Volle Speicherkarte - was tun damit?

[Sunhillow]

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Beim sog. sicheren Löschen wird der gesamte Datenspeicher mehrfach mit verschiedenen Bitmustern überschrieben. Damit soll sichergestellt werden, dass auf Festplatten auch mit Tricks wie leicht aus der Spur versetzten Leseköpfen nichts sinnvolles mehr lesbar ist.

Ob man auf Speicherkarten vorherige Inhalte auch nach einmaligem Überschreiben noch irgendwie erahnen kann bezweifle ich zwar, weiß es aber nicht.

[Winkelsucher]

Das was wir als Formatierung bezeichnen ist die High-Level Formatierung. Da wird auf dem Datenträger NICHTS überschrieben, sondern lediglich das Dateisystem angelegt, was auch den Index (File Allocation Table) zurücksetzt (löscht). Daher können Datein wiederhergestellt werden indem man den gesamten Datenträger durchsucht, auch wenn sie nicht mehr im Index gelistet sind.

Der Unterschied zwischen "schnell" und "normal" liegt (fast) ausschließlich im Scan nach Fehlerhaften Sektoren. Für den Index ist das irrelevant. 

Sicheres Löschen kann nur durch Überschreiben jedes einzelnen Sektors erreicht werden. Bei HDD ist das einfach, da das Betriebssystem 1:1 auf die physikalischen Sektoren zugreifen kann. Bei Flash Speichern dank Wear-Levelling nicht. Daher haben alle SSD einen eigenen Befehl für ein "Wipe". Bei SD Karten ist das wohl etwas komplizierter und hier muss tatsächlich gesucht und überschrieben werden. Auch dafür gibt es Tools.

[Winkelsucher]

vor 3 Minuten schrieb Sunhillow:

Ob man auf Speicherkarten vorherige Inhalte auch nach einmaligem Überschreiben noch irgendwie erahnen kann bezweifle ich zwar, weiß es aber nicht.

Kommt drauf an wie voll Du die Karte machst. Wenn Du z.B. jedes Mal nach dem Formatieren nur 25% belegst kannst Du, theoretisch, auch nach der 4. Nutzung noch die Dateien der Ersten wiederherstellen. Dazu kommt, dass die Karten Reserve Zellen haben um defekte oder schwache Zellen zu ersetzen. Bei Flash Speichern ist es sogar relativ einfach am Controller vorbei auf die Daten zuzugreifen. Einfacher als bei Festplatten

vor 5 Minuten schrieb Sunhillow:

Beim sog. sicheren Löschen wird der gesamte Datenspeicher mehrfach mit verschiedenen Bitmustern überschrieben. Damit soll sichergestellt werden, dass auf Festplatten auch mit Tricks wie leicht aus der Spur versetzten Leseköpfen nichts sinnvolles mehr lesbar ist.

Seit ca. 80GB Festplatten (da scheiden sich die Aussagen etwas) ist die Dichte so hoch, dass Auslesen selbst mit forensischen Mitteln nach einem einmaligen Überschreiben mit Nullen nicht mehr möglich ist. Das sagt selbst das BSI. Militärstandards sind noch immer höher, aber eigentlich unsinnig. Wir Schreddern grundsätzlich, das geht schneller

 

[Allradflokati]

vor 6 Minuten schrieb Winkelsucher:

Bei SD Karten ist das wohl etwas komplizierter und hier muss tatsächlich gesucht und überschrieben werden. Auch dafür gibt es Tools.

Dafür könnte man die Kamera im Dauerfeuer bei geschlossenem Objektiv und im Modus "M"  die Karte mit "schwarzen" Fotos überschreiben lassen (-> elektronischer Verschluß!).

Dann wären die alten Fotos auch überschrieben ...

[Winkelsucher]

vor 1 Minute schrieb Allradflokati:

Dann wären die alten Fotos auch überschrieben ...

Richtig. Die Frage ist nur, was ist einfacher? Und welchen Zweck verfolgen wir? Soll die Karte entsorgt werden? Dann wäre eine physikalische Zerstörung sicher schneller und einfacher. Beim Verkaufen / Verschenken würde ich auf eine kostenloses Tool zurück greifen und den PC in Ruhe werkeln lassen. 

[Gast]

vor einer Stunde schrieb Fan:

Das stimmt so nicht ganz. Es wird nur im Dateiverzeichnis das erste Zeichen des Dateinamens gelöscht. Dadurch kann die Datei nicht mehr zugeordnet werden und ist praktisch unbrauchbar und wird eventuell bei einem neuen Schreibvorgang überschrieben. 

Ich hatte das Problem, daß aus versehen die falschen Bilder in der Kamera gelöscht wurden. Mit einem Recovery Programm konnte ich alle Bilder wieder herstellen. Ich war erstaunt was es da noch so alles hervorgeholt hat. Bilder die ich schon vor Jahren gelöscht hatte.

Mal die Suche mit Datenrettung füttern.

Auch wenn die Karte in der Kamera formatiert wird gehe ich davon aus das nur das Verzeichnis (wenn überhaupt) und nicht die Dateien gelöscht werden. Die Formatierung geht mMn viel zu schnell (wenn man es mit dem Abspeichern der Bilder vergleicht), als das sämtliche Bits gelöscht/überschrieben werden können.

Auf dem PC hab ich mal probehalber "sicheres Löschen" aus einem Sicherheitstool angewendet. Es hat Stunden gedauert bis es ein paar Mbit gelöscht hat. 

das ist schon klar. Es ging hier auch eher ums bildliche Verständnis ...

[Gast]

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Selbst bei einer neu partitionierten Festplatte (versehentlich) konnte mein damaliger PC Händler alle Daten wieder herstellen.
 

[Winkelsucher]

Auch das Partitionieren löscht keine Daten. Es überschreibt nur die Partition Table in der die Daten zur Partition hinterlegt sind. Es ist zwar etwas zeitaufwändiger als wenn nur eine Partition formatiert wurden, weil auch die Lage der FAT nicht mehr bekannt ist, aber auch hier lassen sich nach Scans Dateien wiederherstellen. Der Scan muss dann halt die ganze Platte scannen und nicht nur die Bereiche wo die Partition war.

[herbert-50]

Am 10.12.2018 um 21:41 schrieb sulak:

...

Wie geht ihr mit euren Speicherkarten um? Löscht ihr immer alle Bilder, wenn sie auf einem anderen Medium gesichert sind und nutzt die Karten mehrfach oder ist es besser einmal volle Karten inRuhe liegen zu lassen?

...

Warum sollte man die Karte in Ruhe liegen lassen und nicht nochmal verwenden?

Mal abgesehen von aller Technik:  Man will die Bilder doch gesammelt an einem Ort auf dem PC haben, nach Tags suchen können und eventuell auch bearbeiten. Und als Datensicherung ist das doch auch völlig unpraktikabel. Dann muss man ja 10, 20 oder mehr Karten beim Rücksichern in den PC schieben. Und im Vergleich zur externen USB-Platte sind die Karten doch auch viel teurer.

[Crischi74]

Ich finde es immer wieder erstaunlich wie enorm die Unterschiede zwischen den Menschen wie scheinbar simple Probleme behandeln.  Wenn man sich von der Ansicht verabschiedet, dass die eigene Methode „normal“ sei, stellt man schnell fest wie breit doch die Streuung ist und wie schwierig es doch ist hier das „Normale“ festzustellen.

Ich selbst habe noch mit Fuji noch nie eine Speicherkarte vollgeknipst. Und ich verwende nur 16 und 32GB.  

Persönlich regt es mich auf wenn ich Bilder eines Fotoausfluges importiere und dabei feststelle, dass ich beim letzten Mal das Formatieren vergessen hatte und so noch Bilder vom vorgehenden Event dabei sind. 

Wenn ich fotografiere dann sortiere ich schon in den Pausen des Ausfluges die offensichtlich technisch misslungenen Bilder aus.  

Auch vor dem Import ins RAW Archiv wird nochmal aussortiert und nach dem Import oder beim Packen der Ausrüstung für den nächsten Ausflug die Karten in der Kamera formatiert, vor allem um eine klare Trennung zwischen den Fototouren zu haben.

Meine Herangehensweise ohne Anspruch auf „richtig“, „logisch“ oder „normal“. 

[axel g]

vor 30 Minuten schrieb Crischi74:

Ich finde es immer wieder erstaunlich wie enorm die Unterschiede zwischen den Menschen wie scheinbar simple Probleme behandeln.  Wenn man sich von der Ansicht verabschiedet, dass die eigene Methode „normal“ sei, stellt man schnell fest wie breit doch die Streuung ist und wie schwierig es doch ist hier das „Normale“ festzustellen.

Ich selbst habe noch mit Fuji noch nie eine Speicherkarte vollgeknipst. Und ich verwende nur 16 und 32GB.  

Persönlich regt es mich auf wenn ich Bilder eines Fotoausfluges importiere und dabei feststelle, dass ich beim letzten Mal das Formatieren vergessen hatte und so noch Bilder vom vorgehenden Event dabei sind. 

Wenn ich fotografiere dann sortiere ich schon in den Pausen des Ausfluges die offensichtlich technisch misslungenen Bilder aus.  

Auch vor dem Import ins RAW Archiv wird nochmal aussortiert und nach dem Import oder beim Packen der Ausrüstung für den nächsten Ausflug die Karten in der Kamera formatiert, vor allem um eine klare Trennung zwischen den Fototouren zu haben.

Meine Herangehensweise ohne Anspruch auf „richtig“, „logisch“ oder „normal“. 

 

 Ich trinke in den Pausen lieber einen Kaffee oder ein Bier/Wein , genieße die Umgebung und schicke die "tollen" Bilder zu Hause ins Nirwana😁😁

[undercover]

Meine Karten sind eigentlich immer leer.

Nach Benutzung stecke ich die Karte einen meiner Macs, und starte ein von mir geschriebenes Shell Script. Es werden dann die Bilder auf einen Ziel Ordner auf dem Netzlaufwerk gespeichert und nach RAW und JPG getrennt. Dann wird noch der Dateiname angepasst. Beginnend mit JJJJMMDDHHMM und dann noch eine eigene Nummer welche für mich auf das Modell zurückschließen lässt, gefolgt von der Nummer des Bilds.

Vorteil ist, das ich wenn ich mit mehreren Bodys unterwegs war, bei Sichtung der Bilder immer alle im richtigen Zeitlichen Ablauf betrachten kann. Jedes Bild hat dann auch eine eindeutige Nummer die später zum wiederfinden sehr hilfreich ist.

Die Karten sind bei mir nur zum Daten heim Transport gedacht.

[sulak]

Hallo,

ich bin überrascht wie viele verschiedene Statements zu dem Thema gibt.

Für mich steht aber fest: ich werde das ab sofort wie die meisten hier machen:  nachdem ich meine Bilder auf dem PC nd in der Cloud gesichert habe,  die Speicherkarte Formatiern und gut ist. Gleiczeitig werde ich mich mal mit dem Thema externe Speicherplatte beschäftigen.

Gruß,

Klaus

[frebeck]

Darüber  habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Die alte Karte aus der alten Canon genommen und in die Fuji gesteckt und fertig. Nach dem Import werden alle Bilder gelöscht in einem Rutsch. Dauerfeuer habe ich mir schon vor vielen Jahren abgewöhnt, oft waren die ersten 2-5 die Besten. Daher sind immer wenige Fotos auf der Karte. Formatiert ....hm...ganz am Anfang mal?

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