Off Topic aus „Dessous etc.“

[Soleil]

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Viel entscheidender als lange zu schreiben ist lange zu denken. Ich weiß wovon ich rede - manchmal ist das Hirn so fern und die Tastatur so nah.

Ja, das hätte ich noch deutlicher dazuschreiben müssen!

[Gast digineuling]

Zeiten aendern sich. Sprache aendert sich. Frueher hatte man diese Art der Kommunikation garnicht. Daher ist es muehselig da etwas vergleichen zu wollen. Neue Kommunikationswege bedarfen auch ein paar neuer Verhaltensregeln, damit es irgendwie klappt. Frueher hatte auch noch nicht jeder zweite nen sarkastischen Spruch auf den Lippen, wenn einer mal was gefragt hat was vielleicht nicht alltaeglich ist. Frueher war vieles anders, das hat halt ueberhaupt nix mit den Moeglichkeiten und der Situation von Heute zu tun.

 

Und Ja, Satzzeichen und Absaetze helfen. Zumindest beim lesen eines Textes, nicht jedoch beim "Ton" mitgeben.

 

Nicht jeder neue (Kommunikations)weg ist kein Holzweg.

[X-dreamer]

Nicht jeder neue (Kommunikations)weg ist kein Holzweg.

Doppelte Verneinung ?? Jeder neue Weg ist ein Holzweg?

[Rica]

Viel entscheidender als lange zu schreiben ist lange zu denken. Ich weiß wovon ich rede - manchmal ist das Hirn so fern und die Tastatur so nah.

 

Dann müßte dir ja das Musikstück `4′33″ gefallen.

Da wird auch viel gedacht.

[Harlem]

Nicht jeder neue (Kommunikations)weg ist kein Holzweg.

 

Genau! Die Kenntnis der Prädikatenlogik gehört zum unabdingbaren Rüstzeug erfolgreicher Internetkommunikation.

[Soleil]

Dann müßte dir ja das Musikstück `4′33″ gefallen.

Da wird auch viel gedacht.

Du meinst John Cage ?

Das ist die Frage, ob da viel gedacht wird , bzw. nicht viel mehr gefühlt, als gedacht?

[Harlem]

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Dann müßte dir ja das Musikstück `4′33″ gefallen.

Da wird auch viel gedacht.

 

Sehr gut. Wenn am Ende des Denkens die Entscheidung steht, die Stille nicht zu brechen und nichts zu schreiben, ist das häufig sehr weise. Übrigens kann Schweigen eine sehr eindringliche und effektive Form der Kommunikation sein. Aber Vorsicht, manchmal ist Schweigen verletzender als eine flapsige Bemerkung.

[Rica]

Ja, den meinte ich.

Ich hab es mir noch nicht in einer Aufführung angehört, sondern mir nur selber vorgespielt.

Wahrscheinlich wirkt es erst richtig, wenn es in gemeinschaft erlebt wird.

So wie ein langbedachter Satz völlig falsch ankommen kann, sind die vielen Worte deswegen ja nicht unbedacht.

Manches kann man radikal zusammenkürzen, es ist deswegen aber nicht eleganter.

[Soleil]

Aber Vorsicht, manchmal ist Schweigen verletzender als eine flapsige Bemerkung.

 

Das kannst Du ganz laut sagen!

[Gast digineuling]

Ich gebe ja gerne zu, dass eine gewisse Virtualität gewaltige Vorteile haben kann, auch in der Art des Umgangs miteinander -

 

gleichzeitig ist aber nicht jedes dabei verwendete Hilfsmittel tauglich. Wenn das Bedürfnis nach Geschwindigkeit und die eigene Faulheit zum Einsatz möglichst bequemer und daher oft reduzierter Mittel führen, beschneiden wir freiwillig unsere eigenen Möglichkeiten, was sich auf Dauer garantiert rächt im Sinne von Verarmung unseres Sensoriums und einer gewissen Entwicklung zur Infantilität.

 

Edit: Grammatikfehler

[Enzio]

"Ich finde das Bild scheiße" und füge einen Smiley   hinzu, ändert sich dann inhaltlich etwas an der Aussage?

 

kann ja sogar sehr passend sein ... kommt halt wirklich auf`s Bild an ... (ich verkneife mir jetzt einen Zwinker)

 

holy shit ... ;-) by Enzio Harpaintner, auf Flickr

[Rica]

Sehr gut. Wenn am Ende des Denkens die Entscheidung steht, die Stille nicht zu brechen und nichts zu schreiben, ist das häufig sehr weise. Übrigens kann Schweigen eine sehr eindringliche und effektive Form der Kommunikation sein. Aber Vorsicht, manchmal ist Schweigen verletzender als eine flapsige Bemerkung.

 

Da stimme ich zu.  Wenn die Kommunikation aber unter vielen stattfindet, wird das Schweigen leider schnell überhört.

So gesehen muss ich mein Text hierrüber anpassen und sagen, dass der gekürzte Satz die notwendige Schweigeanteile enthält und dabei weise sein kann.

Verletzendes Schweigen

Ja

[Dextera]

So? Irgendwann lernte man doch in der Schule, wie man einen Text akzentuiert. Bei mir liegt die Schulzeit allerdings schon ne Weile zurück **GANZ FETT GRINS**

 

"Komm wir essen Opa!" - Satzzeichen koennen Leben retten ...

"deine schwester ist gut zu voegeln!" - Grossschreibung vermeidet Missverstaendnisse ... 

 

 

Ich frage mich schon seit längerem, wie wir es früher in unseren Briefen geschafft haben, etwas auszudrücken ohne Smileys zu benützen.

 

Ich hab ja durchaus auch mal Briefe geschrieben ... darin habe ich aber keine zweideutige oder sarkastische Anspielungen gemacht. Das war eher ein Informationsaustausch mit Leuten die ich kannte. Die Kommunikation im Internet mit fremden Leuten ist da doch wohl ein bisschen was anderes, oder? Da haut man schnell mal nen Einzeiler hin der mehrere Bedeutungen haben kann. 

Den Vergleich find ich daher unpassend. 

 

Da möchte ich gerne ergänzen, dass auch die Verwendung von Umlauten geeignet ist, den Lesefluss zu verbessern.

 

Ist es mit Sicherheit. Es hat natuerlich einen Grund warum ich das mache. 

[Rica]

Mir ist bei dem ganzen Thema der Satz ins Gedächtnis gekommen „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“

Der steht in einem Text von Wittgenstein, ich kannte ihn aber nur aus diesem Video.

 

In dem erklärenden Wikitext zu Wittgenstein steht nun dieser Satz:

"die Grundintention des Tractatus bestünde tatsächlich darin zu zeigen,

dass der Versuch, eine Grenze zwischen Sinn und Unsinn zu ziehen, selbst wieder in Unsinn endet"

 

Versuche der Sinngebung wurden nun von Enzio vermutlich im Wittgensteinschen Sinne aufgelöst.

Für mich perfekt.

 

kann ja sogar sehr passend sein ... kommt halt wirklich auf`s Bild an ... (ich verkneife mir jetzt einen Zwinker)

holy shit ... ;-) by Enzio Harpaintner, auf Flickr

[DeLuX]

kann ja sogar sehr passend sein ... kommt halt wirklich auf`s Bild an

 

Inhaltlich stimme ich dir zu.

[Soleil]

....

Ich hab ja durchaus auch mal Briefe geschrieben ... darin habe ich aber keine zweideutige oder sarkastische Anspielungen gemacht. Das war eher ein Informationsaustausch mit Leuten die ich kannte. Die Kommunikation im Internet mit fremden Leuten ist da doch wohl ein bisschen was anderes, oder? Da haut man schnell mal nen Einzeiler hin der mehrere Bedeutungen haben kann. 

Den Vergleich find ich daher unpassend...

 

 

Meine "Rede" war ein Plädoyer für eine gewähltere, bedachtere Sprachauswahl und eben gegen hingehauene Sätze.

 

Ein " ich liebe Dich" hat natürlich einen gewissen Informationsgehalt, das gebe ich zu und kann auch vollkommen reichen!

 

Wenn es darum herum vorher und nachher noch andere Dinge zu schreiben gibt, die den reinen Informationscharakter verlassen, ist das doch schön, oder?

[Gast canis lupus]

@Enzio

Dein Foto ist einfach Scheiße. Ich möchte mir eine tiefgreifende Begründung ersparen.

 

(Dieser Beitrag wurde unter Verzicht auf Smilies erstellt)

[Gast X-Ercist]

Nein. Wenn ich dir im Real-Life sage dass du ein dummer Sack bist und dir dabei schmierig ins Gesicht laechle wirst du das wohl auch nicht als Scherz interpretieren ... 

Nicht jede Aussage laesst sich durch diese Hilfsmittel kaschieren. Sollen sie auch nicht. Es sind Hilfsmittel zum besseren Verstaendnis, nicht um Beleidigungen oder anderes dahinter zu verstecken.

Aus Deinem Kommunikationsverhalten könnte man schliessen, dass Du jemand bist, der gerne das letzte Wort hat. Das erteile ich Dir gerne.

Und falls Du die Ironie nicht verstehst, darfst Du Dir auch noch ein smiley dazu denken.

[micaelo]

[...] Ein " ich liebe Dich" hat natürlich einen gewissen Informationsgehalt [...]

 

wohingegen ein *hdgdl* (im Klartext: "hab Dich ganz doll lieb") nur einen sehr unbestimmten Informationsgehalt hat, was sich allerdings erst aus dem inflationären Gebrauch dieser Grußformel erschließt

[Dextera]

Fuer Euch mag das vielleicht eh total normal und logisch sein wie das gemeint ist, fuer andere (unter anderem Neue, die Euch nicht kennen) ist das eben nicht so. 

 

Den Satz von ulip wuerde ich, so wie er da steht, als beleidigend auffassen. 

Gesehen mit Kontext - also dem Bild - merke ich natuerlich dass es als Scherz aufzufassen ist. 

Dieser Kontext ist aber nicht immer sofort ersichtlich, manches Mal auch ueberhaupt nicht (weil sich bspw. auf einen running gag oder aehnliches bezogen wird), dann schreckt einen das im ersten Moment ab. 

Mit einem Hilfsmittel siehts eben jeder beim Posting direkt, egal ob er den Kontext kennt, sieht oder riecht

[Gast digineuling]

Meine "Rede" war ein Plädoyer für eine gewähltere, bedachtere Sprachauswahl und eben gegen hingehauene Sätze.

 

Ein " ich liebe Dich" hat natürlich einen gewissen Informationsgehalt, das gebe ich zu und kann auch vollkommen reichen!

 

Wenn es darum herum vorher und nachher noch andere Dinge zu schreiben gibt, die den reinen Informationscharakter verlassen, ist das doch schön, oder?

 

Nun wollte ich gerade ausholen zur Klärung des Unterschiedes zwischen Kommunikation und Informationsaustausch beim Briefeschreiben, und dann kommst Du mit Deinem Beispiel und ich kann meinen Informationsaustausch in die Tonne treten.

[Gast pilfi]

kann ja sogar sehr passend sein ... kommt halt wirklich auf`s Bild an ... (ich verkneife mir jetzt einen Zwinker)

holy shit ... ;-) by Enzio Harpaintner, auf Flickr

Enzio, der HG könnte noch etwas cremiger/sahniger sein, wenns schon der VG NICHT ist..... :D

[Dextera]

Ah, man haengt sich jetzt am "Informationsaustausch" auf Okay ... nennt es anders. Es ist natuerlich auch Kommunikation.

Aendert jedoch nichts daran dass eine Kommunikation per Brief etwas anderes ist als eine Kommunikation im Forum. 

Wie man auf die Idee kommt sowas miteinander zu vergleichen erschliesst sich mir nicht.

[EEPROM]

Ich frage mich schon seit längerem, wie wir es früher in unseren Briefen geschafft haben, etwas auszudrücken ohne Smileys zu benützen.

Ich kann mich erinnern, dass das ging.

Ich kann mich daran erinnern, dass es Spaß machte, schöne Texte zu formulieren ( und sogar mit Federhalter auch noch schön zu schreiben ). Ich mag das heute immernoch.

Nur in so einem Forum scheint mir die Geduld denen gegenüber, die sich darum bemühen auch ohne Smileys auszukommen, eher abzunehmen.

Längere Texte lesen ist zu anstrengend und sich einbißchen länger Gedanken zu machen darüber, wie das Gegenüber etwas gemeint hat, wohl auch.

Die Smileys unterstützen diesen Trend zur Faulheit.( wenn ich das mal so nennen darf )

Was dabei rauskommt, ist, dass die Texte immer kürzer und flapsiger werden und Missverständnisse sich häufen.

Schade, finde ich!

 

Mir scheint die Länge und Härte der der Diskussionen genau von diesem Umgang mit dem geschriebenen Wort abzuhängen.

Auf kurze, unüberlegt dahingeworfene Sätze folgen lange Diskussionen und Missverständnisse.

Nicht sehr effizient!

 

Im richtigen Leben haben wir die Stimme und die Mimik, die soviel ausdrückt, schon ohne, dass wir überhaupt einen Satz sagen!

Das ist insofern natürlich arbeitssparender.

 

Im Prinzip kann ich in diesem Zusammenhang auch nicht verstehen, warum es so mühevoll sein soll, ein freundliches Wort mehr zuverlieren und sich ein bißchen zu überlegen, was man empfinden würde, wenn man genau diesen an jemand anderen gerichteten Satz selbst geschrieben bekäme.

 

Bitte nicht vergessen, daß es sehr selten vorkam am Tag mehrere Briefe zu schreiben - es gibt hier Mitbenutzer, die haben im Jahr mehrere tausend Beiträge - die können nicht alle umfassend und schön ausformuliert werden.

Auch nicht jeder hier im Forum ist der Sprache sicher, aus welchen Gründen auch immer.

[Gast canis lupus]

 

Den Satz von ulip wuerde ich, so wie er da steht, als beleidigend auffassen. 

Gesehen mit Kontext - also dem Bild - merke ich natuerlich dass es als Scherz aufzufassen ist. 

 

 

Du lernst schnell.

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