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Farbe der Kameragehäuse


renarou

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Vor vielen Jahren (genau 10) hatte ich mit Herrn Peter Lausch diskussionen betreffend dieses Themas.

Dar folgende Text ist ein Teil aus unseren E-Mails.

Ich finde ihn sehr interessant, und für den einen oder anderen von Euch vielleicht auch.

 

Herr Lausch schreibt..

 

Leica:
Die ersten Leicas (Leica I) waren schwarz lackiert und hatten zunächst
vernickelte Teile (Rückspulknopf, Zeitenrad, Objektivfassungen und der
seitliche gebogene Metallstreifen, mit dem das Objektiv in eingeschobenem
Zustand fixiert wurde), die dann einige Jahre später durch verchromte Teile
ersetzt wurden. Ab der Leica II, 1932, gab es verchromte Versionen neben den
schwarz lackierten, aber das Verhältnis beträgt 1:2 zugunsten der schwarzen
Version. Ab der Leica III änderte sich dies, 50000 verchromte und 27000
schwarze Kameras wurden erzeugt, von der IIIa gibt es nur mehr 800 schwarze
Kameras, von IIIb bis IIIc praktisch nur verchromte Ausführungen, von der
IIIf nur eine Handvoll schwarze und bei den g-Modellen fast nur verchromte -
auf Sonderbestellung lackierte.
Ähnlich war es bei den M-Leicas. Manche gab es nur in Schwarz verchromt,
daher haltbarer als lackiert, wie die MD-2, andere überwiegend in Schwarz
wie die M4-P, heute wiederum werden eher hell verchromte Ausführungen ab der
M6 verkauft.
Nachteil der lackierten Ausführungen ist die vergleichsweise starke
Abnützung durch Handschweiß etc; bei den schwarz oder hell verchromten
Kameras ist dies beseitigt worden. Aber auch heute noch sagen manche,
schwarz verchromte Leicas würden durch Abnützung eher grau und seien weniger
schön anzusehen als hell verchromte.
Nikon:
Bei den Nikons ist es eher umgekehrt. Berühmt geworden mit den
Sucherkameras, die im Koreakrieg verwendet wurden, sind die ersten Nikons
schwarz lackiert (Farbe war im Nachkriegsjapan auch leichter zu erhalten als
Chrom) und damit war dann die Auffassung begründet, Profis verwendeten
schwarze Kameras, umso mehr, als die Nikons zu <den> Profikameras der 50er-
und 60er-Jahre wurden. Die ersten schwarzen Nikons hatten auch den Vorteil,
dass sie weniger leicht reflektierten und daher von Scharfschützen schwerer
auszumachen waren als verchromte Ausführungen, aber das ist nur ein
unbeabsichtigter Nebeneffekt der Konstruktion.
Bei den Nikons ist es daher einigermaßen eindeutig: die schwarz lackierten
Ausführungen, die in teils stark abgeschabtem Zustand verkauft werden,
galten als die Profikameras, verchromte Ausführungen waren sozusagen was für
Leute, die gerne eine professionelle Kamera haben wollten, ohne Profi zu
sein - ich zum Beispiel. Zumindest bei uns in Österreich waren schwarz
lackierte Ausführungen der Nikon F auch teurer und nur mit Lieferfristen
erhältlich - für die Sucherkameras gab es gar keinen Importeur.
Bei den Leicas ist es so, dass die Kameras ja für den betuchten Amateur
gedacht waren, die Profis hatten so ihre Zweifel an der Leistungsfähigkeit
der Kamera und der Vergrößerbarkeit der kleinen Negative und blieben ohnehin
bis Mitte der 30er-Jahre bei ihren Rollfilm- und Plattenkameras und bis   in
die 50er-Jahre bei ihren Rolleiflex-Kameras. Dann kamen die verchromten
Leicas der M-Serie, die bei den Profis durch die Nikon F und ihre
Nachfolgermodelle abgelöst wurden.
Ich denke, manches ist eine Mode: als alle Kameras schwarz waren, wollte man
verchromte Ausführungen, als dann fast alle Kameras verchromt waren,
schwarze (Profi-) Ausführungen. Und da Plastik halt leichter schwarz
einzufärben statt zu verchromen ist, sind die meisten Kameras heutzutage
wiederum in Schwarz (Leicas mit Metallgehäuse führen wie immer ein
Eigenleben).
Mein Rat daher, falls erwünscht (so jedenfalls entscheide ich mich): So wie
ein jedes Auto am schönsten in einer bestimmten Farbe ausschaut, obgleich es
viele andere Lackierungen auch gibt, gefallen mir manche Kameras besser in
Schwarz und manche verchromt. So kaufe ich, wenn ich die Wahl habe.
Apropos: Dass viele schwarz lackierte altehrwürdige Vorkriegsleicas heute
noch recht gut aussehen, liegt weniger an der guten Farbe, sondern an der
mangelnden Benützung durch die Eigentümer und an der Aufbewahrung in der
Bereitschaftstasche, die nur zu Ostern und zu Weihnachten geöffnet wurde :-)

 

Gruss Martin

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Ja, das ist weitgehend Geschmackssache und auch der Mode unterworfen. Allein die Debatte zwischen Schwarz und Silber tobt seit Jahrzehnten – praktisch so lange ich als Kamerakäufer zurückdenken kann, also bis in die 70er Jahre. Und dann erst die diversen Oberflächenvarianten: Ich verfolge ja auch die Diskussionen im Leica-Forum, wo schwarz lackierte Leicas kritisiert werden, weil man sie besser schwarz verchromt hätte – aber als Leica dann ein schwarz verchromtes Modell brachte, war das auch wieder grundfalsch, denn schwarzes Chrom würde mit der Zeit grau (stimmt), während Abnützungen bei schwarzem Lack zu schönem „brassing“ führen (wobei die Schönheit im Auge des Betrachters liegt).

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Rein geschmacklich bin ich da ziemlich offen - ohne wirkliche Präferenz. Aber ich halte dunklere Gehäuse für grundsätzlich praktischer, weil sie weniger Licht reflektieren. Das ist interessant wenn man mal Glasscheiben oder ähnliche Oberflächen im Bild hat, welche dieses Licht bildwirksam umsetzen könnten. Nachdem mal der Schriftzug des Herstellers auf einigen Bildern prangte, weil die weiße Schrift auf dem Prismendom sich im Glas spiegelte, bin ich doch bemüht dieses Detail nicht völlig außer acht zu lassen.

 

mfg tc 

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Eine Debatte darüber zu führen ist hinreichend unnötig, da eben Geschmackssache.

Eine der schönsten Kameras, die es heute neu zu kaufen gibt, ist die X100 (in silber). Seit ich von dem PlastikeinheitsDSLRfunktionsgehäuse weg bin, hab ich eigentlich nur noch silberne Kameras. Aus den 60/70ern gibt es so wunderschöne SLR-Gehäuse (in silber), da musste ich allein der Optik wegen für die Vitrine schon mal zugreifen.

Und da mir auch das Aussehen einer Kamera wichtig ist, konnte ich mich bisher nicht zur Pro2 durchringen, weil eben nur schwarz. Sehr schade, denn alle anderen Eigenschaften sprechen natürlich sehr dafür.

Die Sache mit den Reflexionen vom Gehäuse ist doch in der heutigen Zeit eher unwichtig geworden. Da man Bilder gleich nach dem Aufnehmen kontrollieren kann, kann man in den höchst seltenen Fällen, in denen das silberne Gehäuse eine Reflexion verursacht hat, ja noch weitere Bilder machen. Aber ehrlich: Wem hat denn ein silberner Body schon mal ein Bild versaut??? Das Argument finde ich genau so sinnig, wie die, dass man mit roten Autos weniger Unfälle hat, als mit allen anderen Farben.

Daher: schwarz und silber anbieten und jeder hat die Wahl.

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Eine Debatte darüber zu führen ist hinreichend unnötig, da eben Geschmackssache.

Eine der schönsten Kameras, die es heute neu zu kaufen gibt, ist die X100 (in silber). Seit ich von dem PlastikeinheitsDSLRfunktionsgehäuse weg bin, hab ich eigentlich nur noch silberne Kameras. Aus den 60/70ern gibt es so wunderschöne SLR-Gehäuse (in silber), da musste ich allein der Optik wegen für die Vitrine schon mal zugreifen.

Und da mir auch das Aussehen einer Kamera wichtig ist, konnte ich mich bisher nicht zur Pro2 durchringen, weil eben nur schwarz. Sehr schade, denn alle anderen Eigenschaften sprechen natürlich sehr dafür.

Die Sache mit den Reflexionen vom Gehäuse ist doch in der heutigen Zeit eher unwichtig geworden. Da man Bilder gleich nach dem Aufnehmen kontrollieren kann, kann man in den höchst seltenen Fällen, in denen das silberne Gehäuse eine Reflexion verursacht hat, ja noch weitere Bilder machen. Aber ehrlich: Wem hat denn ein silberner Body schon mal ein Bild versaut??? Das Argument finde ich genau so sinnig, wie die, dass man mit roten Autos weniger Unfälle hat, als mit allen anderen Farben.

Daher: schwarz und silber anbieten und jeder hat die Wahl.

Ich kann Dir diesbezüglich nur zustimmen. Wie stylisch würde die Pro2 in titan-silber aussehen . Die Fuji-Designer verstehe ich da nicht. Es kann doch nicht so schwer sein, hier etwas farbliche Flexibilität herzustellen.

Mich erinnert das dokmatische Festhalten an der schwarzen Pro beinahe an die "Sturheit" mancher Politiker, die von einer einmal gefassten Meinung aus falsch verstandener Prinzipientreue nicht mehr abweichen können.

Ich jedenfalls freue mich auf meine "FW-erneuerte" X-E2 in silber und warte geduldig auf die ebensolche X3.

Oder geschieht doch noch ein "größeres " Wunder in Form einer titanigen Pro2 im Sommer ? Ich glaube, dass dies mehr als nur ein Nischenprodukt wäre.

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Ich finde die kleine 100er in schwarz unauffälliger.....früher haben Fotografen die Gehäuse schonmal lackiert und beklebt um nicht auf zu fallen. Die silberne fand ich zwar zuerst auch viel schöner, doch mangels Neuware wurde es dann die schwarze. Mittlerweile gefällt sie mir auch besser. Trotzdem finde ich es äußerst schade das nicht beide Lager bedient werden-ebenso bei den Optiken.

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Ja beide Ausführungen wäre schön. Dann würde aber der Preis höher ausfallen. Das geht bei der heutigen Geiz-ist-geil Gesellschaft natürlich nicht.

 

Nicht alles läßt sich auf die Geiz-ist-Geil Gesellschaft abwälzen.

Immerhin gibt es nur die Fuji Kamera nicht in beiden Farben, die durch ein paar Euro mehr sicher keinen Käufer vom Erwerb abhalten würde.

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früher haben Fotografen die Gehäuse schonmal lackiert und beklebt um nicht auf zu fallen.

Früher? Das machen manche noch heute. Ich find’s ja etwas albern, seine Kamera mit schwarzem Klebeband zu „verschönern“, aber jeder, wie er mag.

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Die Sache mit den Reflexionen vom Gehäuse ist doch in der heutigen Zeit eher unwichtig geworden. Da man Bilder gleich nach dem Aufnehmen kontrollieren kann, kann man in den höchst seltenen Fällen, in denen das silberne Gehäuse eine Reflexion verursacht hat, ja noch weitere Bilder machen. Aber ehrlich: Wem hat denn ein silberner Body schon mal ein Bild versaut??? Das Argument finde ich genau so sinnig, wie die, dass man mit roten Autos weniger Unfälle hat, als mit allen anderen Farben.

Bei den unerwünschten Spiegelungen geht es um die (Un)auffälligkeit des Fotografen, weniger um eventuelle unerwünschte Nebeneffekte auf dem Foto ;)

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@skipper66

Deswegen auch der :-)

Alles gut, hab's schon richtig verstanden. 

 

Ja beide Ausführungen wäre schön. Dann würde aber der Preis höher ausfallen. Das geht bei der heutigen Geiz-ist-geil Gesellschaft natürlich nicht.

 

 

Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht sogar ein positiver business case ist. Könnte mir gut vorstellen, dass die Investitionen in eine silberne Version durch zusätzliches Volumen zu einem insgesamt besseren Ergebnis führen. Bei der T1 haben sie ja sogar den Body-Preis der GS-Version um 200 € über dem schwarzen Modell positioniert und es ist ja nicht so, dass die GS-Version wie Blei in den Läden liegt. Selbes Modell würde doch bei der Pro2 auch funktionieren. Wobei die Herstellkosten einer silbernen Version nicht viel größer ausfallen dürften, als bei einer schwarzen. Galvanisierte Gehäuseteile sind vielleicht etwas teurer als lackierte, aber das ist nicht die Welt.

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Bei den unerwünschten Spiegelungen geht es um die (Un)auffälligkeit des Fotografen, weniger um eventuelle unerwünschte Nebeneffekte auf dem Foto ;)

 

Verstehe. Jetzt weiß ich auch, warum sich Nikons DF so schlecht verkauft  :D

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Die DF gibt es in beiden Farbvarianten, ist aber dennoch vielen zu teuer. Davon träumen dürften schon einige, doch bei dem aufgerufenen Preis schlagen dann die meisten bei der normalen und technisch aufwendigeren D800 etc. zu. Und die anderen puristisch verliebten landen dann hier.

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Die DF gibt es in beiden Farbvarianten, ist aber dennoch vielen zu teuer. Davon träumen dürften schon einige, doch bei dem aufgerufenen Preis schlagen dann die meisten bei der normalen und technisch aufwendigeren D800 etc. zu. Und die anderen puristisch verliebten landen dann hier.

Hallo

Genau so ist es mir ergangen .

Ich habe auch mit der DF geliebäugelt aber von den Aufpreis zu eine X-T10 konnte ich mir sehr viel Fotozeug kaufen ( bin noch dabei :P  ) und meine alten Gehäuse haben weil es Nikon´s waren nochmal Geld in die Kasse gespült .

Gruß

Oli

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