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Kirgisistan 2017 - Expeditionsreise zum "Geist der Berge"


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Hallo liebe Fujix,

ich war letztes Jahr auf Expeditionsreise (weniger Fotosafari) im kirgisischen Alatau Gebirge (den westlichen Ausläufern des Tien-Shan Gebirges). Ich habe mich dort einer Gruppe "citizen-science" Menschen angeschlossen um mögliche Lebensräume des Schneeleoparden und seiner Beute und entsprechende Nachweise zu finden, mit dem Ziel, in diesen Bereichen zukünftig Schutzzonen einrichten zu koennen. Ich habe verdammt engagierte Menschen vor Ort kennen gelernt, durfte nahezu täglich in die Bergwelt Kirgistans eintauchen zwischen 3000 und 4000m ü.NN, habe es genossen für 2 Wochen in der Abgeschiedenheit der Berge zu campen, durfte super aromatische Gemüse und Früchte aus Zentralasien kosten, habe die drastischen Temperaturunterschiede Tag/Nacht verflucht (Rekord waren nachts -15, tags +25°) und hatte eine unvergessliche Zeit. Ich möchte Euch einige der Bilder zeigen (Fuji X-M1 XC16-50 und iPhone). Die allermeisten Bilder sind Schnappschüsse aus der Situation heraus, denn, wie bereits angedeutet, ging es bei dieser Reise um die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema.

 

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Campsite auf 3000m - hier ist für 2 Wochen unser Zuhause

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Das Wetter in dieser Höhe schlägt verdammt schnell um und hat in unserer Vorgängergruppe dafür gesorgt, dass das Küchenzelt und das Messzelt durch einen Minihurrikane zerstört wurden. Für uns bedeutet das: Erstmal eine klassiche Jurte als Messe aufbauen.

 

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Wir haben eingangs richtig Glück mit dem Wetter, nachmittags zieht eine steife Brise von Westen durch das Camp, aber abends nach Sonnenuntergang beruhigt es sich, dafür wird es sehr schnell kalt.

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Unsere Aufgabe besteht darin, täglich durch die Seitentäler in die Gipfelregion aufzusteigen und dort innerhalb von 2x2km Zellen und GPS basiert nach Spuren des Schneeleoparden und seiner Beute zu suchen und zu dokumentieren. Das koennen sein: Pfotenspuren, Fell, Kot, Wechsel und natürlich Lebendfunde (Bergflanken durch das Fernglas absuchen. Die Aufstiege dauern zwischen 3 und 4 Stunden und sind in der Höhe sehr kräftezehrend. Teilweise sehr steil und unwegsam, Kletterausrüstung wird allerdings nicht gebraucht.

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...und ohne guten Sonnenschutz geht hier oben mal gar nichts. Creme Faktor 50 für die Arme und ein guter Sonnenhut sind Pflicht (wie wichtig der ist, wird sich noch zeigen).

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Immer schön das Wetter im Auge behalten. Auf diesem Bild kann man den kurzen Schneesturm, der uns gleich heimsucht bereits erahnen. Der zieht natürlich grad zur Gipfelankunft auf....

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...der "Catch of the season". Der einzige Nachweis aus 2017 in dieser Region. Unser wissenschaftlicher Leiter, der seit 5 Jahren in dieser Gegend forscht, war hin und weg und wir mussten bei der Rückkehr ins Camp die ein oder andere Vodkaflasche leeren....

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Nach dem Sturm ist es Zeit eine weitere Kamerafalle zu installieren (die Männer im Hintergrund). Die Auswertung dieser Kamera wird erst in 2018 erfolgen.

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...aber auch solche Momente hat es gegeben. Wir hatten das Glück, eine Nachfahrin der Wolgadeutschen mit im Team zu haben, die in Kirgisistan geboren ist, aber seit der Kindheit in Deutschland lebt. Sie hat uns mit ihren Russischkenntnissen auch den Zugang zu den dort lebenden Nutztierhaltern ermöglicht.

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...die "Herder", wie sie genannt werden, leben in den Sommermonaten mit der kompletten Familie hier oben (meistens in Jurten oder ähnlich), aber mittlerweile gibt es auch alte Schulbusse oder Zirkuswagen.

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...neben Schafen und Ziegen, gibt es in der Herde auch Rinder und Pferde. Die meisten dieser Tiere leben über den Sommer in halbwilden Herden und Gruppen, werden aber zum Ende des Sommers in die Täler getrieben und dort "verwertet"!

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...die Jungs geniessen ihre Freiheit, müssen aber natürlich auch viel arbeiten. Da es weder GSM, geschweige denn WLAN oder LTE hier oben gibt, sind diese Menschen viel neugieriger, zugewandter und gastfreundlicher als gewohnt.

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Natürlich gab es auch schwierige Situationen. So sind uns 2 der Offroad Fahrzeuge kaputt gegangen. Einmal Bremsschaden (und das willst Du in DEM Gelände bestimmt nicht haben) und dann einen Schaden an der Lenkung. Einer der Teilnehmer war wahrlich nicht gut ausgestattet für diese Reise. Selbst der vorher genannte und so wichtige Sonnenhut hat gefehlt, was dazu führte, dass sich besagter Teilnehmer einen kapitalen Sonnenstich eingefangen hat, und schlussendlich per Auto in die Hauptstadt fahren (8h Fahrt) und danach per Flugzeug nach Dubai für eine OP hat fliegen lassen müssen.

 

 

Aber auch diese schöne Zeit geht Zuende und mein Dank gilt denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, mir hier zu folgen und diesen beiden, die sich auf dieser Reise wirklich sehr gut bewaehrt haben. Selbst Gebirgsbäche bis zum Schaft haben sie sehr gut mitgemacht.

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Tolle (Arbeits)reise, in eine Gegend, die mich auch reizt. Für mich zu wenig Menschenbilder, die Landschaften sind ja nicht sooo außergewöhnlich. Eher etwas zum Erleben als zum Fotografieren (wie gesagt, für meinen Geschmack); aber OP bei Sonnenstich?

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Moin volatile,

und erst einmal Hut ab vor deinem Engagement und trotzdem noch so nebenbei ein "paar Bilder" zu machen ist schon eine stolze Leistung und so ein bißchen "Sensordreck" ist doch dann ein schönes Mitbringsel aus erinnerungstechnischer Sicht!     :lol:    Nein, Spaß beiseite ich finde es immer bereichernd hier Bilder zu sehen aus Gegenden wo ich persönlich nie im Leben hin kommen werde und möchte dir schon mal deswegen danken dass Du dir die Mühe gemacht hast Diese hier einzustellen! Eine interessante Dukumentation und Aufgrund der exotischen Location schon deshalb sehenswert, über die technische Ausarbeitung, Motive, Menschen ja oder nein, zuviel oder Sonstwas, hast Du ja schon in deinem Eingangspost geschrieben kam es Dir nicht an, sondern der wissenschaftliche und Naturschützende Aspekt der Reise war das Hauptziel, und von daher sind deine Bilder dann schon außergewöhnlich. Ich hoffe doch sehr das ihr Euer Ziel erreichen konntet und dadurch eine Chance mehr besteht eine Spezies die unseren schönen Planeten bewohnt zu erhalten!

Also deshalb nocheinmal- Vielen Dank für's zeigen!

Viele Grüße

Michel

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Hallo liebe Fujix,

 

vielen Dank erstmal für die netten Kommentare zu meinem Post. Die Sensorflecken habe ich mittlerweile bewusst drin gelassen, aber ich werde tatsächlich jedesmal darauf angesprochen und mittlerweile mache ich mir einen kleinen Spass draus. ;) Die Reise ist jetzt ein knappes Jahr her und aktuell starten die 2018 Expeditionen dort. Das ist wohl auch der Grund, warum ich diese Reise hier zeigen musste. Ich bekomme nämlich schon wieder fernweh dorthin. Leider passt es dieses Jahr zeitlich nicht, sonst hätte ich wohl nochmal zugeschlagen. Auf einige Fragen, die aufgetaucht sind, möchte ich nochmal eingehen.

 

Die OP, die der gute Joe über sich ergehen lassen musste, war wegen einer Wirbelsäulen- bzw Spinalkanalquetschung, die zu Lähmungserscheinungen in den Beinen geführt hat. Durch den schweren Sonnenstich, war er nicht mehr in der Lage, alleine vom Berg runter zu kommen und musste per Pferd runtergebracht werden. Ausserdem ist er im Camp noch unglücklich gestürzt. Alles in allem hat die Rekonvaleszenz knapp 9 Monate gedauert, heute kann der New Yorker wieder normal gehen.

 

Die Landschaft und die Menschen sind in vielen Dingen so ursprünglich, dass es sich teilweise wie eine Zeitreise anfühlt. Dort oben gibt es halt keinen Luxus, kein fliessend Wasser (wenn wir die Bäche ausser Acht lassen), keine Elektrizität, kein Abwasser, keine befestigten Strassen, keine Häuser oder sonstige festen Bauten. Nichtsdestoweniger spürt man auch dort, das wir im 21. Jahrhundert leben. Auch dort ist die Klimaveränderung zu spüren und die Weidetierhaltung steht in Konkurrenz zur Wildnis. Die Armut im Land ist allgegenwärtig und was man heute noch nicht endgültig weiss ist, wo zu Sowjetzeiten illegale Atomendlager entstanden sind.

 

Auf die Frage; Was haben wir mit dieser Expedition erreicht, ist die Antwort einigermassen deutlich: in den letzten 5 Jahren wurden über 10000 Datensätze erfasst und dokumentiert und durch die wiederkehrenden Trittsiegelfunde konnte erwiesen werden, dass der Schneeleo immer wieder in diese Region zurückkehrt. Der NABU hat vor Ort eine Niederlassung, die sich bereits seit über 20 Jahren dafür stark macht, Schutzzonen für die Wildnis einzurichten (Merke: Wo der Schneeleo jagen kann, geht es auch den Pflanzenfressern gut und damit auch den Pflanzen etc). Und das wirklich Tolle an diesem Ergebnis ist, dass die Daten durch absolute Laien erfasst worden sind (natürlich in durch die Wissenschaft festgelegter Weise). Wer sich inspiriert fühlt, dem lege ich ans Herz einmal unter www.biosphere-expeditions.org zu schauen, welche Expeditionsziele dort angeboten werden. Ich denke, da wird für jeden etwas dabei sein. Verzeiht mir diese kleine Werbung, ich habe keine persönliche Beziehung dorthin, ausser das ich es phantastisch finde, was die machen.

 

Ich hoffe, die bieten in den kommenden Jahren nochmal eine Schneeleo Expedition in Bhutan an, das wäre der Knaller.

 

Da ich auch in Streuobstwiesenschutz unterwegs bin, denke ich aktuell über eine Reise nach Kasachstan nach, um die dortige Obst-Urwälder zu besuchen.

 

Ach Gott, jetzt habe ich aber vier dazu geschrieben :wub:

 

Das Bils zeigt die Zellen, in denen wir unterwegs gewesen sind und Markierungen der Funde (rotes Kreuz ist unsere Campsite).

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