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Fotograf David Slater ist wegen Affenselfies bankrott


MightyBo

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Ich fasse zusammen: 

 

Ein Fotograf macht eine lange mühselige Reise unter anstrengenden tropischen Verhältnissen nach Sulawesi, stellt SEINE Kamera auf SEIN Stativ und irgend eine Schopfmakake macht UNBEWUSST ein Selfie....

 

In welcher Welt leben wir genau wo das Bildrecht nicht ganz klar dem Fotografen gehört? Fremdschämen par excellence! 

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@Peter (MightyBo):

 

Vielen Dank für den ausführlichen Beitrag. Er relativiert den Ablauf und die im Spiel befindlichen Summen, ändert aber nicht meine persönliche Meinung zum Ausgang.

 

Ich bin wahrlich kein Freund amerikansicher oder sonstiger Fastfood-Ketten, aber sie müssen und sollten doch nicht für jedes potentiell Risiko ihrer Kunden Vorsorge tragen. Hier ganz praktisch: Gerade amerikanische Autos haben üblicherweise pro Sitzplatz einen großen und komfortablen Becherhalter, den die Dame ohne weiteres hätte benutzen können, um sich ihren Kaffee nach ihrem Geschmack zurechtzumixen. :)

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Und du meinst, er hat deswegen bewusst fotografiert? Also ihm war klar, dass durch die Auslösung ein Selbstportrait entsteht? Kann man ja wohl ausschließen. Wo ist der justiziable Unterschied von "Knopf drücken" und "Auslösen"?

Natürlich; er hat bewusst auf den Auslöser gedrückt. Der Fotograf war es nicht; der Affe hat auch nicht seine Anweisungen befolgt und damit als eine Art Assistent agiert. Daher gibt es keine Urheberschaft des Fotografen – es reicht nicht aus, dass es seine Kamera war und dass er sie dem Affen zur Verfügung gestellt hat.

 

Andererseits hat das Gericht aber auch verneint, dass der Affe ein Urheberrechtssubjekt sein könnte, weshalb niemand ein Urheberrecht geltend machen kann.

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Wenn niemand Urheberrechte hat: Wieso kann man den Fotografen darauf verklagen diese abzutreten? Dann muss PETA ja die Allgemeinheit verklagen.

Das sind zwei verschiedene Verfahren, die nichts miteinander zu tun haben. Man sollte zwar meinen, dass mit dem ersten Urteil alles geklärt wäre, aber anscheinend ist das nicht so. Ob das von PETA angestrengte Verfahren zu irgendeinem Ergebnis führt, ist natürlich fraglich.

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Ein Fotograf macht eine lange mühselige Reise unter anstrengenden tropischen Verhältnissen nach Sulawesi, stellt SEINE Kamera auf SEIN Stativ und irgend eine Schopfmakake macht UNBEWUSST ein Selfie....

Erstens begrĂĽndet der Aufwand, den man mit einer Reise auf sich nimmt, kein Urheberrecht; ebenso wenig begrĂĽndet der Besitz der AusrĂĽstung ein solches. Der Fotograf ist in diesem Fall schlicht und einfach nicht der Urheber und kann daher keine AnsprĂĽche geltend machen.

 

Ob der Affe bewusst gehandelt hat, wäre die Frage; ich neige zu der Annahme, dass er sehr wohl bewusst gehandelt hat. Affen können Bilder von sich erkennen; warum also sollte er sich nicht bewusst fotografiert haben? Er musste doch nur den Zusammenhang zwischen dem Druck auf den Auslöser und dem Bild auf dem Display erkennen, was wir einem Affen getrost zutrauen dürfen.

 

Das Gericht hat sich aber gar nicht erst auf solche Debatten eingelassen, sondern entschieden, dass ein Affe kein Urheberrechtssubjekt sein könne; dafür kann man argumentieren, ohne eine Position zum Thema bewusstes Handeln zu beziehen.

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Natürlich; er hat bewusst auf den Auslöser gedrückt. Der Fotograf war es nicht; der Affe hat auch nicht seine Anweisungen befolgt und damit als eine Art Assistent agiert.

In welchem Bewusstsein? Ein Bild zu machen? Sicher nicht. Woher nimmst du das alles bloß? Der Affe weiß doch nicht mal, dass das ne Kamera ist und wozu die gut ist und was das Knöpfchen auslöst. Woher kommt die Aussage, das Betätigen des Auslöser wäre mehr oder anders zu bewerten als andere antrainierte oder konditionierte Verhaltensweisen? Woher kommt die Aussage, es wäre keineswegs eine zufällige Betätigung gewesen? Und dann auch noch "natürlich"? Natürlich nicht!

 

Für mich ist irgendetwas davon jedenfalls die plausibelste Erklärung, von mir aus auch eine Mischung aus Zeigen, Training, Neugier und Zufall.

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Das sind zwei verschiedene Verfahren, die nichts miteinander zu tun haben. Man sollte zwar meinen, dass mit dem ersten Urteil alles geklärt wäre, aber anscheinend ist das nicht so. Ob das von PETA angestrengte Verfahren zu irgendeinem Ergebnis führt, ist natürlich fraglich.

Aber es gibt doch gar nichts mehr zu gewinnen, zumindest kann man es nicht dem Fotografen abringen. Das wäre so, als ob mich jemand auf die Herausgabe von Fort Knox verklagen würde.

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Ich sehe das genauso wie tabbycat, nämlich dass dieser Affe beim Drücken des Auslösers wohl eher mit einem Bananenshake (als Belohnung dafür) gerechnet hat, als mit einem bewusst - verewigten Selfie von sich selber.

 

Da Affen aber niemals sprechen lernen können wie wir Menschen wird diese Frage wohl nie vollständig geklärt werden :) vielleicht bringen wir ihnen ja irgendwann wenigstens noch das Lesen und das Schreiben bei... :lol:

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In welchem Bewusstsein? Ein Bild zu machen? Sicher nicht. Woher nimmst du das alles bloĂź?

Aus dem, was ich über die Intelligenz von Tieren gelesen habe. Mit der Frage, was für Tiere Bilder von sich als solche erkennen können und damit offenbar über eine Art Selbstbewusstsein verfügen, haben sich ja schon viele Verhaltensforscher beschäftigt und solche Fragen experimentell geklärt. Wir wissen auch, dass manche Tiere eine entwickelte Vorstellung von Kausalität haben und Pläne fassen können, unter Ausnutzung einer solchen Kausalität ein gewünschtes Ergebnis herbeizuführen.

 

Der Affe weiß doch nicht mal, dass das ne Kamera ist und wozu die gut ist und was das Knöpfchen auslöst.

Viele Fotografen wissen das auch nicht wirklich, was das betrifft … Aber darauf kommt es ja auch nicht an. Wenn man dieses tut, passiert jenes; nur das muss man wissen. Wie das geschieht, ist ein Problem anderer Leute.

 

Woher kommt die Aussage, das Betätigen des Auslöser wäre mehr oder anders zu bewerten als andere antrainierte oder konditionierte Verhaltensweisen?

Nun, das Verhalten war ja nicht antrainiert. Warum also drückte der Affe auf den Auslöser? Dem Anschein nach, um das Bild von sich zu sehen. Genau so lernen kleine Kinder, was Fotografie ist, und bei Affen ist es nicht anders. (Bei gleichaltrigen Affen- und Menschenkindern sind die Affen den Menschen zunächst nicht nur motorisch, sondern auch intellektuell voraus; erst später ziehen die menschlichen Kinder an den Affen vorbei.)

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Ich bin doch echt erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gesagt wird, das ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben.

Wer hat das denn festgelegt und warum ?

Weil wir so furchtbar nett sind und so herrlich im Einklang mit der Natur leben ?

Ich fass es echt nicht.

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Uiuiui. Und interessant, dass eine "vermeintlich" kleine Sache so viele Fragen aufwerfen kann.

 

Den Menschen eine Stufe über jede andere Lebensform zu stellen, halte ich für anmaßend, weil es am Ende genauso Rassismus ist. Aber vielleicht gibt es auch andere Arten, die sich für die Krone der Schöpfung halten und das auch mit ihren selbst festgelegten Maßstäben belegen können. Das funktioniert höchstens darwinistisch, dass wir die brutaleren Mittel haben um jede andere Art zu vernichten.

 

Ebenso darwinistisch nehme ich die gerichtliche Auseinandersetzung einer kräftemäßig überlegenen NGO mit einer Einzelperson wahr. Ging dem "kriegerischen" Rechtsstreit "friedliche" Lösungssuchen voran? Gab es Überlegungen seitens Peta, dass eine solche Auseinandersetzung existenzielle Folgen für den Fotografen haben kann? Mir fehlt da ein menschliches Miteinander, Verhältnismäßigkeit, das Maß.

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......... weil Im Kaff alle die Frau kannten, auch der Richter. ......

 

Peter

 

Ich will das nicht vertiefen, nur weil Du weiter oben die Unabhängigkeit der Gerichte hervorgehoben hast.

Das ist in meinen Augen eine Fiktion, oder nenne es ein Ideal, nach dem die Richter streben. Aber nicht selten liegen sie halt knapp daneben, aus den unterschiedlichsten GrĂĽnden.

Und dabei geht es nicht einmal um Parteilichkeit.

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Natürlich ist der Mensch den Tieren überlegen, da er nach moralischen und ethischen Grundsätzen handeln kann.

Tiere handeln nur nach Instinkt.

Ob der Mensch mehr wert ist als Tiere ist eine andere Frage.

 

Für mich kann ein Tier keine Urheberrechte erlangen, da Tiere nicht künstlerisch tätig sind.

Das Auslösen einer Kamera oder das rumpinseln auf einer Leinwand gehören für mich nicht dazu.

Der Affe hätte die Kamera weder bewusst einschalten noch korrekt einstellen können. Er hat zufällig auf den Auslöser geklickt.

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Ich bin doch echt erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gesagt wird, das ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben.

Wer hat das denn festgelegt und warum ?

Weil wir so furchtbar nett sind und so herrlich im Einklang mit der Natur leben ?

Ich fass es echt nicht.

 

Ich kann dir hier bei uns im Allgäu ja mal unsere ganzen vielen Kuhwiesen zeigen. Am Ende des Tages wird bei uns dann aber nicht der Bauer geschlachtet sondern die Kuh. (finde den Fehler - ich bin schon wieder draußen beim joggen! :lol:)

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...

Der Affe hätte die Kamera weder bewusst einschalten noch korrekt einstellen können. Er hat zufällig auf den Auslöser geklickt.

Das kann meine Oma auch nicht und trotzdem macht Sie Fotos, weil ich die Kamera einschalte und einstelle. Das kann nicht das Argument sein.

 

Peter

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Ich bin doch echt erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gesagt wird, das ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben.

Wer hat das denn festgelegt und warum ?

Weil wir so furchtbar nett sind und so herrlich im Einklang mit der Natur leben ?

Ich fass es echt nicht.

Denk das doch mal zu Ende.

 

Peter

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Das kann meine Oma auch nicht und trotzdem macht Sie Fotos, weil ich die Kamera einschalte und einstelle. Das kann nicht das Argument sein.

 

Peter

deine Oma hätte aber die intellektuellen Fähigkeiten, das zu lernen.

Sie könnte z. B. das beiliegende Handbuch lesen. Oder dich anrufen und nachfragen ... .

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Nun, das Verhalten war ja nicht antrainiert. Warum also drückte der Affe auf den Auslöser? Dem Anschein nach, um das Bild von sich zu sehen.

Sorry, welchem Anschein nach? Das war Spieltrieb, nichts weiter. Und vielleicht auch antrainiert, oder wie immer man das nennen mag, wenn Tiere sich was "abschauen". Unsere Katze hat auch begriffen, dass man vorm Öffnen der Tür die Klinke herunter drücken muss und begonnen auf die Türklinke zu springen. Tun viele Katzen. Natürlich ist das ein Verständnis von Kausalität. Aber ohne "Training" würde auch das nicht gehen.

 

Außerdem ist das schnöde Betätigen des Auslösers keine schöpferische Leistung. Sondern das Ein- und Aufstellen der Kamera, Wahl der Perspektive etc.. Und selbst die Wahl von Ausschnitt und Fokussierung hat hier der Fotograf vorgenommen, indem er den massenhaften Ausschuss verworfen hat und nur die nach seinem Verständnis gelungenen Bilder publiziert. 

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Ich bin doch echt erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gesagt wird, das ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben.

Wer hat das denn festgelegt und warum ?

 

Natürlich der Mensch selbst, er ist ja der Einzige, der den Dingen (und damit auch allem Leben) überhaupt einen Wert beimisst. Was wäre die ganze Schönheit der Welt schon wert, ohne jemanden der sie zu schätzen weiß? Das ist wie Schrödingers Katze: Alle Dinge und Kreaturen wären eben einfach da oder nicht da, ohne bewussten, wertenden Beobachter hätte es keine Bedeutung. Denn Bedeutung entsteht erst in uns, in jedem von uns eine andere. 

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Etwas stört mich Deine Wortwahl. Wenn Du den Gedanken weiterspinnst, bekommen doch meist die Recht und setzen sich durch, die sich die entsprechenden Anwaltskanzleien leisten können.

Das ist ein Trend, den man nicht unbedingt gut heiĂźen kann.

Gut heißen kann man das ganz sicher nicht. Darum geht es aber leider nicht, sondern um Risikoabwägung. Wer sich mit den Großen anlegt, sollte wissen, was er tut.

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Erstens begrĂĽndet der Aufwand, den man mit einer Reise auf sich nimmt, kein Urheberrecht; ebenso wenig begrĂĽndet der Besitz der AusrĂĽstung ein solches. Der Fotograf ist in diesem Fall schlicht und einfach nicht der Urheber und kann daher keine AnsprĂĽche geltend machen.

Nicht alles was man rechtlich begrĂĽnden kann muss zwingendermassen auch Sinn ergeben...

 

Affen können Bilder von sich erkennen; warum also sollte er sich nicht bewusst fotografiert haben?

Dann wäre die Frage wieso sich ein Affe "bewusst" selber fotografiert? Hat er eine Verwendung für das Foto? Will er ein Kunststudium beginnen? Möchte er das Foto nur betrachten? (was er gar nicht kann)Nein...von Bewusstsein ist das sicher weit entfernt...Der Affe müsste ja wissen, das beim Drücken des Auslösers ein Bild entsteht....(Bei einem optischen Sucher gar nicht möglich)
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"Sehr geehrter Herr Matteo,

 

als Anwalt meines Mandanten, Herrn Gor. be be, setze ich Sie davon in Kenntnis, dass Herr Gor. be be nicht einverstanden mit seinem Bild als dem von Ihnen verwendeten Profilfoto ist.

 

Als Abmahngebühr stelle ich Ihnen € 12.500 in Rechnung, die Sie bitte in zwei Wochen begleichen.

 

........"

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Gast canis lupus

Ich bin doch echt erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gesagt wird, das ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben.

Wer hat das denn festgelegt und warum ?

 

 

Ist das dein Ernst?

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Ich bin doch echt erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit hier gesagt wird, das ein Menschenleben mehr Wert ist als ein Tierleben.

Wer hat das denn festgelegt und warum ?

Weil wir so furchtbar nett sind und so herrlich im Einklang mit der Natur leben ?

Ich fass es echt nicht.

Aber die Frage darf doch gestellt werden, was hat der Fotograf dem Affen getan, außer dass er ihm eine Kamera gegeben hat? Ein Schaden hat der Affe gewiss nicht genommen und allein die Tatsache, dass der Affe sich fotografiert hat, macht den Fotografen noch nicht zum Tierschänder. Leute die kleine Kinder nackt fotografieren und das ins Internet stellen sind mir wesentlich "unsympathischer" und werden weit aus geringer bestraft, was ich nun wiederum nicht verstehe.

 

GruĂź Wolfgang

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