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X100s Test in ColorFoto 6|2013


MTL

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Faszinierend, wie sich so ein Thema verzweigen und verselbständigen kann...

Um mal was zum off-topic der Begrifflichkeit 'beizutragen': gäbe es unterschiedliche Inhalte der Begriffe Tiefenschärfe und Schärfentiefe - müsste es für diese Begriffe dann nicht auch Entsprechungen in anderen Sprachen geben? Im Englischen kenne ich nur einen Begriff für dieses Phänomen. Slightly puzzled...:confused:

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Auf im Englischen gibt es verschiedene AusdrĂĽcke:

 

Substantive

 

[TABLE]

[h=2]Substantive[/h]

[TR=class: arts]

[/TD]

[TD=class: text]depth of field [phot.]

[TD=class: text]die Schärfentiefe[/TD]

[/TR]

[TR=class: technical]

[/TD]

[TD=class: text]depth of focus [tech.]

[TD=class: text]die Schärfentiefe[/TD]

[/TR]

[TR=class: natural]

[/TD]

[TD=class: text]depth of sharpness [phys.]

[TD=class: text]die Schärfentiefe [Optik][/TD]

[/TR]

[TR=class: technical]

[/TD]

[TD=class: text]sharpness - of image [tech.]

[TD=class: text]die Schärfentiefe[/TD]

[/TR]

[TR=class: arts lastEntryShown]

[/TD]

[TD=class: text]field depth [phot.]

[TD=class: text]die Schärfentiefe - photographisches Objekt

[/TD]

[/TR]

[/TABLE]

 

 

Substantive

[TABLE]

[h=2]Substantive[/h]

[/TD]

[TD=class: text]definition of the image

[TD=class: text]die Tiefenschärfe[/TD]

[TR=class: natural]

[/TD]

[TD=class: text]depth of field [med.][phot.]

[TD=class: text]die Tiefenschärfe[/TD]

[/TR]

[TR=class: arts]

[/TD]

[TD=class: text]depth of focus [phot.]

[TD=class: text]die Tiefenschärfe[/TD]

[/TR]

[TR=class: natural]

[/TD]

[TD=class: text]depth of sharpness [phys.]

[TD=class: text]die Tiefenschärfe [Optik][/TD]

[/TR]

[TR=class: arts lastEntryShown]

[/TD]

[TD=class: text]shallow depth of field [phot.]

[/TD]

[TD=class: text]geringe Tiefenschärfe

[/TR]

[/TABLE]

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Diese Übersetzungen sind nicht ganz präzise. „Depth of field“ ist der bei weitem gebräuchlichste Begriff für das, was wir als Schärfentiefe (und einige als Tiefenschärfe) bezeichnen. Mit „depth of focus“ ist aber üblicherweise das gemeint, was wir im Deutschen als bildseitige Schärfentiefe bezeichnen, also den Toleranzbereich um die Bildebene herum, in dem noch immer ein halbwegs scharfes Bild entsteht – im Gegensatz zur gegenstandsseitigen Schärfentiefe, von der hier bislang die Rede war. Die bildseitige Schärfentiefe ist bei kurzen Brennweiten kleiner als bei langen, weshalb die Sensorjustage bei kurzen Brennweiten besonders kritisch ist.

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Immer wieder die Begriffsverwirrung, die Tiefenschärfe wird korrekterweise im Bereich des analogen Films verwendet ( Stichwort Lichthofschutzschicht ) es ist damit gemeint wie tief Licht in die Emulsion eines Filmes eindringt. Die Lichthofschutzschicht ist dazu da die Lichtstreuung zu mindern bzw. zu eliminieren.

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Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Schärfentiefe und Tiefenschärfe sind identische Begriffe mit gleicher Bedeutung.

FĂĽr alle, die dem Wahnsinn nahe sind, die Oberlehrer, Besserwisser oder Klugsch.... , nicht aufregen, sondern dies mal lesen.

Beruhigt hoffentlich:

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachgebrauch/2011-04-04/im-rausch-der-sch-rfentiefe

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Der Artikel ist witzig, weil er es schafft erst die Unterschiede herauszuarbeiten um dann schlieĂźlich doch wieder einzuknicken. Hier beginnt er sich zu verzetteln...

Eine große Tiefenschärfe würde dann vorliegen, wenn der scharfe Bildbereich sich über einen großen Teil dieser Ausdehnung erstreckt..

Da wird doch ganz klar wieder über die Größe der Ausdehnung fabuliert und nicht über die Schärfe selbst, die an einer bestimmten Stelle abgebildet wird.

Am Ende wird dann sogar nochmal angeführt, dass es hinundwieder zweckmäßiger ist die Schärfe der Tiefe und nicht die Tiefe der Schärfe zu beschreiben.

...geht es vielen Fotografen bei einer Manipulation der Schärfentiefe darum, den Hintergrund scharf oder unscharf zu machen. Es geht ihnen also tatsächlich um die Schärfe der Tiefe ...

Da gibts plötzlich wieder nen Unterschied.

 

mfg tc

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Gast Deliberation

Nach RĂĽcksprache mit Sprachwissenschaftlern habe ich folgende zwei Antworten bekommen:

 

1. Bei zusammengesetzten Substantiven liegt die inhaltliche Betonung immer auf dem zweiten Substantiv. Ceteris paribus unterscheiden sich Tiefenschärfe und Schärfentiefe inhaltlich dadurch, dass das eine Wort die Schärfe, das andere die Tiefe betonen will.

2. Verwendet man eines der beiden Worte in einem Sachzusammenhang, wird eine analytische Bedeutungszuweisung nötig. Das bedeutet nichts anderes, als dass man sich darauf einigt, wie die Worte im Fachbereich Fotografie verwendet werden sollen bzw. was sie bezeichnen.

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Erinnert mich gerade an frĂĽhere Schwachsinnsdiskussionen, ob man lieber Schlittenhunderennen oder Hundeschlittenrennen sagen sollte.

 

Auch wenn ich dem tieferen Sinn der Schiefentärfendiskussion nicht so Recht auf den Grund komme, bei Deinem Beispiel ist das einfach:

 

Ein Hundeschlittenrennen ist ein Rennen, bei dem Hundeschlitten durch die Gegend rasen (seltsam das), ein Schlittenhunderennen ist halt ein Rennen, bei dem Schlittenhunde (und z.B. keine Dackel) durch die Gegend sausen. Ist so ähnlich wie mit dem Hundeschlittentransporter und dem Schlittenhundetransporter: Im ersten Fall werden Hundeschlitten transportiert, im zweiten Schlittenhunde (was mal ganz andere Anforderungen an das Gefährt mit sich bringt).

 

Viele (leicht augenzwinkernde) GrĂĽĂźe

malamute

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Ich gebe es ja nicht auf die Kontroverse vielleicht doch noch zu einer Einigung zu bringen. Ich hatte für einen Vergleich heute mal wieder ein Proggi in Händen welches eigentlich ziemlich gut die Unterschiede und Gemeinsamkeiten visualisiert: cBlur.

Wer es nicht kennen sollte - das Programm stellt für ein definiertes Setup den Schärfeverlauf grafisch dar.

Hier wird der Unterschied offensichtlich, die Schärfentiefe ist der Bereich auf der Abzisse, in dem die Kurve unter einen relativen Zerstreuungskreis von 1 fällt, die Tiefenschärfe andererseits ist für jeden beliebigen Abstand auf der Ordinate abzulesen. Dabei wird aber auch klar, dass eine Trennung der Begriffe erst notwendig wird wenn man innerhalb des Schärfeverlaufes bestimmte Eigenschaften sucht oder den Begriffen gar konkrete Werte zuordnen will. Für Trivialfeststellungen zum Schärfeverlauf selbst (á la "Beim Abblenden wird die Schärfentiefe/Tiefenschärfe größer") sind die Begriffe also tatsächlich nahezu gleichwertig, zumindest solange man nicht auf eine der beiden Eigenschaften einen gesteigerten Wert legt.

 

mfg tc

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1. Bei zusammengesetzten Substantiven liegt die inhaltliche Betonung immer auf dem zweiten Substantiv.

Jedenfalls ist das in vielen Fällen so. In dem oben zitierten Blog-Artikel von Anatol Stefanowitsch sind auch die anderen Möglichkeiten aufgezählt. Die deutsche Sprache und ihre Nominalkomposita, eine unendliche Geschichte – und der Schrecken aller, die Deutsch als Fremdsprache lernen.

 

Nun bin ich zwar nur Nebenfachlinguist (und nicht, wie Anatol Stefanowitsch, Professor der Linguistik), aber es gibt hier noch zwei Aspekte, auf die er nicht eingegangen ist. Das Wort „Tiefe“ hat – wie etliche andere auch – zwei Verwendungsweisen: Es kann einerseits ein skalares Maß (etwas hat eine Tiefe von soundso viel Metern oder ist soundso tief) und andererseits eine Eigenschaft (etwas hat eine Tiefe oder ist tief) bezeichnen. Wenn man sagt

 

„Ich bin nicht alt. Ich bin 20 Jahre alt.“

 

„Das Wasser ist nicht tief. Es ist einen Meter tief.“

 

dann klingt das vielleicht seltsam, aber es ist dennoch nicht widersprüchlich. Außerdem kann sich „Tiefe“ sowohl auf einen ausgedehnten Raum wie auch auf einen Ort beziehen. Beim „Schuss aus der Tiefe des Raumes“ bezieht sich die Tiefe nicht auf eine ausgedehnte Zone des Fußballplatzes, sondern auf den Punkt, an dem der Schütze stand. Wenn es heißt, dass es „in der Tiefe des Meeres noch unerschlossene Erzvorkommen“ gäbe, dann ist nicht der Bereich zwischen Meeresoberfläche und Meeresboden gemeint, sondern der Meeresboden allein. „Der Schrank hat eine Tiefe von 40 cm“ bezieht sich auf eine Ausdehnung, „Schau mal, was ich in der Tiefe des Schranks gefunden habe!“ dagegen auf den Ort. Und so weiter.

 

Im Begriff „Schärfentiefe“ bezeichnet „Tiefe“ offenkundig ein skalares Maß, also die Tiefe einer Zone – nämlich des Bereichs, in dem die Kamera akzeptabel scharf abbildet. Bei „Tiefenschärfe“ kann „Tiefe“ nicht dieselbe Lesart haben, denn denn das Maß einer Ausdehnung hat keine Schärfe. Dagegen kann „Tiefe“ einen Ort bezeichnen, nämlich den Hintergrund einer Aufnahme, sodass „Tiefenschärfe“ die Schärfe des Hintergrunds wäre. Und das ist durchaus plausibel, denn auch wenn von der Schärfentiefe die Rede ist, geht es meist um die Schärfe des Hintergrunds hinter dem Vordergrundmotiv, auf das man scharfgestellt hat. Manchmal spielt auch die Unschärfe im Vordergrund eine Rolle, etwa wenn man durch einen Maschendrahtzaun fotografieren muss und hofft, dass der Zaun im Bild unsichtbar bleibt, aber solche Fälle sind seltener. Man kann also dafür argumentieren, dass „Schärfentiefe“ und „Tiefenschärfe“ in der Praxis häufig austauschbar sind. Nur wenn man mit einem Schärfentiefenrechner hantiert, der den Nah- und den Fernpunkt der Schärfenzone wie auch deren Ausdehnung angibt, erscheint „Schärfentiefe“ sinniger als „Tiefenschärfe“.

 

Übrigens habe ich auch eine Vermutung, weshalb der Begriff „Schärfentiefe“ in letzter Zeit „Tiefenschärfe“ im Gebrauch zu überholen scheint. Fotografisches Grundlagenwissen wurde früher oft noch in der Familie, also von den Eltern an die Kinder weitergegeben, und eine andere Quelle der Weiterbildung waren Fotoclubs – überhaupt ist die seit über 100 Jahren tobende Debatte über „Schärfentiefe“ vs. „Tiefenschärfe“ wohl vor allem ein Fotoclub-Phänomen. Aber diese traditionelle Art der Wissensvermittlung gibt es heute kaum noch. Die Eltern wissen es heutzutage eher selbst nicht besser, und wer schließt sich schon einem spießigen Fotoclub an? Also sucht man seine Informationen einerseits in Fotozeitschriften und Büchern und andererseits im Internet, und dort dominiert überall die technisch korrektere „Schärfentiefe“, was wiederum dazu führt, dass immer mehr Leute im Internet von „Schärfentiefe“ schreiben, sodass sich dieser Effekt verstärkt. Die „Tiefenschärfe“ überlebte auf einem traditionellen Weg der Wissensvermittlung, der inzwischen weitgehend abgerissen ist – mein Vater hatte mir noch erklärt, was Verschlusszeit und Blende sind und wie sie miteinander zusammenhängen, aber welcher Vater tut das heutzutage noch (und welches Kind würde sich dafür interessieren)?

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Zur Aufklockerung mal ein Foto von Anatol, "dem anderen".

 

fuji_150519_17xvqs0.jpg

 

Der grübelt auch seit gefühlten 50 Beiträgen, ähhhhh, sorry, Zügen da rum, aber es kommt wenigstens noch was bei rum, egal ob er gewinnt, verliert oder die sich auf ein Remis einigen.

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...mein Vater hatte mir noch erklärt, was Verschlusszeit und Blende sind und wie sie miteinander zusammenhängen, aber welcher Vater tut das heutzutage noch (und welches Kind würde sich dafür interessieren)?

ICH mach das derzeit gerade mit meinem 11-jährigen Sohn, den das manchmal sogar etwas interessiert... deswegen freue ich mich auch schon auf die X100s, an der man solcherlei Zusammenhänge noch hervorragend demonstrieren kann (und man kann ja sogar die fn-taste zur Abblendtaste machen und dann ist's fast wie bei der FN-2...:cool:)

Ich habe die gröbste Phototheorie seinerzeit aus Hedgecoes Fotohandbuch rausgelesen, und auch da hiess es (in den 1980ern) auch schon 'Schärfentiefe'...

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...

mein Vater hatte mir noch erklärt, was Verschlusszeit und Blende sind und wie sie miteinander zusammenhängen, aber welcher Vater tut das heutzutage noch (und welches Kind würde sich dafür interessieren)?

 

Bevor hier andere an den "Pranger zu stellen", wie sieht's das bei Dir und der Weitergabe deines Fotowissens an den Nachwuchs aus?

...

Und hier haben wir auch schon zwei die sich "outen" und es sind bestimmt noch mehr!

Ich glaube dass der Wille bei der Elterngeneration durchaus noch da ist, nur wie sicht's bei den Kids aus. Da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass dies wie bei mtlehmann ist, nach dem Motto: "wenn's ihn schon mal interessiert".

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Bevor hier andere an den "Pranger zu stellen", wie sieht's das bei Dir und der Weitergabe deines Fotowissens an den Nachwuchs aus?

Das könnte ich Dir sagen, wenn ich Nachwuchs hätte. Die Kinder in meiner Umgebung, auf die ich einen gewissen Einfluss hatte, fotografierten jedenfalls im Automatikmodus und zeigten wenig Interesse für das, was der schräge Onkel so über Fotografie erzählte. (Wenigstens durfte ich helfen, wenn es Probleme mit Mathe-, Englisch- oder Kunst-Aufgaben gab.)

 

Auf der anderen Seite erreiche ich mit meinen Artikeln zigtausende Leser, aber ich fürchte, dass die überwiegend schon etwas älter sind.

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... „Das Wasser ist nicht tief. Es ist einen Meter tief.“ ...

 

Genau: "Das Bild hat eine falsche Tiefenschärfe. Die Schärfentiefe liegt zwischen 5,50 und 6,20 Meter.":p

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Na, das ist doch mal ein vielleicht etwas fruchtbarerer thematischer Haken, den der thread jetzt schlägt: wie stehen die 'kids' zum ernsthafteren Photographieren? Mein Sohn etwa hat jetzt seit etwa 1.5 Jahren ne lütte Rollei-Knipse mit touchscreen (grässlich vom handling her, aber alles, was entfernt an ein smartphone erinnert, ist halt cool) und geht recht experimentierfreudig an die Sache heran. Ein Vorteil gegenüber alten Filmtagen... sofort kontrollierbare Resultate und keine direkt anfallenden Kosten wenns mal daneben geht. Wenn wir gemeinsam unterwegs sind, merkt er natürlich auch, dass meine Kamera bessere Resultate vom selben Motiv liefert und ist dann neugierig genug, zu fragen, warum das so ist und was er anders machen könnte, um seine Bilder zu verbessern. Wenn er jetzt fliessendes Wasser sieht, faselt er schon von Graufiltern und Langzeitbelichtungen! Bin gespannt, wohin das noch führt...

Und das Thema Schärfentiefe hatten wir sinnigerweise in Paris, vor dem Grand Palais, im Anschluss an die Helmut Newton Ausstellung (Sommer 2012), gleich mit praktischen Beispielen!

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...Und das Thema Schärfentiefe hatten wir sinnigerweise in Paris, vor dem Grand Palais, im Anschluss an die Helmut Newton Ausstellung (Sommer 2012), gleich mit praktischen Beispielen!

 

So, so. Mit dem Sohnemann in einer Helmut Newton Ausstellung das Thema Schärfentiefe erarbeiten. Bist du sicher, dass ihr da über den gleichen Sachverhalt diskutiert habt? SCNR

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