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Off Topic Sprachkritik


Gast chironer

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Ähm, ? @ mjh

 

Das war doch die Frage : wieso erwartet niemand von den Engländern, dass sie versuchen mit den deutschen Touristen in ihrem Land deutsch ( England meine ich ) zu sprechen, aber den Franzosen unterstellt man, sie würden stur erwarten, dass alle, die nach Frankreich kommen, perfekt ihre Sprache sprechen und dass im Gegenzug die Franzosen sich gar nicht erst bemühen, eine andere Sprache zu sprechen ( ich habe etwas gegen dieses Vorurteil und empfinde im Gegenteil borniert, dass offensichtlich viele Deutsche stur auf dieser Annahme beharren ) .

Abgesehen davon, dass ich gerne mal sehen würde, auf wievielen tatsächlichen Begegnungen das Urteil derer, die sich so selbstsicher darüber äußern, wie die verschiedenen Landesangehörigen seien, beruht.

 

Dass man , wenn man in einem anderen Land wohnt, sich um die Landessprache bemüht, finde ich sebstverständlich und dann dürfen meiner Ansicht nach auch die Erwartungen etwas höher angesetzt sein.

Richtig!

 

Und generell ist das mit dem "alle ĂĽber einen Kamm scheren" fĂĽr mich sehr merkwĂĽrdig!

Die Engländer sind so, die Amerikaner so, die Franzosen so, die Deutschen so ... öm ...

 

Nein!

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Gehört der gefühlte "Verfall der deutschen Sprache" nicht eher als Unterabteilung ins Ressort "Früher war alles besser"?

Wenn du Totschlagargumente nutzen möchtest, ja.

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Gehört der gefühlte "Verfall der deutschen Sprache" nicht eher als Unterabteilung ins Ressort "Früher war alles besser"?

Nein, denn der Verfall der deutschen Sprache ist so alt wie die deutsche Sprache selbst. Was meinst Du, wie lange schon kein richtiges Althochdeutsch mehr gesprochen wird!

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Ach natĂĽrlich, vielen Dank , mjh, an die " Genremalerei" als Begriff innerhalb der Malerei habe ich gestern nicht gedacht !

Allerdings geht es darin um Szenen des Alltags fĂĽr die zwar bisweilen bestimmte Personen Modell gestanden haben, so wie Du ja auch schreibst, deren Namen in diesem Zusammenhang aber keine wirkliche Rolle spielt.

Im Gegensatz zu einer in seinem Umfeld porträtierten bestimmten Persönlichkeit.

Aber gut, da fasse ich ja nur nocheinmal zusammen, was schon mehrmals gesagt wurde.

Interessant finde ich aber auch, dass wir uns hier über den Erhalt der reinen deutschen Sprache und Rechtschreibung unterhalten und gleichzeitig die Franzosen als stur bezeichnet werden ( wobei das ja vielleicht ironisch war ) , weil sie etwas länger an ihrer Sprache festhalten als die Deutschen.

Ich frage mich, um nochmal eher an den Anfang des Strangs zurückzukommen, wieso eigentlich niemand von den Engländern erwartet, dass sie versuchen, mit deutschen Besuchern ihres Landes deutsch zu sprechen, die Franzosen aber negativ beurteilt werden, wenn sie nicht deutsch sprechen können oder wollen.

Ich wĂĽsste ebenfalls gerne, wie der Eindruck diebezĂĽglich von den Deutschen im Ausland ist ( in bestimmten Gegenden von Mallorca z.B. wird das Urteil ĂĽber den Willen der Deutschen eine Fremdsprache zusprechen mit Sicherheit sehr eindeutig sein ).

Interessant auch, dass wir hier im Forum ĂĽber den Verfall der deutschen Sprache diskutieren.

Ich wüsste ja nur zu gerne , wieviele Rechtschreibfehler und erfundene deutsche Wörter die Frau ( als Deutschlehrerin ) von Jome alleine in diesem Strang fände!

Mir gefällt auch, dass die Bemühungen, einen entsprechenden deutschen Begriff für " Environmental Portrait " zu finden nicht wirklich erfolgreich sind ( nicht, weil ich es X-Ercist nicht gönnen würde, wenn wir einen Begriff fänden ), insofern als ich es eben schön finde, dass es nicht möglich ist alle Ausdrücke einer Sprache eins zu eins zu übersetzen.

Das hat für mich soetwas von früher, als man noch nach Italien fahren musste, um Capuccino zu trinken. Das war mit einem bestimmtem Lebensgefühl verbunden. Nicht, dass ich es nicht schätzen würde, dass sich alles vermischt und wir eben andersherum inzwischen auch in Deutschland Capuccino trinken können.

Es hat eben alles sein FĂĽr und Wider ! ;-)

( was ich übrigens ziemlich respektlos finde, ist, wenn ein Deutscher jemandem, der die deutsche Sprache noch nicht so gut beherrscht, nicht in sauberem Deutsch antwortet sondern ganz "empathisch"genauso radebrechend und somit seinem Gegenüber die Chance nimmt, die Sprache zu lernen - siehe das anfängliche Beispiel der Jugend, die ihre ausländischen Freunde nachahmt )

 

Ich kann Dir versichern, dass ich regelmäßig wegen meiner schusseligen Schreiberei gerügt werde.

Da ich regelmäßig auch Texte für Veröffentlichungen schreiben muss, ist aber praktisch, jemanden zum Korrekturlesen zu Hause zu haben.

 

GruĂź

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Nein, denn der Verfall der deutschen Sprache ist so alt wie die deutsche Sprache selbst. Was meinst Du, wie lange schon kein richtiges Althochdeutsch mehr gesprochen wird!

Das ist doch auch deutlich weiter vorn schon festgestellt worden.

Schön zu sehen aber, wie stark doch manche Denkbarrieren sind.

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Gehört der gefühlte "Verfall der deutschen Sprache" nicht eher als Unterabteilung ins Ressort "Früher war alles besser"?

Ist jetzt alles besser, weil es modern ist oder uns als Fortschritt verkauft wird?

 

GruĂź

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Gehört der gefühlte "Verfall der deutschen Sprache" nicht eher als Unterabteilung ins Ressort "Früher war alles besser"?

 

"Gegen die Überschwemmung durch französische Wörter entstanden bereits im 17. Jahrhundert zahlreiche private Vereine und Bewegungen, die es im Laufe vieler Jahrzehnte schafften, ihren Einfluss sogar auf die staatliche ebene auszudehnen." Zitiert aus dem Wörterbuch überflüssiger Anglizismen, IFB Verlag

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"Gegen die Überschwemmung durch französische Wörter entstanden bereits im 17. Jahrhundert zahlreiche private Vereine und Bewegungen, die es im Laufe vieler Jahrzehnte schafften, ihren Einfluss sogar auf die staatliche ebene auszudehnen." Zitiert aus dem Wörterbuch überflüssiger Anglizismen, IFB Verlag

Wie man schon um 1638 wehklagte:

 

„Ich teutscher Michel

Versteh schier nichel,

In meinem Vatterland

Es ist ein schand.

Man thuet jetz reden

Als wie die Schweden

In meinem Vatterland

Es ist ein schand.

 

Ein jeder Schneyder

Will jetzund leyder

Der Sprach erfahren sein

Vnd redt Latein:

Welsch vnd Frantzösisch

Halb Japonesisch

Wann er ist voll und doll

Der grobe Knoll.

...

Ihr fromme Teutschen

Man solt euch beutschen

DaĂź jhr die Muettersprach

So wenig acht.

Ihr liebe Herren

Das heiĂźt nit mehren

Die Sprach verkehren

Zerstöhren.“

 

Wir könnten 2038 dann 400 Jahre deutscher Sprachverfall feiern.

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Nur zur Präzisierung.

Auch ich fĂĽhle mich nicht bedroht.

Ich empfinde sprachliche Verarmung, Kastration, Vereinnahmung.

FĂĽr mich ein Unterschied.

Die Idee des sprachlichen WeltbĂĽrgers hat ihren Reiz, kollidiert in meinen Augen aber mit den Gegebenheiten.

 

Danke fĂĽr die RĂĽckmeldung.

 

Sollte ich die Gelegenheit haben mit meiner Kamera, eine Milieustudie über identitäts- kulturerhaltende und vor allem nationalbewußte Denker  zu machen,

dann werde ich besonders auf Männlichkeitssymbole achten.

Die ist ja nun durch einen Schwall unklarer, man möchte fast sagen weibischer Anglizismen, gefährdet.

 

Wie wäre es denn mit Lebensweltporträt?

Portrait oder lieber Porträt...

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Stimmt. Das Wort Situation ist auch ein Fremdwort - aber schon ein paar hundert Jahre im Deutschen gebräuchlich. Und damit das abgeleitete Adjektiv.

Irgendwann muss es doch mal als integriert gelten... :-)

 

Du weißt doch, mit der Integration von Fremden (Wörtern meine ich natürlich) hat Deutschland so seine Probleme.

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Nein, denn der Verfall der deutschen Sprache ist so alt wie die deutsche Sprache selbst. Was meinst Du, wie lange schon kein richtiges Althochdeutsch mehr gesprochen wird!

Noch nie, denn das gibts nicht. Sowenig, wie es Hochdeutsch gitb.

 

Es gibt lediglich Deutsch ... Und in Abwandlung diverse Dialekte, wie Niederdeutsch (auch Plattdeutsch genannt), Bayerisch, etc ...

In Wahrheit gab es sogar zuerst die regionalen Dialkete, bevor man sich dann auf einen einheitlichen "diaklekt" einigte ... Das war dann schlicht "Deutsch"

 

Dazu ĂĽbrigens sehr zu empfehlen :

 

http://isabelgarcia.smile2.de

 

Hier: Ich Rede und Ich Rede 3

 

Live auch absolut genial und kurzweilig :)

 

Wenn man es genau wissen möchte halt.

 

Ach ja ... Und man beachte den besonderen deutschen Namen der Autorin.

Nicht davon blenden lassen. Sie hat es echt drauf.

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Noch nie, denn das gibts nicht. Sowenig, wie es Hochdeutsch gitb.

 

Es gibt lediglich Deutsch ... Und in Abwandlung diverse Dialekte, wie Niederdeutsch (auch Plattdeutsch genannt), Bayerisch, etc ...

In Wahrheit gab es sogar zuerst die regionalen Dialkete, bevor man sich dann auf einen einheitlichen "diaklekt" einigte ... Das war dann schlicht "Deutsch"

Ja, das Althochdeutsche war keine einheitliche Sprache, aber Dialekte gibt es ja bis heute (und Plattdeutsch ist sogar eine eigene Sprache, kein Dialekt). Vor allem gab es aber eine Entwicklung vom Althochdeutschen über das Mittelhochdeutsche (die Sprache der Minnesänger) bis zum Hochdeutschen. Wir haben heute keinen fünften Fall mehr wie im Althochdeutschen, dafür aber bestimmte Artikel, ein Futur I und II, ein Perfekt und ein Plusquamperfekt und so weiter. Das Deutsche hat sich über die Jahrhunderte schon sehr verändert.

 

„Deutsch“ heißt im Grunde nichts weiter als „Volkssprache“ – also weder Latein noch eine der Sprachen, die sich aus dem Lateinischen entwickelt hatten und die von den von Rom beherrschten Völkern gesprochen wurden. Daher musste sich „Deutsch“ und „Deutsch“ nicht unbedingt ähneln, sofern diejenigen, die es sprachen, weit voneinander entfernt lebten.

 

Karl der Kahle, ein Franzose (wenn man so will), der Deutsch konnte, schwor einst seinem Bruder Ludwig dem Deutschen: „In godes minna ind in thes christânes folches ind unsêr bêdhero gehaltnissî, fon thesemo dage frammordes, sô fram sô mir got geuuizci indi mahd furgibit, sô haldih thesan mînan bruodher, sôso man mit rehtu sînan bruodher scal, in thiu thaz er mig sô sama duo, indi mit Ludheren in nohheiniu thing ne gegango, the mînan uuillon imo ce scadhen uuerdhên.“ Das war noch richtiges, unverfälschtes Deutsch.

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Ja, das Althochdeutsche war keine einheitliche Sprache, aber Dialekte gibt es ja bis heute (und Plattdeutsch ist sogar eine eigene Sprache, kein Dialekt). Vor allem gab es aber eine Entwicklung vom Althochdeutschen über das Mittelhochdeutsche (die Sprache der Minnesänger) bis zum Hochdeutschen. Wir haben heute keinen fünften Fall mehr wie im Althochdeutschen, dafür aber bestimmte Artikel, ein Futur I und II, ein Perfekt und ein Plusquamperfekt und so weiter. Das Deutsche hat sich über die Jahrhunderte schon sehr verändert.„Deutsch“ heißt im Grunde nichts weiter als „Volkssprache“ – also weder Latein noch eine der Sprachen, die sich aus dem Lateinischen entwickelt hatten und die von den von Rom beherrschten Völkern gesprochen wurden. Daher musste sich „Deutsch“ und „Deutsch“ nicht unbedingt ähneln, sofern diejenigen, die es sprachen, weit voneinander entfernt lebten.

So weit, so gut und richtig ... AuĂźer ... Es gab und gibt kein Hochdeutsch :)

Das wurde eben einfach Deutsch.

 

Das Wort Hochdeutsch ist eine spätere "Erfindung" um im Sprachgebrauch besser zum Niederdeutsch und den anderen von dir genannten Sprachen / Dialekten abzugrenzen was gemeint war.

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Das Wort Hochdeutsch ist eine spätere "Erfindung" um im Sprachgebrauch besser zum Niederdeutsch und den anderen von dir genannten Sprachen / Dialekten abzugrenzen was gemeint war.

Die Grenze war die „Benrather Linie“; nördlich von dieser machte man die hochdeutsche Lautverschiebung nicht mit. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sich das Hochdeutsche später über das Mittelhochdeutsche bis zum Neuhochdeutschen stark verändert hat; diese Veränderungen sind gut erforscht und dokumentiert, und es spielt in der Sache keine Rolle, wie man diese Entwicklungsstadien nennt. Wer eine Zeitreise in die Zeit Karls des Großen plant, sollte vorher einen Althochdeutsch-Kurs besuchen, denn mit dem heute gesprochenen Deutsch würde ihn niemand verstehen. (Wobei ein Latein-Kurs allerdings noch nützlicher wäre, denn alle wichtigen Leute sprachen Latein, die Sprache der Gebildeten und zudem die im ganzen Reich gebrauchte Verkehrssprache.)

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So weit, so gut und richtig ... AuĂźer ... Es gab und gibt kein Hochdeutsch :)

Das wurde eben einfach Deutsch.

 

Das Wort Hochdeutsch ist eine spätere "Erfindung" um im Sprachgebrauch besser zum Niederdeutsch und den anderen von dir genannten Sprachen / Dialekten abzugrenzen was gemeint war.

 

"Erst im 18. Jahrhundert ist ein ordentliches Hochdeutsch erreicht - wohlgemerkt zunächst nur in der Schriftlichkeit. Für die Mündlichkeit gilt das erst im 19. Jahrhundert. Hier hat Konrad Duden für die richtige Orthografie gesorgt, und Theodor Siebs war darum bemüht, auch die Aussprache auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen." Sprachwissenschaftler Karl-Heinz Göttert

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Übrigens, als ich 1948 eingeschult wurde, musste ich hochdeutsch sprechen können.(Un)glücklicherweise hatte ich das mühselig beigebracht bekommen. Mein Freund konnte nur platt, der wurde noch für 1 Jahr zurückgestellt und durfte ein weiteres, unbeschwertes Jahr außerhalb der Schule verbringen. Ein Jahr später kam er dann auch ins 1. Schuljahr. Aber seine Sprache war immer noch deutlich platthoch....bis heute.(Das "verlorene" Jahr hat er dann aber wieder aufgeholt: wir haben zusammen Abitur gemacht.)

Gustav 

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