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Brauchen Bilder 1000 Worte?


Achimsky

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Hallo Forum!
 
In der neuen FOTOHITS 6/2015 habe ich einen interessanten Leitartikel gelesen, der mich nachdenklich gemacht hat! Er ist verfasst von Dr. Martin Knapp, dem Chefredakteur dieser Fotozeitschrift.
 
Ich möchte diesen Artikel hier gerne mal auszugsweise zur Diskussion stellen, weil er nicht nur für Teilnehmer an Fotowettbewerben interessant sein könnte...



 
BRAUCHEN BILDER TAUSEND WORTE?

Im Frühjahr werden meist die Ergebnisse einiger großer Fotowettbewerbe bekannt gegeben. Betrachtet man die Siegerfotos, so lässt sich eine Tendenz feststellen.

Jeder kennt wohl das Phänomen: Bei manchen prämierten Aufnahmen stellt sich die Frage, was ausgerechnet sie auszeichnet. Dann liest man die Begründung der Jury, in der beschrieben wird, wer das Foto gemacht hat, in welcher Situation sich die Fotografierten befinden oder welcher gesellschaftlich-politische Kontext die Szene umgibt, und denkt: Aha! All dies sind Dinge, die im Bild nicht sichtbar sind und die erklärt werden müssen, damit man das Bild und seine Aussage versteht.
 
Das Foto spricht also nicht mehr für sich, sondern muss dem Betrachter immer mit einem Beipackzettel ausgehändigt werden. Wie soll er sonst auch wissen, dass es sich bei dem Paar, dessen Zärtlichkeiten auf dem diesjährigen Siegerfoto des World Press Photo (WPP) zu sehen sind, zum einen um Schwule und zum anderen um Russen handelt? Und dass das Werk und seine Wahl zum besten Pressefoto des Jahres wegen der in Russland grassierenden Homophobie somit ein politisches Statement darstellt? Ähnliches war auch bei den kürzlich in London verliehenen Sony World Photography Awards (SWPA) zu sehen: Nicht wenige der Siegerfotos in den zahlreichen Kategorien waren erklärungsbedürftig — und nach streng fotografisch- ästhetischen Kriterien nur Mittelmaß.
 
Dies fiel mir umso mehr auf, als dass inmitten der ausgestellten Gewinnerbilder ein ganzer Raum dem 86-jährigen Magnum-Fotografen Elliott Erwitt gewidmet war, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Für dessen (zugegebenermaßen oft ikonischen) Bilder brauche ich keine Begleittexte — sie sprechen für sich und wirken durch einfaches Betrachten. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es ist großartig und wichtig, dass Fotos zu politisch-sozialen Aussagen werden können. Zahlreiche Aufnahmen haben allein durch ihre Verbreitung das Denken der Menschen und manchmal sogar den Lauf der Geschichte beeinflusst. Ich finde allerdings, dass bei Fotowettbewerben deutlicher definiert werden sollte, was eigentlich prämiert wird: die Idee, das Projekt, die Aussage, der Mut des Fotografen — oder eben doch das eigentliche Bild?

 

 

 

Wie seht Ihr das? Was ist Euch wichtig? Die Bildaussage, die technische Perfektion?

 

Mich muß ein Bild in erster Linie "ansprechen"! Dann braucht es auch nicht unbedingt "technisch perfekt" sein! Und was die Bildaussage angeht: Gerade bei sogenannten "Wettbewerbsbildern" wünsche ich mir eine Bildaussage, für die ich KEINE ellenlange Erklärung brauche, was da auf dem Bild dargestellt ist!

 

Liebe Grüße,

 

Achim

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Das kommt darauf an … Vor einer Woche war ich bei der Jury-Sitzung zum DOCMA Award und da hatten wir uns bei einigen Bildern auch gefragt, was uns der Künstler damit sagen wollte – diese Bilder hätten nur mit einer Erklärung funktioniert. Aber gerade die Reportagefotografie ist ein Genre, bei dem Erklärungen im Regelfall dazu gehören. Das Bild eines schwulen Paars in Sankt Petersburg transportiert nun mal eine andere Botschaft, als wenn das Foto in Köln entstanden wäre (oder wenn es sich um ein im Studio arrangiertes Bild handelte und die Protagonisten für dieses Shooting engagierte Models wären). Das heißt nicht, dass ein Reportagefoto nicht auch allein für sich bestehen könnte (und das Siegerfoto von Mads Nissen kann das, meine ich), aber um seinen Zweck der Reportage zu erfüllen, muss dann doch meist ein Text hinzu kommen, der das Foto in seinen Kontext einordnet.

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Man könnte auch das World Press Photo of the Year vom letzten Jahr als Beispiel nehmen: http://www.worldpressphoto.org/collection/photo/2014/contemporary-issues/john-stanmeyer. Das ist ein formal gelungenes und zweifellos „schönes“ Foto, aber wer seinen Kontext nicht kennt, hat keine Chance, es zu verstehen. Und das ist nicht die Schuld des Fotografen, denn diese Art von Einordnung kann ein Foto allein gar nicht leisten.

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Nach Möglichkeit keine Worte - ein Foto soll für mich einfach gefallen. 

 

Wenn ich hier z. B. Fotos like, dann einfach spontan, weil es mir auf Anhieb gefällt. Ich versuche es nicht zu deuten oder gar fotografiertechnisch zu bewerten (dafür hätte ich auch nicht die nötige Kompetenz) und will auch erst recht nicht danach schauen, ob das Foto schon jemand "geliked" hat, um den ersten Eindruck nicht zu beeinflussen. 

 

Bei Fotos die aufgrund einer "Message" erst ihre volle Bedeutung erlangen, wie das angesprochene Siegerfoto, wird doch genau genommen die "Message" geehrt, weil diese alle gerade so toll finden, weniger aber das Foto. Der zeitlose, künstlerische Aspekt geht dadurch doch ziemlich verloren. 

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Das kommt darauf an … Vor einer Woche war ich bei der Jury-Sitzung zum DOCMA Award und da hatten wir uns bei einigen Bildern auch gefragt, was uns der Künstler damit sagen wollte – diese Bilder hätten nur mit einer Erklärung funktioniert. Aber gerade die Reportagefotografie ist ein Genre, bei dem Erklärungen im Regelfall dazu gehören. Das Bild eines schwulen Paars in Sankt Petersburg transportiert nun mal eine andere Botschaft, als wenn das Foto in Köln entstanden wäre (oder wenn es sich um ein im Studio arrangiertes Bild handelte und die Protagonisten für dieses Shooting engagierte Models wären). Das heißt nicht, dass ein Reportagefoto nicht auch allein für sich bestehen könnte (und das Siegerfoto von Mads Nissen kann das, meine ich), aber um seinen Zweck der Reportage zu erfüllen, muss dann doch meist ein Text hinzu kommen, der das Foto in seinen Kontext einordnet.

Im Prinzip bin ich absolut bei dir ... Aber könnte so ein Foto nicht z.B. Durch den Hintergrund, viele Worte überflüssig machen?

Sollte nicht der Fotograf versuchen die gesamte Bildaussage im Bild auszudrücken.

Ein schwules Paar vor einer typisch russischen Kulisse ließe Worte weitgehend überflüssig werden.

Gerade professionelle Reportagefotografen sollten das, nach meiner persönlichen Meinung, hinbekommen.

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Ich habe das Editorial auch gelesen. Ein Siegerfoto muss nicht technisch perfekt sein.

Das Foto muss noch nicht mal alles erklären denn ein Pressefoto steht ja nie ohne Text und hier geht es eben um ein World Press Photo.

Eigentlich hat ein Pressefoto einen größeren Spielraum, es zeigt ein Geschehen das sich oft nur im Kontext erklärt.

 

Wäre es ein gutes Pressefoto wenn ein schwules Paar knutschend vor dem Kreml steht und möglichst noch eine Wodkaflasche hoch hebt damit auch der Letzte versteht wo es entstand?

 

Anders sehe ich die normale Fotografie wenn sich jemand bemüht durch eine Story leben in ein lebloses Bild zu bekommen.

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Wenn der Fotograf nun aber daran ginge, die Szene so zu arrangieren, dass alle benötigten Hinweise enthalten sind, wäre es dann überhaupt noch ein Reportagefoto? Jedenfalls wäre es vermutlich kein Bild mehr, das World Press Photo of the Year werden könnte.

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Wenn der Fotograf nun aber daran ginge, die Szene so zu arrangieren, dass alle benötigten Hinweise enthalten sind, wäre es dann überhaupt noch ein Reportagefoto? Jedenfalls wäre es vermutlich kein Bild mehr, das World Press Photo of the Year werden könnte.

Zu 1 ... Ja, aber sicher schwierig. Gebe ich gerne zu.

Zu 2 ... Eher nein, was ich aber sehr schade finde

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Ich bin sicher kein Berufener, um diese Frage belastbar zu beantworten, kann nur von meinem subjektiven Standpunkt ausgehen. Ob mir ein Foto gefällt oder mich geradewegs umhaut, liegt für mich in der Komposition, der Stimmung. Erklärungen zu einem Bild sind für mich dann zweitrangig oder sogar vollkommen überflüssig. Entweder erschließt sich der Kontext des aufgenommenen Bildes von selbst oder es ist ein falscher Ansatz.

 

Aber, wie schon gesagt, das ist MEINE Sicht - und die erhalte ich mir.

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Das kommt darauf an …

 

So sehe ich das auch. Manche Bilder brauchen schlicht keine Worte, andere sind ohne eine Erklärung oder Geschichte nicht zu "verstehen", bzw. selbst wenn sie technisch perfekt wären und einem auch ohne diese Beschreibung schon gefallen würden, in den entsprechenden Kontext gestellt würden sie noch deutlich zulegen und erst das "Gesamtpaket" bilden. Es gibt ja z.B. auch viele Bildbände zu einem Thema in denen jedes einzelne Bild schon "schön" anzusehen ist, aber mit den entsprechenden Informationen erschließt sich einem erst so manches Detail. Oder anders gesagt, oftmals bleibt einem ohne Erklärung des Bildes so manches verborgen, kann aber für sich gestellt durchaus schon ansprechend sein. Genau genommen gibt ja sogar schon das Thema eines Wettbewerbs oder einer Ausstellung schon eine minimale Beschreibung vor, man betrachtet von vornherein die ausgestellten Fotos im Bezug auf dieses "Schlagwort" oder Thema.

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Ein Bild ohne Titel sagt nie etwas.

Das ist in der Kunstgeschichte seit Jahrhunderten bekannt.

Entweder man kennt den Titel des Gemäldes, oder man kennt die dazugehörige Geschichte.

Wenn man die entsprechende Bibelstelle, griechische Sage oder den historischen Vorgang nicht kennt, kann man mit einem Gemälde nichts anfangen.

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Ein Besuch auf der Museumsinsel Hombroich bei Neuss gelegen zeigt dem Besucher zeitgenössische Kunst ohne Beschriftung und dennoch ist jeder Kunstliebhaber sofort im "Bilde".....

 

Sammlung im Museum Insel Hombroich

Der Düsseldorfer Karl-Heinrich Müller (1936 -2007) war ein leidenschaftlicher Sammler. Bereits mit 19 Jahren besaß er eine Sammlung einiger tausend Ektachrome von Bildern des Mittelalters bis zur Neuzeit. 1962 begann Müller archäologische Objekte zu erwerben.

Die im Museum Insel Hombroich ausgestellte Sammlung umfasst, neben fernöstlicher Kunst und einem archäologischen Fundus, Werke von Jean Fautrier, Lovis Corinth, Alexander Calder, Hans Arp, Henri Matisse, Yves Klein oder auch Gotthard Graubner. Das Museum Insel Hombroich verfügt über eine der bedeutendsten Schwitters-Sammlungen.

Der Maler Gotthard Graubner übernahm die Präsentation der Sammlung in zehn Pavillons. Kunst und Kulturgegenstände aus zwei Jahrtausenden ließ er in Dialog treten und betrachtete dies als eigenes Werk. Alle Hinweise von außen schienen Graubner dabei störend, denn er wollte, dass sich die kulturhistorischen Bezüge über die Werke vermitteln und nicht über Schrifttafeln. Das Museum Insel Hombroich verfolgt dieses Konzept konsequent und verzichtet deshalb auf Hinweisschilder.

Die Pavillons des Bildhauers Erwin Heerich sind reine Tageslicht-Gebäude, so entfalten die Kunstwerke je nach Tages- und Jahrezeit eine wechselnde Wirkung.

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Gast chironer

Wenn der Fotograf nun aber daran ginge, die Szene so zu arrangieren, dass alle benötigten Hinweise enthalten sind, wäre es dann überhaupt noch ein Reportagefoto?

Du bist doch sonst kein Typ für Schwarz-Weiß-Ansichten.

Warum soll Reportage ohne im Bild ersichtlichen Politischen Kontext nicht gehen?

Sie wird nur sehr viel schwerer.

 

Es gäbe weniger Bilder.

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Die Wahrheit liegt, nach meiner Überzeugung (wie so oft) in der Mitte. Natürlich kenne ich genügende exzellente Bilder (meist Landschaft, Architektur oder Akt) die mich, ob Ihrer Stimmung oder Ausstrahlung ansprechen. Frei nach dem Motto:"ein Bild sagt mehr als 1000 Worte".

 

Ich kenne aber genügende Foto- und auch Malerei Klassiker, die sich mir erst nach zusätzlicher Hintergrund-Information erschlossen haben.

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Warum soll Reportage ohne im Bild ersichtlichen Politischen Kontext nicht gehen?

Wenn es sich so ergibt, klar. Aber ein Reportagefotograf darf sich die Welt nicht so arrangieren, dass er ein Foto mit der gewünschten Botschaft machen kann. Also schnell noch eine Ikone an die Wand hängen, um einen Russland-Bezug herzustellen etc..

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Ein Bild ohne Titel sagt nie etwas.

Das ist in der Kunstgeschichte seit Jahrhunderten bekannt.

Entweder man kennt den Titel des Gemäldes, oder man kennt die dazugehörige Geschichte.

Wenn man die entsprechende Bibelstelle, griechische Sage oder den historischen Vorgang nicht kennt, kann man mit einem Gemälde nichts anfangen.

Das ist wohl wahr. Es gibt da ein Gemälde von Lorenzo Lotto, das in der Accademia in Venedig hängt (http://ookaboo.com/o/pictures/noindex/picture.original/1688543/Portrait_of_a_young_Man_with_a_Book_by_L); als Titel werden „Portrait eines jungen Edelmanns“, „Portrait eines jungen Gelehrten“ oder einfach „Portrait eines jungen Mannes mit einem Buch“ genannt, aber diese Titel dürften im Nachhinein vergeben worden sein. Wen es darstellt, ist nicht überliefert. Ich stand davor und war mir sicher, dass mir der Maler etwas sagen, mir eine Geschichte erzählen wollte, aber ich kam nicht darauf – bis heute nicht. Dabei fehlt es nicht an Spuren; tatsächlich sind sie über das Gemälde verstreut. Da liegen Briefe auf dem Tisch, an dem der junge Mann sitzt, aus einem Beutel kullern Schmuckstücke, die offenbar einer Frau gehören, da sind Blütenblätter und eine sicherlich symbolisch zu interpretierende Eidechse auf einem Tuch. Von einem Schrank baumelt ein Schlüssel, und was ist das überhaupt für ein dickes Buch, in dem der Portraitierte blättert? Vielleicht steckt eine Liebesgeschichte dahinter; die Briefe wären dann Liebesbriefe und der Schmuck für die Geliebte gedacht? Oder hat sie das Geschenk verschmäht und wieder zurückgeschickt? Der melancholische Blick des jungen Mannes könnte so etwas nahelegen. Hat es etwas zu bedeuten, dass der elegant gekleidete Mann ein wenig zur Nachlässigkeit zu neigen scheint, ist doch zwischen Strumpf und Hose ein Stückchen Haut sichtbar? Es bleibt rätselhaft und irgendwelche erklärenden 1000 Worte wären mir hier höchst willkommen.

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Also ich finde schon, dass es auch bei Bildreportern Ausnahmetalente gibt/gab, deren Bilder für sich selbst gesprochen haben.

 

Beispielsweise "Tank Man" ... oder "Afghan Girl"... oder das Foto zur Buddhistenkrise ....

Ich finde schon, dass es Bilder gab und gibt, die eine Geschichte erzählen, ohne dabei Worte zu nutzen.

Und ich finde auch, dass genau diese Bilder immer weniger werden.

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Ich finde schon, dass es Bilder gab und gibt, die eine Geschichte erzählen, ohne dabei Worte zu nutzen.

Und ich finde auch, dass genau diese Bilder immer weniger werden.

Natürlich gibt es solche Bilder, genauso wie es Bilder gibt, bei denen das nicht funktioniert. Und wenn ein Bild seine Botschaft nicht ohne begleitenden Text transportieren kann, dann liegt das nicht unbedingt am Unvermögen des Fotografen, sondern oft an der Komplexität der Aussage. Ich weiß nicht, ob ohne Text funktionierende Fotos heute wirklich seltener als früher sind, aber falls es so sein sollte, könnte es ja auch daran liegen, dass Fotoreportagen heutzutage differenziertere und daher komplexere Botschaften transportieren. Was wiederum eine gute Sache wäre, zumal es zwischen dem Reportagefoto und dem Propagandafoto manchmal nur eine hauchfeine Trennlinie gibt.

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Natürlich gibt es solche Bilder, genauso wie es Bilder gibt, bei denen das nicht funktioniert. Und wenn ein Bild seine Botschaft nicht ohne begleitenden Text transportieren kann, dann liegt das nicht unbedingt am Unvermögen des Fotografen, sondern oft an der Komplexität der Aussage. Ich weiß nicht, ob ohne Text funktionierende Fotos heute wirklich seltener als früher sind, aber falls es so sein sollte, könnte es ja auch daran liegen, dass Fotoreportagen heutzutage differenziertere und daher komplexere Botschaften transportieren. Was wiederum eine gute Sache wäre, zumal es zwischen dem Reportagefoto und dem Propagandafoto manchmal nur eine hauchfeine Trennlinie gibt.

 

Propagandafotos, das sind die Reportagefotos der Bösen;-)

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Natürlich gibt es solche Bilder, genauso wie es Bilder gibt, bei denen das nicht funktioniert. Und wenn ein Bild seine Botschaft nicht ohne begleitenden Text transportieren kann, dann liegt das nicht unbedingt am Unvermögen des Fotografen, sondern oft an der Komplexität der Aussage. ...

 

 

Die Frage ist dann aber, ob solche Bilder die selbe Wertung erfahren, wie eigenständige Fotos. 

 

Eine Botschaft welche man erst breit erklären muss funktioniert meistens nicht. Warum sind denn die ganzen Elektro-Riesen wie MM und konsorten so erfolgreich... Geiz ist geil ist eine simple, sich selbst erklärende Botschaft, die selbst der letzte Bildungsbürger noch versteht.

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Eine Botschaft welche man erst breit erklären muss funktioniert meistens nicht. Warum sind denn die ganzen Elektro-Riesen wie MM und konsorten so erfolgreich... Geiz ist geil ist eine simple, sich selbst erklärende Botschaft, die selbst der letzte Bildungsbürger noch versteht.

Damit wären wir dann aber eben beim Werbe- oder Propagandafoto angelangt. Wobei es ja noch harmlos ist, wenn ein Unternehmen die Leute in seine Läden locken will, aber Fotos mit simplen (und daher nicht selten falschen oder irreführenden) Botschaften sind auch in der politischen Auseinandersetzung eine gängige Währung.

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Ich finde, man sollte den Begriff "Propaganda" weder zu inflationär, noch zu leichtfertig verwenden.

 

Schau dir doch mal die WPF-Bilder bis etwa zur Jahrtausendwende an. Das sind nahezu alles sehr aussagekräftige Fotos.

Danach kommen überwiegend Erklär-Bär-Bilder.

 

Das untermalt doch eher schon die seichte Luft der derzeitigen Medienlandschaft. In ist, was Geld bringt. Mehr lenken führt zu weniger denken. 

Medial gesehen wurden wir bereits vor Jahren entmündigt. 

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