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totes Flüchtlingskind - zeigen, verpixeln oder nur Text ?


Udo aus Moabit

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Zuerst sah man die komplette Bilderserie in der unsäglichen AntiBild auf Facebook, wo geschrieben wurde, dass sich kein Schwein um das angespüte Kind schere, während jeder gestrandete Delphin einen Medienaufmarsch verursache. Natürlich gab es sofort ein paar Tausend Idioten, die diesen Wirrsinn teilen mussten. Manchmal ist es wirklich schwierig, auf FB schnell genug die Blockfunktion zu finden.

 

Die Bilder per se sind natürlich in Ordnung, genau dafür ist Bildjournalismus schließlich da. Aber was teilweise damit angestellt wird, ist abenteuerlich.

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Hallo.

 

Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn Pressebilder die Realität zeigen. Solche Vorkommnisse, ebenso wie viele Bilder aus Kriegs-/Krisen-/Hungergebieten, sind nicht schön anzusehen. Jedem, der Nachrichten bewußt zur Kenntnis nimmt, sollte das klar sein. Wichtig ist für mich dabei, dass die Würde der Abgebildeten erhalten bleibt, auch, wenn sie nicht mehr leben. Dies ist nach meiner Auffassung in diesem Fall gegeben, auch wenn der "Trauerrand" natürlich wieder typisch für diese Prekariatspresse ist.

 

Die durch dieses Bild aufkommenden Emotionen werden allerdings in keinster Weise zu einer sinnvollen Diskussion zur Flüchtlingsproblematik beitragen, fürchte ich. Einzelfälle sind immer geeignet, je nach politischer Ausrichtung, die eine oder andere Reaktion zu provozieren. Und so nötig sie auch sind, um die nackten Zahlen zu illustrieren, so wenig helfen sie dabei, das darunterliegende Problem sinnvoll anzupacken.

 

Grüße

Matthias

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Ich denke, Text alleine wird kaum weiteres Umdenken auslösen. Alle kennen doch die Fakten: Hunderte Kinder sind dieses Jahr im Mittelmeer ertrunken wie eben dieses. Insofern ist es wichtig solche Bilder zu bringen, die emotional aufrütteln. Diese letztlich zu verpixeln reduziert die Bildsprache nicht und ist aus ethischer Sicht imho auch angebracht. 

 

mfg tc

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Leider wird auch das Zeigen solcher Bilder absolut gar nix ändern...

Diejenigen, die sich, wofür und in welcher Form auch immer, engagieren wollen, brauchen solche Bilder nicht, alle anderen werden kurz ihre Betroffenheit äußern, bevor sie das nächste Foto ihres Desserts bei Facebook posten...

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Leider wird auch das Zeigen solcher Bilder absolut gar nix ändern...

Diejenigen, die sich, wofür und in welcher Form auch immer, engagieren wollen, brauchen solche Bilder nicht, alle anderen werden kurz ihre Betroffenheit äußern, bevor sie das nächste Foto ihres Desserts bei Facebook posten...

 

Da muss ja schon echte Gefühlskälte vorhanden sein, um von einem solchen Foto zum "Dessert" überzugehen. Das Foto des am Strand liegenden Kindes drückt ein "gekämpft und doch verloren" aus. Es zeigt die tiefe Not und Verzweiflung der Flüchtlinge. Es zeigt mir ein Kind, welches vor der Unmenschlichkeit der kriegerischen Auseinandersetzung geflohen ist um dann vor dem Bollwerk des Egoismus zu stranden. 

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Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Man stelle sich vor, die flüchtenden Kinder auf dem berühmten Napalm-Girl-Foto Foto von Nick Ùt wären verpixelt. Hätte das Bild dann noch seine eindringliche Botschaft?

 

Ein verpixeltes Gesicht macht aus einem menschlichen Antlitz ein Artefakt ohne jede Emotionalität. Da opfern wir die Freiheit der Presse zur eindringlichen Zuspitzung auf dem Altar der political correctness. Mit Menschenwürde hat das nichts mehr zu tun, seine Menschenwürde hat das arme Kind bereits auf dem Mittelmeer verloren. Wenn unsere Politik es nicht hinkriegt, die Würde dieser Flüchtlinge existenziell zu schützen, indem man ihnen in ihrer existenziellen Not hilft, wenn wir es zulassen, dass die Flüchtlingshilfe mit einem marginalen Budget auskommen muss, dann sollten wir unsere Moral auch stecken lassen, wenn wir die Früchte unserer Untätigkeit ungeschminkt präsentiert bekommen.

 

Ich wäre durchaus dafür, dass die Bildzeitung jeden Tag ein neues Foto einer aufgedunsenen Kinderleiche präsentiert - mit Gesicht, das uns seiner Agonie anschreit. Das jeden Morgen auf dem Frühstückstisch einer lathargischen Gesellschaft, das wäre doch mal ein echter Weckruf!

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Gefühlskälte, Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit .. Was auch immer es ist... Heute sind wir kurz betroffen, morgen alles vergessen...

Beispiele findest du täglich.

Kollektive Massentrauer als sich Enke vor nen Zug schmeißt - Woche später wird ein Spieler gnadenlos ausgepfiffen.

Morgens das Video der grausam misshandelten Schweine gesehen, abends die "gut-und-günstig" Mortadella Attrappe gekauft.

Heute die Arbeitsbedingungen in China verurteilen, morgen das 2,50 Shirt bei kik gekauft.

 

Der Mensch ist sensationsgeil, wir brauchen die Extreme. Am besten aber jeden Tag ein neues Thema, sonst wirds langweilig.

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Gefühlskälte, Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit .. Was auch immer es ist... Heute sind wir kurz betroffen, morgen alles vergessen...

Beispiele findest du täglich.

Kollektive Massentrauer als sich Enke vor nen Zug schmeißt - Woche später wird ein Spieler gnadenlos ausgepfiffen.

Morgens das Video der grausam misshandelten Schweine gesehen, abends die "gut-und-günstig" Mortadella Attrappe gekauft.

Heute die Arbeitsbedingungen in China verurteilen, morgen das 2,50 Shirt bei kik gekauft.

Der Mensch ist sensationsgeil, wir brauchen die Extreme. Am besten aber jeden Tag ein neues Thema, sonst wirds langweilig.

Einige sind sensationsgeil, andere zynisch. Irgendwie nur Menschen, halt.

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OK, ich verstehe die ganze Diskussion nicht von wegen Umdenken usw..

 

Natürlich, es ertrinken jeden Tag Menschen, und die werden dann irgendwann angeschwemmt, in diesem Fall war es leider ein Kind. Man kann natürlich jetzt betroffen sein, aber die Umstände sind ja leidlich bekannt und daran kann man nunmal nichts ändern.

 

Oder sollen wir wieder einen Kreuzzug organisieren?

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OK, ich verstehe die ganze Diskussion nicht von wegen Umdenken usw..

 

Natürlich, es ertrinken jeden Tag Menschen, und die werden dann irgendwann angeschwemmt, in diesem Fall war es leider ein Kind. Man kann natürlich jetzt betroffen sein, aber die Umstände sind ja leidlich bekannt und daran kann man nunmal nichts ändern.

 

Oder sollen wir wieder einen Kreuzzug organisieren?

 

Muss ja nicht gleich so drastisch sein. Ein bisschen weniger an sich selbst und ein bisschen mehr an die anderen denken - das ist doch schon was. Einzeln gesehen erscheint das wenig, aber in der Masse ein Schritt Richtung mehr Menschlichkeit.

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Hi.

 

Interessanterweise passiert selbst hier genau das, wovon ich oben sprach: emotionale Reaktionen, die das Problem nicht lösen. Das Kind ist nicht vor dem Krieg geflohen - seine Familie hat sich entschlossen, aus einem "sicheren" (im Sinne von: nicht-kriegerischen) Land, der Türkei, in ein Land zu flüchten, von dem sie sich bessere wirtschaftliche Aussichten versprechen (via Griechenland mutmasslich nach Mitteleuropa). Wenn man also will, hat weder unsere Ignoranz noch Kaltherzigkeit das Kind auf dem Gewissen, sondern die Gier und Rücksichtlosigkeit seiner Familie.

 

Klingt nicht schön? Weiss ich.

 

Soll aber nur zeigen, dass solche Bilder leider nichts zur Lösung der grundsätzlichen Probleme beitragen.

 

Grüße

Matthias

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Man stelle sich vor, die flüchtenden Kinder auf dem berühmten Napalm-Girl-Foto Foto von Nick Ùt wären verpixelt. Hätte das Bild dann noch seine eindringliche Botschaft?

 

Ein verpixeltes Gesicht macht aus einem menschlichen Antlitz ein Artefakt ohne jede Emotionalität. Da opfern wir die Freiheit der Presse zur eindringlichen Zuspitzung auf dem Altar der political correctness. Mit Menschenwürde hat das nichts mehr zu tun, seine Menschenwürde hat das arme Kind bereits auf dem Mittelmeer verloren. Wenn unsere Politik es nicht hinkriegt, die Würde dieser Flüchtlinge existenziell zu schützen, indem man ihnen in ihrer existenziellen Not hilft, wenn wir es zulassen, dass die Flüchtlingshilfe mit einem marginalen Budget auskommen muss, dann sollten wir unsere Moral auch stecken lassen, wenn wir die Früchte unserer Untätigkeit ungeschminkt präsentiert bekommen.

 

Ich wäre durchaus dafür, dass die Bildzeitung jeden Tag ein neues Foto einer aufgedunsenen Kinderleiche präsentiert - mit Gesicht, das uns seiner Agonie anschreit. Das jeden Morgen auf dem Frühstückstisch einer lathargischen Gesellschaft, das wäre doch mal ein echter Weckruf!

 

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Außer: Diese Flüchtlingspolitik ist ein Skandal und man sollte alle verantwortlichen Politiker vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (Straßburg) als auch vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zerren.

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Hi.

 

Interessanterweise passiert selbst hier genau das, wovon ich oben sprach: emotionale Reaktionen, die das Problem nicht lösen. Das Kind ist nicht vor dem Krieg geflohen - seine Familie hat sich entschlossen, aus einem "sicheren" (im Sinne von: nicht-kriegerischen) Land, der Türkei, in ein Land zu flüchten, von dem sie sich bessere wirtschaftliche Aussichten versprechen (via Griechenland mutmasslich nach Mitteleuropa). Wenn man also will, hat weder unsere Ignoranz noch Kaltherzigkeit das Kind auf dem Gewissen, sondern die Gier und Rücksichtlosigkeit seiner Familie.

 

Klingt nicht schön? Weiss ich.

 

Soll aber nur zeigen, dass solche Bilder leider nichts zur Lösung der grundsätzlichen Probleme beitragen.

 

Grüße

Matthias

 

Zynischer geht's kaum noch.

Unglaublich!

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Zynischer geht's kaum noch.

Unglaublich!

 

Finde ich jetzt nicht, ob es in diesem konkreten Fall tatsächlich so gewesen ist wie es Mattes darstellt weiss man natürlich nicht, aber seine Kernaussage trifft es trotzdem auf den Punkt.

 

Nur denke ich dass man die Flüchtlingsproblematik nicht hier in diesem Fotoforum diskutieren sollte da zu befürchten ist dass bei kritischen Äusserungen die Gutmenschen über einen herfallen werden, sich wieder Fronten bilden  und damit ist die Stimmung hier wieder dahin.

 

Wer sich über das Thema auslassen will sollte das lieber bei Spiegel online machen

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Die MedienKonsumenten reagieren berührt bestürzt. Ich auch. Wie reagieren die, die an der konkreten Situation Verantwortung tragen, die Regierungen der Staaten, die u.a. im nahen Osten Regierungen einsetzen und wieder stürzen wie es ihren von Lobbyisten übertragenen Interessen passt?

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... Wenn man also will, hat weder unsere Ignoranz noch Kaltherzigkeit das Kind auf dem Gewissen, sondern die Gier und Rücksichtlosigkeit seiner Familie...

 

Ich bin eigentlich ein harter Hund und weit entfernt vom "Gutmenschen", aber das Schicksal dieses Jungen und seiner Familie berührt mich und ich fühle mit seinen Eltern. Ich weiß, dass mein Mitgefühl niemanden hilft, trotzdem leiste ich mir das Mitgefühl, weil es mir hilft, eine Haltung zu diesem Thema zu finden, das sehr komplex ist und keine einfache Lösung bietet.

 

Ich glaube fest daran, dass wir bei diesem Problem eine breite gesellschaftliche Diskussion brauchen, damit die Politik sich endlich aufrafft, ernsthaft nach Lösungen zu suchen. Btw.: Diese Diskussion muss auch nicht in ein geistiges Getto wie Spiegel Online gesperrt werden, sondern muss da geführt werden, wo sie gerade hochkommt.

 

Diese Diskussion kann, ja muss sogar hart und kontrovers geführt werden. Härte und Kontroverse schließen aber Anstand nicht aus. Wer jedoch in dieser öffentlichen Diskussion einer Familie, die auf der Flucht vor Gewalt und Vernichtung ihr Glück sucht und dabei gerade ihr Kind verloren hat, Gier und Rücksichtslosigkeit vorwirft, hat die Grenzen jeden Anstands weit hinter sich gelassen. Das ist bereits Hetze. Diese Gehässigkeit (kommt von Hass!) hat mich verletzt und zu diesem Kommentar verleitet, weil ich sonst dieses Forum aus Selbstachtung verlassen müsste. Du solltest dich schämen. Als Moderator würde ich dich dafür bannen.

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Nachdem jetzt die Leichen quasi auf dem europäischen Festland gelandet sind, zeigt erstmals ein grösserer Teil der Bevölkerung Betroffenheit.

Die Betroffenheit ist "gut", ich frage mich halt, warum sie erst jetzt einsetzt, und warum es offenbar solche Bilder dafür braucht.

Im Moment "hassen" viele die fiesen Schlepper und es werden ein paar Tausender oder ein paar wenige Millionen für Zelte in die nahen Flüchtlingstransitländer geschickt.

Tod wütet aber schon seit Jahren in Syrien, Lybien, Irak und vielen anderen Ländern. Und er wird weiter wüten, wenn ein Grossteil der Zeitungsleser jenes Foto schon wieder vergessen haben werden.

Insofern stimme ich dem letzten (und nur dem letzten!) Satz von Mattes in #13 zu. 

Es wäre möglicherweise wichtiger sich Gedanken über die Gründe zu machen, warum es derzeit so viele Flüchtlinge vor unserer Haustüre gibt, wer die "Sauerei" "dort unten" angerichtet hat, und warum es derzeit wenig Hoffnung gibt, dass sich daran schnell etwas ändern wird.

 

So gesehen lenkt das Foto von den ursächlichen Problemen ab. 

 

Es tut mir leid, falls ich am Thema vorbei geschrammt bin.

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. Wer jedoch in dieser öffentlichen Diskussion einer Familie, die auf der Flucht vor Gewalt und Vernichtung ihr Glück sucht und dabei gerade ihr Kind verloren hat, Gier und Rücksichtslosigkeit vorwirft, hat die Grenzen jeden Anstands weit hinter sich gelassen. Das ist bereits Hetze. Diese Gehässigkeit (kommt von Hass!) hat mich verletzt und zu diesem Kommentar verleitet, weil ich sonst dieses Forum aus Selbstachtung verlassen müsste. Du solltest dich schämen. Als Moderator würde ich dich dafür bannen.

 

Genau deswegen bin ich der Meinung dass das Thema nicht hierher gehört. Jetzt schon verlangen dass jemand gebannt wird geht mir auch zu weit. Wie ich schon sagte, wir wissen in diesem Einzelfall nicht die Hintergründe die zu diesem Drama geführt haben, dass die Mehrzahl der Flüchtlinge alle besonders nach Deutschland wollen sind nunmal wirtschaftliche Gründe.

 

Aber wie gesagt, dass ist ein Fotoforum und dann doch lieber im "Geistigen Getto" darüber diskutieren.

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Nachdem jetzt die Leichen quasi auf dem europäischen Festland gelandet sind, zeigt erstmals ein grösserer Teil der Bevölkerung Betroffenheit.
Die Betroffenheit ist "gut", ich frage mich halt, warum sie erst jetzt einsetzt, und warum es offenbar solche Bilder dafür braucht.
Im Moment "hassen" viele die fiesen Schlepper und es werden ein paar Tausender oder ein paar wenige Millionen für Zelte in die nahen Flüchtlingstransitländer geschickt.
Tod wütet aber schon seit Jahren in Syrien, Lybien, Irak und vielen anderen Ländern. Und er wird weiter wüten, wenn ein Grossteil der Zeitungsleser jenes Foto schon wieder vergessen haben werden.
Insofern stimme ich dem letzten (und nur dem letzten!) Satz von Mattes in #13 zu. 
Es wäre möglicherweise wichtiger sich Gedanken über die Gründe zu machen, warum es derzeit so viele Flüchtlinge vor unserer Haustüre gibt, wer die "Sauerei" "dort unten" angerichtet hat, und warum es derzeit wenig Hoffnung gibt, dass sich daran schnell etwas ändern wird.
 
So gesehen lenkt das Foto von den ursächlichen Problemen ab. 
 
Es tut mir leid, falls ich am Thema vorbei geschrammt bin.

 

 

Nicht vorbeigeschrammt, sondern mittendrin. Es ist ein Lowbrainer, dass solche Probleme ursächlich gelöst werden müssen. Das ist zuerst ein weltpolitischen Problem erster Güte. Trotzdem müssen wir uns mit den menschlichen "kleinen" Problemen im Hier und Heute beschäftigen.

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Ich bin eigentlich ein harter Hund und weit entfernt vom "Gutmenschen", aber das Schicksal dieses Jungen und seiner Familie berührt mich und ich fühle mit seinen Eltern. Ich weiß, dass mein Mitgefühl niemanden hilft, trotzdem leiste ich mir das Mitgefühl, weil es mir hilft, eine Haltung zu diesem Thema zu finden, das sehr komplex ist und keine einfache Lösung bietet.

 

Ich glaube fest daran, dass wir bei diesem Problem eine breite gesellschaftliche Diskussion brauchen, damit die Politik sich endlich aufrafft, ernsthaft nach Lösungen zu suchen. Btw.: Diese Diskussion muss auch nicht in ein geistiges Getto wie Spiegel Online gesperrt werden, sondern muss da geführt werden, wo sie gerade hochkommt.

 

Diese Diskussion kann, ja muss sogar hart und kontrovers geführt werden. Härte und Kontroverse schließen aber Anstand nicht aus. Wer jedoch in dieser öffentlichen Diskussion einer Familie, die auf der Flucht vor Gewalt und Vernichtung ihr Glück sucht und dabei gerade ihr Kind verloren hat, Gier und Rücksichtslosigkeit vorwirft, hat die Grenzen jeden Anstands weit hinter sich gelassen. Das ist bereits Hetze. Diese Gehässigkeit (kommt von Hass!) hat mich verletzt und zu diesem Kommentar verleitet, weil ich sonst dieses Forum aus Selbstachtung verlassen müsste. Du solltest dich schämen. Als Moderator würde ich dich dafür bannen.

Außerdem ist die grundannahme doch bullshit. Die familie kam aus syrien. Auf der flucht vor dem bürgerkrieg.

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Außerdem ist die grundannahme doch bullshit. Die familie kam aus syrien. Auf der flucht vor dem bürgerkrieg.

 

Hallo.

 

Eben nicht. Die Flucht vor dem Bürgerkrieg war mit dem Grenzübertritt in die Türkei geschafft. Der weitere Weg hatte andere Beweggründe, die ich weder kenne noch bewerten möchte.

 

@Harlem: Schämen dafür, eine unpopuläre Sichtweise darzustellen? Mit Sicherheit nicht. Ich wollte lediglich zeigen, dass solche emotional aufgeladenen Bilder die verschiedensten Sichtweisen zulassen und die folgenden Diskussionen nicht dabei helfen, eine wirkliche Lösung zu finden. Und dass mir das gelungen ist, hast Du mit Deiner Reaktion bewiesen.

 

Grüße

Matthias

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...  Es ist ein Lowbrainer, dass solche Probleme ursächlich gelöst werden müssen. Das ist zuerst ein weltpolitischen Problem erster Güte. Trotzdem müssen wir uns mit den menschlichen "kleinen" Problemen im Hier und Heute beschäftigen.

 

100% d'accord.

Ich hatte es einfach erwähnt, weil das einzige, was mich an diesem Foto - nur aus journalistischer Sicht! - "stört", dass es eben ablenkt vom eigentlichen Problem. Da kann der Fotograf aber nix dafür.

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Spielt es denn wirklich eine Rolle, ob jemand vor Krieg, Unterdrückung oder Hunger/wirtschaftlicher Not flieht?

JEDER Mensch hat das Recht auf ein würdevolles Leben.

Und zu einem würdevollen Leben gehört auch ein (dichtes) Dach über dem Kopf, ausreichend Nahrung auf dem Tisch und intakte Kleidung am Leib.

 

Diese Menschen riskieren alles, was ihnen noch geblieben ist; ihr Leben!

Alles andere haben sie bereits verloren.

 

Wer einem Vater und/oder einer Mutter Gier vorwirft, der/die ihren Kindern eine Zukunft geben wollen, sollte sich schämen.

 

Und, was ist überhaupt ein Wirtschaftsflüchtling?

 

Der "Ossi" der jetzt in Bayern oder Baden-Württemberg lebt und arbeitet, weil man in seiner "Heimat" alles platt gemacht hat?

Jeder, der von einem Bundesland in ein anderes zieht, weil er dort mehr verdient?

 

 

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