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Exkurs Pferdefotografie (verschoben aus Fuji X-T2 beim Motocross - UPDATE!)


gerhard61

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Außerdem kann die Presse ebenfalls bei uns Fotos kaufen (und tut dies auch), das sind dann meist bekanntere überregionale Magazine, die selbst keinen Fotografen auf dem Turnier hatten.

 

Das ist für mich der problematischste Aspekt an der Geschichte. Aber wenn diese Magazine mit im Boot sitzen und auch nur schöne Fotos wollen und drucken, passt es natürlich.

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Eine Dokumentation, die nur einseitig die schönsten Seiten zeigt, ist keine Dokumentation, sondern Werbung.

 

Die Agentur hast du mir ja gemailt. Du hast ja selber hier genau beschrieben, welche Bilder ihr macht und welche ihr keinesfalls macht. Sowas dann Dokumentation zu nennen. Seriously?

 

Ach so, es ist also Dokumentation, wenn ich den besseren Reiter schlechter aussehen lasse? Das nenne ich dann eher Meinungsmache und hat mir Dokumentation noch viel weniger zu tun.

 

Noch mal: ich nehme zwei Sprünge, ein Reiter reißt alle bis auf die zwei und der Sieger berührt eine Stange bei einer meiner beiden Sprünge. Ist das dann korrekte Dokumentation der Leistung von Pferd und Reiter? Soll ich das machen?

 

Wenn z.B. jemand über jedem Sprung mies aussieht und das Pferd die Beine nicht korrekt anzieht, dann werden diese Fotos natürlich gezeigt, dokumentieren sie doch den Leistungsstand von Pferd und Reiter. Nur was Crashs und fliegende Stangen angeht, das muss nicht sein. Du hast Dir nicht die Mühe gemacht, tiefer zu schauen, oder? Da kann man ganz deutlich sehen, welche Pferde und Reiter gut sind, welche mittelmäßig und welche schlecht...aber wir sind ja nur eine Werbeagentur...

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Das ist für mich der problematischste Aspekt an der Geschichte. Aber wenn diese Magazine mit im Boot sitzen und auch nur schöne Fotos wollen und drucken, passt es natürlich.

 

Klar und Du verkaufst absichtlich Deine schlechten Fotos...jetzt wird es aber übelst seltsam hier...bei uns kannst Du alle abgebildeten Pferde vergleich und sofort sehen, welche Pferde gut sind und welche Pferde schlecht sind. Warum soll ich da noch fliegende Stangen einbauen? Damit auch Du es siehst?

 

Wenn die Presse zu uns kommt, dann ist die Vorgabe: ich will das Pferd x auf dem Turnier y bei einem bestimmten Springen und das Bild soll so gestaltet sein, dass es auf der rechten Seite unseres Blattes ins Bild springt und nicht raus. Was ist daran verwerflich?

 

Wir kehren keine schlechten Pferde und Reiter unter den Teppich und zeigen alle so wie sie geritten sind. Nur halt eben keine fliegenden Stangen. Wir haben von den meisten Pferden 20 und mehr Fotos und jeder kann sich ein Bild machen und das können Leute mit ein wenig Pferdeverstand auch ohne fliegende Stangen. Und das ist in der Tat Dokumentation und keine Werbung.

 

Für mich ist der problematische Aspekt hier eher, dass Du Sachen behauptest, die Dir jeder Mensch mit ein wenig Pferdeverstand sofort beim Stöbern auf unseren Seiten widerlegen kann.

 

Ich sage ja auch nicht, dass Deine Bücher nichts taugen, nur weil ich das Cover gesehen habe.

 

Noch mal: was hat eine Stangenberührung mit dem Leistungsvermögen eines Pferdes zu tun? Hast Du wirklich mal geschaut, wie viele Fotos auf der Seite sind, die nicht die perfekte Ausführung zeigen, weil sie einfach nicht da ist...das Foto ist da, wenn Pferd und Reiter auch nicht perfekt sind. Vielleicht haben sie trotzdem Freude daran, ein Foto von einem Turnier zu bekommen. Es ist einfach das dokumentiert, was auf dem Turnier gezeigt wurde.

 

Was soll ich noch hier schreiben? Vergeben Liebesmüh...

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Hast Du wirklich mal geschaut, wie viele Fotos auf der Seite sind, die nicht die perfekte Ausführung zeigen, weil sie einfach nicht da ist...das Foto ist da, wenn Pferd und Reiter auch nicht perfekt sind. 

 

 

Vorhin klang das freilich noch ganz anders. Aber wie gesagt: alles legitim, und wenn man nicht zuletzt auch die Teilnehmer selbst als Kunden hat, dann wollen die natürlich, dass die Bilder sie im besten Licht zeigen. Hochzeitsfotografen machen es nicht anders, selbst die, die Hochzeitsreportage machen. Fotos, auf denen Leute in der Nase bohren, debil gucken usw. sollten da auch nur unterhaltsame Ausnahmen sein. 

 

Allerdings ging es hier um was anderes, nämlich um kommerzielle Interessen. Etwa, dass man das Netz freihalten muss von unvorteilhaften Bildern, weil das den Verkaufswert eines Pferdes schmälern könnte. Da kommen wir dann wieder zu den Veranstaltern, die am Ende nur noch Fotografen akkreditieren, die nach diesen Regeln spielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man da schnell auf einer Blacklist landet, wenn man sich traut, Stürze oder Gewalt oder Unfälle zu dokumentieren oder gar zu veröffentlichen. Pressefreiheit stößt da schnell an Grenzen.

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Vorhin klang das freilich noch ganz anders. Aber wie gesagt: alles legitim, und wenn man nicht zuletzt auch die Teilnehmer selbst als Kunden hat, dann wollen die natürlich, dass die Bilder sie im besten Licht zeigen. Hochzeitsfotografen machen es nicht anders, selbst die, die Hochzeitsreportage machen. Fotos, auf denen Leute in der Nase bohren, debil gucken usw. sollten da auch nur unterhaltsame Ausnahmen sein. 

 

Allerdings ging es hier um was anderes, nämlich um kommerzielle Interessen. Etwa, dass man das Netz freihalten muss von unvorteilhaften Bildern, weil das den Verkaufswert eines Pferdes schmälern könnte. Da kommen wir dann wieder zu den Veranstaltern, die am Ende nur noch Fotografen akkreditieren, die nach diesen Regeln spielen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man da schnell auf einer Blacklist landet, wenn man sich traut, Stürze oder Gewalt oder Unfälle zu dokumentieren oder gar zu veröffentlichen. Pressefreiheit stößt da schnell an Grenzen.

 

Nö, Du hast gelesen was Du lesen wolltest und Sachen behauptet ohne überhaupt zu wissen, für wen ich fotografiere und was ich fotografiere. Aber erst mal hier Stimmung machen, das ist keine feine Art. Und dann hast Du noch nicht mal richtig geschaut, was sich hinter dem Link verbirgt, nämlich mehr als 10 Fotografen, die mit Herzblut Reitsport fotografieren und DOKUMENTIEREN, die sich den Hintern aufreißen für diesen Sport (Reitsportfotografie ist Knochenarbeit, wenn man als Turnierfotograf unterwegs ist), die allesamt ihr Metier beherrschen und von der Pike auf gelernt haben, das entscheidende Foto mit nur einem Klick zu machen, denn sonst würden sie nicht für diese Agentur fotografieren. Und das beste zum Schluss: die allesamt weitaus mehr Pferdeverstand haben als Du je erreichen wirst und die sehr wohl dafür sorgen, dass alle Pferde bei uns in ihrer vorhandenen oder auch fehlenden Klasse gezeigt werden, weil eben für uns nicht nur Leistung zählt, sondern einfach das hier und jetzt.

 

Okay, wir zeigen keine fliegenden Stangen, aber das muss auch nicht sein, um die Qualität eines Pferdes zu beurteilen, auch wenn das für Dich anscheinend das einzige (und auch noch falsche) Kriterium ist, an dem Du etwas erkennst...wir werden deshalb aber nicht extra für Dich solche Fotos hochladen.

 

Das Einzige wo ich mir Werbung gefallen lasse: ja, ich gehe in die Hocke, damit bei den Kindern die Sprünge besser aussehen und sie tolle Fotos bekommen. Da muss ich zugegeben, dass ich der Kinder wegen etwas andere Fotos machen, damit sie schöne Fotos vom Turnier haben, weil es vielleicht sogar ihr erstes Turnier ist. Aber auch da wird nichts manipuliert an den Fotos, die Sprünge sehen nur ein wenig höher aus dadurch.

 

Aber wenigstens kannst Du von Dir behaupten, dass Deine Fotos keine Werbung für Pferde sind. Ich wollte es eigentlich nicht schreiben bei Deinen hier im Thread gezeigten Fotos und habe es nur durch die Blume gesagt, aber Fotos von angeschnittenen Hufen in beschissener (sorry) Phase kriegt meine Kleine mit ihren 6 Jahren auch hin und benötigt dafür noch nicht mal eine X-T2. ;)

 

So viel zum Thema Kompetenz in der Beurteilung der Agentur...

 

Sorry, eine weitere Kommunikation mit Dir spare ich mir ab jetzt. Ich bin eigentlich hier um mich an Fuji zu erfreuen und nicht, um hier als Werbefotograf eingeordnet zu werden. Auch wenn Du hier ein VIP bist, das muss ich mir nicht weiter antun.

 

Falls ich jetzt von den Admins zensiert werde oder einen Rüffel kriege, dann habe ich den vielleicht aufgrund meiner Wortwahl verdient, aber in der Sache stehe ich voll und ganz zu den hier geschriebenen Worten.

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Aber wenigstens kannst Du von Dir behaupten, dass Deine Fotos keine Werbung für Pferde sind. Ich wollte es eigentlich nicht schreiben bei Deinen hier im Thread gezeigten Fotos und habe es nur durch die Blume gesagt, aber Fotos von angeschnittenen Hufen in beschissener (sorry) Phase kriegt meine Kleine mit ihren 6 Jahren auch hin und benötigt dafür noch nicht mal eine X-T2. ;)

 

 

So detailliert hättest du deinen Charakter gar nicht offenlegen müssen. ;) 

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Vertragt euch, Kinder!

 

@ Achim: Was Du beschreibst, hat mit meiner Auffassung von Journalismus, Fotografie und Sport nichts zu tun. Ihr fotografiert Pferde für Pferdehändler. Das ist nicht zu verurteilen, interessiert mich aber nicht.

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Der Themenkomplex ist ausgesprochen diffizil (mit einer Menge Grau), auch weil sich die Wahrnehmung und Ansichten der Menschen ändern. 

  • Früher waren Zoos und Parks wie SeaWorld Massenattraktionen für die ganze Familie, heute werden sie immer grundsätzlicher in Frage gestellt.
  • Die traditionelle Wurstmarke Rügenwalder stellt zunehmend vegetarische Wurst her, weil die Geschäftsleitung die Fleischwirtschaft als nicht nachhaltig betrachtet und in ihr keine langfristige Zukunft sieht.
  • Fujifilm hat die Umstellung auf die digitale Fotografie gemeistert, Kodak nicht. 

Überall gibt es Paradigmenwechsel, und dabei am Ende auch immer Gewinner oder Verlierer, je nachdem, auf welcher Seite des Bruchs man stand. Ein solcher Prozess findet auch beim Großthema Tierhaltung/Tierleid statt, mit dem bekannten Verlauf. Zunächst wird sehr lange Zeit verdrängt, belächelt, kleingeredet, denn das Alte/Bestehende ist viel zu vertraut und vermeintlich unverzichtbar, als dass man auch nur darüber nachdenken möchte, es aufzugeben. Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man Themen wie die Ächtung des Stierkampfs oder den Übergang zu Smartphones heranzieht – der Verlauf solcher Pradigmenwechsel ist stets derselbe.

 

Künftige Generation (falls es welche gibt) werden vermutlich mit ähnlich ungläubiger Abscheu auf unsere heutigen barbarische Zeiten im Hinblick auf den allgemeinen Umgang mit Tieren und deren Rechten zurückblicken, wie wir heute auf die Zeit der Sklavenhaltung schauen. 

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Eigentlich müsste sie ein einem Bereich reiten, wo entweder Daniel (mein Kollege hier im "Norden" ;)) oder ich aktiv sind...wenn sie denn in Deiner Nähe wohnen. Kannst uns gerne empfehlen. ;)

 

Und wenn ich mal auf einem Turnier bin, gebe ich ihm gerne ein paar Tipps. Er muss mich nur ansprechen.

 

VG Achim

Hi Achim,

 

Er wohnt in Trier...aber ich vermute auf Turnieren sind die auch viel unterwegs...

 

 

Viele Grüße Michael

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Von mir noch ein letzter Beitrag zu diesem Thema, dass ja für einigen Wirbel sorgt und gesorgt hat im Laufe der Woche.

 

Danke Ana für deine Beiträge und Aufklärungen. Es ist gut wenn man auch die Sicht eines Profis kennt, man erfährt worauf es in dieser für mich kranken Sportart Reiten, wirklich geht (es gibt sicher unzählige andere Sportarten wo das ähnlich ist).

 

Für mich wird es weiter darum gehen alles was diesen Sport angeht einzufangen, die Dynamik, die Gefahr, die Anstrengung, den Widerwillen aber auch die Kraft und Eleganz. Ob das Pferd mit offenem Mund daher kommt, der Reiter das Gesicht verzieht, der Stiefel nicht in der perfekten Höhe ist oder der Helm schief sitzt....es interessiert mich nicht wirklich.

 

Ich würde mich freuen wenn ich bei Fragen den ein oder anderen Tipp bekomme um mich weiter zu entwickeln. Und mal abgesehen von den Ansprüchen der Damen und Herren auf dem Rücken der Pferde, finde ich meine Fotos durchaus brauchbar...vielleicht ist das ein- oder andere Foto ein wenig schief...aber vielleicht ist das auch so gewollt...wer weiß.

 

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

 

Nochmals vielen Dank an unseren Profi  Ana und deine wirklich aufschlussreichen Schilderungen nebst Links zu grandiosen aber auch nachdenklich machenden Fotos zum Thema.

 

 

 

 

 

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Kritik an widerlichen Praktiken im Umgang mit Tieren: Ja!

Fotografen-Bashing: Nein!

 

Ich finde es unangebracht, Fotografen zu diskreditieren, ja gar zu diskriminieren, weil sie sich bemühen, das - aus ihrer Sicht - perfekte Bild "abzuliefern".

Das gilt in gleichem Maße auch für Agenturen und Verlage/Redaktionen.

 

Sie alle haben entweder einen klaren Auftrag oder eine Intention, wie sie einen kleinen Teil der Welt oder unseres Lebens beschreiben wollen.

Daran ist nichts Verwerfliches.

 

Berichterstattung im Allgemeinen und Fotografie im Besonderen ist immer manipulativ, weil der jeweilige Autor bereits mit der Motiv- /Themenwahl einen engen Ausschnitt aus der Wirklichkeit wählt.

Was sollte er auch anders tun? Man kann die Welt nicht in drei Sätzen erklären.

 

Es ist legitim, Bilder zu machen und zu veröffentlichen, die das Motiv so darstellen, wie man es sich vorgestellt hat oder wie die Protagonisten sich selbst am liebsten sehen.

Der Hochzeitsfotograf versucht ja auch, die Brautleute und ihre Gäste von ihrer Schokoladenseite zu zeigen.

 

Das hat auch gar nicht zwingend mit Eitelkeit zu tun. Jedenfalls nicht nur.

Es geht dabei auch um die Würde des Abgebildeten.

 

Das Recht am eigenen Bild zielt übrigens genau darauf ab und in §201a StGB heißt es unter Absatz 2

"Ebenso wird bestraft, wer unbefugt von einer anderen Person eine Bildaufnahme, die geeignet ist, dem Ansehen der abgebildeten Person erheblich zu schaden, einer dritten Person zugänglich macht."

 

Niemand möchte in einer unvorteilhaften Pose/Situation fotografiert und/oder öffentlich zur Schau gestellt werden.

 

Fotografen und Bildverwerter also zu verurteilen, weil sie sich genau diesem Anspruch verpflichtet fühlen, geht völlig am eigentlichen Ziel vorbei.

Und das Ziel sollte sein, Missstände, dort, wo sie entstehen, zu bekämpfen und nicht Scheingefechte an imaginären Fronten zu führen.

 

Damit ist niemandem gedient.

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Fotografen und Bildverwerter also zu verurteilen, weil sie sich genau diesem Anspruch verpflichtet fühlen, geht völlig am eigentlichen Ziel vorbei.
Und das Ziel sollte sein, Missstände, dort, wo sie entstehen, zu bekämpfen und nicht Scheingefechte an imaginären Fronten zu führen.
 
Damit ist niemandem gedient.

 

 

 

Selbstverständlich sind Pressevertreter und Publikationen zu verurteilen, die sich einseitig einer Agenda verschreiben, ohne dies für den Leser klar zu kennzeichnen. Das ist dann eben Propaganda, PR, Werbung – zur Abwechslung mal echte Lügenpresse. Und da es um Lebewesen geht, auf deren Rücken das Ganze buchstäblich ausgetragen wird, hat das Ganze eine andere Qualität als wenn es etwa nur um Autowerbung geht.

 

Genau darum ging und geht es auch hier in der Diskussion, nicht nur um die Werbe- und PR-Fotografen, die zunächst einmal ganz legitim entsprechende Auftraggeber bedienen, sich dabei aber natürlich auch fragen müssen, was man rechtfertigen kann oder nicht. Interessant ist hier der von Ana wiederholt eingebrachte Aspekt der Selbstzensur, etwa bei unschönen Szenen die Kamera direkt wegzulegen – wer es nicht tut, wird von Kollegen offenbar schief angeschaut. 

 

Elke Vogelsang, ebenfalls X-Fotografin und international bekannt für ihre Haustierbilder, hat nach eigenen Angaben auch schon Aufträge für Shootings von Pferden/Reitern abgelehnt, bei der ihr der grundsätzliche Umgang von Besitzer und Pferd nicht gefallen hat. Sie hätte da natürlich – auftragsgemäß – schöne (Werbe-)Bilder machen können, die aber ein falsches/pervertiertes Bild gezeigt hätten. Aber natürlich muss man sich die eventuell negativen wirtschaftlichen Konsequenzen solchen Handelns halt auch leisten wollen. Wie immer, wenn es ums Business oder gar den Lebensunterhalt geht, entwickeln zahlreiche Beteiligte mit der Zeit eine selektive Wahrnehmung und Verdrängungsmechanismen.

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Elke hatte dazu bei mir im Facebook auch diesen interessanten Blog-Beitrag verlinkt: http://blog.fotografie-maiwald.com/wenn-die-ethik-nicht-stimmt/

 

Will euch das Originalzitat von Elke nicht vorenthalten:

 

 

 

 
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Elke Vogelsang Super spannendes Thema. Ich wurde mal von einer Rennbahn eingeladen, Bilder dort zu machen (auch hinter den Kulissen). Das wäre natürlich eine super tolle Sache für mich. Aber: Ich bin gar nicht einverstanden mit dem, was da abgeht. Ich würde also Bilder machen, die gezielt zeigen, was ich nicht in Ordnung finde. Aber dann nehme ich lieber die Einladung nicht an, weil's irgendwie hintenrum wäre.
 
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Elke Vogelsang Da ich mehr mit Hunden zu tun habe, hab ich das Problem, dass ich kupierte Hunde nicht zeigen möchte, ohne dazu zu sagen, dass ich gegen das Kupieren bin. Die Hunde selber kommen zum größten Teil aus dem Tierschutz und auch Ausland, also der Besitzer selber kann gar nichts dafür. Zeige ich ohne Kommentar so ein Bild bewerbe ich diese Unsitte, denn wenn die Leute den Anblick gewohnt sind, sträuben sie sich natürlich weniger dagegen. Zeige ich so ein Bild, müsste ich also für mein eigenes Gewissen eine Diskussion lostreten.
 
 
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Selbstverständlich sind Pressevertreter und Publikationen zu verurteilen, die sich einseitig einer Agenda verschreiben, ohne dies für den Leser klar zu kennzeichnen. Das ist dann eben Propaganda, PR, Werbung – zur Abwechslung mal echte Lügenpresse. Und da es um Lebewesen geht, auf deren Rücken das Ganze buchstäblich ausgetragen wird, hat das Ganze eine andere Qualität als wenn es etwa nur um Autowerbung geht.

 

Da kann ich dir leider nicht zustimmen, das ist mir zu pauschal und auch zu kurz gedacht.

Gerade, weil es um Lebewesen geht.

 

Seriöser Journalismus beinhaltet ein hohes Maß an Verantwortung.

Verantwortung für den Einzelnen (z.B. Betroffene, Angehörige), aber auch für gesellschaftliche Entwicklung insgesamt.

 

Wenn z.B. Bilder mit grausamen Inhalten, zu einem Abstumpfen der Gesellschaft führen, dann ist das alles Andere als nützlich.

Und das hat nichts mit Verrohung zu tun, sondern ist ein reiner Schutzreflex.

 

Es kann auch nicht Ziel und Aufgabe der Medien sein, die Sensationsgelüste Einzelner zu befriedigen.

 

Leidvolle Ereignisse gehören zu unserem Leben und sollten und können auch gar nicht beschönigt werden.

Aber, man muss auch nicht damit hausieren gehen.

 

Oder, möchtest du Bilder deiner Kinder in der Öffentlichkeit sehen, wenn sie vom Zug oder der Straßenbahn erfasst wurden und zerfetzt auf den Gleisen liegen?

 

Kein Fotograf mit einem Mindestmaß an Empathie würde ein solches Foto machen und kein verantwortungsbewusster Redakteur würde es jemals veröffentlichen.

 

Die viel gescholtene "Lügenpresse" ist aus meiner Sicht eine Presse, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung wohl bewusst ist und sich gerade deshalb einem selbst auferlegten Kodex unterwirft.

Leider bröckelt das gerade an der einen oder anderen Stelle, unter dem Druck eines kleinen Teils der Öffentlichkeit.

 

Ich hoffe inständig, dass sich das nicht zum Flächenbrand ausweitet.

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Elke hatte dazu bei mir im Facebook auch diesen interessanten Blog-Beitrag verlinkt: http://blog.fotografie-maiwald.com/wenn-die-ethik-nicht-stimmt/

 

Will euch das Originalzitat von Elke nicht vorenthalten:

 

Ich sehe hier aber jetzt keinen Unterschied zu der von dir zitierten "Lügenpresse".

Im Gegenteil, sie (Elke Vogelsang) bestätigt ja damit, dass sie selbst auch nicht frei ist von Selbstzensur und Manipulation.

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Oder, möchtest du Bilder deiner Kinder in der Öffentlichkeit sehen, wenn sie vom Zug oder der Straßenbahn erfasst wurden und zerfetzt auf den Gleisen liegen?

 

Auf ein solches Niveau der "Argumentation" möchte ich mich eigentlich ungern begeben. Um was es bei einer seriösen Berichterstattung geht, ist eigentlich klar: Man versucht, der Wahrheit möglichst nahe zu kommen und seinen (vom GG garantierten) Auftrag zu erfüllen. Da mit Großaufnahmen zerfetzter Kinder nach einem Verkehrsunfall zu kommen, ist schäbig. Noch schäbiger ist es freilich, mir indirekt zu unterstellen, dass ich sowas vielleicht sehen möchte oder grundsätzlich befürworte.

 

 

 

 

Kein Fotograf mit einem Mindestmaß an Empathie würde ein solches Foto machen und kein verantwortungsbewusster Redakteur würde es jemals veröffentlichen.

 

Ach! Und wieso beschreibst du es dann? Wieso bringst du dieses – offenbar völlig abwegige – Beispiel, das mit dem Thema überhaupt nichts zu tun hat? Klar: Um die "andere Seite" der Argumentation in die Nähe genau solcher Beispiele zu rücken und zu diskreditieren. 

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Seriöser Journalismus beinhaltet ein hohes Maß an Verantwortung.

Verantwortung für den Einzelnen (z.B. Betroffene, Angehörige), aber auch für gesellschaftliche Entwicklung insgesamt.

 

In erster Linie hat man eine Verantwortung gegenüber der Sache (also dem Thema) und gegenüber den Rezipienten, die man informieren soll. Es geht darum, ein möglichst vollständiges Bild zu zeigen und die Informationen zu liefern, die nötig sind, damit sich der Rezipient ein eigenes Bild machen kann.   

 

Wer meint, als Publizist die gesellschaftliche Entwicklung beeinflussen zu wollen, ist eher Demagoge oder Politiker.

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Es geht darum, ein möglichst vollständiges Bild zu zeigen und die Informationen zu liefern, die nötig sind, damit sich der Rezipient ein eigenes Bild machen kann.   

 

Also doch das zerfetzte Kind auf der Fahrbahn?!

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Den Sklavenmarkt aus meiner Sicht grundlos in Zusammenhang mit jemandes Fotografie zu bringen und sich dann selber zum Moralhüter über die ganze Sache aufzuschwingen,

macht die Diksussion, wie man Pferde nicht behandelt und das durch seine Bilder erreichen will, sehr schwach.

 

Wer meint, als Publizist die gesellschaftliche Entwicklung beeinflussen zu wollen, ist eher Demagoge oder Politiker.

 

Wer glaubt als Publizist nicht die gesellschaftliche Entwicklung zu beeinflussen, auch ohne es zu wollen, ist unreflektiert.

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Auf ein solches Niveau der "Argumentation" möchte ich mich eigentlich ungern begeben. Um was es bei einer seriösen Berichterstattung geht, ist eigentlich klar: Man versucht, der Wahrheit möglichst nahe zu kommen und seinen (vom GG garantierten) Auftrag zu erfüllen. Da mit Großaufnahmen zerfetzter Kinder nach einem Verkehrsunfall zu kommen, ist schäbig. Noch schäbiger ist es freilich, mir indirekt zu unterstellen, dass ich sowas vielleicht sehen möchte oder grundsätzlich befürworte.

 

 

 

Ach! Und wieso beschreibst du es dann? Wieso bringst du dieses – offenbar völlig abwegige – Beispiel, das mit dem Thema überhaupt nichts zu tun hat? Klar: Um die "andere Seite" der Argumentation in die Nähe genau solcher Beispiele zu rücken und zu diskreditieren. 

 

 

Ich bringe dieses Beispiel, weil das Zeigen verunglückter Reiter und Pferde hier, als zur Wahrheit gehörig, eingefordert wird. Auch von dir.

Erkläre mir bitte, wo der Unterschied ist.

 

Darüber hinaus habe ich dir nichts unterstellt, sondern lediglich eine Frage zu journalistischer Ethik gestellt.

 

Leider hat diese Diskussion - wieder einmal - sehr verbissene und unsachliche Züge angenommen.

 

Das finde ich ausgesprochen schade, weil es der Sache in keiner Weise gerecht wird und noch weniger dient.

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Der Ausgangspukt der Diskussion war, dass Gerhards Fotos als Verbrechen am Pferd bezeichnet wurden. Die können aber höchstens als Verbrechen am Besitzer bezeichnet werden, weil deren Pferde jetzt massiv an Wert verloren haben. Das die Fotos angeblich nur an sensationslüsterne Medien verkauft werden können, ist als Amateur nicht sein Problem. Es stehen sich also Sportbegeisterung und wirtschaftliches Interesse gegenüber.

Ich guck' jetzt Formel 1. Da stinkt's zwar auch aus allen Ritzen, aber es wird deutlich weniger geheuchelt.

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Vertragt euch, Kinder!

 

@ Achim: Was Du beschreibst, hat mit meiner Auffassung von Journalismus, Fotografie und Sport nichts zu tun. Ihr fotografiert Pferde für Pferdehändler. Das ist nicht zu verurteilen, interessiert mich aber nicht.

 

Hallo ing,

 

schade dass sich diese Unwahrheit hier schon breit macht. Nur weil einer diese Behauptung in die Welt stellt OHNE die Agentur überhaupt zu kennen, wird es nicht wahrer. Unsere ersten Ansprechpartner und die für die wir das machen, sind die Turnierteilnehmer.

 

Den Wert der Pferde habe ich nur angeführt, um einmal darzustellen, über was wir uns alles Gedanken machen und dass das gelungene Foto bei weitem nicht das Einzige ist, an was wir denken müssen bzw. an was eine Agentur denken muss, die solche Fotos zum Verkauf anbietet.

 

VG Achim

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