Bilder verschenken für kommerzielle Produkte

[Mattes]

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Das Ganze hat auch nicht wirklich mit Geiz zu tun, wie Giorgio kritisierte. Apple (nur als Beispiel) verlangt Mondpreise für seine Produkte und bekommt sie bezahlt. Ob sich bei Foxconn die Arbeiter reihenweise selbst entleiben oder Steuern nach Kräften minimiert werden, interessiert die werte Kundschaft offenbar nicht - obwohl die Produkte teuer sind. Dabei wäre hier tatsächlich die Möglichkeit gegeben, als Konsument Einfluß zu nehmen.

 

 

Schön, dass schon wieder jemand seinen Lieblingsfeind identifiziert hat. "Ein Feindbild gibt dem Tag Struktur", sagte Volker Pispers mal.

 

Foxconn produziert für praktisch alle Elektronikhersteller der Welt, die Selbstmordrate der Angestellten liegt bei ca. 25% des Durchschnitts der chinesischen Industrie, neue Standorte mit zehntausenden Mitarbeitern können in weniger Wochen besetzt werden. Warum denn wohl?

 

Bei irgendeiner Tierschutz-Veranstaltung in Düsseldorf (den genauen Namen des Veranstalters habe ich nicht mehr parat) lagen unter den Tischen drei Tüten von PRIMARK. Logisch denken liegt halt nicht jedem, aber Hauptsache, kein Fleisch gegessen...

 

Grüße

Matthias

[Pere]

 

...

 

Schön, dass schon wieder jemand seinen Lieblingsfeind identifiziert hat. "Ein Feindbild gibt dem Tag Struktur", sagte Volker Pispers mal.

 

...

 

 

Warum steht in Klammern wohl "nur als Beispiel" ?

[Rico Pfirstinger]

Grundsätzlich gilt auch hier: Keine gute Tat bleibt ungestraft.

 

1) Du willst etwas verschenken, weil du es dir leisten kannst/willst, großzügig zu sein? Dann machst du den Profi-Markt kaputt und bist deshalb böse.

2) Du willst etwas nicht verschenken, sondern von deiner Arbeitsleistung leben? Dann bist du nur auf deinen Profit aus und deshalb böse.

3) Du willst etwas weder verschenken noch nicht verschenken, sondern bietest es günstig zu Selbstkosten oder darunter an? Dann betreibst du Dumping und unfairen Wettbewerb – und bist somit böse.

 

Ich kenne alle drei Bereiche gut aus eigener Erfahrung, weil ich jede Woche mehrmals irgendwo dafür beschimpft werde, entweder zu Gruppe 1 oder 2 oder 3 zu gehören.

[Gast chironer]

 

 

Daß die Märkte sich in früheren Zeiten ethisch weniger verwerflich verhalten haben, wage ich zu bezweifeln.

Das war weder jemals eine Maxime des Marktes, noch wird es ohne Weiteres eine werden.

Die veränderten Bedingungen sollten aber (idealerweise) beim mündigen Kunden zu einem Nachdenken führen.

Ethik ist ein Wechselspiel aus Erkenntnissen und Handlungen.

[Gast]

mal ot, finde es schon krass, wie hier die Reaktionen sind, wenn vermeintlich (!) etwas gegen Apple geschrieben wird.

Ist das hier so üblich? Darf man die heilige Kuh hier nicht kritisieren, ohne das man persönlich angegangen wird?

[Fetzenberger]

 

Profifotografen müssen damit klarkommen, daß die ganze Welt über erschwingliche Fotoapparate in ihren Smartphones verfügt und daß es genügend Enthusiasten gibt, die sich eine hochwertige Ausrüstung leisten können und dies auch tun. Daraus resultiert eben eine Bilderflut, die die Preise drückt. Ob nun der Einzelne mal ein Bild hergibt oder nicht, ändert meines Erachtens nichts daran.

 

 

Ich denk sehr wohl. Wenn die Vorsitzende! eines Fotoclubs an vielen WE fotografiert und ihre Bilder unbearbeitet für 50€! unters Volk bringt, spüren das schon Fotografen, die davon leben müssen.

[Mattes]

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mal ot, finde es schon krass, wie hier die Reaktionen sind, wenn vermeintlich (!) etwas gegen Apple geschrieben wird.

Ist das hier so üblich? Darf man die heilige Kuh hier nicht kritisieren, ohne das man persönlich angegangen wird?

 

Hi,

 

sorry, den Eindruck wollte ich nicht hervorrufen. Es stösst mir nur immer wieder sauer auf, dass ausschliesslich dieses Beispiel zitiert wird - und dann auch noch mit nicht zutreffenden Fakten.

 

Am besten machen wir einfach mit dem Thema weiter (ich zuerst...).

 

Viele Grüße

Matthias

[Gast canis lupus]

Bleiben wir doch alle entspannt. Wir wissen jetzt, dass man keine Bilder verschenken sollte - höchstens zum Geburtstag an Tante Trudel, nicht aber an kommerzielle Drittnutzer. Das ist böse und führt unweigerlich zum Hungertod aller Berufsfotografen.

Die Produkte mit dem Apfel finde ich übrigens sehr geil und nutze sie seit 10 Jahren völlig stressfrei und ohne jemals einen Defekt gehabt zu haben.. Und wenn einer die nicht geil findet, würde ich ihn nicht missionieren wollen.

[Mattes]

Ich denk sehr wohl. Wenn die Vorsitzende! eines Fotoclubs an vielen WE fotografiert und ihre Bilder unbearbeitet für 50€! unters Volk bringt, spüren das schon Fotografen, die davon leben müssen.

 

Hi.

 

Das ist zweifellos nicht Sinn der Sache, schon gar nicht regelmässig.

 

Ich habe im engeren Bekanntenkreis einen Hochzeitsfotografen, mit dem ich natürlich auch über die "Bedrohung durch Amateure" gesprochen habe. Er hält die Gefahr für überschätzt und begründet das damit, dass bei 500EUR-Hochzeiten eh kein Geld für Profis zu verdienen sei, und bei hochpreisigen Veranstaltungen nach wie vor Profis gebucht werden. Er kennt das Geschäft seit Jahrzehnten, ich ihn seit langen Jahren und ich habe nicht den Eindruck, dass er mir Märchen erzählen will. Und natürlich kann das in anderen Sparten schon wieder ganz anders sein.

 

Bei meiner letzten Hochzeit habe ich die Bilder samt Album dem gut befreundeten Hochzeitspaar zum Geschenk gemacht, das war für mich okay - aber eben auch ein ganz anderer Rahmen...

 

Grüße

Matthias

[Harlem]

Grundsätzlich gilt auch hier: Keine gute Tat bleibt ungestraft.

 

1) Du willst etwas verschenken, weil du es dir leisten kannst/willst, großzügig zu sein? Dann machst du den Profi-Markt kaputt und bist deshalb böse.

2) Du willst etwas nicht verschenken, sondern von deiner Arbeitsleistung leben? Dann bist du nur auf deinen Profit aus und deshalb böse.

3) Du willst etwas weder verschenken noch nicht verschenken, sondern bietest es günstig zu Selbstkosten oder darunter an? Dann betreibst du Dumping und unfairen Wettbewerb – und bist somit böse.

 

Ich kenne alle drei Bereiche gut aus eigener Erfahrung, weil ich jede Woche mehrmals irgendwo dafür beschimpft werde, entweder zu Gruppe 1 oder 2 oder 3 zu gehören.

 

Gräme dich nicht. Auch Kant hat schon festgestellt, dass das radikale Böse eine anthropologische Konstante ist. Der Hang zum Bösen ist in der menschlichen Natur verwurzelt und lässt uns immer wieder dem Sittengesetz zuwiderhandeln.

[VolkerK]

mal ot, finde es schon krass, wie hier die Reaktionen sind, wenn vermeintlich (!) etwas gegen Apple geschrieben wird.

Ist das hier so üblich? Darf man die heilige Kuh hier nicht kritisieren, ohne das man persönlich angegangen wird?

 

Das ist immer so wenn ein Unternehmen es geschafft hat aus seinen Kunden seine Jünger und Anbeter zu machen. Siehe Apple, oder auch Leica. Kritik wird dann immer sehr schnell als Blasphemie wahrgenommen.  ;-)

 

Wobei es ja eigentlich eine geniale Marketing-Leistung ist, die Kunden so an sich zu binden.

[EmHa]

Ich denk sehr wohl. Wenn die Vorsitzende! eines Fotoclubs an vielen WE fotografiert und ihre Bilder unbearbeitet für 50€! unters Volk bringt, spüren das schon Fotografen, die davon leben müssen.

Es *muss* niemand von Fotografie leben.

Es wäre mir auch neu, dass es einen Anspruch auf eine auskömmliche Erwerbstätigkeit als Profifotograf gäbe.

 

Wenn einer gut verdient, dann, weil er der Geilste und Größte in der Fotobranche ist.

Wenn einer nichts verdient, dann nur, weil Erna Flickenteppich in ihrer Freizeit geschossene Bilder verschenkt. ;-)

[Fetzenberger]

Es *muss* niemand von Fotografie leben.

Es wäre mir auch neu, dass es einen Anspruch auf eine auskömmliche Erwerbstätigkeit als Profifotograf gäbe.

 

 

 

So was muß kein Mensch verstehen, denke ich!

[Rico Pfirstinger]

Es *muss* freilich auch niemand davon leben, teure Therapien gegen seltene Krankheiten zu entwickeln. Also forschen wir nur zu Krankheiten, bei denen sich das Ganze letztlich rechnet, weil es genug "Kunden" gibt.

 

Von Kunst *muss* auch niemand leben, also hinfort mit Malerei, Musik, Theater etc., wenn es sich nicht selber trägt. Subventionen? Teufelszeug, machen nur Markt kaputt.

 

Und dann gibt es da auch noch den Anspruch, von einer Vollzeitarbeit seinen Lebensunterhalt würdig bestreiten zu können. Also echt, Ansprüche stellen manche Leute, da fragt man sich schon, in welcher Traumwelt die leben. Wollen von ihrer Arbeit leben können! Einfach lächerlich...

[EmHa]

Mann kann, wenn man unbedingt will, etwas falsch verstehen. Man muss das aber nicht.

[Gast]

Das ist immer so wenn ein Unternehmen es geschafft hat aus seinen Kunden seine Jünger und Anbeter zu machen. Siehe Apple, oder auch Leica. Kritik wird dann immer sehr schnell als Blasphemie wahrgenommen.  ;-)

 

Wobei es ja eigentlich eine geniale Marketing-Leistung ist, die Kunden so an sich zu binden.

 

ich bin ja wirklich schon sehr lange Macuser, mittlerweile über 15 Jahre. Aber mit dem Verhalten einiger Fans (ich verzichte bewusst auf den Begriff Fanboy) kann und konnte ich mich nie anfreunden. Da tue ich mich auch bei Fans von Kameras, Autos etc. schwer.

Leben und leben lassen.

 

Aber sorry fürs OT, halte mich jetzt zurück.

 

Zum Thema, ich finde, Leistung sollte so bezahlt werden, das der Dienstleister auch davon leben kann. 

Allerdings gibt es in meinem Freundeskreis viele, die sich auf unterschiedliche Weise sozial (Sprich: unentgeltlich) engagieren und deshalb für einen Fotografen schlicht kein Geld hätten. Da gerate ich durchaus mal in die Zwickmühle, wenn ich gefragt werde, ob ich div. Anlässe fotografiere. In sehr seltenen Fällen mache ich das auch, aber das sind definitiv keine Gelegenheiten, bei denen ich einem Berufsfotografen einen Auftrag wegnehmen würde.

[Gast canis lupus]

Das ist immer so wenn ein Unternehmen es geschafft hat aus seinen Kunden seine Jünger und Anbeter zu machen. Siehe Apple, oder auch Leica.

 

Schluck, Volker, ich habe auch noch beide. Anbeten tu ich nur meine Frau   aber an welchen Zeichen erkenne ich bei mir selbst, dass ich schon ein "Jünger" geworden bin? Okay, ich habe meine Unterhosen mit Apple- und Leica-Logos besticken und mir einen Apfel auf den Hinterkopf tätowieren lassen, aber deshalb ist man doch noch kein Jünger der Konzerne, oder?

[zwanzignullzwei]

(…)  Unterhosen mit Apple- und Leica-Logos besticken und mir einen Apfel auf den Hinterkopf tätowieren lassen (…)

 

... zeigen, zeigen, zeigen!

[hbl55]

Es *muss* freilich auch niemand davon leben, teure Therapien gegen seltene Krankheiten zu entwickeln. Also forschen wir nur zu Krankheiten, bei denen sich das Ganze letztlich rechnet, weil es genug "Kunden" gibt.

 

 

 

Tut mir leid Dir hier widersprechen zu müssen, aber genau so läuft es in der medizinischen Forschung, Gelder für "seltene" Krankheiten stehen nicht zur Verfügung. 

[luci e ombre]

Es *muss* niemand von Fotografie leben.

Es wäre mir auch neu, dass es einen Anspruch auf eine auskömmliche Erwerbstätigkeit als Profifotograf gäbe.

 

Wenn einer gut verdient, dann, weil er der Geilste und Größte in der Fotobranche ist.

Wenn einer nichts verdient, dann nur, weil Erna Flickenteppich in ihrer Freizeit geschossene Bilder verschenkt. ;-)

 

Dein Beitrag erinnert mich an meine pubertierende Tochter,

sie hat jeweils gemault: Man muss nur sterben.

[Rico Pfirstinger]

Tut mir leid Dir hier widersprechen zu müssen, aber genau so läuft es in der medizinischen Forschung, Gelder für "seltene" Krankheiten stehen nicht zur Verfügung.

 

sag ich doch. wo ist nun der widerspruch.

[luci e ombre]

Schluck, Volker, ich habe auch noch beide. Anbeten tu ich nur meine Frau   aber an welchen Zeichen erkenne ich bei mir selbst, dass ich schon ein "Jünger" geworden bin? Okay, ich habe meine Unterhosen mit Apple- und Leica-Logos besticken und mir einen Apfel auf den Hinterkopf tätowieren lassen, aber deshalb ist man doch noch kein Jünger der Konzerne, oder?

 

...ich hab gelesen: "auf den Hintern tätowieren lassen".

[EmHa]

Dein Beitrag erinnert mich an meine pubertierende Tochter,

sie hat jeweils gemault: Man muss nur sterben.

Ist doch prima, dass Du offensichtlich auch mal was sehr cleveres in die Welt gesetzt hast.

 

Ich halte es im übrigen für weitaus pubertärer, sich nicht inhaltlich mit einer anderen Meinung auseinanderzusetzen.

 

Der eine kontert mit Extremen, die überhaupt gar nicht Folge von dem sind, was ich sage, der andere macht aus mir eine pubertierende Tochter.

 

An keiner Stelle habe ich jemals geschrieben/behauptet/gefordert, dass niemand etwas mit seiner Leidenschaft verdienen darf/soll/kann.

Genauso verhält es sich mit "nur noch in lohnenden Bereichen forschen" und so einen Bullshit.

 

Das ist pubertär, so etwas in meinen Beitrag reinzuinterpretieren.

[hbl55]

sag ich doch. wo ist nun der widerspruch.

 

Sorry Rico, ich hatte Deine erste Aussage irrtümlicherweise als Ironie aufgefasst, also sind wir doch einer Meinung

[b_s101]

@EmHa

Ich verstehe, was du meinst, aber diese überspitzte Darstellung provoziert eben auch extreme Reaktionen.

 

Es *muss* niemand von Fotografie leben.
Es wäre mir auch neu, dass es einen Anspruch auf eine auskömmliche Erwerbstätigkeit als Profifotograf gäbe.

Streng genommen und rechtlich besteht dieser Anspruch wohl nicht direkt, von der eventuellen Sittenwidrigkeit der Vergütung mal abgesehen. Aber es geht hier eben auch mehr um die ethische Seite der Situation.

Wenn man deiner These folgt und es etwas auf die Spitze treibt, gäbe es keinerlei Anspruch auf ein finanzielles Auskommen bei Ausübung einer Erwerbstätigkeit, bzw. gäbe es keinen Anspruch auf eine Erwerbstätigkeit. Der monetäre Aspekt ist durch tarifliche Vereinbarungen halbswegs gesichert. Dies trifft jedoch in erster Linie Personen mit festem, monatlichen Einkommen. Freiberufliche Fotografen, deren Arbeit nicht ausschließlich in Stundensätzen aufgewogen werden kann, sind hier auf Auftraggeber (bzw. Käufer) angewiesen, die den Wert einer Arbeit ethisch korrekt beziffern können und den Spagat zur Kostenminimierung schaffen.

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