Jump to content

Off Topic Sprachkritik


Gast chironer

Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Übrigens, Anglizismus ist bei mir out.Ich habe, einige Jahre zurück, mit der Generation vor meiner, diverse Diskussionen um die Gestaltung und den Gebrauch der "Muttersprache" geführt.Der Hinweis auf die der Sache inhärente Dynamik, wurde von mir genau so verwand, wie auch hier in der Diskussion.Mittlerweile, der globalisierten Medienwelt sei dank, bekommt diese Dynamik aber eine Schlagzahl, die mir Bedenken verursacht.Ein Kollege, aus England stammend, schwärmt von der deutschen Sprache, sie erlaube es sehr differenziert zu kommunizieren.Er sieht im Englischen, auf dem Gebiet der Sprachpräzision, einen Nachteil, dem Deutschen gegenüber.Dies betrifft vor allem das Schöngeistige, die technischen Themen lassen sich auf englisch ausreichend genau beschreiben.Für mich ist die Sprache Ausdruck meiner nationalen Identität, je älter ich werde, desto größer wird das Gewicht dieses Arguments für mich.Aus Amerika kommt für mich wenig Progressives.

Sprache an Nation zu koppeln, ist problematisch. Was ist dann mit den Österreichern oder den Siebenbürger Sachsen - und anders herum mit den slawisch sprechenden Sorben in der Lausitz und der dänisch sprechenden Gruppe im Norden?

Ăśbrigens ist "Nation" eine "Erfindung" des 19. Jahrhunderts.

Sprache ist m. E. ĂĽberlieferte und verbindende Kultur.

 

Aus Amerika, oder genauer den USA, kommt unglaublich viel Progressives.

Man darf die Kultur nicht auf Medien und Mainstream reduzieren. Alleine in der Literatur und der Musik entwickelt sich kontinuierlich Neues und Alternatives. Das erfährt man aber leider nicht bei den Trash-Serien von ProSieben oder den Kurzberichten von den Wahlkampfveranstaltungen.

 

GruĂź

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 302
  • Created
  • Letzte Antwort

Auch 'ne Möglichkeit unbeschwerter - sprich: leichter - durchs Leben zu geh'n.   :lol:

 

Spart Shampoo oder sollte ich jetzt Haarwaschmittel sagen?

 

Ich bin ja immer froh, wenn die Leute wenigstens SPO auf die Reihe bekommen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Meinst du jetzt die aktuelle Fassung?

 

„Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche leaken!“

 

Schweres Terrain: Da zitierst/wilderst Du bei Schiller und Deichkind gleichermaĂźen.

Quasi so ne Art Oldschool Fusion;-)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Tja … Frankreich … eigentlich ja Gallien, ein Gebiet, in dem keltische Stämme lebten und eine keltische Sprache sprachen. Julius Caesar eroberte (fast ;-) ganz Gallien (und Helvetien, wo ebenfalls Kelten lebten), und die Gallier nahmen die römische Kultur und Sprache an. In der gallo-römischen Kultur entwickelte sich ein Dialekt des Latein, aus dem schließlich die Sprache wurde, die wir heute Französisch nennen. Dieser Name kommt aber von den Franken, einem germanischen Volksstamm, der Teile des heutigen Frankreich eroberte und diesen und der dort gesprochenen Sprache seinen Namen gab (denen übrigens über die Vermittlung des Arabischen auch die Ferengi aus Star Trek ihren Namen verdanken, aber das ist eine andere Geschichte), der aber bereitwillig seine germanische Sprache zugunsten des romanischen Französisch aufgab. Ähnlich erging es den Normannen, Wikingern, die sich mit Gewalt und Überredungskunst das Privileg erwarben, im Norden Frankreichs siedeln zu dürfen. Als der Normanne Wilhelm der Eroberer dann England eroberte, brachte er den Engländern (die einst Kelten waren, aber nun nach den germanischen Angeln benannt sind, die mit den ebenfalls germanischen Sachsen die Insel erobert und die dort gesprochene keltische Sprache nach Wales verdrängt hatten) auch seine eigene Sprache mit, und das war mittlerweile Französisch, weshalb das heutige Englisch ein Mischmasch aus germanischen und romanischen Wörtern ist.Übrigens: Wenn wir uns heute gegenüber anderen Sprache abgrenzen wollen, benutzen wir ein Wort, das slawischen Ursprungs ist: „Grenze“ hängt mit slawischen Wörtern wir „Krajna“ und „Krajina“ zusammen, die dasselbe bedeuten – das germanische Äquivalent wäre „Mark“, das wir aber nur noch von unserer alten Währung her kennen.

Soweit so gut ... Allerdings stimme ich bei deinem Beispiel am Ende nicht mit dir ĂĽberein.

Die Herkunft der Mark und die weitere heutige Nutzung ist hier ganz gut beschrieben:

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mark_(Territorium)

 

Um den Kreis zurück zum Fuji Forum zu finden ... Unsere Objektive weisen teilweise ja auch eine "Mark" / "Grenze" oder "Markierung" auf, die z.B. Die Tiefenschärfe bei eingestellter Blende "abgrenzt" ....

 

Somit kennen wir das Wort "Mark" und "Markierung" als territoriale Abgrenzung noch deutlich öfter.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Spart Shampoo oder sollte ich jetzt Haarwaschmittel sagen?

 

Ich bin ja immer froh, wenn die Leute wenigstens SPO auf die Reihe bekommen.

 

Hilft die Grammatik auch beim Waschen nicht vorhandener Haare?

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Soweit so gut ... Allerdings stimme ich bei deinem Beispiel am Ende nicht mit dir ĂĽberein.

Die Herkunft der Mark und die weitere heutige Nutzung ist hier ganz gut beschrieben:

 

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mark_(Territorium)

 

Um den Kreis zurück zum Fuji Forum zu finden ... Unsere Objektive weisen teilweise ja auch eine "Mark" / "Grenze" oder "Markierung" auf, die z.B. Die Tiefenschärfe bei eingestellter Blende "abgrenzt" ....

 

Somit kennen wir das Wort "Mark" und "Markierung" als territoriale Abgrenzung noch deutlich öfter.

 

Ich hatte auch mal 'ne Mark, ist aber schon länger her.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Er sieht im Englischen, auf dem Gebiet der Sprachpräzision, einen Nachteil, dem Deutschen gegenüber.

Das Englische verfügt aus den schon erwähnten historischen Gründen über einen immensen Wortschatz, der sich aus dem germanischen und romanischen Sprachraum speist; für viele Dinge gibt es jeweils mindestens ein germanisches und romanisches Wort. Damit kann man sich sehr präzise ausdrücken. Da ich sowohl auf Englisch wie auf Deutsch schreibe, kann ich auch aus der Praxis nicht bestätigen, dass die englische Sprache in dieser Hinsicht benachteiligt wäre. (Wobei der Bereich der Fotografie vielleicht eine Ausnahme bildet; da ist die deutsche Terminologie möglicherweise wirklich reichhaltiger.)

 

Für mich ist die Sprache Ausdruck meiner nationalen Identität, je älter ich werde, desto größer wird das Gewicht dieses Arguments für mich.

Einerseits gibt es Sprachen schon sehr viel länger als Nationen, andererseits gibt es Nationen mit mehr als einer Sprache (Schweiz, Belgien, Kanada, Finnland …). Und dann gibt es Sprachen, die von mehr als einer Nation gesprochen werden (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch etc.). Als Ausdruck nationaler Identität taugt eine Sprache daher nur sehr bedingt.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das Englische verfügt aus den schon erwähnten historischen Gründen über einen immensen Wortschatz....

 

Bezweifle ich. Dann kommt noch dazu, das gut 50% der heutigen englischen Sprache römischen Ursprungs sein dürften (30% bei der deutschen Sprache). Die Begriffe stehen dem Deutsch auch zur Verfügung. Die Frage ist natürlich wie gut der eine oder andere die deutsche Sprache kennt. Umgangssprache dürfte natürlich weniger Vokabeln haben.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

....Für mich ist die Sprache Ausdruck meiner nationalen Identität, je älter ich werde, desto größer wird das Gewicht dieses Arguments für mich.....

Das wĂĽrde mich noch interessieren ( diese Frage bezieht sich natĂĽrlich weniger auf unsere Diskussion ĂĽber Sprachentwicklung, kommt aber nunmal in diesem Zusammenhang auf )

 

was bedeutet denn eigentlich " Ausdruck der nationalen Identität " ( im Zusammenhang mit dem Älterwerden ?) ?

 

Wozu brauchst Du denn das?

Was ist denn das?

 

( ich muss zugeben, dass sich der Begriff " nationale Identität " auf Grund unserer Geschichte und auch der wieder zunehmenden Menge fahnenschwingender Menschen in Deutschland - genauso wie in Frankreich - nicht in meinem persönlichen Wortschatz befindet )

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Muttersprache. Meine Mutter sprach Esperanto. Nicht mit mir sonst hätte es kein Gespräch gegeben. Das war ein Versuch Babylon zu vertreiben. Gerne würde ich eine Sprache sprechen die es erlaubt Menschen zu verstehen, überall. Da könnte ich dann stolz darauf sein. So ist der Türöffner manchmal nur ein Lächeln und zwei gestikulierende Arme. Das schränkt sprachlich schon arg ein.

 

Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Gerne würde ich eine Sprache sprechen die es erlaubt Menschen zu verstehen, überall. Da könnte ich dann stolz darauf sein. So ist der Türöffner manchmal nur ein Lächeln und zwei gestikulierende Arme. Das schränkt sprachlich schon arg ein.

 

Eine Sprache fĂĽr Alle wĂĽrde wohl das Leben erleichtern, es ginge aber eine Menge Kultur verloren.

 

Nein, nein, Muttersprache oder Heimatsprache ist schon wichtig für die eigene Identität.

Nicht für "nationale" Identität, zumal das schwierig ist, wie mjh schon schrieb, sondern für die ganz persönliche.

 

"Wir" geben uns so gerne modern, global und weltoffen und sind doch mehrheitlich nicht bereit mehrere Sprachen zu lernen.

Mehr als eine oder max. zwei Fremdsprachen schaffen die Meisten irgendwie nicht.

 

Dabei ist es im Grunde gar nicht so schwierig, wenn man mal einen Grundstock aus einer romanischen und einer germanischen/keltischen Sprache besitzt.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das wĂĽrde mich noch interessieren ( diese Frage bezieht sich natĂĽrlich weniger auf unsere Diskussion ĂĽber Sprachentwicklung, kommt aber nunmal in diesem Zusammenhang auf )

was bedeutet denn eigentlich " Ausdruck der nationalen Identität " ( im Zusammenhang mit dem Älterwerden ?) ?

Wozu brauchst Du denn das?

Was ist denn das?

( ich muss zugeben, dass sich der Begriff " nationale Identität " auf Grund unserer Geschichte und auch der wieder zunehmenden Menge fahnenschwingender Menschen in Deutschland - genauso wie in Frankreich - nicht in meinem persönlichen Wortschatz befindet )

Bis ca. 1860 hat niemand mit dem Begriff "Nationale Identität" etwas anfangen können. Dann haben die Preußen einen Krieg gegen die Habsburger geführt und gewonnen, ein deutsches Kaiserreich gebildet und die deutsche Nation ausgerufen. Bismarck und die Deutschnationalen haben so lange getrommelt, bis sich die Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Strelitzer, Holsteiner usw. zur deutschen Nation zugehörig fühlten. Die Nation war noch neu, da war sie schon als Begründung für Kriege gegen Dänemark und Frankreich gut. Als dann die Nation stärker wurde, auch in vielen anderen europäischen Ländern, gab es im 20. Jh. strammere Kriege zwischen den Nationalstaaten. Heute kann man immer mal wieder hören, dass unsere Bundeswehr "nationale Interessen" beispielsweise am "Hindukusch" verteidigt.

Eine glaubhafte Erklärung für den Begriff "Nation" gibt es bis heute nicht so richtig, als Argument für Großmachtgehabe sind "nationale Interessen" aber immer gut.

Die tĂĽrkische Regierung liefert diesbezĂĽglich gerade wieder ein Paradebeispiel.

Als Argument, dass es auch anders geht, fällt mir das Fürstentum Liechtenstein ein. Vermutlich fühlt sich dort niemand zu Liechtensteiner Nation zugehörig.

Ich glaube, Schopenhauer hat mal gesagt, dass derjenige, der bei sich persönlich nichts findet, worauf er stolz sein kann, wenigstens mit seinem Nationalstolz hausieren gehen kann.

Daran muss ich bei den krakeelenden Fahnenschwenkern und den Autos mit schwarz-rot-goldenen SpiegelĂĽberziehern immer denken.

Kurz gesagt, es wäre gut, wenn man diesbezüglich nicht ganz so dick aufträgt...

GruĂź

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Verglichen mit Ländern wie den USA oder auch Frankreich, gibt es in Deutschland doch kaum Nationalität in Form von Flaggen, Bannern Wimpel etc.. Letztendlich (wenn man Wiki glauben darf) bedeutet Natio lediglich "Volk".

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Als Ausdruck nationaler Identität taugt eine Sprache daher nur sehr bedingt.

Muss das auch fĂĽr mich gelten?

 

 

 

 

 

P.S. Das Lob auf den Wortschatz der deutschen Sprache kam in meinem Fall von einem englischen Muttersprachler.

Und, er hatte keinen Grund mir schmeicheln zu wollen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und fĂĽr weitere Antworten gesperrt.

Ă—
Ă—
  • Neu erstellen...