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Ernsthafte Alpinfotografie eine aussterbende Art?


Harlem

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Aus der aktuellen Zeitung des Alpenvereins Hamburg:

 

"Liebe Fotofreunde und Alpenvereinsmitglieder,
mit Bedauern möchte ich Euch mitteilen, dass die letzten Mitglieder der Fotogruppe „H“ beschlossen haben, keine Fotoabende mehr durchzuführen und somit den Betrieb zum 31.12.2014 einzustellen.
In den letzten Jahren ist der aktive Stamm immer kleiner geworden und junge Fotografen konnten wir für unsere Gruppe nicht gewinnen, so dass wir nicht mehr in der Lage sind, das Programm für einen monatlichen Termin aufrecht zu erhalten. Die Gruppenmitglieder und ich wünschen allen Sektionsmitgliedern alles Gute für die Zukunft.
"

 

Dazu der Kommentar des Vereinsvorstands:

 

"... Auch die Fotogruppe H hat sich zur Auflösung entschieden. Auch diese Gruppe bestand über Jahrzehnte. Im Vereinshaus erfreuten uns viele Jahre die Bilder beider Fotogruppen mit ihren wechselnden Themen. Die Fotogruppe N wird diese Tradition nun alleine weiterführen. Wir möchten uns auf diesem Weg bei den Gruppenleitern, ihren Stellvertretern und den weiteren Ehrenamtlichen bedanken. Nur durch sie war es in den vergangenen Jahrzehnten möglich, die unterschiedlichsten Unternehmungen anzubieten und durchzuführen. Aber warum müssen Gruppen aufgegeben werden? Hier spiegelt sich die gesellschaftliche Entwicklung wieder. Es fehlt an Nachwuchs, die Überalterung ist spürbar. Hat man einfach keine Muße um zu wandern und zu fotografieren –  zu entschleunigen? Ist Konstanz nicht mehr angesagt? Vielleicht will man sich auch nicht festlegen. Wird heutzutage viel weniger fotografiert? Wird nur noch mit dem Smartphone geknipst? Bilder werden zu tausenden gemacht und weggeworfen, es kostet ja nichts. Wird die Masse an Bildern überhaupt noch angeguckt? Es fehlt eine Besprechung, wie in den Fotogruppen: Wie fotografiere ich richtig, wie setze ich in Motiv in den Mittelpunkt, wie lasse etwas strahlen. All dies ist wohl nicht mehr so gefragt. Oder sind diese Aktivitäten in der heutigen Zeit einfach zu altmodisch? ..."

 

Liegt es vielleicht wirklich daran, dass die ästhetischen Konzepte von heute inkompatibel mit denen der vergangenen Jahrzehnte sind? Führt unsere Aufmerksamkeitsökonomie zu immer schrilleren Formaten und einer Diskussionskultur, bei der es nicht mehr um gegenseitigen Austausch von Meinungen über ein Bild, sondern nur noch um das Übertrumpfen durch spektakuläre Effekte geht? HDR und Snapseed lassen grüßen. Und führt das alles dann zu einer gewissen Sprachlosigkeit zwischen alten und jungen Fotografen?

 

Fragen, die mich bewegt haben, als ich den o.g. Artikel gelesen habe.

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Gast kaydazzledorf

ist es nicht eher so, daß die fotovereine egal welcher coleur und welchen themengebiets einfach den kampf gegen die wesentlich größeren und in meinen augen auch vielseitigeren fotoplattformen und -foren verloren haben?

 

über das internet kann man sich global austauschen, über jedes noch so kleine fotografische spezialgebiet wird irgendwo gequatscht, man muß es nur finden.

ich denke auch nicht, daß klassische fotovereine ein hort des geistig regen und hochintellektuellen austausches zwischen den fotogenerationen war, sondern dort vornehmlich über die profane technik geredet wurde. 

 

ich bewerte die entwicklung insgesamt als eher positiv: auf onlineplattformen kann ich mich gezielter mit leuten jedweden alters (übrigens eine frage, die mich in der diskussion mit fotografen kaum interessiert) über fotografie unterhalten. ich habe in der onlinediskussion die moeglichkeit, ganz schnell auf eigene oder fremde fotos zu verlinken, ich kann mitglied einer vielzahl mich interessierender fotoforen sein. und im zweifel kann ich mich sogar offline mit netten leuten zu einer fototour in den bergen oder einer stadt treffen, die ich in einem dieser foren kennengelernt habe.

bearbeitet von kaydazzledorf
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Ich sehe das Problem bei Vereinen allgemein. Ich bin in einem Verein eines anderen Interessengebietes als 1. Vorsitzender engagiert, wenn ein aktives Mitglied aus Altersgründen ausscheidet, wird es immer schwerer bis unmöglich, die Positionen angemessen zu besetzen.

 

Einerseits ist es für die nachrückende Generation offensichtlich ausreichend, Sport u.a. virtuell zu betreiben, aber auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden immer schwieriger und repressiver.

 

Die Meisten erwarten leider heute offenbar, das sie von anderen bespaßt werden, aber selber möglichst nichts dafür tun müssen.

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Ich sehe es so: heute ist eine extreme Flut an Bildern unterwegs, die uns täglich erreicht. Wer da ein wenig auffallen möchte, hat oft die Wahl an den Reglern zu drehen, neue Sichtweisen auszuprobieren, Orte und / oder Objekte zu fotografieren, die vorher noch nicht so beachtet bzw. gesehen wurden usw. - am einfachsten sind da erstmal die Regler der Bildbearbeitung....

 

Früher war auch recht viel Wissen notwendig bei der technischen Ausarbeitung eines Bildes, heute erledigt das oft (und manchmal gar nicht so schlecht) irgendeine Software - somit ist an sich das techniklastige Thema vielen zugänglicher geworden. Insgesamt denke ich, ist heute die Technik in den Hintergrund getreten, wie bei vielen anderen Bereichen auch - und eben diese Technik war früher wohl einer der Gründe in einen Verein zu gehen und unter Gleichgesinnten sich auszutauschen. Heute ist das Internet die Anlaufstelle Nr. 1 der jungen Generation, diese Menschen kennen es nicht anders und im Internet findet man immer irgendwas, was einem weiterhelfen könnte, bzw. neue Anregungen gibt.

 

In der Gestaltung gibt es auch immer wieder neue Ansätze in der Betrachtung, "alte" Regeln werden zurecht in Frage gestellt, wobei Gestaltung, meiner Meinung nach, weiterhin einen großen Anteil einer guten Aufnahme ausmacht.

 

Ich habe vor kurzem eine sehr große Münzsammlung eines verstorbenen Sammlers im Auftrag verkaufen dürfen, seinerzeit hatte diese einen Katalogwert im 5stelligem Bereich, mangels "Nachfrage" wurde diese fast "verschenkt".

 

Hat noch jemand Briefmarken?  :cool:

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ja, falls Du noch welche brauchst, sprich mich bitte an. :cool:

Gehöre noch/schon zur aussterbenden Generation geboren kurz nach dem Krieg.

Als Jugendlicher war Briefmarkensammeln und tauschen angesagt.

Also, habe noch ein paar Alben für Dich, bei Bedarf . :D

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Ich habe schon überlegt, ob ich mich unserem örtlichen Fotoverein anschließen soll. Aber selbst als Mittvierziger würde ich dort den Altersschnitt drastisch senken. Prinzipiell hätte ich aber schon Spaß daran. Die junge Generation tauscht sich wohl in der Tat lieber im Netz aus. Es gibt heute auch einfach zu viele andere Freizeitmöglichkeiten - auch viele Sportvereine haben große Nachwuchssorgen.

 

Dass heute vermehrt extreme Bildbearbeitungen gemacht werden, liegt m.E. - so wie LM9 es schon sagte - an der totalen Überflutung mit Bildern, natürlich auch an den technischen Möglichkeiten. Habt ihr nicht das Gefühl, dass wirklich alles schon gezeigt wurde - gerade im Bereich Landschaftsfotografie? Sucht ein Thema und ein Motiv, gebt es bei Google Pictures ein und ihr findet massenhaft Bilder dazu. Zumindest mir gehen öfter mal die Ideen aus und ich habe mich mittlerweile an vielen Motiven einfach satt gesehen, selbst wenn es handwerklich gute Aufnahmen sind. U.a. deshalb beschäftige ich mit in letzter Zeit verstärkt mit "manipulativer" Bildbearbeitung. Ich habe allerdings auch festgestellt, dass dies in diesem Forum kaum auf Interesse stößt, teilweise sogar kritisch betrachtet wird. Gut, das muss man akzeptieren, aber ich finde es grundsätzlich gut, für alle Stilrichtungen aufgeschlossen zu sein.

 

Ich gebe Harlem aber recht, dass pure Effekthascherei nicht der richtige Weg sein kann. HDR war ja z.B. anfangs ein großer Hype, mittlerweile können es viele einfach nicht mehr sehen. Auch bei extremen Composings und Retuschen wird es zunehmend schwierig, sich von der Masse abzuheben und seinen eigenen Stil zu finden.

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Einfach traurig. Es ist natürlich auch kein kurzer Weg von Hamburg in die Alpen, aber scheinbar reichen die "Zerstreuungsmedien" aus, um so etwas wie Urlaub in der Natur für die Generation-Facebook obsolet zu machen. Es ist ja auch beschwerlich, auf Berge zu kraxeln. 

Ich bin jetzt schon heiß auf den Bergurlaub im Sommer. Wären die Alpen vor meiner Haustür, würde ich wahrscheinlich zu tun haben, mal nicht auf Fototour gehen zu wollen... 

Ansonsten schließe ich mich in der Meinung kaydazzledorf an: Der Austausch in Foren wie diesem ist wesentlich bequemer und gelegentlich auch - abhängig von den Forenmitgliedern - ergiebiger. 

Und @LM9: Ich bin der Meinung - auch wenn mir der persönliche Vergleich fehlt - das auch in der digitalen Nachbearbeitung Sorgfalt und Verständnis für die Technik notwendig ist. Ein gut ausgearbeitetes Bild lässt sich für meine Begriffe leicht von einem Bild unterscheiden, welches nur schnell auf "Show" getrimmt wurde.

Es ist aber wahrscheinlich insgesamt so, dass es für die U30 Generation nicht mehr so sehr darauf ankommt, etwas von der Welt zu sehen, die Wunder der Natur zu bestaunen. Im Fernsehen hat doch jeder schon mindestens eine Doku über alles gesehen. Es ist viel wichtiger sich selbst gut in Szene zu setzen - die Umgebung ist nur Beiwerk.

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@ der Lade

 

ich bin auch in den 50 ern geboren und komme aus den Alpen, wenn ich mit meiner frau und freunden am Wochenende in den Betgen unterwegs bin zB Berg oder Schitour oder Hüttenwandern, kann ich schon zu meiner Freude feststellen, das sehr viele Junge Leute wieder vermehrt unterwegs sind, aber die meisten haben natürlich nur mehr Smartphone etc. dabei, aber es wird wieder besser werden daon bin ich überzeugt

 

msche

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Ich denke mal, dass viele Faktoren hier zusammenkommen. Einige sind ja schon genannt worden.

 

Vermutlich wird die "Handygeneration" zu stark von den Handyschnappschüssen überflutet: Hauptsache man erkennt, wer wo wann war, egal wie die Bildgestaltung anmutet.

Eine hochwertige Bildgestaltung wird immer weniger erkannt, bzw. gelobt. Ein "Schnappi" ist besser als gar kein Foto. usw........

 

Sicher sind häufig gelungene "Äktschnbuidl" dabei, aber eine gelungene Bildkomposition ist schon was ganz Anderes. Nur.... wie soll man das diesen Leuten beibringen. Vor allem weil das ja mit Aufwand und Kosten verbunden ist???

 

Just my 2cents

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....

Und @LM9: Ich bin der Meinung - auch wenn mir der persönliche Vergleich fehlt - das auch in der digitalen Nachbearbeitung Sorgfalt und Verständnis für die Technik notwendig ist. Ein gut ausgearbeitetes Bild lässt sich für meine Begriffe leicht von einem Bild unterscheiden, welches nur schnell auf "Show" getrimmt wurde.

Es ist aber wahrscheinlich insgesamt so, dass es für die U30 Generation nicht mehr so sehr darauf ankommt, etwas von der Welt zu sehen, die Wunder der Natur zu bestaunen. Im Fernsehen hat doch jeder schon mindestens eine Doku über alles gesehen. Es ist viel wichtiger sich selbst gut in Szene zu setzen - die Umgebung ist nur Beiwerk.

 

@derLade

Nimm doch mal als Beispiel die DR-Einstellung in den Fuji Xen. Die DR Funktion funktioniert und viele verstehen diese nicht 100%tig. Das ist bereits Bildbearbeitung die einfach genutzt wird. 

Ich kenne Photoshop seit der Version 3 oder 4, es hat sich vieles getan in der Zeit, einige Sachen sind heute mit einem Klick möglich, für welche man damals Stunden gebraucht hat. Einen Unterschied wird man heute nur insofern feststellen, als das die aktuelle Bearbeitung weniger auffallen kann bei weniger Aufwand.

 

Insgesamt werden heute viel mehr Bilder gemacht, allein aus der Tatsache heraus, das fast keine Kosten entstehen und aus dieser Flut die Perlen zu entdecken ist ungleich schwerer.

 

Zum Thema Verein: 

 

Ich war auch in einigen Vereinen (nicht nur welche, die sich mit Fotografie beschäftigten), oft bin ich nach kurzer Zeit wieder raus, weil mich die ganze Vereinspolitik extrem gelangweilt hat - auch das kann ich mir abschreckend vorstellen.

 

Grüße!

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Ich denke das war früher nicht anders, das mit den "guten" und "belanglosen" Bildern. Früher, vor dem Internet, bekam man die schlicht nicht zu sehen. Da waren sie schon. Dass Vereine heute Nachwuchsprobleme haben hat in meinen Augen mit einem Überangebot an Freizeitmöglichkeiten zu tun. Da verteilt sich die Masse eben grossflächiger als früher. Ich weiss nicht ob dieser Prozess aufzuhalten ist. Die Zeit wird es zeigen.

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Nicht so pessimistisch sein, für uns Junge gibt es nicht nur das Internet und Handy.

Ich treffe mich oft mit einer Gruppe Kunst-Interessierter: Schauspieler, Maler, Modegestalter, Dichter/Schreiber, Musiker, Sänger (alles mit " und dem feministischen Nachtrag -innen). Und da wird mal ein Foto von einem Kleid oder Ohrring gebraucht, ein Szenenbild für Plakat oder Webseite. Eine Performance wird nicht mit Handy sondern mit einer richtigen Kamera auf Stativ aufgezeichnet. Ich fotografiere diskret mit der X100 die Aufführungen und das Publikum. Meine Bilder zeige ich gedruckt und wir diskutieren über die Inhalte, Atmosphäre. Da zählt niemand die Pixel oder bemängelt ausgebrannte Lichter. Einige Bilder hängen eine weile im Flur. Arbeitsteilung, und wenn ich mal Töne brauche für eine Slideshow, bekomme ich die, geschnitten. Oder ich verkaufe die Eintrittskarten.

 

Alma

 

PS Die "Analoge" ist übrigens gewaltig im Kommen.

 

PPS Das geht auch ohne Verein, man muß nicht e.V. sein mit Vorstand und Gesetzen. Und Räume finden sich auch, in Bürgerhäusern, Kneipen, Galerien und Ateliers. Nicht nur in großen Städten wie Köln, zunehmend auch auf dem Land.

bearbeitet von Alma
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Die Meisten erwarten leider heute offenbar, das sie von anderen bespaßt werden, aber selber möglichst nichts dafür tun müssen.

nach über 30 Jahren Verbands- und Vereinsarbeit (national und international) kann ich diese Aussage voll und ganz unterschreiben ... ist leider wirklich so ... :(

 

ich habe nach dieser langen Zeit vor gar nicht allzu langer Zeit meine Konsequenz gezogen und habe mich aus dem ganzen zurückgezogen. Ich hoffte das einer von den Jungen (ich meine jünger als ich) das ganze übernimmt ... war aber leider nicht so. Somit waren die ganzen Jahre zwar nicht umsonst (ich habe es ja immer gerne gemacht) aber es hat mich trotzdem traurig gemacht zu sehen das meine Arbeit der letzten Jahrzehnte nicht fortgesetzt wurde ...

 

Meistens kam die Aussage "man hätte für das ganze keine Zeit" ... tja ... ich habe sie mir immer genommen und meine Familie hat das (fast) immer sehr tapfer ge- und ertragen ...

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Die Vereine sterben zwar aus, aber auf der anderen Seite treffen sich gleichgesinnte öfters mal einfach so. Ich meine damit Treffen die in Foren entstehen und organisiert werden.

Da treffen sich dann Menschen, die sich sonst nie kennen lernen würden, unabhängig vom Thema.

Ich finde das persönlich spannender als einen Verein, man hat eine große Auswahl in allen Eckchen des Landes, sollte nichts passendes dabei sein, sorgt man selber für ein Treffen.

Hier im Forum gibt es auch genügend Beispiele - schon fast ein Vereinsleben, keiner wird gezwungen und Möglichkeiten gibt es genug. Die entstandenen persönlichen Kontakte hieraus kann dann jeder auf seine Art weiter pflegen.

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Bin kein Vereinsmeier und glaube, das die Vereinsmeierei, dem Wandel der Zeit geschuldet, den Zenit überschritten hat. Das betrachte ich auch als Verlust, obschon es mich persönlich nicht betrifft.

 

Dass die ernsthafte (gibt es auch eine unernsthafte?) Alpinfotografie dadurch in Gefahr wäre, sehe ich allerdings nicht. Solange Fotografen wie z.B. meinen Landsmann Peter Mathis in den Bergen unterwegs sind, werden wir inspirierende und bewegende Bergfotos sehen.

 

Als Fujianer haben wir es im übrigen, auch im Sinne des Wortes, viel leichter, das Licht der Berge gebührend einzufangen.

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Ich finde den Begriff "Vereinsmeierei" sehr negativ besetzt. Nicht alle ehrenamtlich Tätigen sind Kleintierzüchter, die sich im Vereinsheim zum Bier treffen. Viele gesellschaftlichen Leistungen, wie z.B. Stadtfeste, Jugendarbeit u.s.w. wären ohne Vereine nicht möglich.

 

Mit dem richtigen Angebot und wenn man sich am Bedarf orientiert, ist es durchaus möglich, die Jugend anzusprechen. Ganz kurz, da hier O.T.:

 

Wir haben in unserem MSC eine sehr erfolgreiche Jugend-Trial Abteilung. Mit extrem viel Eigenleistung und großer finanzieller Unterstützung des ADAC (jawohl!) hat die Trial-Abteilung einen sehr attraktiven Trialplatz auf einer von der Stadt zur Verfügung gestellten Fläche gebaut. Von unseren insgesamt ca 420 Vereinsmitgliedern sind inzwischen über 200 Mitglieder in der Trial-Abteilung angemeldet. Im Jahr 2014 hatten wir über 80 Neueintritte in den Verein, während andere Abteilungen stark zurückgehen. Im KFZ-Bereich ist nichts mehr zu holen, Veranstaltungen aufgrund von Umwelt- und Sicherheitsauflagen so gut wie gar nicht mehr durchführbar.

 

Inzwischen kommen einige der erfolgreichsten deutschen Trial-Nachwuchsfahrer aus unserem Verein, was hier ehrenamtlich geleistet wird, verdient höchste Anerkennung.

 

Unser Stadtfest wird von einer Interessengemeinschaft organisiert, die ausschließlich aus den Vereinen besteht. Die SchoWo ist in der Region eine feste Größe und äußerst erfolgreich. Die meisten machen sich keine Vorstellung, mit wieviel Arbeit das verbunden ist, deshalb mag ich den Begriff Vereinsmeier nicht so sehr...

bearbeitet von Bernd0305
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Am Beispiel Alpinfotografie lassen sich sehr gut die technologischen Veränderungen aufzeigen, die sich innerhalb der letzten Jahre im Umfeld der Fotografie ereignet haben.  Die technischen Möglichkeiten sind ja geradezu explodiert. Neben Handykameras beeinflussen vor allem Helm- und Action Kameras die Fotografie in den Bergen. Ob beim Wandern, Biken oder Klettern – Durch diese Tools wurden völlig neue Motive, Perspektiven und Formate geschaffen. Auch die „Dronen Fotografie“ per Quadrocopter erlaubt es Hobbyfotografen Perspektiven in den Bergen abzulichten oder zu filmen,  die früher nur aus dem  Hubschrauber realisierbar waren. Insofern glaube ich, dass die Fotografie in den Bergen auch durch neue Technologien vielschichtiger und interessanter geworden ist.

 

Ob die neuen Arten der Fotografie zur Philosophie des Alpenvereins passen, kann ich nicht beurteilen.  Ob man diese neuen visuellen Möglichkeiten noch zu „Photographie“ zählt bleibt jedem Einzelnen überlassen.

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Nicht so pessimistisch sein, für uns Junge gibt es nicht nur das Internet und Handy.

Ich treffe mich oft mit einer Gruppe Kunst-Interessierter: Schauspieler, Maler, Modegestalter, Dichter/Schreiber, Musiker, Sänger (alles mit " und dem feministischen Nachtrag -innen). Und da wird mal ein Foto von einem Kleid oder Ohrring gebraucht, ein Szenenbild für Plakat oder Webseite. Eine Performance wird nicht mit Handy sondern mit einer richtigen Kamera auf Stativ aufgezeichnet. Ich fotografiere diskret mit der X100 die Aufführungen und das Publikum. Meine Bilder zeige ich gedruckt und wir diskutieren über die Inhalte, Atmosphäre. Da zählt niemand die Pixel oder bemängelt ausgebrannte Lichter. Einige Bilder hängen eine weile im Flur. Arbeitsteilung, und wenn ich mal Töne brauche für eine Slideshow, bekomme ich die, geschnitten. Oder ich verkaufe die Eintrittskarten.

 

Alma

 

PS Die "Analoge" ist übrigens gewaltig im Kommen.

 

PPS Das geht auch ohne Verein, man muß nicht e.V. sein mit Vorstand und Gesetzen. Und Räume finden sich auch, in Bürgerhäusern, Kneipen, Galerien und Ateliers. Nicht nur in großen Städten wie Köln, zunehmend auch auf dem Land.

 

Ich habe das durchaus nicht pessimistisch gemeint. Aber auch deinem Post kann man entnehmen, der Möglichkeiten gibt's viele. Da ist der "klassische" Verein nicht so flexibel wie andere Dinge heute. Und die Leute nutzen diese vielfältigen Möglichkeiten eben. Und sie wollen das ohne all zu starre Strukturen und Grenzen tun. Heute dies, Morgen das. Das ist doch legitim, die Welt verändert sich eben. So what? 

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Liegt es vielleicht wirklich daran, dass die ästhetischen Konzepte von heute inkompatibel mit denen der vergangenen Jahrzehnte sind?

 

Ganz sicherlich, und ich finde das auch völlig in Ordnung. Wenn sich bei der Bildsprache nichts ändern würde, klebten wir heute immer noch auf dem Niveau einer Heinrich Haller Ästhetik oder eines Heinz Erhard Lederhosenidylls. Das sind zumindest die ersten Klischees die mir so zum Stichwort angestaubte Alpenfotografie in den Sinn kommen.

 

Davon unabhängig ist es aber immer eine schlechte Nachricht, wenn sich ein Club auflöst und auch ohne die Bilder zu kennen bin mit sicher, das in HH auch jenseits von Klischees fotografiert wurde. Man sollte das aber positiv sehen: Wo sich eine Tür schließt - geht meist auch eine neue Tür auf. Es gibt wirklich ganz gute Beispiele für eine zeitgemäße Alpenfotografie. In dem Sinne finde ich es fast wichtiger, neue Tendenzen zu fördern.

bearbeitet von oww
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... Wenn sich bei der Bildsprache nichts ändern würde, klebten wir heute immer noch auf dem Niveau einer Heinrich Haller Ästhetik oder eines Heinz Erhard Lederhosenidylls. Das sind zumindest die ersten Klischees die mir so zum Stichwort angestaubte Alpenfotografie in den Sinn kommen....

 

Grundsätzlich stimme ich dir da zu, aber zu jeder Sprache gehören mindestens zwei: Einer der sie spricht und einer, der sie versteht. Und beide müssen sich auf gemeinsame Regeln einigen. Wo jeder seine eigenen Regeln macht, bleibt jeder für sich allein. Vielleicht ist das ja die Konsequenz einer vollständig individualisierten Gesellschaft, in der jeder das eigene Ich zum maßgeblichen Zentrum erklärt.

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Wo jeder seine eigenen Regeln macht, bleibt jeder für sich allein. Vielleicht ist das ja die Konsequenz einer vollständig individualisierten Gesellschaft, in der jeder das eigene Ich zum maßgeblichen Zentrum erklärt.

... ein Like reicht dafür nicht aus ... !!!

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...Vielleicht ist das ja die Konsequenz einer vollständig individualisierten Gesellschaft, in der jeder das eigene Ich zum maßgeblichen Zentrum erklärt.

Ja, und genau die haben wir ja nicht.

Davon sind wir weiter entfernt, denn je.

Ganz im Gegenteil, die Mehrheit der Leute folgt irgendwem oder irgendwas.

Inhalte verflachen zusehend, man richtet sich nicht mehr nach sich selbst, sondern nach "Likes" und "Favs".

Jeder ist mit jedem "befreundet".

Der neueste Trend heisst Solidarismus.

Sicher muss Barbarismus Widerstand bekommen, aber warum dieses Schmierblättchen nun millionenfach gekauft wird, verschliesst sich meiner Erkenntnis.

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