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Fujifilm als Player in der Profi-Fotografie


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Da hoffe ich auch auf den EF500, so lange wird bei BlitzeinsÀtzen noch die D810 mit dem SB5000 der Platzhirsch sein. Die Blitzfolgezeiten der X-T2 mit dem EF8 sind mir einfach zu langsam, auch wenn die TTL -FunktionalitÀt sonst ok ist. Der x20 braucht auch zu lange, bis er wieder bereit ist.

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Nun,

ich bin ja kein Fotograf, der seine Brötchen mit der Fotografie verdienen muss, sondern ein Hobbyfotograf, der einfach aus Spaß an der Freude fotografiert. Die Fotografen, die ich kenne, fotografieren entweder mit der Kamera, die sie gestellt bekommen, oder der Kamera, die ihnen die Arbeit am einfachsten macht. Und hier sind es in den allermeisten FĂ€llen immer noch Nikon oder Canon. Ein einziger Fotograf und Besitzer eines FotogeschĂ€ftes fotografiert privat mit einer Fuji Pro1, und das aus den GrĂŒnden, die auch meine GrĂŒnde sind.

 

Als ich von Minolta zur Konica Minolta D7d gewechselt bin, war Minolta, was die Fotografie betrifft, schon fast Geschichte, was mich sehr traurig machte. Habe ich etwa 20 Jahre zuvor mein Hobby mit einer Minolta XG9 begonnen. Diese Kamera hatte mir jahrelang sehr viel Freude bereitet und tolle Erinnerungen auf Diafilm gebannt. Also nun digital. Doch schnell stellten sich die Nachteile der Digitaltechnik dar. Zur Kamera musste ich mir ein neuen PC und auch ein besseren Monitor kaufen. Programme und viel Ärger mit eben diesen waren die Folge. Dann stellte Sony die A700 parat und ich wechselte zu eben dieser. Hier war vieles schon sehr viel besser. Ich nenne mal den Dynamikumfang, der immer noch nicht auf dem Niveau von Diafilm und der AF passte lĂ€ngst nicht immer. Dann kam Vollformat und mit ihr die Sony A850. Klasse Kamera, aber die High Iso Eigenschaften waren mau.

 

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis etwas besseres kam. Nikon konnte es mit der D700 schon viel besser und eigentlich wĂ€re ich fast umgestiegen. Doch mir war der Verlust einfach zu groß. Also fotografierte ich mit Sony weiter, was an sich ja nicht schlecht war. Als Sony mit der Nex auf den Markt kam, dachte ich zunĂ€chst, dass das mein neues System wĂŒrde, doch das war mir alles viel zu klein, viel zu umstĂ€ndlich und einfach nicht das was Emotionen weckt. Nie habe ich einer Kamera so wenig nachgetrauert.

 

Dann kam Fuji mit der Pro1 auf den Markt und ich wusste sofort, das war die Kamera, die ich mir immer gewĂŒnscht hatte. Also befasste ich mich nĂ€her mit dieser Kamera. Die High Iso Resultate waren recht ĂŒberzeugend, das Bedienkonzept, endlich wieder ein Blendenring, fand ich bestens. Der AF war fĂŒr mich der Haken an der Geschichte. Zwar kann man diesen mit einigen Tricks ja etwas "beschleunigen" , aber der Bringer, und das wissen wir hier glaube ich alle, war und ist es nicht. Das hat sich bei den neuen Modellen zwar geĂ€ndert, aber das sind keine Pro1 !

 

Warum also Pro1

Ich kann gut mit den "Macken" dieser Kamera leben. Und, ich habe zum ersten mal eine digitale Kamera bei der ich nicht das GefĂŒhl habe, sie durch das nĂ€chst bessere Modell ersetzen zu mĂŒssen. Bislang verspĂŒre ich keinen Grund, mir eine neue Kamera zu kaufen. Klar ist der Sucher der Pro2 besser wie auch der AF. Aber ich komme auch so klar. Ich habe auch zu MF Zeiten noch lange damit fotografiert, als es schon AF gab. Wenn ich meine Pro in die Hand nehme und weiß, was ich aufnehmen will, kann ich alles einstellen, was ich brauche, ohne die Kamera anzuschalten. Einzig das Blitzen mit diesen Kameras macht mir kein rechten Spaß, doch das brauche ich auch eher selten. Fakt ist, wenn ich ab und an in mein Arbeitszimmer komme, die Pro neben meiner Tastatur auf dem Schreibtisch liegt und ich mir die Kamera anschaue, bin ich immer noch froh, sie gekauft zu haben und dass es meine ist.

 

Gruß Wolfgang

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Hi,

 

tja, da sind wir mal wieder bei der Technik....

 

Aber trotzdem kurz dazu:

 

Ich habe noch keine Kamera erlebt, die mich nicht irgendwie geĂ€rgert oder bei der mich nicht etwas deutlich gestört hĂ€tte. Bei Canon 1Dx waren es die immer noch sehr weit innenliegenden Fokuspunkte und der latente Tennisarm. Bei Fujifilm gibts natĂŒrlich auch solche Punkte. Den sich verstellenden Dioptrienausgleich kenne ich auch (schmaler Streifen Panzerband drĂŒber, dann ist das gefixt). Sich verstellende Fokuseinstellungen hatte ich auch Mal, seitdem greife ich vor jedem Motiv prĂŒfend an die Stelle und korrigiere ggf.

 

die fuji ist da ziemlich Ă€hnlich der sony a7, was natĂŒrlich in einem fuji forum niemand hören will :) aber mit einignen obektiven war die sony genau so zu handhaben, mehr oder weniger. wobei ich alle kameras nach der gleichen art und weise benutze. die haben alle ein rad fĂŒr die zeit, eins fĂŒr die blende und ein auslöser :)

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........Dann kam Fuji mit der Pro1 auf den Markt und ich wusste sofort, das war die Kamera, die ich mir immer gewĂŒnscht hatte. Also befasste ich mich nĂ€her mit dieser Kamera. Die High Iso Resultate waren recht ĂŒberzeugend, das Bedienkonzept, endlich wieder ein Blendenring, fand ich bestens. Der AF war fĂŒr mich der Haken an der Geschichte. Zwar kann man diesen mit einigen Tricks ja etwas "beschleunigen" , aber der Bringer, und das wissen wir hier glaube ich alle, war und ist es nicht. Das hat sich bei den neuen Modellen zwar geĂ€ndert, aber das sind keine Pro1 !

 

Warum also Pro1

Ich kann gut mit den "Macken" dieser Kamera leben. Und, ich habe zum ersten mal eine digitale Kamera bei der ich nicht das GefĂŒhl habe, sie durch das nĂ€chst bessere Modell ersetzen zu mĂŒssen. Bislang verspĂŒre ich keinen Grund, mir eine neue Kamera zu kaufen. Klar ist der Sucher der Pro2 besser wie auch der AF. Aber ich komme auch so klar. Ich habe auch zu MF Zeiten noch lange damit fotografiert, als es schon AF gab. Wenn ich meine Pro in die Hand nehme und weiß, was ich aufnehmen will, kann ich alles einstellen, was ich brauche, ohne die Kamera anzuschalten. Einzig das Blitzen mit diesen Kameras macht mir kein rechten Spaß, doch das brauche ich auch eher selten. Fakt ist, wenn ich ab und an in mein Arbeitszimmer komme, die Pro neben meiner Tastatur auf dem Schreibtisch liegt und ich mir die Kamera anschaue, bin ich immer noch froh, sie gekauft zu haben und dass es meine ist.

 

Gruß Wolfgang

Na, das nenn ich mal eine LiebeserklÀrung! Toll Wolfgang!

 

Peter

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Gibt es eigentlich jemand (hier) die/der mit der Fuji schon Hochzeiten fotografierte?

Also keine gestellten Bilder mit Blick links - Blick rechts. Ich denke da eher an so was spontanes. Situation erfassen, klick drauf, scharf, fertig. Belichtung muß sitzen (möglichst noch in JPG) auch evtl. mal ein Blitzeinsatz. Die andere Frage, welche schnelle Linse nehmt ihr dann dazu? Das langsamere 18-55mm aber mit Stabi doch das lichtstĂ€rkere WW-Zoom ohne Stabi, Festbrennweite 23 oder 35mm. 2 Kameras, hin und her tauschen gar mit 56mm.

 

Wer gibt mir/uns Antworten?

 

Keine Zooms, 1.4er/1.2er Festbrenner (und tagsĂŒber 35 2.0). Blitz in AusnahmefĂ€llen. 2 Kameras, meist 23/56.

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Gibt es eigentlich jemand (hier) die/der mit der Fuji schon Hochzeiten fotografierte?

 

Davon gibt es mittlerweile Tausende   :D

 

Die andere Frage, welche schnelle Linse nehmt ihr dann dazu? Das langsamere 18-55mm aber mit Stabi doch das lichtstÀrkere WW-Zoom ohne Stabi, Festbrennweite 23 oder 35mm. 2 Kameras, hin und her tauschen gar mit 56mm.

Wer gibt mir/uns Antworten?

Sehe kaum Sinn beim Stabi. Sind ja bewegende Momente    :rolleyes:

 

2 Kameras mit Festbrennweiten lĂ€uft ganz gut, 3 oder 4 sind natĂŒrlich noch besser    :D

 

23mm F/1.4, 35mm f/1.4 und 56mm f/1.2 sind da deine besten Freunde. Blitz hat meiner Meinung nach in der Kirche (bei der Reportage) nichts verloren, den gibts nur bei der Party und den gestellten Brautpaarbildern. 

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"ZurĂŒck zur AuthentizitĂ€t", "ehrlich Fotografieren", "menschlich wirkende Kameras", "Leichtigkeit", "SpontanitĂ€t"

 

Schon interessant, welche Emotionen eine Digitalkamera auslösen kann. WĂŒrde ein Hersteller seine Kameras auf die Art anpreisen, tĂ€ten es wohl die meisten als leeres Marketinggeschwurbel ab.

Wenn ich authentisch, ehrlich und spontan fotografieren will, brauche ich keine Kamera eines bestimmten Herstellers. Das ist eine Frage der Einstellung und vielleicht auch des Charakters. Mit der Hardware hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.

Vielleicht bin ich einfach zu schlicht gestrickt, um das zu verstehen. Aber wenn es andere inspiriert, dann sei es ihnen von Herzen gegönnt.

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"ZurĂŒck zur AuthentizitĂ€t", "ehrlich Fotografieren", "menschlich wirkende Kameras", "Leichtigkeit", "SpontanitĂ€t"

 

Schon interessant, welche Emotionen eine Digitalkamera auslösen kann. WĂŒrde ein Hersteller seine Kameras auf die Art anpreisen, tĂ€ten es wohl die meisten als leeres Marketinggeschwurbel ab.

Wenn ich authentisch, ehrlich und spontan fotografieren will, brauche ich keine Kamera eines bestimmten Herstellers. Das ist eine Frage der Einstellung und vielleicht auch des Charakters. Mit der Hardware hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.

Vielleicht bin ich einfach zu schlicht gestrickt, um das zu verstehen. Aber wenn es andere inspiriert, dann sei es ihnen von Herzen gegönnt.

 

100%ige zustimmung.

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Leichtigkeit und SpontanitÀt sollten nicht schwer nachzuvollziehen sein. Die Kameras sind eben kleiner, transportabler und somit öfter am Start.

 

Ansonsten: dieses neues-Spielzeug-Syndrom kann durchaus positive Auswirkungen auf Motivation, Engagement und KreativitÀt haben. 

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Ich selbst bin ein Profi, kann aber recht gut beobachten und es teilen ja auch genug Profis ihre Gedanken und ihre fotografischen Arbeiten. Hier sind also meine Gedanken dazu:

Wenn man verstehen möchte was da grade passiert dann ist denke ich Thorsten Rother mit seinem "Offenen Wort" ein gutes Beispiel. Speziell den Punkt in dem er schreibt, wie austauschbar Fotografen durch Photoshop und Einheitsstil geworden sind, finde ich nachvollziehbar. Wenn ich als Betrachter schon keine glattgebĂŒgelten Portraits in der Werbung (und auch im Internet) mehr sehen kann, dann muss es fĂŒr Fotografen mit einem wenigstens minimalen kĂŒnstlerischen Anspruch noch viel grausamer sein. Mit der Digitalisierung der Fotografie hat eine Industrialisierung in dem Sinne stattgefunden, dass aus dem Kunsthandwerk eine Maschine geworden ist. Und wer ist schon gerne Teil einer Maschine, vor allem wenn es darum geht individuelle und kreative Arbeiten zu erschaffen.

Dass nun die Spiegellosen Kameras, und vielleicht allen voran Fujifilm mit der X100 und spĂ€ter dem X-System, so einen Zulauf erfahren liegt denke ich vor allem in den klassischen Merkmalen die da geboten werden, zum einen natĂŒrlich Ă€ußerlich mit klassischem Design und Bedienung, aber auch innerlich durch z.B. sehr guten JPG-Output. Diese Werte werden nun wieder Symbol fĂŒr einen alternativen Weg, heraus aus der Maschinerie, zurĂŒck zur alten Art der Fotografie.

 

Spannend wird nun in der Tat sein ob dies ein allgemeiner Trend werden wird, denn um die Kameras geht es ja eigentlich garnicht, sie sind nur ein Symbol der VerĂ€nderung. Wenn die Maschinerie nicht geĂ€ndert wird und sich zum Beispiel auch unsere Sehgewohnheiten nicht Ă€ndern, dann wird dieser Trend verpuffen denke ich. Wenn sich etwas Ă€ndern soll dann wird es denke ich etwas GrĂ¶ĂŸeres und nicht auf die Fotografie beschrĂ€nktes sein, vielleicht kann die Fotografie als Medium hier ja sogar einen wichtigen Teil beitragen.

 

Und wenn ihr findet, dass ich nur Quatsch erzÀhle, dann ignoriert meinen Beitrag einfach ;)

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"ZurĂŒck zur AuthentizitĂ€t", "ehrlich Fotografieren", "menschlich wirkende Kameras", "Leichtigkeit", "SpontanitĂ€t"

 

Schon interessant, welche Emotionen eine Digitalkamera auslösen kann. WĂŒrde ein Hersteller seine Kameras auf die Art anpreisen, tĂ€ten es wohl die meisten als leeres Marketinggeschwurbel ab.

Wenn ich authentisch, ehrlich und spontan fotografieren will, brauche ich keine Kamera eines bestimmten Herstellers. Das ist eine Frage der Einstellung und vielleicht auch des Charakters. Mit der Hardware hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.

Vielleicht bin ich einfach zu schlicht gestrickt, um das zu verstehen. Aber wenn es andere inspiriert, dann sei es ihnen von Herzen gegönnt.

Du hast sicherlich recht, dass es eher die innerliche Einstellung als die Hardware ist authentisch zu fotografieren.

 

Aber! Ich sehe das so, dass eine Fuji eine Art Katalysator fĂŒr entschleunigtes fotografieren ist. Das liegt zum einem an der altertĂŒmlichen Bedienung mit Blendring und Zeitenrad und anderseits an der tollen Haptik. Mir fĂ€llt es mit der Fuji leichter und es macht mir sehr viel Spass mit viel Ruhe und Überlegung zu fotografieren als mit anderen Kameras. Das hatte ich bisher nur mit meiner Kiew66.

Vielleicht ist das auch meiner CharakterschwÀche geschuldet ;-)

 

Peter

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Mit der Hardware hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.

 

Dieser Sichtweise kann ich ĂŒberhaupt nicht folgen.
Wir sind nunmal Menschen und keine Roboter (Computer), wir haben GefĂŒhle und reagieren entsprechend emotional.
 
Wenn wir etwas schön finden, dann ist das keine rationale Angelegenheit und selbstverstĂ€ndlich arbeitet man anders mit einem Werkzeug, das sich "gut" anfĂŒhlt, als mit einem das nĂŒchtern und "kalt" wirkt.
Man nimmt es einfach gerne in die Hand und benutzt es lieber und ich bin sicher, das wirkt sich auf die Ergebnisse aus.
 
Und genau das lese ich auch aus den BeitrÀgen von Christian und aus Thorsten Rother's Blog heraus, ebenso, wie aus den Berichten vieler anderer Umsteiger bzw. Fuji-X-Fotografen.
Ich bin kein Berufsfotograf, aber auch ich spĂŒre deutlich die VerĂ€nderung in meiner Art zu fotografieren.
 
Ja, ich fotografiere wieder bewusster, weil ich endlich wieder einen sehr direkten Zugriff auf die wesentlichen Parameter habe und nicht tief in einem verschachtelten MenĂŒ danach suchen muss.
Das fĂŒhrte nĂ€mlich zur lieb- und belanglosen Knipserei und am Ende zu mehr Frust als Lust am Fotografieren.
 
Mit den Kameras der X-Serie kehrte diese Lust zurĂŒck und ich möchte um nichts in der Welt zurĂŒck zu diesen "seelenlosen" Maschinen der Colani-JĂŒnger.
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Ja, ich fotografiere wieder bewusster, weil ich endlich wieder einen sehr direkten Zugriff auf die wesentlichen Parameter habe und nicht tief in einem verschachtelten MenĂŒ danach suchen muss.

 

 

darf ich fragen mit welcher kamera du keinen direkten zugriff auf die wesentlichen parameter hattest?

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darf ich fragen mit welcher kamera du keinen direkten zugriff auf die wesentlichen parameter hattest?

Wenn mit "wesentlichen Parametern" Blende, Zeit, ISO und Belichtungskorrektur gemeint ist, kenne ich keine Systemkamera, fĂŒr die man dafĂŒr ins MenĂŒ muss.

 

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass es Kameras (oder allgemein GerĂ€te) gibt, die durch Haptik und NutzerfĂŒhrung auch emotional ansprechen. Ich arbeite auch lieber mit Werkzeugen, die mir gut in der Hand liegen, sich gut bedienen lassen, gut aussehen und sich gut anfĂŒhlen. Ich kriege dennoch nicht die Kurve zum neuen fotografischen Trend, der mutmaßlich gerade in Gang kommen soll und was die GerĂ€tschaft konkret damit zu tun haben soll.

 

So wie es "madsector" erklĂ€rt, dass der Zuspruch fĂŒr "Retro-Kameras" (ich nenn sie einfach mal so) und speziell denen von Fuji nur ein Symbol (oder besser Symptom) fĂŒr eine einsetzende VerĂ€nderung ist, kann ich es schon eher nachvollziehen. Aber welche Art von VerĂ€nderung ist das konkret? "ZurĂŒck zur alten Fotografie"? Was zeichnet denn die "alte Fotografie" aus und wie sollte sie mit digitalen Mitteln interpretiert werden?

 

Ich habe auch gewisse Aversionen, z.B. gegen glattgebĂŒgelte Models in der People-Fotografie in total unnatĂŒrlichen lasziven Posen. Hier hĂ€tte ich nichts gegen einen authentischeren Stil. Aber wenn andere gerne solche Bilder machen, nur zu - ich muss sie mir nicht ansehen. Bei Landschaftsaufnahmen gefallen mir extreme Bearbeitungen, vor allem Composings, oft sehr gut und hĂ€tte gar keinen Bedarf nach mehr AuthentizitĂ€t. Es kommt natĂŒrlich darauf an, ob es handwerklich gut gemacht ist und auf den persönlichen Geschmack.

Geht es beim neuen Trend um die Vermeidung starker Bearbeitung oder nur um mehr handwerkliches Können oder beides oder was ganz anderes oder geht es einfach darum, sich vom "Mainstream" abzuheben? Ich kann es noch nicht greifen.

 

Bei Auftragsfotografie und speziell Werbefotografie kann ich mir schwer vorstellen, dass sich ein Trend zu mehr AuthentizitĂ€t so einfach von Fotografen setzen lĂ€sst. Die Kunden bezahlen schließlich und wollen ihre Produkte und Werbebotschaften fĂŒr ihren Geschmack ansprechend verpackt bekommen. AuthentizitĂ€t ist da wohl oft eher störend. Fotografen können sicher bis zu einem gewissen Grad Einfluss nehmen, aber nicht komplett ausbrechen. Es gibt sicher ein paar begnadete Fotografen, die den Mut und die AutoritĂ€t haben, ihren Kunden die Spielregeln vorzugeben und ggfs. auch mal einen Auftrag sausen zu lassen oder sich sogar komplett von der Auftragsfotografie zu verabschieden. Hut ab davor, aber sicher ist das eine kleine Minderheit.

 

Nun ja, ich bin kein Profifotograf und weiß nicht, was in der Branche abgeht. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf diesen neuen Trend.

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Bei Auftragsfotografie und speziell Werbefotografie kann ich mir schwer vorstellen, dass sich ein Trend zu mehr AuthentizitĂ€t so einfach von Fotografen setzen lĂ€sst. Die Kunden bezahlen schließlich und wollen ihre Produkte und Werbebotschaften fĂŒr ihren Geschmack ansprechend verpackt bekommen. AuthentizitĂ€t ist da wohl oft eher störend. Fotografen können sicher bis zu einem gewissen Grad Einfluss nehmen, aber nicht komplett ausbrechen. Es gibt sicher ein paar begnadete Fotografen, die den Mut und die AutoritĂ€t haben, ihren Kunden die Spielregeln vorzugeben und ggfs. auch mal einen Auftrag sausen zu lassen oder sich sogar komplett von der Auftragsfotografie zu verabschieden. Hut ab davor, aber sicher ist das eine kleine Minderheit.

 

Hi,

 

natĂŒrlich gibt es immer ganz viele "Trends" gleichzeitig und parallel. Und ich argumentiere hier auch nicht aus der Perspektive des Gesamtmarktes, sondern aus meiner eigenen Perspektive. 

 

Es ist eine Frage der Positionierung. Wir z.B. positionieren uns als Fotografen, die die Welt der Arbeit ĂŒberhöht, dramatisiert und emotionalisiert fotografieren – aber immer auch Wert darauf legen, dass die abgebildeten Menschen und VorgĂ€nge authentisch bleiben. Wir arbeiten nicht mit Models, wir machen keine ĂŒbertriebene Post und wir fotografieren nur Szenen, die inhaltlich und technisch korrekt sind.

 

Wenn man so eine Position bezieht, bestimmt man ganz automatisch seinen Markt mit und filtert ihn. So hatten wir bisher nur ganz wenige Anfragen aus der Werbung – und haben noch weniger auch wirklich angenommen. Und das ist gut so, denn Honorar darf nicht Schmerzensgeld werden und die Freude an der Arbeit ist der wichtigste Wert, den wir haben.

 

VG

Christian 

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........... – und haben noch weniger auch wirklich angenommen. Und das ist gut so, denn Honorar darf nicht Schmerzensgeld werden und die Freude an der Arbeit ist der wichtigste Wert, den wir haben.

 

VG

Christian 

 

Dann bist Du offensichtlich in einer sehr erfreulichen Position, wenn du Dir das leisten kannst, gratuliere. Aber vielleicht gibt es Kollegen von Dir, welche sich denLuxus, einen Auftrag abzulehnen, einfach nicht leisten können. Ob er ihnen nun Freude bereitet oder nicht.

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Gast canis lupus

Mir ist das zu philosophisch @Christian. Was bitte ist denn "Werbefotografie"? Wenn du fĂŒr Industrieunternehmen fotografierst, zeigen die deine Bilder doch vermutlich nicht nur am Dia-Abend auf der Weihnachtsfeier, sondern verwenden sie fĂŒr die Außendarstellung des Unternehmens, also fĂŒr Werbung. Wer sagt denn, dass "Werbung" nicht emotional und authentisch sein darf? Das kann man in nahezu jedem Bereich umsetzen.

 

Ich fotografiere zur Zeit einen grĂ¶ĂŸeren Auftrag fĂŒr einen (gemeinnĂŒtzigen) Betreiber verschiedener Einrichtungen im sozialen Bereich.  Mein Job konfrontiert mich mit Obdachlosen, Alkoholkranken, HeroinsĂŒchtigen, schwerstbehinderten Kindern, verwaisten FlĂŒchtlingen ohne Angehörige und in KĂŒrze auch Menschen im Hospiz. Ja, auch das ist Werbung, denn der Auftraggeber wird die Portfolios der verschiedenen Einrichtungen fĂŒr seinen Web-Auftritt, Plakate, Prints uvm. verwenden. Werbung ist halt mehr als nur die Darstellung der Glamourwelt fĂŒr die Reichen und Schönen.

 

Klar, lehnt man als Professioneller auch mal einen Job ab, weil er partout nicht zu einem passt. Oder weil einem das Unternehmen und seine Firmenpolitik einfach nicht gefĂ€llt. Haben dich bei dem einen oder anderen Auftraggeber nicht auch mal "moralische Skrupel" gestreift? Ich möchte fĂŒr bestimmte Branchen nicht fotografieren, bediene aber grundsĂ€tzlich (fast) jeden, der mich haben will und fĂŒr den meine handwerklichen Fertigkeiten reichen. Es gibt nur verschwindend wenige FĂ€lle, in denen ich mein Honorar als Schmerzensgeld empfinde...

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Ich habe auch gewisse Aversionen, z.B. gegen glattgebĂŒgelte Models in der People-Fotografie in total unnatĂŒrlichen lasziven Posen. Hier hĂ€tte ich nichts gegen einen authentischeren Stil. Aber wenn andere gerne solche Bilder machen, nur zu - ich muss sie mir nicht ansehen. Bei Landschaftsaufnahmen gefallen mir extreme Bearbeitungen, vor allem Composings, oft sehr gut und hĂ€tte gar keinen Bedarf nach mehr AuthentizitĂ€t. Es kommt natĂŒrlich darauf an, ob es handwerklich gut gemacht ist und auf den persönlichen Geschmack.

 

nur was hat das alles mit der kamera zu tun? eine fuji verhindert doch keine laszive posen und es gibt keine funktion die das glattbĂŒgeln verhindert. ich kann ja noch folgen wenn man sagt das fotografieren macht mir mit kamera xyz mehr spaß als mit kamera yzx. aber bei dem rest habe ich echt problem den zusammenhang zu erkennen.

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Hi Ulip, Hallo Hans,

 

ich sehe das so: wenn man sich pointiert aufstellt, wird man eben fast immer auch nur fĂŒr das angefragt, fĂŒr das man sich positioniert hat. Und das ist ja auch sehr im Sinne der Fotografen.

 

Ich sehe aber einen eklatanten Unterschied, ob man fĂŒr Werbung oder fĂŒr Marketing/PR/Kommunikation fotografiert. Letzteres machen wir und fĂŒhlen uns sehr wohl damit. In der (großen) (Konsumer-)Werbung mit hohen Etats, gigantischen Mediakosten usw. passieren noch andere Dinge, die uns z.B. ĂŒberhaupt nicht gefallen – z.B. arbeitet man fast immer fĂŒr eine Agentur, die sich als die eigentlich Kreativen empfinden (was den Fotografen oft zu einem technischen Umsetzer degradiert), da hĂ€ngen auf einmal viel mehr Leute herum, die alle etwas zu sagen haben oder etwas sagen zu mĂŒssen glauben (:-), die NervositĂ€t (und das SicherheitsbedĂŒrfnis) der Beteiligten ist höher, gute Ideen werden mit großer Sicherheit von irgendjemandem in der Kette totgequatscht etc. pp. 

 

So entsteht eine Szene wie Thorsten sie beschreibt und auf die er keine Lust mehr hat. NatĂŒrlich kann man auch in der "Werbung" anders fotografieren, und manchmal passiert das ja auch.

 

Schmerzensgeld hatten wir einige Male, z.B. wenn man einen wirklich lĂ€cherlichen Entwurf einer Agentur fotografisch realisiert oder wenn man einen Job macht, bei dem eigentlich alles schön und nett ist, aber unfĂ€hige Art-Direktoren, die einem immerzu unsĂ€glich reinquatschen, alles vermiesen. Bei letzterem gab es eine Situation, dass wir dann am zweiten Tag dem Kunden gesagt, dass alle Leute außer den Darstellern und den Fotografen vom Set zu verschwinden haben bis wir unsere Bild ausgearbeitet haben. Zum GlĂŒck hat das funktioniert und wir haben uns durchsetzen können, aber schön war das nicht und FolgeauftrĂ€ge gab es auch nicht.... :-)

 

VG

Christian 

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nur was hat das alles mit der kamera zu tun? eine fuji verhindert doch keine laszive posen und es gibt keine funktion die das glattbĂŒgeln verhindert. ich kann ja noch folgen wenn man sagt das fotografieren macht mir mit kamera xyz mehr spaß als mit kamera yzx. aber bei dem rest habe ich echt problem den zusammenhang zu erkennen.

Hi,

 

ja, der Thread mĂ€andert ein bißchen.... :-)

 

In der Werbeszene, so wie ich sie in meinem vorherigen Post beschrieben habe, passieren dann oft so skurrile Sachen, dass die Fotografen eben mit den"Muss-Kameras" (Spitzenmodelle von Nikon oder Canon oder die sĂŒndteuren MF-AusrĂŒstungen) am Set aufzutauchen haben, oder dass eine ganze Reihe sĂŒndteurer Profoto-BlitzgerĂ€te+Lichtformer irgendwo hingestellt werden, aber in Wirklichkeit nur ein oder zwei davon gebraucht werden usw. usf. Jahrmarkt der Eitelkeiten, der Erwartungen und des Pseudo-Getues.

 

Und dann sind wir wieder bei der AuthentizitĂ€t, und ich schĂ€tze, dass es ein Fotograf nicht leicht hat, der Coca Cola oder eine andere große Konsumer-Marke mit Fujifilm und zwei Aufhellern fotografieren will.

 

VG

Christian 

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ich denke wir sollten werbung und authenzitĂ€t voneinander trennen. werbun ist etwas ganz spezielles und hat immer weniger mit fotografie zu tun. das ist mehr oder weniger computer rendering. angefangen bei uhren bis hin zur lufthansa. evt ist die basis nch ein foto, und da ist dann einigermaßen klar dass man da eine möglichst große mpixel zahl will. also MF, das ganze abgeblendet das alles scharf ist. die unschĂ€rfe kommt in der bearbeitung. die ikea katalog z.b. ist mehr oder wengier ein produkt von computer rendering.

 

ob man aber mit fuji gar keine chance hat weiß ich nicht, Dave Hill benutzt fĂŒr Werbung fĂŒr große Konzerne KB film: http://davehillphoto.com/jeep-wrangler/

das kann man auch ohne probleme mit einer fuji machen. hÀngt auch alles von dem eigenen marketing/standing ab.

 

aber bei der authenzitÀt hadere ich noch immer. evt verstehen wir auch andere sachen darunter. was genau meinst du damit?

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Gast canis lupus

Um nochmal auf das Ursprungsthema zurĂŒckzukommen: FĂŒr das, was ich tue, sind die kleinen Kameras perfekt. Sie sind unauffĂ€lliger und weniger "bedrohlich" als die einstmals dicken Nikons, und man kommt dichter (im ĂŒbertragenen Sinne) an Menschen heran, die in meinen Jobs meist der Schwerpunkt sind.

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Gast canis lupus

".....ich sehe das so: wenn man sich pointiert aufstellt, wird man eben fast immer auch nur fĂŒr das angefragt, fĂŒr das man sich positioniert hat. Und das ist ja auch sehr im Sinne der Fotografen..."

 

Das wĂ€re mir zu langweilig, Christian. Gerade die BetĂ€tigung in einem völlig anderen Umfeld kann eine unglaubliche kreative Herausforderung sein. So aktuell bei meinem "sozialen" Job, der fĂŒr mich Neuland ist. Die schwierigsten Umgebungen und menschlichen Szenen, die ich jemals fotografiert habe. Aber ĂŒberaus befriedigend und irgendwie lĂ€uternd. Und mit fetten DSLRs fast unmöglich.

 

Der Kunde hatte mich ĂŒbrigens "gegugelt" und sich nach einem persönlichen GesprĂ€ch fĂŒr mich entschieden, obwohl ich keine Beispiele anderer sozialer Projekte im Portfolio habe.

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