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Jpeg oder Raw


RSörgel

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Ich weiss, das Thema ist ein alter Hut. Dennoch...

 

Ich bin am überlegen, ob es sich überhaupt lohnt in RAW-Format zu fotografieren. Es geht hauptsächlich um Strassenfotografie in s/w. Da ich die Bilder eh kaum bearbeite, vieleicht etwas heller oder dunkler, etwas mehr Kontrast und Schärfe, viel mehr nicht, könnte ich da nicht gleich in Jpeg fotografieren, was ja auch verschiedene Vorteile bringt (schneller, mehr Bilder, keine Entwicklung nötig, etc.). Oder ist der Unterschied doch so merklich, so dass RAW quasi Pflicht ist.

 

Mïch würde interessieren, ob es noch jemanden gibt, der nicht in RAW fotografiert, ober überhaupt, welche Erfahrungen oder Meinungen Ihr zu diesem Thema habt.

 

Die Frage kam mir durch den Kauf der X100s und die Tatsache, dass mein Lightroom keine RAW-Umwandlung für meine Fuji hat. Den mitgelieferten RAW-Umwandler von Fuji finde ich irgendwie nicht ganz geeignet auf Dauer. Vor allem, weil man die Bilder nicht gleich archivieren und sortieren kann.

 

Gruss

Rainer

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Beim Hobby ist generell nichts Pflicht.

Fotografier doch einfach JPG und RAW. Wenn du dann mit dem JPG nicht zufrieden bist, kannst du sehen, ob du beim Raw noch was raus holen kannst. Meine Devise ist, wenn mir was wichtig ist, dann kommt für mich nur RAW in Frage. Wenn es schnell gehen muss, halt JPG. Die heutige Form der Bearbeitung nimmt nicht selten mehr Zeit in Anspruch, als das Fotografieren selbst. Von daher ist es wichtig, korrekt zu fotografieren. Die Zeit, die ich dabei aufwende, spare ich nachher doppelt und dreifach bei der Bearbeitung. ;)

 

Gruß Wolfgang

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Speicherplatz kostet heute nichts mehr. Obwohl ich mich für Fuji u.a. wegen der JPG-Qualität entschieden habe und fast nur noch mit JPG arbeite speichere ich dennoch das passende RAW-Bild. Ab und zu brauch ich es und dann hab ich es :)

 

Lightroom 5 kann die X-Transen, Aperture auch. In den nächsten Wochen ist RAW für mich eh kein grosses Thema, da ich die X-E2 bekomme und auf das Aperture-Update warte. Aber die RAWs werden trotzdem gespeichert.

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Nur in JPG zu fotografieren ist so, als hätte man zu Analogzeiten irgendwen seinen Film entwickeln lassen, davon dann einen Abzug erstellt, und danach die Negative weggeworfen.

 

Ich fotografiere ausschließlich in RAW, weil:

- Speicherplatz billig ist.

- Das Equipment teuer ist, und ich die Möglichkeiten, die es bietet, nicht einfach wegwerfen möchte.

- Ich die volle Kontrolle über das Bild habe.

- Man das Bild nicht auf den kleinen Displays der Kamera vernünftig analysieren und beurteilen kann.

- Ich bin kein rasender Reporter bin, der seine Bilder innerhalb weniger Minuten in die Zeitung setzen muss.

- RAW bietet gegenüber JPG viele Vorteile (kein „eingebrannter“ Weißabgleich, deutlich mehr Farbabstufungen pro Farbkanal, …).

- Meine selbst entwickelten JPGs immer besser aussehen, als die OOCs.

 

Als Beispiel wurde hier ja Streetfotografie genannt. Da muss es ja eher schnell gehen. Da würde ich RAW immer den Vorzug geben, da es ja schnell gehen muss, und man nicht die Zeit hat verschiedene Kameraeinstellungen auszuprobieren.

Außerdem ha das bestimmt jeder schon mal erlebt, dass Bilder auf dem Kameradisplay toll aussehen, am PC dann aber nicht mehr (oder umgekehrt). Hinzu kommt noch, dass im Freien oft das Licht blendet und eine Beurteilung des Bildes erschwert. Ich gehe da lieber kein Risiko ein.

 

Ich behaupte, dass die RAW-Entwicklung am PC nicht wirklich länger dauert, als das Bild direkt korrekt zu belichten. Wobei es so etwas, wie eine „korrekte Belichtung“ gar nicht gibt.

Gerade bei kontrastreichen Motiven ist RAW einfach nur perfekt. Ich kann Lichter und Tiefen schön wieder herstellen. Aus der Kamera heraus geht das entweder gar nicht, oder nur mit viel Fummelei.

 

Wenn man seinen RAW-Konverter gut beherrscht, also man weiß, welche Funktion sich wie auswirkt, man kennt die Shortcuts, dann geht das alles sehr schnell. Zumal man Eistellungen aus einem Bild in ein anderes übernehmen kann.

Außerdem sollte man beim Fotografieren ein wenig mitdenken, und weniger, dafür gute Bilder machen, statt die Kamera wie ein Maschinengewehr zu nutzen. Und vor dem eigentlichen entwickeln sollte man seine Bilder in mehreren Durchgängen gnadenlos aussieben, so dass am Ende nur eine Handvoll für die Entwicklung übrig bleiben. Reflektion hilft bei der eigenen Entwicklung als Fotograf und man spart dadurch Zeit beim Entwickeln. Ich kann es nicht leiden, wenn „Fotografen“ einen mit dem kompletten Inhalt ihrer Speicherkarte quälen.

 

Man sollte sich vielleicht auch fragen, ob das Bild überhaupt etwas taugt, wenn man nicht mal die paar Minuten investieren möchte, um ihm den Feinschliff zu geben.

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Das Argument mit der "korrekten Belichtung" ist ohnehin fragwürdig, zumindest im Zeitalter moderner Sony-Sensoren wie dem in den APS-C-Kameras von Fuji. Die "Belichtung" erfolgt hier ja bereits ab ca. ISO 640/800 digital per Push in der Kamera, und ab ISO 1600 sogar nur noch digital im RAW-Konverter. Es ist dann vollkommen egal, ob man die Belichtung schon vor der Aufnahme oder erst später korrigiert – wenn man davon ausgeht, dass mit Auto-ISO und einem Wert ab ca. ISO 800 fotografiert wurde. Die digitale Korrektur ist ja nur Mathematik. 2+1 ist immer 3, egal ob ich die 1 nun vor dem Auslösen oder nach dem Auslösen addiere. Das Ergebnis ist dasselbe. Lediglich bei niedrigeren ISOs ist es sinnvoll, im Sonne bestmöglicher Qualität vor dem Auslösen optimal zu belichten. Das gilt aber für RAW und JPEG gleichermaßen.

 

Wenn man das RAW wegwirft, beraubt man sich jeder nachträglichen Belichtungskorrektur. Auch eine Dynamikkorrektur ist nicht mehr möglich, schließlich hat man aufgrund des oben geschilderten Sachverhalts bei ISO 6400 gut und gerne mehr als 2 EV Spielraum bei der Lichterrettung. Das alles geht verloren, wenn man nur das JPEG behält. Umgekehrt kann man fehlende Schattendynamik im RAW viel besser korrigieren (indem man die Schatten anhebt) als im JPEG. All das geht übrigens nicht nur mit externen Programmen, sondern auch mit dem eingebauten RAW-Konverter in der Kamera, die als Ergebnis dann ein neues, besseres JPEG auswirft. Somit ist klar, dass selbst reine JPEG-Fotografen, die ausschließlich auf "Fuji-Farben" setzen, stets mit RAW+FINE arbeiten, zumal es ja gerade dann besonders sinnvoll ist, sich möglichst viele Optionen und Features des tollen Fuji-Engines offen zu halten, um etwa mehrere Versionen einer Aufnahme zu erstellen – mit unterschiedlichen Filmsimulationen, in Farbe oder Schwarzweiß, mit mehr und weniger Kontrast, mit unterschiedlichen Weißabgleicheinstellungen, mehr oder weniger Farbsättigung, unterschiedlich starker Rauschunterdrückung oder mehr bzw. weniger Schärfung.

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Nur in JPG zu fotografieren ist so, als hätte man zu Analogzeiten irgendwen seinen Film entwickeln lassen, davon dann einen Abzug erstellt, und danach die Negative weggeworfen.

Nein, das JPEG ist das Negativ (oder besser das Dia) - der Ausdruck ist das ist der Abzug. Ein RAW ist ein quasi ein noch nicht entwickelter Film, die Möglichkeit hatten wir früher gar nicht. Die meisten (so auch ich) haben früher ihre Dia- oder Negativfilme auch im Labor im Standardverfahren entwickeln lassen und damit leben können. Jetzt haben wir mit RAW die Möglichkeit, den Diafilm beliebig oft neu zu entwickeln und dabei zu pushen, abzuwedeln und was auch immer. Nur denke ich, dass dies die Ausnahme bleiben sollte wenn man Fotografieren und nicht die Bildbearbeitung als Hobby hat und das liebe ich an den Fijis.

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Die Raw-Entwicklung entspricht der Arbeit in der Dunkelkammer, das ist richtig; das JPEG ist der fertige Abzug. Und so, wie man früher oft mit den Ergebnissen der Labore gehadert hatte und seine Bilder lieber selbst gemacht hat, ist es heute auch – nur viel einfacher, bequemer und billiger. Tatsächlich ist die Bildbearbeitung von Raw-Dateien ja keinen Deut komplizierter als die von JPEGs; man hat nur einen viel größeren Spielraum. JPEGs sind eine feine Sache, wenn man die Bilder nicht bearbeiten will, aber sobald man mit der Bearbeitung anfängt, ist man mit Raw-Dateien besser dran. Ich speichere ausschließlich Raw+JPEG.

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Die Raw-Entwicklung entspricht der Arbeit in der Dunkelkammer, das ist richtig; das JPEG ist der fertige Abzug.

Auch wenn man es wiederholt wird die Aussage nicht richtiger :)

Es ist vom Workflow eben nicht so, früher gab es zwei Entwicklungsvorgänge in der Dunkelkammer (oder im Labor). Den Film und die Abzüge.

 

Aber ich behalte auch immer RAW und JPG (oder lösche beides).

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Auch wenn man es wiederholt wird die Aussage nicht richtiger :)

Es ist vom Workflow eben nicht so, früher gab es zwei Entwicklungsvorgänge in der Dunkelkammer (oder im Labor). Den Film und die Abzüge.

Außer bei Dias. Der Vergleich stimmt schon. Wenn ich will, kann ich auch die Raw-Entwicklung in einzelne Phasen unterteilen, aber das ändert nichts am Prinzip: Die einen wollen fertige Ergebnisse (Abzüge/JPEGs), die anderen sehen die Belichtung nur als den ersten Schritt der Fotografie und die Erzeugung eines Bildes in der Dunkelkammer (oder im Raw-Konverter) als den ebenso wichtigen zweiten Schritt, den sie ebenfalls selbst kontrollieren wollen.

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Auch wenn man es wiederholt wird die Aussage nicht richtiger :)

Es ist vom Workflow eben nicht so, früher gab es zwei Entwicklungsvorgänge in der Dunkelkammer (oder im Labor). Den Film und die Abzüge.

 

Die Aussage ist auch ohne Wiederholung richtig.

 

Die Deine ist ja nun sehr haarspalterisch und weit hergeholt.

 

Es ist heute ebenso "zweistufig" - erst entwickelt man das RAW zu einem Tif oder was man sonst so mag und dann muss man, wenn man den will auch noch einen Abzug/Ausdruck erstellen...

Also entweder entwickle ich mein Negativ aus einem RAW selbst oder lass mir das von der kamerainternen Software als jpeg erstellen.

 

Zwei Schritte sind ergo ohnehin notwendig.

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Ich finde die analogen Vergleiche mit Dunkelkammer und Entwicklung wenig zielführend, digital ist eben alles anderes. RAW ist halt eine andere technische Repräsentation des Bildes, die mehr Informationen als ein jpeg enthält und daher auch mehr Spielraum für die EBV bietet.

 

Ich fotografiere ausschließlich in RAW, weil ich meinen RAW-Konverter (C1) auch für Import und Verwaltung der Bilder nutze und die jpegs immer in der Auflösung erstelle, in der ich sie dann auch brauche, d.h., Flickr anders als LuLa, Fotobuch anders als Print, quadratisch anders als hochkant, anders als landscape...

 

Und btw ist der RAW-Konverter das Bildverarbeitungsprogramm der Wahl, d.h., ich versuche, alles in C1 zu machen und nutze PS "nur" noch für Rahmung, SW, komplexe Retusche usw..

 

H

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Die Raw-Daten sind nicht irgendeine andere Repräsentationsform, sondern die Grundlage jedes Bildes. Der Unterschied besteht im Workflow – ob man die Erzeugung eines JPEG nämlich der automatisch ablaufenden internen Bildverarbeitung der Kamera überlässt oder diesen Prozess selbst kontrolliert, sei es mit einem Raw-Konverter auf dem Computer oder auch mit dem Raw-Konverter der Kamera. In beiden Fällen stehen die Raw-Daten am Anfang und ein JPEG (oder TIFF) am Ende.

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Die Analogie RAW als digitales Negativ passt schon ganz gut, alleine schon für den Weißabgleich, den man erst bei der Herstellung eines Abzugs vornimmt. Das Color Grading, mit dem man beim analogen Film den eigentlichen Look erzeugt, ist per RAW eben auch digital verfübar, entweder per Presets und einfachen Parametern in der Kamera, oder umfassender in einem externen Programm wie Lightroom. Es ist auch nicht sehr sinnvoll, ein sRGB JPEG in Adobe RGB überzuführen oder umgekehrt, so wie es auch nie sinnvoll war, Abzüge von einem Abzug zu erstellen, das war immer eine Notlösung, wenn man das Negativ verloren hatte. Vom RAW aus sind alle Frabraum-Optionen problemlos möglich, etwa wenn man ein Bild online stellen (sRGB) und parallel mit einem CMYK-Drucker (Adobe RGB) ausgeben möchte.

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Hallo,

 

ich versuche dem RSörgel (Rainer) mal etwas die Inhalte aus meiner Sicht zusammenzufassen, damit er eine Entscheidung für sich treffen kann:

 

[..] Ich bin am überlegen, ob es sich überhaupt lohnt in RAW-Format zu fotografieren. Da ich die Bilder eh kaum bearbeite, vielleicht etwas heller oder dunkler, etwas mehr Kontrast und Schärfe, viel mehr nicht, könnte ich da nicht gleich in jpeg fotografieren [..]

 

Ich würde mir zuerst die Frage stellen, wie in der Regel mein „Endprodukt“ (Ausbelichtung, Druck, ..) des Bildes aussehen soll, und ob ich mit jpegs aus der Kamera das Wunschergebnis für mich persönlich zufriedenstellend erzeugen kann. Sollte das nicht mit den verfügbaren Kameraeinstellungen für die interne RAW-Entwicklung machbar sein (inkl. Schärfe, Kontrast usw.), sehe ich für mich eine Notwendigkeit der RAW-Entwicklung am Rechner.

 

Noch etwas zum Thema RAW und der Analogie zur „Analogfotografie“. Ich nehme mir dafür einfach mal ein paar Zitate der bisherigen Beiträge zur Hilfe..

 

[..] Die RAW-Entwicklung entspricht der Arbeit in der Dunkelkammer, das ist richtig; das JPEG ist der fertige Abzug [..]

[..] die anderen sehen die Belichtung nur als den ersten Schritt der Fotografie und die Erzeugung eines Bildes in der Dunkelkammer (oder im RAW-Konverter) als den ebenso wichtigen zweiten Schritt [..]

[..] erst entwickelt man das RAW zu einem Tiff oder was man sonst so mag [..]

[..] Ich finde die analogen Vergleiche mit Dunkelkammer und Entwicklung wenig zielführend, digital ist eben alles anderes [..]

[..] RAW ist halt eine andere technische Repräsentation des Bildes, die mehr Informationen als ein jpeg enthält und daher auch mehr Spielraum für die EBV bietet [..]

 

1. RAW Daten enthalten erstmal nur Helligkeitswerte des Sensors, lediglich beeinflußt durch Filter (Stichwort Bayermatrix usw). In diesen RAW Daten sind weder Informationen über Schärfe, Farben, Kontrast usw. enthalten. Ab da erfolgt die „Interpretation“ dieser (Roh)Werte immer via Software, entweder direkt in der der Kamera oder eben am Rechner. Darum fallen die Ergebnisse auch bei jedem RAW Konverter anders aus, denn die Umsetzung dieser Rohdaten ist "Ansichtssache" (wie eben früher in der Dunkelkammer auch).

 

2. RAW Entwicklung entspricht tatsächlich in etwa der Arbeit in der Dunkelkammer.

Das Rohmaterial wird „interpretiert“ und nach den eigenen Vorstellungen entwickelt: Kontrast, Schwarz-/Weißpunkt usw.

 

3. Schritte zum fertigen Foto:

Analog:

a. Aufnahmeparameter (Belichtung) -> Abzug (1-Schritt Variante)

b. Aufnahmeparameter (Belichtung) -> Dunkelkammer -> Abzug (2-Schritt Variante)

Digital:

a. Aufnahmeparameter (Belichtung) -> jpeg (1 Schritt Variante)

b. Aufnahmeparameter (Belichtung) -> RAW -> Abzug (2 Schritt Variante)

 

4. Im Kern ist digital also gar nicht so anders als analog, nur die technischen Wege sind andere. Die Grundüberlegungen des eigenen Vorgehens und Anspruchs bleibt und muß jeder nach wie vor für sich entscheiden. Auch "früher" gehörte bei vielen die Dunkelkammer noch mit zum Entstehungsprozess des Bildes. Der eine hat das SW Foto "tief schwarz" entwickelt, der andere eben nicht, je nachdem was die Bildaussage besser unterstützt.

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Die Raw-Entwicklung entspricht der Arbeit in der Dunkelkammer, das ist richtig; das JPEG ist der fertige Abzug.

Das ist auch nicht ganz richtig. Ja, JPG kann man mit einem Abzug vergleichen, aber der Vergleich würde eher auf ein TIFF zutreffen. Ein TIFF kann die gleiche Farbtiefe haben, wie die RAW und enthält für jeden Bildpunkt Informationen. JPG hingegen ist lediglich als ein Weitergabeformat gedacht. Wenn man Bilder über Medien mit einer geringen Bandbreite, wie z.B. das Internet eigen möchte, dann reicht JPG aus. Für einen Ausdruck empfiehlt es sich aber immer eine TIFF-Datei (oder ähnliche Formate, wie z.B. BMP).

 

 

Außerdem hat JPG einen weiteren gravierenden Nachteil: Es wird bei jedem Speichern destruktiv komprimiert.

Nutzt man OOCs, werden diese von der Kamera komprimiert. Öffnet man sie in einem Bildbearbeitungsprogramm und schärft sie (oder macht andere Anpassungen) und speichert diese, wird wieder komprimiert.

So verliert die Datei immer weiter wertvolle Informationen. Das führt relativ schnell zu Tonwertabbrüchen bei Farbverläufen und unschönen Artefakten.

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TIFF- und JPEG-Dateien entstehen aus den identischen entwickelten RGB-Daten, also vollständigen Farbdaten für jedes Pixel. Natürlich gibt es Unterschiede, weil TIFFs mehr als 8 Bit pro Farbkanal haben können und nicht verlustbehaftet komprimiert sein müssen, aber vom Grundsatz her handelt es sich bei TIFF und JPEG um dieselbe Art von Bilddaten. Raw-Dateien enthalten hingegen keine vollständigen Farbinformationen und haben daher nicht einmal eine Farbtiefe (aber eine Tonwertauflösung, die ebenfalls in Bit gemessen wird).

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Das ist auch nicht ganz richtig. Ja, JPG kann man mit einem Abzug vergleichen, aber der Vergleich würde eher auf ein TIFF zutreffen.

 

JPEG, TIFF etc. sind alles digitale Abzüge. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Abzugsvarianten sind bei einer "RAW vs. JPEG"-Betrachtung irrelevant, JPEG steht stellvertretend für alle "entwickelten" Formate. Dass es dabei qualitative Unterschiede gibt, ist ja klar, der 10x15 Drogerieprint war ja auch was anderes als ein großer Fachabzug aus dem Profilabor. Es gibt übrigens auch Kameras, die TIFF statt JPEG ausgeben, macht auch keinen prinzipiellen Unterschied. RAW ist und bleibt hingegen etwas grundsätzlich anderes.

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Die Frage ob RAW (= Zwischenschritt über die Dunkelkammer) oder jpeg, stellvertretend für eine fertige Datei aus der Kamera, welche nicht mehr in irgendeiner Form angepasst werden soll(te) (= Film abgeben und damit zufrieden sein wie der Abzug eben ist) läßt sich einfacher beantworten, wenn eine Datei nicht als Abzug bezeichnet wird. Für mich ist ein Abzug ein ausbelichtetes Foto und nicht gleichzusetzen mit digitalem Material, egal welches Format. Denn auf dem letzten Schritt von der Datei zum Papier wird ja nochmals einiges verändert was die Wirkung auf den Betrachter beeinflußt (u.a. durch die Papierart oder das Glas davor usw). Wenn die letzte Station des Fotos allerdings eine Datei ist (Betrachtung am Bildschirm, Beamer, usw.) dann macht ein Vergleich digital und analog sowieso keinen Sinn. Und selbst für eine 120x80cm große Ausbelichtung reicht die jpeg Datei aus der Kamera völlig aus, vorausgesetzt, man benötigt die „Dunkelkammer“ wegen den Entwicklungsparametern nicht. Es wird alles viel zu sehr auf der Ebene der „Pixelwelt“ diskutiert, und das eigentliche Endprodukt nicht in Betracht gezogen; bei der Betrachtung des Fotos an der Wand gibt es nämlich den „gefürchteten“ 100%-Ausschnitt nicht mehr und viele der hier genannten Details verschwinden bei dieser Art der Präsentation somit wieder, und es macht eine Diskussion darüber eigentlich müßig.

 

Analog hatte ich die „jpeg-Variante“ gewählt, also das Dia/ den Abzug „direkt“ aus der Kamera. Die eigene Dunkelkammer war keine Option.

Digital ist die eigene „Dunkelkammer“ kein Problem mehr und somit nutze ich sie um die Entwicklung bestmöglich beeinflussen zu können.

Aber selbst die „digitale jpeg-Variante“ liegt ja zwischen diesen beiden Varianten, denn damit kann ich ja theoretisch bei jedem Bild vorher die Parameter verändern. Das gab es im analogen nicht. War der Film mit fester ISO und seinen Farbeigenschaften einmal eingelegt, war jedes Bild fest damit versehen.

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Für mich ist ein Abzug ein ausbelichtetes Foto und nicht gleichzusetzen mit digitalem Material, egal welches Format.

 

Man kann sich die Welt natürlich für sich selber so definieren, wie es einem gefällt, das ändert jedoch nichts daran, dass fertige Bilder (digitale Abzüge aka JPEGs, TIFFs etc.) unabhängig vom Betrachtungsmedium existieren. Ob man diese digitalen Abzüge nun auf einem iPad oder digitalem Fotorahmen zeigt, auf Fotopapier ausbelichtet, als Plakat druckt oder im Internet betrachtet, ist nur eine Frage des Betrachtungsmediums. Wobei man dafür wiederum ursprünglich auf das RAW zurückgreifen können sollte, um den jeweils zum Betrachtungsmedium passenden Farbraum der digitalen Abzüge festzulegen. Farb-Management wiederum ist für alle Ausgabemedien erforderlich, vom Web-Browser bis zum Drucker. Das Endprodukt (Bildschirmansicht, Druck, Plakat etc.) ist immer nur eine Darstellungsoption der digitalen Datei (JPEG, TIFF, BMP etc.), aus der sie erstellt wurde.

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Man kann sich die Welt natürlich für sich selber so definieren, wie es einem gefällt, das ändert jedoch nichts daran, dass fertige Bilder (digitale Abzüge aka JPEGs, TIFFs etc.) unabhängig vom Betrachtungsmedium existieren. ...

 

Man kann ein Bild auch als ein Objekt mit einer flächigen Ansicht definieren, das sich dem Betrachter über den Gesichtssinn erschließt. In diesem Sinne wäre das Bild das, was ich auf Papier, Bildschirm, Canvas oder Sonstwas sehe. Die dazugehörige Bild-Datei wäre nur ein technisches Hilfsmittel, das sich erst über das jeweilige Medium zum eigentlichen Bild materialisiert.

 

H

 

PS: Jetzt schwappt der Fred aber ins Philosophische

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Man kann ein Bild auch als ein Objekt mit einer flächigen Ansicht definieren, das sich dem Betrachter über den Gesichtssinn erschließt. In diesem Sinne wäre das Bild das, was ich auf Papier, Bildschirm, Canvas oder Sonstwas sehe. Die dazugehörige Bild-Datei wäre nur ein technisches Hilfsmittel, das sich erst über das jeweilige Medium zum eigentlichen Bild materialisiert.

 

Hier geht es allerdings um "RAW oder JPEG", nicht um flächige Ansichten, die sich dem Betrachter über den Gesichtssinn erschließen. ;)

 

RAW und JPEG sind beides digitale Dateien.

Negative und Abzüge sind beides analoge Datenträger.

Deshalb passt der Vergleich, wie er von mjh und anderen gezogen wurde, auch gut.

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