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Schärfebereich bei Tieraufnahmen


Photon123

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War mir jetzt unsicher wegen der Rubrik. Hätte es auch in "Tier und Natur" stellen können, jedoch ist meine Frage ganz allgemein und hat nichts mit Fuji an sich zu tun.

Es ist ja so: Wenn man ein Bild eines Tieres betrachtet ist es so, dass wir immer auf den Kopf / Augen schauen als erstes. Aus diesem Grund bekommt man schon am Anfang beigebracht auf den Kopf oder Auge scharfzustellen bzw. neue Kameras machen das sogar automatisch. An sich ist das also logisch. Das man zuerst auf Augen / Kopf schaut macht man aber immer, bei Motiven, wo nur der Kopf scharf ist oder das Tier komplett scharf ist.

Richtig ist aber auch, dass unser Blick dann wandert. Sofern der Schärfebereich jedoch nur auf dem Auge und ggf. Kopf liegt wandert der Blick ja ins Leere, ins "Uninteressante". Durch einen unzureichenden Schärfebereich kommen einige Tiere auch gar nicht zur Geltung. Als Beispiel ein Schmetterling. Aus Gewohnheit schauen wir zuerst auf den Kopf, dieser muss daher auch scharf sein. Jedoch besteht so ein Falter ja aus mehr als der Kopf und das was eigentlich wirklich interessant ist sind die Flügel mit den Mustern und Farben. Ich war länger in einem anderen Forum etwas aktiv und bemerkte, dass viele sich teils nur auf "Kopf scharf, Rest egal" beschränkt haben. Man bekommt das auch oft so beigebracht, mal abgesehen vom Stacken. Da waren dann im Beispiel des Schmetterlings die Flügel unscharf oder nicht sauber in der Schärfe. Das gilt auch für andere Tiere. Das wirkt auf mich manchmal etwas befremdlich (außer wenn ein sinnvoller, gewollter, gezielter Schärfeverlauf erkennbar ist oder es wirklich nicht anders machbar ist) und ich hinterfrage es.

Wenn ich Tiere fotografiere versuche ich sie soweit möglich komplett scharf zu bekommen (ein unscharfes Bein einer Libelle reicht schon und ich entsorge es, da eine komplette Schärfe möglich ist, ich aber in so einem Fall zu unsauber gearbeitet habe) Das ist meist etwas schwerer als einfach auf den Kopf scharfzustellen und geht oft auch mit höheren Blendenzahlen, mehr ISO einher, was natürlich auch seine Nachteile hat.

Ich frage mich öfter, ob ich diesbezüglich einfach zu pingelig bin oder ob ich der "Einzige" bin, der das so sieht oder ob mein Verständnis (wie oben beschrieben) irgendwie "falsch" ist. Es würde mich interessieren, wie andere das so sehen.

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Ich denke, bei einer Libelle kommst Du bei Deiner Anforderung "alles scharf" ums Stacking nicht herum. Z.Bsp. beim XF60er brauchst Du für ein Bildfeld von ca. 10x6 cm (Libelle plus etwas Umfeld) einen Aufnahmeabstand von etwa 25 cm. Das ergibt dann selbst bei Blende 16 eine Schärfentiefe von round about 1 cm --> keine Chance!

Für einen mittelgroßen Hund (Bildfeld 50x80 cm) bist Du bei einem Abstand von ungefähr 2 m und einem DoF von ca. 50 cm bei f/11, das sollte etwa reichen. Bei wenig Licht oder Action sieht die Sache anders aus: bei f/2.8 sind es dann nur noch 12 cm, das wird dann nix mit "alles scharf". (Hundebeispiel der Einfachheit halber auch auf Basis XF60 gerechnet, für Action natürlich das falsche Objektiv 😂)

 

Ich persönlich sehe das allerdings auch ganz anders: Wesen und Charakter des Tieres (ich fotografiere allerdings auch keine Insekten, aber schau mal die Bilder von User @zoom an) werden im Gesicht und den Augen sichtbar, wie beim Menschen auch, z.B. so:

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bearbeitet von Randyderzweite
Exifs ergänzt
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vor 2 Stunden schrieb Randyderzweite:

Ich denke, bei einer Libelle kommst Du bei Deiner Anforderung "alles scharf" ums Stacking nicht herum.

Doch, zumindest bei Kleinlibellen geht das. Großlibellen haben die Flügel ausgebreitet, da würde es dann wirklich nur per Stack gehen. Wobei mich die Unschärfe der Flügel bei Großlibellen irgendwie kaum stört.

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Makrofotografie ist ja nur ein Teil der Tierfotografie. Hier wird oft auf komplett scharfe Abbildung Wert gelegt, während bei anderen Tierfotos durchaus auch partielle Unschärfen ihren Reiz haben, wie @Randyderzweite ja oben sehr gut zeigt (das erste Bild finde ich großartig, und ich bin gar kein Hundefan), auch wenn ich nicht glaube, dass sich "Wesen und Charakter" an den Augen ablesen lassen - weder bei Menschen noch bei Tieren. Aber darum geht es hier ja nicht.

Die Frage ist ja: Was willst Du @Photon123 zeigen? Das Tier im Ganzen, möglichst scharf, sozusagen "lehrbuchhaft" (das ist nicht abwertend gemeint)? Oder einen subjektiven Eindruck des Tiers in seinem Umfeld? Beides ist ja vollkommen legitim und - abgesehen von dokumentarischen Zwecken - ja auch ausschließlich Geschmackssache.

Mich persönlich interessieren komplett scharfe Aufnahmen kaum, da sie mir zu steril und "wissenschaftlich" wirken. Daher finde ich z.B. die extremen Makroaufnahmen von @zoom oft sehr spektakulär. Geschmackssache eben... 

bearbeitet von Mattes
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vor 30 Minuten schrieb Mattes:

Makrofotografie ist ja nur ein Teil der Tierfotografie.

War ja auch nur ein Beispiel. Beziehe mich nicht nur darauf.

vor 30 Minuten schrieb Mattes:

während bei anderen Tierfotos durchaus auch partielle Unschärfen ihren Reiz haben, wie @Randyderzweite ja oben sehr gut zeigt

Ja, das ist aber so ein Fall den ich angesprochen habe mit "sinnvoller, gewollter, gezielter Schärfeverlauf". Das finde ich da auch gut. Nur um beim Beispiel eines Falter zu bleiben. Wo wäre der Mehrwert für das Bild, wenn ein Beinchen nicht scharf ist....oder der Flügel nicht komplett scharf ist. Also inwiefern bringt es das Bild nach vorne bzw. macht es das besser als wenn alles scharf wäre?

vor 32 Minuten schrieb Mattes:

Das Tier im Ganzen, möglichst scharf, sozusagen "lehrbuchhaft" (das ist nicht abwertend gemeint)? Oder einen subjektiven Eindruck des Tiers in seinem Umfeld?

Naja lehrbuchhaft ist ja eher Auge, Kopf scharf....Rest zweitrangig. Das Umfeld hat ja nichts damit zu tun eigentlich. Man kann Umfeld zeigen oder auch nicht und das Tier ja (oft) dennoch scharf haben.

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vor 18 Minuten schrieb Photon123:

Naja lehrbuchhaft ist ja eher Auge, Kopf scharf....Rest zweitrangig. Das Umfeld hat ja nichts damit zu tun eigentlich. Man kann Umfeld zeigen oder auch nicht und das Tier ja (oft) dennoch scharf haben.

Ich sehe das genau wie @Mattes und ich denke mal mit lehrbuchhaft meint er nicht das Fotografen Lehrbuch, sondern eher  den Naturführer , weil  es sich da schon sehr gut macht wenn alles scharf ist, weil manche markanten Bestimmungsmerkmale  nicht  immer in den Augen liegen.

Ehrlich  gesagt kann man mit einer geschlossenen Blende und etwas mehr Abstand schon relativ viel Schärfe ins Bild bringen, die sich nicht nur auf die Augen beschränkt. Das ist ja bei anderen Bildern nicht anders. Man macht das eben, wie es das Bild erfordert und "alles scharf" ist nicht immer die beste Wahl.

Man sieht es ja an vielen Beispielen, wie ein gutes Makro auch funktioniert, wenn nicht alles von vorne bis hinten scharf ist. Aber Ansichtssache.

Das mit dem Stacking ist ja auch bei lebenden Tieren nicht gerade einfach, weil die sich ja auch naturgemäß gerne mal bewegen, aber es kann auch klappen.  

 

 

 

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vor 2 Stunden schrieb DRS:

Ich sehe das genau wie @Mattes und ich denke mal mit lehrbuchhaft meint er nicht das Fotografen Lehrbuch, sondern eher  den Naturführer , weil  es sich da schon sehr gut macht wenn alles scharf ist, weil manche markanten Bestimmungsmerkmale  nicht  immer in den Augen liegen.

Ehrlich  gesagt kann man mit einer geschlossenen Blende und etwas mehr Abstand schon relativ viel Schärfe ins Bild bringen, die sich nicht nur auf die Augen beschränkt. Das ist ja bei anderen Bildern nicht anders. Man macht das eben, wie es das Bild erfordert und "alles scharf" ist nicht immer die beste Wahl.

Man sieht es ja an vielen Beispielen, wie ein gutes Makro auch funktioniert, wenn nicht alles von vorne bis hinten scharf ist. Aber Ansichtssache.

Das mit dem Stacking ist ja auch bei lebenden Tieren nicht gerade einfach, weil die sich ja auch naturgemäß gerne mal bewegen, aber es kann auch klappen.  

 

Hier mal eins der wenigen Makro-Bilder von mir (ich stehe nicht so auf "Ungeziefer")  🙂

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Es ist nicht komplett scharf, nicht einmal mit einem "echten" Makro-Objektiv aufgenommen. Darum geht es hier aber nicht. Ich finde die Ausdehnung des Schärfebereichs hier vollkommen ausreichend und habe im Zweifelsfall lieber ein angenehmeres Bokeh (hier nicht erreicht, das lag aber am Objektiv) als ein komplett scharf dargestelltes Insekt.

Aber - wie gesagt - ist ja alles eine Frage des persönlichen Geschmacks und Ansprchs.

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Es kommt ja auch sehr darauf an, wie man so ein Tier fotografiert, wie weit man weg ist.  Eine Raupe von der Seite wird auch schon bei geschlossener Blende sehr scharf, vorn vorne hingegen nicht. Oder man behilft sich eben über die Bildgestaltung, dass man noch ein schönes Bokeh hat und den Rest gar nicht sieht. (Grashüpfer)

Ich komme meist mit Blende 8 ganz gut zurecht, wenn ich Insekten fotografiere. ich finde wie gesagt auch die Unschärfe eher als Gestaltungsmittel und nicht störend, wenn man sie dahin setzt, wo man sie möchte.

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vor 2 Stunden schrieb Randyderzweite:

Die Wespe mit der gefangenen Schabe ist der Wahnsinn

Ja, das war Glück, aber die Hornissen sind eifrige Jäger und da mein Garten so nahezu alles bietet, was die Insektenwelt gut findet, habe ich die auch schon öfter mal beim Mittagessen erwischt. Ab und an sind sie aber auch zweiter Sieger, wenn sie sich zum Beispiel mit einer größeren Spinne anlegen. Das habe ich auch schon fotografiert. Ist jedenfalls sehr interessant und man hat da "sehr lange" Zeit sein Foto zu komponieren, weil sie ja  beschäftigt sind. Da könnte man sicherlich auch eine Bracketing Reihe machen, aber mir hat es bisher eigentlich immer gereicht, wenn man Blende 8 benutzt. Die Makros könnte man meiner Ansicht nach ruhig bei 4 oder 5,6 anfangen lassen. Mir würde das völlig reichen. Die nutze ich nie bei Offenblende und es würde sie wohl auch kompakter machen.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb DRS:

ich finde wie gesagt auch die Unschärfe eher als Gestaltungsmittel und nicht störend, wenn man sie dahin setzt, wo man sie möchte.

Beim Falter beispielsweise ist die Bewegungsunschärfe wahrscheinlich auch besser als wenn die Flügel ganz scharf wären. Wäre für mich einer der Ausnahmefälle :D

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vor 1 Minute schrieb Photon123:

Beim Falter beispielsweise ist die Bewegungsunschärfe wahrscheinlich auch besser als wenn die Flügel ganz scharf wären. Wäre für mich einer der Ausnahmefälle

Dr ist ist dem 90er aufgenommen und ich bin da experimentell mit der Belichtungszeit immer weiter runter gegangen irgendwann wurde es zu viel. s. Beispiel. hat aber auch was.  Ich glaube bei diesem Tier braucht man mehr als 1/1000, um den Flügelschlag einzufrieren..

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vor 4 Minuten schrieb Photon123:

1/1000 ist ja auch nichts bei schnellen Bewegungen. Ich denke um das wirklich scharf zu bekommen bräuchte man wohl eher um 1/4000

Da steigt aber dann der ISO Wert wieder ins unschöne, sodass der Schärfegewinn dann zum Auflösungsverlust wird. 

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