einsteiger- und Mittelklassemodellen (denen mit einem AUTO-Modus) überfordert. Willkommen im Club, das geht mir auch nicht anders. Andererseits gibt es jedoch auch einige User, die hier sogar noch mehr Komplexität wünschen. Es ist also schwierig, es allen Recht zu machen. Ich selbst stehe da zum Glück nur an der Seitenlinie und kann andere nur einladen, sich dort ebenfalls zu positionieren.

 

 

[StefanMeier]

vor 29 Minuten schrieb Rico Pfirstinger:

Offenbar hat dich in deinem Fall die Auto-ISO-Konfiguration mit Auto-Mindestverschlusszeit und deren individuelle Implementierung in den Einsteiger- und Mittelklassemodellen (denen mit einem AUTO-Modus) überfordert.

Für mich war das weniger eine Überforderung, ich musste ja nur die Blende einstellen. Normalerweise kann man sich hier auf ganz vernünftige Werte verlassen, die die Kamera für Verschlusszeit/ISO wählt - hier war wohl eher die Kamera überfordert

Aber danke für deinen Tipp, dann muss ich unter solchen Bedingungen ebenfalls Manuell fotografieren, ob ich AUTO-ISO lasse oder vollständig manuell werde ich testen. Bei meiner 5D Classis bin ich voll manuell gewohnt - bei der X-S10 war das bisher nicht nötig bzw. ich habe zu wenig drauf geachtet, welche Verschlusszeit die Kamera selber einstellt.

[X-dreamer]

vor 3 Stunden schrieb StefanMeier:

Beispiel: im Weitwinkel (27mm) eine Verschlusszeit von 1/100 Sekunde, dafür ISO 3000 oder 6400, bei 70mm eine Verschlusszeit von 1/210 Sekunde - ebenfalls völlig unnötig

..."Normalerweise kann man sich hier auf ganz vernünftige Werte verlassen, die die Kamera für Verschlusszeit/ISO wählt"

Was waren denn Deine Vorgaben für Auto-ISO?

bearbeitet 24. November 2024 von X-dreamer

[mjh]

vor 5 Stunden schrieb StefanMeier:

Ich habe gerade mal alle Settings eines Shootings in der Dunkelheit angeschaut, welche die Fuji X-S10 bei Nacht und Blendenvorwahl produziert hat, und bin einigermaßen überrascht: die Verschlusszeit war ständig viel zu kurz, so dass das ISO unnötig heraufgeschraubt wurde.

Beispiel: im Weitwinkel (27mm) eine Verschlusszeit von 1/100 Sekunde, dafür ISO 3000 oder 6400, bei 70mm eine Verschlusszeit von 1/210 Sekunde - ebenfalls völlig unnötig. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder mache ich etwas falsch? Dynamikbereich war auf 100% eingestellt.

Du kennst ja die alte Kehrwertregel: Man sollte nicht länger als den Kehrwert der Brennweite in Millimetern belichten. Diese Regel galt für das Kleinbildformat; bei APS-C-Kameras muss man die Brennweite noch mit 1,5 multiplizieren. Außerdem stammt die Regel aus einer Zeit, als typische Auflösungen noch deutlich geringer als heute waren und die Fotografen auch selten so stark vergrößerten, wie es sich heute bei einer 100-Prozent-Darstellung auf dem Bildschirm zwanglos ergibt. Daher ist es sinnvoll, sicherheitshalber noch ein EV zuzugeben.

Tja, und damit kommt man auf genau die Belichtungszeiten, die Deine Kamera gewählt hat; unnötig waren sie also nicht. Wenn Du allerdings von vornherein weißt, dass Deine Motive nicht so schnell sind, dass bei längeren Zeiten bereits eine sichtbare Bewegungsunschärfe entstünde, dann kannst Du der ISO-Automatik in den Auto-ISO-Einstellungen auch eine längere Verschlusszeit vorgeben, die möglichst nicht überschritten werden soll. Oder Du folgst Ricos Rat und belichtest gleich manuell.

[Rico Pfirstinger]

vor 4 Stunden schrieb StefanMeier:

hier war wohl eher die Kamera überfordert

Die Kamera hat das gemacht, was du eingestellt hast und hat ihr hinterlegtes Profil abgearbeitet. Das hat sie sicherlich nicht überfordert. Wenn sie es anders machen soll, musst du Auto-ISO und die Mindestverschlusszeit eben anders einstellen, dafür gibt es deshalb sogar drei verschiedene Presets. Dass du mit dem Profil nicht zufrieden warst, ist klar, das steht ja schon in deinem ersten Post. Kann ich nachvollziehen. Dann wählt man eben ein passendes Profil mit eigener Mindestverschlusszeitenvorgabe und überlässt das nicht blind der Kamera. Mit der X-T5 hättest du mit derselben Einstellung eine Variante der Kehrwertregel bekommen, mit der T50 bekommt die auch, aber mit einer Deckelung bei 1/100s. 

Mir ist das aber – wie gesagt – zu kompliziert/umständlich, zumal jede Modellreihe und Kamerageneration andere AUTO-Mindestverschlusszeiten-Profile abarbeitet. Ich kann mir das nicht immer alles merken, und ich will es mir vor allem auch gar nicht merken müssen. Deshalb Modus M und gut. Keep it simple, take control.

[tomlang]

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Hallo,

das interessiert mich allerdings auch. Bin von X-T20 auf Sony A7C umgestiegen, hadere aber mit der seit anderthalb Jahren und will wieder zu Fuji. Dabei denke ich an die X-S20..

bei Sony lässt sich bei der Auto-Iso ein max. Iso-Wert vorgeben. Geht das bei Fuji nicht?

Freundliche Grüße Tom 

[Daniel_Escobar]

vor 30 Minuten schrieb tomlang:

Hallo,

das interessiert mich allerdings auch. Bin von X-T20 auf Sony A7C umgestiegen, hadere aber mit der seit anderthalb Jahren und will wieder zu Fuji. Dabei denke ich an die X-S20..

bei Sony lässt sich bei der Auto-Iso ein max. Iso-Wert vorgeben. Geht das bei Fuji nicht?

Freundliche Grüße Tom 

Doch, das geht.

[Dare mo]

vor 32 Minuten schrieb tomlang:

Hallo,

das interessiert mich allerdings auch. Bin von X-T20 auf Sony A7C umgestiegen, hadere aber mit der seit anderthalb Jahren und will wieder zu Fuji. Dabei denke ich an die X-S20..

bei Sony lässt sich bei der Auto-Iso ein max. Iso-Wert vorgeben. Geht das bei Fuji nicht?

Freundliche Grüße Tom 

Natürlich kann man bei Auto-ISO einen max. Wert eingeben. Aber die Kamera wird immer versuchen, zwischen Blende, Zeit und ISO einen Mittelwert zu erreichen. 

bearbeitet 2. Dezember 2024 von Dare mo

[nightstalker]

Am 24.11.2024 um 10:56 schrieb StefanMeier:

Dann kann ich in Zukunft gleich im M-Modus fotografieren.

wenn man die volle Kontrolle will, muss man halt M einstellen

[mjh]

vor 6 Stunden schrieb tomlang:

bei Sony lässt sich bei der Auto-Iso ein max. Iso-Wert vorgeben. Geht das bei Fuji nicht?

Natürlich geht das. Du kannst auch eine maximale Verschlusszeit vorgeben, die möglichst nicht überschritten werden soll. Also alles so, wie man es gewohnt ist.

[StefanMeier]

Am 2.12.2024 um 11:45 schrieb tomlang:

Hallo,

das interessiert mich allerdings auch. Bin von X-T20 auf Sony A7C umgestiegen, hadere aber mit der seit anderthalb Jahren und will wieder zu Fuji. Dabei denke ich an die X-S20..

bei Sony lässt sich bei der Auto-Iso ein max. Iso-Wert vorgeben. Geht das bei Fuji nicht?

Freundliche Grüße Tom 

Das geht natürlich, wobei die Verschlusszeit trotzdem unnötig hoch angesetzt wird, wenn sie auf "auto" eingestellt wird. Bei meiner viel älteren Canon 70D ist das nicht so, habe ich extra zum Vergleich getestet: minimale Verschlusszeit auf "auto" und die Werte liegen in einem deutlich niedrigeren Bereich, ohne jedoch Verwacklungsunschärfe zu liefern.

Ich habe mir nun so beholfen, dass ich die minimale Verschlusszeit bei den jeweiligen ISO-Stufen weit heruntergesetzt habe, jetzt geht es einigermaßen.

 

Am 24.11.2024 um 16:55 schrieb mjh:

Du kennst ja die alte Kehrwertregel: Man sollte nicht länger als den Kehrwert der Brennweite in Millimetern belichten. Diese Regel galt für das Kleinbildformat; bei APS-C-Kameras muss man die Brennweite noch mit 1,5 multiplizieren. Außerdem stammt die Regel aus einer Zeit, als typische Auflösungen noch deutlich geringer als heute waren und die Fotografen auch selten so stark vergrößerten, wie es sich heute bei einer 100-Prozent-Darstellung auf dem Bildschirm zwanglos ergibt. Daher ist es sinnvoll, sicherheitshalber noch ein EV zuzugeben.

Diese Rechnung macht überhaupt keinen Sinn bei einer Kamera, die eingebauten IBIS hat, der angeblich bis zu 6 Blendenstufen ausgleicht...

[mjh]

vor 4 Stunden schrieb StefanMeier:

Diese Rechnung macht überhaupt keinen Sinn bei einer Kamera, die eingebauten IBIS hat, der angeblich bis zu 6 Blendenstufen ausgleicht...

Wobei selbst der beste Bildstabilisator keine Bewegungsunschärfe verhindern kann, die durch die Bewegung der Motive entsteht, eine kürzere Belichtungszeit dagegen schon. Wie ich im Beitrag schrieb, aus dem zitiert hast: „Wenn Du allerdings von vornherein weißt, dass Deine Motive nicht so schnell sind, dass bei längeren Zeiten bereits eine sichtbare Bewegungsunschärfe entstünde, dann kannst Du der ISO-Automatik in den Auto-ISO-Einstellungen auch eine längere Verschlusszeit vorgeben, die möglichst nicht überschritten werden soll. Oder Du folgst Ricos Rat und belichtest gleich manuell.“

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