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Ja. Aber warum?

 

Warum wir das unbekannte Wesen Mensch fotografieren? Weil es einfacher ist, als das Staatswesen zu fotografieren.   :rolleyes:

 

 

Jetzt zwei ernsthafte Sätze:

1. Weil ich gerne mit dem zu fotografierenden Menschen eine Beziehung eingehe.

2. Und weil ich mir wünsche, mit dem Bild ein Gefühl des Menschen hinter dem Portrait zu vermitteln.

 

 

Wir sind uns auch unbekannt und erstellen trotzdem (oder darum) Selbstportraits.    :rolleyes:

bearbeitet von Giorgio Torelli
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Ich frage mich auch seit Anbeginn meiner Fotografierversuche, warum ich unbedingt Menschen fotografieren muss.

 

Ich glaube, es ist für mich eine Möglichkeit, noch länger in und hinter das Gesicht des Menschen zu sehen und noch intensiver zu verstehen, was mich gerade eben an ihm fasziniert hat.

Für mich geht es da immer um ein kleines Stückchen seiner Seele, das ich gerade zufällig erhascht habe.

bearbeitet von Soleil
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Gast digineuling

Ich frage mich auch seit Anbeginn meiner Fotografierversuche, warum ich unbedingt Menschen fotografieren muss.

 

Ich glaube, es ist für mich eine Möglichkeit, noch länger in und hinter das Gesicht des Menschen zu sehen und noch intensiver zu verstehen, was mich gerade eben an ihm fasziniert hat.

Für mich geht es da immer um ein kleines Stückchen seiner Seele, das ich gerade zufällig erhascht habe.

 

Jäger, Sammler oder beides?

 

Oder vielleicht doch eher Bewahrer?

 

Gruß

Klaus

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Ich habe heute ein interessantes Interview mit Thomas Maier gehört, der sich in seinem neuen Roman "Der Kreis" damit auseinandersetzt, wie man sich ästhetisches Differenzierungsvermögen aneignet. Einige Sachen, die er zum Schreiben gesagt hat, treffen eigentlich auch auf die Fotografie zu. Was meint ihr? Ein paar Zitate / Erinnerungen:

  • Anbeten, schwärmen und Sehnsucht führen in die Irre. Der elitäre Kunstkonsument stellt wähnt sich am Ende auf einer Ebene mit dem Künstler – wie abwegig.
  • "Man darf Kunst nicht anhimmeln, wenn man künstlerisch tätig sein will"
  • "Kunst kommt nicht von Können, sie hat nichts mit Genie zu tun – Kunst kommt vom Machen. Man muss es einfach tun."
  • "Du kannst nicht schreiben, was du schreiben willst, sondern du must finden, was du schreiben kannst."
  • "Du gehst in das Schreiben rein, weil du dies und das willst. Du willst tausend Sachen und mit der Zeit wirst du dann immer kleiner und findest irgendetwas, was du kannst. Dann halte das fest. Aber das kannst du nur durch Erfahrung kennenlernen."

Interessante Bemerkungen. Hatte Klaus nicht was von "Versuch macht klug" geschrieben? Geht ja in die gleiche Richtung...

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Gast digineuling

Jäger, Sammler - fühlt sich auf mich bezogen nicht richtig an. 

Vielleicht die "Jagd" nach Menschlichem?  Dann ja.

Bewahrer: wovor ?

Oder meinst du "aufbewahren" ?

 

Jagd nach Menschlichem? Vielleicht. Ich überlege noch.

Eher "Aufbewahrer" im Sinne von "Hier sind wir uns begegnet".

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Gast digineuling

Vielleicht sind Ärzte und Fotografen die Einzigen, die das Privileg haben, ihre Mitmenschen direkt und unverschämt anzusehen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.

Mag sein. Aber was sie dabei zu sehen bekommen, unterscheidet sich durchaus. Frag' mal ulip.

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Warum wir das unbekannte Wesen Mensch fotografieren?

Wir sind uns auch unbekannt und erstellen trotzdem (oder darum) Selbstportraits. 

 

 

Ich frage mich auch seit Anbeginn meiner Fotografierversuche, warum ich unbedingt Menschen fotografieren muss.

 

Ich glaube, es ist für mich eine Möglichkeit, noch länger in und hinter das Gesicht des Menschen zu sehen und noch intensiver zu verstehen, was mich gerade eben an ihm fasziniert hat.

Für mich geht es da immer um ein kleines Stückchen seiner Seele, das ich gerade zufällig erhascht habe.

 

Auch mich beschäftigt diese Frage immer wieder und einige der hier geäußerten Gedanken bringen mich der Antwort schon ein Stückchen näher.

 

Wie Giorgio schreibt, fotografieren wir uns ja auch selbst, ohne uns genau zu kennen.

Dem kann ich nur beipflichten.

 

Faust sagt: "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust"
 
Bei mir sind es gleich mehrere, weshalb es auch keine Selbstporträts von mir gibt.
Weil ich gar nicht weiß, wer/was ich bin.
Wen oder was sollte ich also zeigen?
 
Genauso geht es mir häufig bei Menschen, die ich kenne bzw. zu kennen glaube.
 
Bei Fremden habe ich dieses "Problem" nicht, da zählt für mich nur der Augenblick.
Die Person, die ich in diesem Moment zu entdecken glaube.
 
Aber, ist das, was ich da sehe und abbilde auch wirklich das "wesentliche" dieses Menschen?
Ist das der Mensch hinter dieser Person?
 
Es bleibt unklar und doch fotografiere ich ihn.
 
Elke hat das sehr schön geschrieben; ein kleines Stück der Seele erhaschen.
Das gefällt mir.
Thomas Leuthard nannte sein ebook "Seelenraub", was ja in die gleiche Richtung deutet.
 
Welches Stück der Seele wir zu sehen bekommen hängt vom Augenblick ab und von der Bereitschaft des Portätierten, es zu offenbaren.
 
Ich habe hier einen Bildband von Helga Kneidel, "Drei Tage im Mai" mit beeindruckenden Fotos von Romy Schneider, die zeigen, wie viele "Gesichter" ein/der Mensch hat.
bearbeitet von DeLuX
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Kleine Menschen - große Augen...

 

attachicon.gif_DSC6685_3kl_sw_pro1_.jpeg

 

Ich habe zwei Töchter auf ihrem Weg zum Erwachsen begleiten (und lenken) dürfen. Jedes Alter hatte seine besonderen Herausforderungen an die Mädchen und die Eltern. Dein Bild ruft diese Erinnerungen ab. Ich kann da so viel hineininterpretieren. Für diese Wirkung mag ich das Bild besonders.

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Gast digineuling

 

 

Ich habe zwei Töchter auf ihrem Weg zum Erwachsen begleiten (und lenken) dürfen.

 

Harald, ich stimme jedem Deiner Worte über das Photo zu.

 

Bei uns waren es fünf (Kinder, nicht Worte oder Mädchen), der Jüngste behauptet auch, erwachsen zu sein, studiert inzwischen, fällt aber regelmäßig hier ein wie ein ganzer Vandalenstamm, leert Keller, Küche und Kühlschrank und füllt dafür die Wäschekörbe. Begleitung kenne ich also auch.

 

Aber sag: Wie hast Du das bloß mit dem Lenken gemacht?

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Harald, ich stimme jedem Deiner Worte über das Photo zu.

 

Bei uns waren es fünf (Kinder, nicht Worte oder Mädchen), der Jüngste behauptet auch, erwachsen zu sein, studiert inzwischen, fällt aber regelmäßig hier ein wie ein ganzer Vandalenstamm, leert Keller, Küche und Kühlschrank und füllt dafür die Wäschekörbe. Begleitung kenne ich also auch.

 

Aber sag: Wie hast Du das bloß mit dem Lenken gemacht?

 

Die überfallartigen Besuche kenne ich nur zu gut, und jetzt mit tatkräftiger Unterstützung der Enkel. Aber ehrlicherweise ermutigen wir sie dazu und freuen uns über das Leben in der Bude.

 

Und die Sache mit dem Lenken ist doch eigentlich ganz einfach. Kinder haben die angeborene Neigung, ihren Eltern zu folgen. Darüber sollte man sich im Klaren sein und zumindest ehrlich versuchen, das im täglichen Leben zu berücksichtigen. Man schafft das nicht immer und überall, aber hey: Wenn zu perfekt, lieber Gott böse. Mit dem ersten Kind ist es zunächst vorbei mit freier Lebensgestaltung. Es wäre schön, wenn alle Eltern das wissen würden.

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