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Canon EOS R vs. Fuji X-H1


fulo

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vor 55 Minuten schrieb MEPE:

Bzgl. Markenbrille gebe ich Dir Recht. Aber wieviele haben mit dem Kauf einer X-Pro1 auch den "Testpiloten" gespielt und mögen die Kamera trotzdem immer noch. :)

Ich bin froh über die vielen Frühnutzer der Pro1/X100, denn sie bereiteten durch ihr bekundetes Interesse an den Produkten, dass Fujifilm auf einem interessanten Weg war und ist.

Nur so sind wir zu den Produkten gekommen, die wir heute in den Läden vorfinden!

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vor 18 Minuten schrieb flysurfer:

Die Reduktion auf Datenblatt-Specs oder Schlagwörter wie "Freistellung" zeigt ja letztlich nur die Schmalsichtigkeit derer, die sich auf solche Faktoren immer wieder versteifen und zurückziehen. Das sind natürlich alles Faktoren, aber eben längst nicht alle. Zum Gesamtbild gehört viel mehr, man sollte nicht auf halbem Weg stehenbleiben.

...

Auch bei beim Dauerthema "Freistellung" kommt es natürlich nicht bloß auf die messbare Menge der Unschärfe an, sondern auf ihre Qualität.

...

Nicht zuletzt gibt es dann auch noch die emotionale Komponente, die Haptik und eben viele individuelle Faktoren. Dem einen liegt die Position der Q-Taste, den anderen macht sie wahnsinnig. Der eine sagt "ändert das bloß nie", der andere sagt "wenn ihr das nicht sofort ändert, bin ich weg". 

Volle Zustimmung, dann braucht man aber auch nicht immer seitenlang auf der Äquivalenz herumreiten und so tun, als wäre es egal, mit welchem System man fotografiert, solange auf dem Papier Äquivalenz hergestellt wird.

Was das Thema Freistellung und Schärfe angeht, ist das tatsächlich eine sehr subjektive Sache. Ich persönlich mag in manchen Situationen den Look des Mitakon 35/0.95, käme aber nicht auf die Idee, es immer einzusetzen, nur weil ich Freistellung benötige, dazu hat es zu viele andere Schwächen, die manchmal einfach stören.

Manche mögen generell Altglas, weil ihnen die aktuellen Objektive zu scharf und "harsch" abbilden, anderen wollen perfekte Schärfe, möglichst bis zum äußersten Rand usw.

Die Kamera ist nur ein Faktor im System, die Objektive ein in meinen Augen wesentlich wichtigerer. Und da führen Hersteller-Datenblätter nur bedingt zum Ziel, weil sie die Charakteristik eines Objekitvs nicht beschreiben können.

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vor 5 Minuten schrieb delphin:

Bin neugierig ... was war denn die Situation ?  

Ein an sich simples Blitzporträt für mein aktuelles Buch. Das Interessante sind dabei die "weichen" Faktoren, die praktisch zum Gelingen oder Misslingen eines Bilds beitragen. In diesem Fall spielten neben der Auflösung auch das Bildformatverhältnis, der Schwenksucher und das verfügbare Basis-ISO eine Rolle. Rein von der Freistellung her hätte man das Bild anstatt mit einem GF110mmF2 zweifellos auch mit einem XF56mmF1.2 (APD) machen können.

Ich will hier gar nicht  argumentieren, dass das GF110mm einen besseren "Look" gebracht hat als das XF56mm (mit oder ohne APD), das kann sein oder nicht sein, ich habe die Objektive nicht direkt verglichen – außerdem wäre der Look ohnehin wieder Geschmackssache, sodass sich für jeden, der den Look von Objektiv A lobt sicher schnell ein anderer findet, der ihn kritisiert.

Nein, es ging vielmehr um simple praktisch Dinge wie die kürzeste mechanische Verschlusszeit im Verhältnis zu Basis-ISO (kurzum um Grenzen der Äquivalenz, bei denen ich in der APS-C-Kamera einen mechanischen Verschluss mit 1/20.000s oder einen unpraktischen ND-Filter gebraucht hätte), sowie um den Komfort, die Kamera für eine klar definierte und reproduzierbare Bildgestaltung auf einem Einbeinstativ in idealer Höhe zu positionieren und von oben bequem in den EVF schauen zu können. Jetzt weiß ich auch wieder, was ich an der GFX 50S habe, das mir die GFX 50R nicht bietet. Umgekehrt gibt es da natürlich auch praktische Vorteile, aber eben nicht in diesem Fall.

Mein Punkt ist also, dass ich für "die gleiche" oder "äquivalente" Aufnahme mit APS-C mehr technischen Aufwand hätte betreiben müssen, und am Ende trotzdem technisch weniger gute Ergebnisse bekommen hätte. Ich hätte das Motiv dann auch unbequem im Hochformat fotografieren müssen, was doof gewesen wäre, weil ich dafür sowohl Veröffentlichungen im Querformat als auch im Hochformat geplant hatte. Für einen Beschnitt von Quer auf Hoch hätte die Bildqualität der APS-C-Kamera leider nicht unbedingt gereicht, da ich die Szene mit DR400% aufnehmen musste, was ein Mindest-ISO von 800 bzw. 640 im Gesicht des Models bedeutet hätte. Mit der MF-Kamera war das kein Problem, denn dort habe ich auch im Quer-auf-Hoch-Beschnitt noch mehr als 6000 Pixel an der beschnittenen Hochformatkante, und ich brauche nur ISO 400 für DR400%. Die gut 6000 verbleibenden Pixel sind zudem größer als die gut 6000 Hochformatpixel einer X-H1 oder X-T3, also gibt auch auf Pixelebene weniger Bildrauschen.

Mit APS-C hätte ich hier auch nicht viel weniger Blitzleistung gebraucht, denn am Ende hätte der ND0.9-Filter den ISO- und Blendenvorteil von 2.5 EV (F2 & ISO 400 vs. F1.2 & ISO 800) wieder ausgeglichen. Im HSS-Blitzbereich jenseits der offiziellen kürzesten regulären Synchronzeit brauchen f/2 & 1/4000s und f/1.4 & 1/8000s oder f/2.8 und 1/2000s bei gleicher ISO-Einstellung bekanntlich dieselbe Blitzlichtmenge. Der APS-C-Vorteil wäre hier immerhin, dass der HSS-Bereich bei der H1/T3 erst jenseits von 1/250s anfängt, bei der GFX jedoch schon jenseits von 1/125s. Ich hätte also anstatt mit 400 Ws mit 200 Ws blitzen können.

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vor 2 Stunden schrieb rednosepit:

Also, ganz ehrlich?

Die Canon R ist für mich, als Sportfotografin, denkbar ungeeignet.

5 f/ps mit AF Nachführung - "ohne" braucht ja wohl kein Mensch.

Und dann den AF - Punkt nur mit Touchscreen verschieben, nein, bitte nicht.

Ich bin auch überzeugt davon, es ist ein Fehler gleich bei der ersten Auflage der R einzusteigen, ich bin sicher, Canon wird in den folgenden

Generationen fett nachlegen.

Um das Argument mal aufzugreifen, ich vermute, dass es die große Minderzahl der Fotografen ist, die wirklich mehr als 5 f/s "benötigt". Es mag sein, dass die R für Dich als Sportfotografin nicht in Frage kommt, das disqualifiziert allerdings nicht automatisch für die vielen anderen Fotografen.

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vor 51 Minuten schrieb MEPE:

Volle Zustimmung, dann braucht man aber auch nicht immer seitenlang auf der Äquivalenz herumreiten und so tun, als wäre es egal, mit welchem System man fotografiert, solange auf dem Papier Äquivalenz hergestellt wird.

Richtig, ich kenne ehrlich gesagt aber niemanden mit einem Minimum an Sachverstand, der das täte. Zum Glück! Man muss sich ja nicht immer an den Dümmsten orientieren. Deshalb haben wir auch hier im Forum zu diesem Thema mehrere Threads.

Zum Beispiel erinnere ich mich an einen Thread über die "3D-Pop"-Eigenschaften bestimmter GF-Objektive. Es gibt auch einen Thread, in dem ich die Bokeh-Unterschiede zwischen dem XF16-55 und dem GF32-64mm bei äquivalenten Einstellungen zeige. Ich habe in meinen Test des XF200mm außerdem einen Bokehvergleich mit dem 50-140mm plus 1.4x (=196mm) und dem GF250mm mit 1,4x Konverter eingebaut, ebenfalls mit äquivalenten Einstellungen. Zudem habe ich einen Bokehvergleich zwischen dem XF80mm Macro und dem XF90mm gemacht – und den Look aller drei 23mm-Objektive verglichen, also auch die X100 und ihr 23mm-Objektiv einbezogen. Ähnlich damals bei meinem Vergleich zwischen XF35mmF1.4 und Zeiss Touit 1.8/32.

Solche Themen stoßen durchaus auf Interesse, es ist also nicht alles verloren. Man darf sich nur nicht von den Unbelehrbaren ablenken lassen. Dass für den Look eines Bildes in erster Linie das Objektiv zuständig ist und nicht die Sensorgröße, hat sich ja mittlerweile schon recht weit herumgesprochen – gerade weil man zwischen einem XF90mm und einem XF80mm bei f/2.8 deutliche Unterschiede sieht und beide Objektive in ihrer Weise trotzdem hervorragend sind. Kategorien wie "besser" oder "schlechter" versagen hier oft. Dass sich die Sensorgröße wiederum positiv oder negativ auf die Objektivkonstruktion auswirken kann, wurde auch vielfach besprochen – am Ende aber zählt das praktische Ergebnis, man muss es also selber ausprobieren und schauen, ob man überhaupt Unterschiede sieht. Und falls ja, ob diese aus der eigenen Sicht heraus positiv oder abträglich sind. "Swirly Bokeh" zum Beispiel ist ja nicht per se schlecht oder gut, wünschenswert oder unerwünscht. Der eine mag's, der andere nicht, und das oft auch situationsbedingt. Fürs eine Bild ist es toll, fürs andere nicht.

 

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vor 10 Minuten schrieb flysurfer:

Ein an sich simples Blitzporträt ... Ich hätte also anstatt mit 400 Ws mit 200 Ws blitzen können.

Danke für die Schilderung Rico.

Solche Situationen, in denen Nuancen bzw. die Grenzbereiche der Features der einzelnen Systeme für einzelne Bilder genau DEN (für einen selbst) wichtigen Unterschied machen, kenne ich auch. Ich bin ja selbst ein Freak mit Bekenntnis zur parallelen Benutzung verschiedenster Systeme. Es macht mir dann diebisch Spass, hier spielerisch (ein Glück, dass meine süsse Freundin nicht alles sieht, was ich hier so herumspinne) die kleinen Unterschiede zwischen den Setups herauszuprobieren und beim nächsten Event mit viel Freude anzuwenden. Das ändert nichts an der generellen Aussage, dass man mit allen aktuellen Systemen tolle Bilder zaubern kann, sondern ergänzt das für mich quasi. Bei meiner Leidenschaft gehts nicht nur um max. Bildoutput, sondern oft ist für mich der Weg mein Ziel. Solche Threads, wie diesen hier, finde ich besonders spannend. Schade, wenn dann manche Nutzer das mit Glaubenskrieg-Postings zuschütten. Viel schöner ist es, wenn Stärken und Schwächen der verglichenen Konfigurationen durch Zutun vieler Nutzer gut herausgearbeitet werden. So können andere, die evtl. vor Systementscheidungen stehen, eine breitere Entscheidungsbasis finden und nebenbei technische Spinner wie ich auch Spass an viel Input haben.

Den nun endlich erfolgten Markteintritt von Canikon ins Mirrorless-Vollformat-Lager (wodurch ja dieser Thread ermöglicht wurde) empfinde ich ohnehin als einen spannenden Impuls für die ganze Branche. Auch GFX spukt mir noch so im Hinterkopf herum... 😉

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Als sehr zufriedener Besitzer einer X-H 1 habe ich trotzdem für die vielen Besitzer von Canon und Nikon Objektive volles Verständnis, dass sie zuerst mal nach einer R, bzw. Z. schauen. So schnell will man sich meist doch nicht von seinen bewährten Objektiven trennen, gerade, wenn man mit ihnen bequem in ein neues Kamerasystem einsteigen kann. Das Interesse an diesen Kameras scheint groß zu sein, denn mir ist es auf der Fotomesse in Darmstadt trotz sehr früher Anreise nicht gelungen, eines dieser beiden Exemplare mal in die Hand zu bekommen. Fand es schwach, dass beide Hersteller offensichtlich nur ein Exemplar einer spiegellosen Kamera mitgebracht hatten. Während die SLR's dieser Hersteller wie Blei herumlagen, stand man für die Neuerscheinungen in Schlangen an. 

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vor 2 Stunden schrieb MEPE:

Bzgl. Markenbrille gebe ich Dir Recht. Aber wieviele haben mit dem Kauf einer X-Pro1 auch den "Testpiloten" gespielt und mögen die Kamera trotzdem immer noch. :)

Ja, die Pro1 ist ein schönes Beispiel. Als sie seinerzeit vorgestellt wurde, war ich sehr neugierig und habe sie ausgiebig bei meinem Fotohändler ausprobiert. Ich fand den   Sucher mies, die Bedienung sehr unpraktisch, und sie war im Vergleich zu meinen Nikons grottenlangsam. Somit war sie mir keine (damals) 1.898 Euro wert. Trotzdem war ich sicher, dass da etwas bei Fuji reifen würde. Den Umstieg habe ich dann mit der T1 vollzogen.

Der Pro1 kann ich auch heute nicht einmal aus Nostalgiegründen etwas abgewinnen. Die "gereifte" Nachfolgerin hingegen erfreut mich täglich.

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Was viele bei den ganzen Wechselgeschichten vergessen, ist doch die Bezahlbarkeit eines Umstiegs.

Ich bin damals für meine Urlaubsknipserei lange mit den analogen Fujis und der EOS-650 klar gekommen.

Der Umstieg auf digital vollzog sich dann mit der Bridge S602Z derart radikal, dass der Analoge "Kram" nur noch ungenutzt in der Ecke lag.
Als ich dann von der S100FS auf die 30D mit 8MP erweitert habe, war das schon ein gewaltiger Sprung mit der Sensorgröße und die Geschwindigkeit - und auch bei der ISO-Empfindlichkeit.
Diesen Sprung habe ich dann als "Dreisprung" in kurzer Zeit bis zur 50D fortgesetzt - die 60D kam gerade heraus und Wechselwillige boten ihre Abgelegte günstig an.
Das Groß der Amateure war sowieso nur mit maximal APS-C-Kameras unterwegs, denn eine Vollformatige EOS (oder Sony, Nikon etc.) lag und liegt außerhalb der finanziellen Reichweite der allermeisten Foto-Hobbyisten.
Von daher hat das Schielen auf das nächst größere Sensorformat in seiner Konsequenz auch einen nicht unerheblichen finanziellen Aspekt.
Mal abgesehen von diversen Argumenten bezüglich der "Äquivalenz" zwischen den verschiedenen Formaten, muss ich ja nicht auf jeden neuen Zug aufspringen, der da vorbei gefahren kommt.
Und meine fotografischen Fähigkeiten und bisherigen Tätigkeiten in diesem Bereich haben die bisher genutzen APS-C-System noch nicht im Ansatz ausgereitzt.
Der Wechsel von den Bridges auf APS-C hat sich für mich jedenfalls gelohnt - der nächste Schritt wäre für mich persönlich mit Canonen auf Spatzen zu schießen ;) ...
Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir keinen Wechsel auf die EOS-R vorstellen - eher die H1 als Ergänzung zur Pro2 wegen der Haptik und des IBIS.
Die anderen Unterschiede in der Bedienung oder der Ausprägung bestimmter Features wären wohl nebensächlich, solange der Sucher und die ISO-Performance für meine Knipserei stimmt.
Mit dem passenden EF-Adapter hätte ich sogar jetzt schon die Brennweiten von 24-600mm abgedeckt :), aber der Preis ist als Early-Adaptor einfach zu hoch.
Vielleicht später einmal als Spielerei neben den Fujis 😏 ...

 

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vor einer Stunde schrieb Allradflokati:

Was viele bei den ganzen Wechselgeschichten vergessen, ist doch die Bezahlbarkeit eines Umstiegs.

 

Das ist mir ohnehin rätselhaft. Für mich wäre jeder Umstieg angesichts des Rattenschwanzes an betroffenem Zubehör, Objektiven, Adaptern etc. nicht nur finanziell ein beachtlicher Verlust, sondern auch vom Zeitaufwand her, sich in das neue System so intensiv einzuarbeiten wie in das bisherige. Aus diesem Grund habe ich erst einmal einen echten Systemwechsel durchgeführt: 1994 von Contax zu Canon, weil das alte System einfach nicht mehr meinen Anforderungen gerecht wurde, sodass die Option "Ende mit Schrecken" schließlich rosiger erschien als die Option "Schrecken ohne Ende". Rückblickend war das auch die richtige Entscheidung, aber ich habe sie mir wirklich nicht leicht gemacht und sicherlich zwei Jahre lang versucht, trotz Frusterfahrungen mit dem Contax-System und Drittobjektiven über die Runden zu kommen.

Wie man aus Launen heraus jedes Jahr oder sogar mehrmals jährlich neue Systeme anschaffen und alte aufgeben kann (es kommt ja ständig irgendwo etwas Neues heraus), ist mir unklar. Offenbar ticken diese Leute anders als ich und haben dementprechend andere Vorstellungen und Erwartungen in Bezug auf das Wesen und die Nutzung ihrer Ausrüstung.

Ich für meinen Teil bin heilfroh, wenn ich eine Kamera, ein Objektiv, ein Blitzgerät oder einen Funksender wirklich "begriffen" habe, seine Stärken, Schwächen und Bugs kenne, die relevanten Tricks und Kniffe herausgefunden und möglichst viel praktische Einsatzerfahrung damit gesammelt habe, auf die ich dann bei weiteren Einsätzen zurückgreifen kann. Dieses Wissen ist mein eigentliches Kapital, das ich hoch bewerte und nur ungern aufgebe. Mit einem neuen System müsste ich hier leider fast wieder bei Null anfangen. Vom rein monetären Wertverlust, wenn man umfangreiche Systeme abstößt und ersetzt, will ich gar nicht erst anfangen.

Selbst wenn ich ein neues System im Wert von sagen wir 50.000 EUR geschenkt bekommen würde, würde ich dieses Geschenk eher nicht annehmen wollen, wenn ich mein altes System dafür vollständig aufgeben müsste. Auch dann nicht, wenn das neue System auf dem Papier besser ist (Vollformat, Baby!) und ich den Profit aus dem Verkauf meines alten Systems behalten könnte. Ich wüsste einfach nicht, ob das Geld aus dem Verkauf des Altsystems die Mühen des Neuanfangs mit einem anderen System wert ist. Ich bin da vielleicht einfach zu bequem?

Jedenfalls verstehe ich sehr gut, wenn altgediente Canon-User lieber zu einer R greifen, obwohl Nikon und Sony auf dem Papier die besseren spiegellose KB-Kameras anbieten. Auf diese Weise bleiben sie in "ihrem" System und müssen sich nicht fundamental umstellen. Es ist schlimmstenfalls ein weicher Übergang, denn der Großteil der bestehenden Investitionen und des bestehenden Wissensschatzes bleiben dabei geschützt.

Die GFX ist für mich deshalb eine ideale Erweiterung zur X, so wie die R vielleicht die ideale Ergänzung für einen EOS-DSLR-User ist. Mit der GFX bekomme ich praktisch alle Stärken und Schwächen der kleinen X-Serie in groß, inkl. wenig bestimmer Firmware-Bugs und Unzulänglichkeiten, die dem unbedarften User das Leben schwer machen können, die ich aber bestens kenne und meistens weiß, wie ich sie neutralisieren kann. Deshalb kommt ich gar nicht auf die Idee, mir eine Hasselblad zu holen, selbst wenn die besser und billiger wäre (was sie nicht ist). Denn die Hassi hätte dann eine andere Firmware mit anderen Bugs (und davon auch nicht wenige), die ich erstmal wieder finden und neutralisieren müsste. Mit Fuji habe ich da weniger Probleme: Ich kann mir jetzt schon denken, welche relevanten Firmware-Fehler in der kommenden GFX 100 stecken werden, aber ich weiß auch jetzt schon, wie ich sie umgehen werde. Warum weiß ich das? Weil ich mich mit dem Kram ernsthaft beschäftigt und nicht alle 6-12 Monate ein neues System ins Haus geholt habe. 

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vor 3 Minuten schrieb flysurfer:

Jedenfalls verstehe ich sehr gut, wenn altgediente Canon-User lieber zu einer R greifen, obwohl Nikon und Sony auf dem Papier die besseren spiegellose KB-Kameras anbieten. Auf diese Weise bleiben sie in "ihrem" System und müssen sich nicht fundamental umstellen. Es ist schlimmstenfalls ein weicher Übergang, denn der Großteil der bestehenden Investitionen und des bestehenden Wissensschatzes bleiben dabei geschützt.

Genau das ist der Punkt. Warum sollte jemand, der vielleicht seit 10 Jahren mit Canon-DSLR's fotografiert, eine Nikon Z oder eine X-T3 kaufen, nur um vielleicht 5% mehr Features oder Performance zu haben, die er meist ohnehin nicht benötigt?

Es ist kein Hexenwerk, sich auf eine neue Kamera einzulassen, aber es dauert doch einige Zeit, sich vollumfänglich mit ihr vertraut zu machen. Die wichtigsten Sachen hat man natürlich nach ein ein paar Stunden intus. Aber es geht ja dann weiter mit der Suche nach den passenden Objektiven und weiterem Zubehör, alles Dinge, die Zeit und Geld kosten.

Ich habe aber den Verdacht, dass diejenigen, die alle 1-2 Jahre das System wechseln, gar nicht so sehr damit beschäftigt sind, mit dem gerade im Besitz befindlichen System zu arbeiten, sondern einen Großteil ihrer Freizeit lieber damit verbringen zu recherchieren, welches System denn noch besser als ihr aktuelles ist und demnächst gekauft werden muss. Anders kann ich mir dieses Verhalten jedenfalls nicht erklären.

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vor 11 Minuten schrieb MEPE:

Ich habe aber den Verdacht, dass diejenigen, die alle 1-2 Jahre das System wechseln, gar nicht so sehr damit beschäftigt sind, mit dem gerade im Besitz befindlichen System zu arbeiten, sondern einen Großteil ihrer Freizeit lieber damit verbringen zu recherchieren, welches System denn noch besser als ihr aktuelles ist und demnächst gekauft werden muss. Anders kann ich mir dieses Verhalten jedenfalls nicht erklären.

Und nicht vergessen: es geht auch darum, wer "Sieger" ist ... in den (oft deutschsprachigen) Foren sehr gut festzumachen.

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vor 34 Minuten schrieb MEPE:

Es ist kein Hexenwerk, sich auf eine neue Kamera einzulassen, aber es dauert doch einige Zeit, sich vollumfänglich mit ihr vertraut zu machen. Die wichtigsten Sachen hat man natürlich nach ein ein paar Stunden intus. Aber es geht ja dann weiter mit der Suche nach den passenden Objektiven und weiterem Zubehör, alles Dinge, die Zeit und Geld kosten.

Ich habe aber den Verdacht, dass diejenigen, die alle 1-2 Jahre das System wechseln, gar nicht so sehr damit beschäftigt sind, mit dem gerade im Besitz befindlichen System zu arbeiten, sondern einen Großteil ihrer Freizeit lieber damit verbringen zu recherchieren, welches System denn noch besser als ihr aktuelles ist und demnächst gekauft werden muss. Anders kann ich mir dieses Verhalten jedenfalls nicht erklären.

Ich kenne Mädels, die haben wirklich wenig Geld, kaufen sich aber trotzdem ständig neue Schuhe und Handtaschen. Das scheint sie irgendwie glücklich zu machen, und warum auch nicht, denn das sind einfache Produkte, in die man sich nicht "einarbeiten" muss. Da ist der Besitz an sich bereits das große Glück. Anziehen, rausgehen, zufrieden sein.

Dieses Konzept auf Kameras zu übertragen funktioniert bei mir schon deshalb nicht, weil ich gerne unter die Oberfläche schaue, und dort wird's immer schnell komplex, aber genau das ist das Interessante an der Sache. Man kennt das ja: Je mehr man über eine Sache lernt, umso deutlicher wird einem, wieviel man darüber eigentlich noch nicht weiß. Den Dingen auf den Grund zu gehen und ein tiefes, nuanciertes und praxisrelevantes Verständnis für ihre Feinheiten zu erlangen, das ist die Erfolgsbasis für viele ernsthaft ausgeübte Hobbys und natürlich auch Berufe (bzw. Berufungen). Das spricht mich an, und das so erworbene Wissen gebe ich als Trainer gern an Gleichgesinnte weiter. Denn am Ende besteht der Trick ja darin, die verstandene Komplexität wieder zu reduzieren und praktisch umzusetzen. Das zu meistern und dieses Wissen dann weiterzugehen, macht mir einfach Spaß. Dazu kann ich aber nicht jedes Jahr das System wechseln, ich kann ja auch nicht dieses Jahr ein guter Fußball-Trainer sein und nächstes Jahr dann Mannschaften in Hochsprung oder Eishockey trainieren. Da liegt kein Segen drauf. 

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vor 37 Minuten schrieb MEPE:

Ich habe aber den Verdacht, dass diejenigen, die alle 1-2 Jahre das System wechseln, gar nicht so sehr damit beschäftigt sind, mit dem gerade im Besitz befindlichen System zu arbeiten, sondern einen Großteil ihrer Freizeit lieber damit verbringen zu recherchieren, welches System denn noch besser als ihr aktuelles ist und demnächst gekauft werden muss. Anders kann ich mir dieses Verhalten jedenfalls nicht erklären.

Ich kann hier nicht für viele andere sprechen, aber manchmal, wie im Juni diesen Jahres bei mir, kann man mit dem aktuellen System einfach nicht weiter arbeiten. Meine beiden X-H1 (und auch 2 Leihgeräte vom Service) funktionierten nur unzuverlässig (und manchmal überhaupt nicht), daher habe ich die Reißleine gezogen, als ich mal 2 Wochen lang keine Aufträge hatte. Es ist halt nicht immer alles nur schwarz-weiß.

Bezüglich Ricos Satz: ,,Jedenfalls verstehe ich sehr gut, wenn altgediente Canon-User lieber zu einer R greifen, obwohl Nikon und Sony auf dem Papier die besseren spiegellose KB-Kameras anbieten. Auf diese Weise bleiben sie in "ihrem" System und müssen sich nicht fundamental umstellen." kann ich nur beobachten, dass die Canon EOS R nicht unbedingt eine gleiche DNA bzgl. der Bedienung mit z.B. 5D3/4 teilt. Kein Joystick, kein Moduswahlrad, diese seltsame Touchbar... es mag ja Ähnlichkeiten geben, aber es ist auch definitiv keine spiegellose 5D Serie von der Bedienung her.

Ich kann jedenfalls nicht nachvollziehen, dass man einen Hersteller wie Canon für seine mittlerweile schon als traditionell zu bezeichnende Innovationsfaulheit belohnen sollte, indem man ein unausgereiftes und nicht direkt konkurrenzfähiges Produkt abkauft. Die rosarote Markenbrille bringt Canon hier auch nicht weiter, sondern bestätigt den trägen Riesen nur noch in der Faulheit.

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Gerade eben schrieb Marc G:

kann ich nur beobachten, dass die Canon EOS R nicht unbedingt eine gleiche DNA bzgl. der Bedienung mit z.B. 5D3/4 teilt. Kein Joystick, kein Moduswahlrad, diese seltsame Touchbar... es mag ja Ähnlichkeiten geben, aber es ist auch definitiv keine spiegellose 5D Serie von der Bedienung her.

Dann hat es Canon anscheinend verbockt. Oder die Bestandskunden akzeptieren es trotzdem. Bei Nikon und der Z7 höre ich, wie ähnlich sie doch der D850 und wie einfach die Umstellung sei. Ich kann es selber nicht beurteilen, habe ja alles von Canon längst verkauft – damals nicht um umzusteigen, sondern um ganz auszusteigen.

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vor 15 Minuten schrieb flysurfer:

Dann hat es Canon anscheinend verbockt. Oder die Bestandskunden akzeptieren es trotzdem.

So duldsam, wie Canon Kunden in der Regel sind, wird natürlich akzeptiert, was von oben diktiert wird 😂

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vor 17 Minuten schrieb Marc G:

Ich kann hier nicht für viele andere sprechen, aber manchmal, wie im Juni diesen Jahres bei mir, kann man mit dem aktuellen System einfach nicht weiter arbeiten. Meine beiden X-H1 (und auch 2 Leihgeräte vom Service) funktionierten nur unzuverlässig (und manchmal überhaupt nicht), daher habe ich die Reißleine gezogen, als ich mal 2 Wochen lang keine Aufträge hatte. Es ist halt nicht immer alles nur schwarz-weiß.

Das ist absolut nachvollziehbar. Deshalb schrieb ich ja auch von ständigen Wechseln alle 1-2 Jahre.

Ich bezog mich u.a. auf Forenten, denen es schon in den Fingern juckt, wenn Hersteller X oder Y eine neue Kamera auf den Markt bringt. Erst eine Sony A7III, dann eine Nikon Z usw. Das hat(te) nichts mit konkreten Problemen mit dem vorhandenen System oder fehlenden Features zu tun, sondern einfach mit dem ständigen Schielen auf die grünere Seite des Flusses...

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Gerade eben schrieb Marc G:

So duldsam, wie Canon Kunden in der Regel sind, wird natürlich akzeptiert, was von oben diktiert wird 😂

Dann ist ja alles okay, für mich ist das kein Aufreger. :) Mich persönlich regen andere Dinge auf – etwa wenn ratsuchende Leser und Zuschauer in Zeitschriften, Videos, Blogs und Websites verarscht und desinformiert werden, sei es aus Inkompetenz, Gier, Betrug oder einer Kombination aus den dreien. Inzwischen scheint das leider der Normalfall zu sein, und das finde ich tatsächlich sehr bedenklich. Denn natürlich kann man annehmen, dass es in anderen Bereichen ganz genauso ist, nur verstehen wir von denen selber nicht genug, um die Desinformation zu bemerken. 

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vor 33 Minuten schrieb flysurfer:

Dazu kann ich aber nicht jedes Jahr das System wechseln, ich kann ja auch nicht dieses Jahr ein guter Fußball-Trainer sein und nächstes Jahr dann Mannschaften in Hochsprung oder Eishockey trainieren. Da liegt kein Segen drauf. 

Aber den Verein kannst du wechseln - damit dein Vergleich nicht so fußlahm daher kommt ;) ...

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Gerade eben schrieb Allradflokati:

Aber den Verein kannst du wechseln - damit dein Vergleich nicht so fußlahm daher kommt ;) ...

Auch da liegt oft kein Segen drauf, wie man aktuell beispielsweise bei den Bayern  und ihrem Trainer sieht.

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vor 3 Minuten schrieb flysurfer:

Dann ist ja alles okay, für mich ist das kein Aufreger. :) Mich persönlich regen andere Dinge auf – etwa wenn ratsuchende Leser und Zuschauer in Zeitschriften, Videos, Blogs und Websites verarscht und desinformiert werden, sei es aus Inkompetenz, Gier, Betrug oder einer Kombination aus den dreien. Inzwischen scheint das leider der Normalfall zu sein, und das finde ich tatsächlich sehr bedenklich. Denn natürlich kann man annehmen, dass es in anderen Bereichen ganz genauso ist, nur verstehen wir von denen selber nicht genug, um die Desinformation zu bemerken. 

Deswegen kann ich nur müde lächeln, wenn Reviews in den gängigen Fotozeitschriften zitiert werden. Zu oft wurde vermutlich aus Gründen der Ersparnis mangelhaft recherchiert oder der Bericht wurde vom Hersteller gesponsert und war daher beschönigt. Selbst in die Hand nehmen kann durch nichts ersetzt werden.

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vor 20 Minuten schrieb MEPE:

Deshalb schrieb ich ja auch von ständigen Wechseln alle 1-2 Jahre.

Gut, da gibts einige, die vermutlich ihre Unterhose seltener als das Kamerasystem wechseln. Das kann aber auch technisches Interesse sein. Ich frag mich nur, warum man das Interesse nicht einfach durch Begrabbeln beim Händler stillt. Das würde weitaus weniger kosten 😂

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vor 7 Minuten schrieb Marc G:

Gut, da gibts einige, die vermutlich ihre Unterhose seltener als das Kamerasystem wechseln. Das kann aber auch technisches Interesse sein. Ich frag mich nur, warum man das Interesse nicht einfach durch Begrabbeln beim Händler stillt. Das würde weitaus weniger kosten 😂

"Begrabbeln" ist natürlich der beste Weg. Leider werden die Fachhändler immer weniger, so dass für Leute, die fernab einer großen Stadt leben, die Chance nicht besteht. Mein Dealer Oehling-Besier, bei dem ich jahrzehntelang meine Sachen gekauft habe, hat vor 2 Jahren die Fahnen runtergehängt. Er war der einzige Händler in Mainz...

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vor 11 Minuten schrieb uli-P:

Oehling-Besier .............  hat vor 2 Jahren die Fahnen runtergehängt

Tut mir leid für Dich, aber dann hat Oehling-Besier etwas falsch gemacht. Wer nicht mit der Zeit geht, geht dann halt mit der Zeit.

Und das Gejammer des armen Einzelhandels über die bösen Online-Händler kann ich schon lange nicht mehr hören. Es gibt noch Einzelhändler die zeigen, dass es auch anders geht.

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