Abstimmungsverhalten im Europäischen Parlament

[MEPE]

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Es dürfte nicht sehr viele Länder geben, in denen man sich so umfassend wie in Deutschland informieren kann, wenn man denn will.

Wem die Tagesschau zu rechts ist, liest die TAZ, wem sie zu links ist, Tichys Einblick usw. usf. Auch weit extremere Positionen haben in Deutschland ihren Platz, wer immer die gleiche Zeitung liest und nur einen Fernsehsender schaut und diese dann immer wieder als "Mainstreammedien" beschimpft, dem ist nicht zu helfen.

Zu erwarten, dass Medien frei von äußeren Einflüssen und "völlig neutral" berichten, ist eine typisch idealistische Wunschvorstellung, wenn man in einer weitgehend freien Gesellschaft leben kann. Wann gab es das je bzw. wo gibt es das? Es wird immer suggeriert, dass heute alles schlimmer ist als früher oder dass woanders alles besser ist. Ich denke, in 90% der Länder wären die Menschen über eine Pressefreiheit à la BRD sehr froh.

Ich habe auch einen Teil(!) der Medien für die überpositive Berichterstattung während der Flüchtlingskrise kritisiert und tue das z.T. noch heute, aber diese ewig wiederkehrende Wortwahl von den "gelenkten Staatsmedien" oder wie es hier genannt wird "unter den Teppich kehrenden Medien" ist lächerlich. Lies die für Dich richtigen Medien, dort wird über die Probleme, die Du vermutlich meinst, ausführlichst diskutiert.

bearbeitet 3. April 2019 von MEPE

[tabbycat]

vor einer Stunde schrieb outofsightdd:

*witzig-gemeinte-Aufzählung*

"Die Medien"- lachhaft.

Dir ist schon aufgefallen, dass ich eine einschränkende Charakterisierung vorgenommen habe? Man kann natürlich zu Recht vorbringen, dass das auf alle Medien irgendwo zutreffen möge, aber es gibt da so besondere Exempare, die immer wieder um den weissen Elefanten im Raume drum herum fabulieren. 

[tabbycat]

vor 42 Minuten schrieb MEPE:

Es dürfte nicht sehr viele Länder geben, in denen man sich so umfassend wie in Deutschland informieren kann, wenn man denn will.

Es gibt schon noch ein paar. Und auch einige, in denen man sich sogar noch umfassender informieren kann, solange man hier nicht Power-User eines VPN-Tunnels ist. Dennoch gebe ich dir im Grunde natürlich recht. 

vor 43 Minuten schrieb MEPE:

Auch weit extremere Positionen haben in Deutschland ihren Platz, wer immer die gleiche Zeitung liest und nur einen Fernsehsender schaut und diese dann immer wieder als "Mainstreammedien" beschimpft, dem ist nicht zu helfen.

Aber die Leute, die sich so einseitig informieren, sind doch eben gerade nicht diejenigen, die genau diese Medien dann "beschimpfen". 

vor 55 Minuten schrieb MEPE:

Lies die für Dich richtigen Medien, dort wird über die Probleme, die Du vermutlich meinst, ausführlichst diskutiert.

Ach, ich bin versorgt. Mich erstaunt nur immer wieder die Ahnungslosigkeit vieler anderer, daran hing ja auch diese Diskussion gerade wieder. 

[sulak]

vor 45 Minuten schrieb tabbycat:

Mich erstaunt nur immer wieder die Ahnungslosigkeit vieler anderer,

Aha, alle die was anderes gucken, lesen, hören... sind also "Ahnungslos" . 

Mich erstaunt immer wieder die Überheblichkeit, die in solchen Formunlierungen steckt.

[tabbycat]

vor einer Stunde schrieb sulak:

Aha, alle die was anderes gucken, lesen, hören... sind also "Ahnungslos" . 

Nee, was anderes gucken, lesen, hören ist erstmal vollkommen richtig und sollte für jederman selbstverständlich sein, der sich für politisch interessiert hält. Ausschließlich das Andere gucken, lesen, hören (sprich: sich einseitig informieren) könnte allerdings schon für ein Informationsdefizit sorgen... 

bearbeitet 3. April 2019 von tabbycat
Ergänzung

[FxF.jad]

Und mit diesem Informationsdefizit traut man dem Großteil der Mitbürger zu, am basisdemokratischen Entscheidungsprozess teilzunehmen. 

[Gast]

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vor 54 Minuten schrieb FxF.jad:

Und mit diesem Informationsdefizit traut man dem Großteil der Mitbürger zu, am basisdemokratischen Entscheidungsprozess teilzunehmen. 

Nein, das geht natürlich nicht.

Aber, es ist ja alles in bester Ordnung.
War da nicht irgendwas, was die stellvertretend Entsandten nicht im Interesse zumindest einiger Entsender entschieden haben?

[sulak]

vor 2 Minuten schrieb chironer:

War da nicht irgendwas, was die stellvertretend Entsandten nicht im Interesse zumindest einiger Entsender entschieden haben?

Ist das nicht immer so? 

[sulak]

vor 1 Stunde schrieb tabbycat:

Nee, was anderes gucken, lesen, hören ist erstmal vollkommen richtig und sollte für jederman selbstverständlich sein, der sich für politisch interessiert hält. Ausschließlich das Andere gucken, lesen, hören (sprich: sich einseitig informieren) könnte allerdings schon für ein Informationsdefizit sorgen... 

Wenn ich täglich "Tagesschau" und / oder "Heute - Journal" gucke, besteht ein Informatoinsdefizit, d`accord.

Wenn ich das tue und zusätzlich eine regionale und gelegentlich eine überregionaleTageszeitung lese, Magazine und Wochenzeitungen lese (z. B. Spiegel, Focus, Die Zeit) viel Radio höre (ÖR, private Sender, Info - Radio), im TV zusätzlich Diskussions - und Talk Sendungen und Nachrichten auf privaten Sendern verfolge und regelmäßig politische Veranstaltungen (z. B. Podiumsdiskussionen, Informationsveranstaltungen zu kommunalen / regionalen Themen) besuche, was ist dann? Immer noch Informationsdefizit?

P.S.: Gelegntlich Nachrichtensendungen aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz vergessen 😊

 

bearbeitet 3. April 2019 von sulak

[Gast]

vor 39 Minuten schrieb sulak:

Wenn ich täglich "Tagesschau" und / oder "Heute - Journal" gucke, besteht ein Informatoinsdefizit, d`accord.

Wenn ich das tue und zusätzlich eine regionale und gelegentlich eine überregionaleTageszeitung lese, Magazine und Wochenzeitungen lese (z. B. Spiegel, Focus, Die Zeit) viel Radio höre (ÖR, private Sender, Info - Radio), im TV zusätzlich Diskussions - und Talk Sendungen und Nachrichten auf privaten Sendern verfolge und regelmäßig politische Veranstaltungen (z. B. Podiumsdiskussionen, Informationsveranstaltungen zu kommunalen / regionalen Themen) besuche, was ist dann? Immer noch Informationsdefizit?

P.S.: Gelegntlich Nachrichtensendungen aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz vergessen 😊

 

Das wirst du dir erst beantworten können, wenn du mal lange nachdenkst, was so los ist im Land und was darüber so gesprochen wird...

[sulak]

vor 3 Minuten schrieb chironer:

Das wirst du dir erst beantworten können, wenn du mal lange nachdenkst, was so los ist im Land und was darüber so gesprochen wird...

Gibt es denn für einen offensichtlich Ahnungslosen wie mich keine Tipps wo ich mich endlich schlau machen kann?  😉

[Gast]

vor 1 Minute schrieb sulak:

Gibt es denn für einen offensichtlich Ahnungslosen wie mich keine Tipps wo ich mich endlich schlau machen kann?  😉

geh ins Wirtshaus , wahlweise Bushaltestelle, U-bahn, Saturnmarkt- Handyabteilung ... sei kreativ 

[Gast]

@sulak Du kannst auch mal nachschauen, wer die Geldgeber der von Dir bevorzugten Medien sind .  zum Quervergleichen, suchst Du Dir dann noch das genaue Gegenteil. Dann bildest Du Dir Deine Meinung..... is doch nicht so schwer:) 

 

 

[sulak]

vor 18 Minuten schrieb RK1:

geh ins Wirtshaus , wahlweise Bushaltestelle, U-bahn, Saturnmarkt- Handyabteilung ... sei kreativ 

Das mache ich doch auch fast alles. Ich gehe in die Kneipe, fahre mit dem ÖPNV, okay Saturn und Media Märkte mag ich nicht so. Ist das schlimm? Vielleicht bin ich ja auch zu dumm, aber bitte sage mir jetzt noch, wo genau kriege ich denn dort die neutralen und unabhängigen Nachrichten?

 

vor 15 Minuten schrieb RK1:

Du kannst auch mal nachschauen, wer die Geldgeber der von Dir bevorzugten Medien sind .  zum Quervergleichen, suchst Du Dir dann noch das genaue Gegenteil. Dann bildest Du Dir Deine Meinung..... is doch nicht so schwer:) 

achso,  du meinst wenn ich die Zeitungen lese und TV - Sendungen schaue, wo die Geldgeber genau die anderen sind (ich weiß garnicht wer die sind) , werde ich endlich objektiv, unabhängig und überparteilich informiert?

Pardon, ich weiß es halt wirklich nicht besser, ist nicht böse gemeint.

bearbeitet 3. April 2019 von sulak

[Gast]

vor einer Stunde schrieb sulak:

Ist das nicht immer so? 

Das wär ja schlimm, oder?

[sulak]

Gerade eben schrieb chironer:

Das wär ja schlimm, oder?

Ich dachte immer das geht nicht anders, weil doch immer irgendeiner was anderes will. Guck doch mal der Brexit, da waren beinahe die Hälfte der Leute, die an der Abstimmung teilgenommen haben dagegen. Und ganz viele sind garnicht erst zu dem Referendunm hingegangen (ich habe gehört, das waren meistens die jungen Leute...).

Was soll man da sagen. Eine Volksbefragung mit der dann viele Millionen Menschen unzufrieden sind. Die müssen da jetzt einfach mitmachen obwohl sie das überhaupt nicht wollten. Stell dir das mal vor!

[tabbycat]

vor 2 Stunden schrieb sulak:

P.S.: Gelegntlich Nachrichtensendungen aus den Nachbarländern Österreich und Schweiz vergessen 😊

Sehr guter Ansatz schon mal. 

[Rica]

Hier wurde ja gesagt, man könne nicht grenzüberschreitend wählen.

Geht doch:

DiEM25 ist eine europaweite, grenzüberschreitende Bewegungvon Demokraten.

[mjh]

vor 4 Stunden schrieb RK1:

@sulak Du kannst auch mal nachschauen, wer die Geldgeber der von Dir bevorzugten Medien sind

Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen also vor allem der Bürger. Bei RT ist es der russische Staat und das deutsche Privatfernsehen wird von seinen Werbekunden finanziert. Bei Zeitungen und Zeitschriften sind die Anzeigenerlöse schon vor vielen Jahren stark eingebrochen; vom Platzen der Dotcom-Blase hat sich der Anzeigenverkauf nie wieder erholt. Daher sorgen die Kioskkäufer und Abonnenten heute für einen größeren Teil der Einnahmen. Zur Finanzierung der Online-Angebote werden aber auch andere Modelle erprobt. Beispielsweise lese ich den britischen Guardian ohne Bezahlschranke online und zahle dafür einen freiwilligen monatlichen Betrag. Die deutsche TAZ bietet ein ähnliches freiwilliges Bezahlmodell an. Der geneigte Medienkonsument kann die Medienlandschaft mitgestalten, indem er eine wohlüberlegte Wahl trifft, welchen Journalismus er finanziert.

[mjh]

vor 2 Stunden schrieb Rica:

Hier wurde ja gesagt, man könne nicht grenzüberschreitend wählen.

Geht doch:

DiEM25 ist eine europaweite, grenzüberschreitende Bewegungvon Demokraten.

Die Aussage war, meine ich, dass es keine EU-weiten Listen gibt. Die sind nicht vorgesehen. Was es dagegen gibt, sind Zusammenschlüsse nationaler Listen, so wie auch bei DiEM25, die in manchen EU-Ländern nationale Organisationen haben und darüber hinaus mit anderen nationalen Kleinparteien zusammenarbeiten. Gegebenenfalls werden sie mit diesen eine gemeinsame Fraktion im Europäischen Parlament bilden. So etwas gibt es aber auch jetzt schon.

So richtig grenzüberschreitend hat letztes Mal nur der ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo gewählt, nämlich – verbotenerweise – zweimal: einmal als Deutscher und ein weiteres Mal als Italiener.

[Gast]

vor 9 Stunden schrieb sulak:

Ich dachte immer das geht nicht anders, weil doch immer irgendeiner was anderes will. Guck doch mal der Brexit,

Nun, da könnte JEDER, der das wollte sagen, wie er es gern hätte. 

Sich in einer Minderheit wiederfinden ist für mich Teil eines wirklich demokratischen Prozesses, wenn ich denn wirklich habe teilnehmen können.  

Feststellen müssen, dass mein stellvertretend Entsandter darüber anders entschieden hat, als ich es getan hätte, nun, wo ist da das stellvertretende Moment?

bearbeitet 4. April 2019 von Gast

[Rica]

vor 1 Stunde schrieb chironer:

Feststellen müssen, dass mein stellvertretend Entsandter darüber anders entschieden hat, als ich es getan hätte, nun, wo ist da das stellvertretende Moment?

Wenn du "Freiheit statt Sicherheit" hörst, denkst du bestimmt immer, dass du von beiden das Maximum willst und bist dann enttäuscht.

[MEPE]

vor 1 Stunde schrieb chironer:

Nun, da könnte JEDER, der das wollte sagen, wie er es gern hätte. 

Sich in einer Minderheit wiederfinden ist für mich Teil eines wirklich demokratischen Prozesses, wenn ich denn wirklich habe teilnehmen können.  

Feststellen müssen, dass mein stellvertretend Entsandter darüber anders entschieden hat, als ich es getan hätte, nun, wo ist da das stellvertretende Moment?

Der Brexit ist doch gerade das Bilderbuchbeispiel, dass eben das nicht funktioniert. Es konnte nicht jeder sagen, wie er es gern hätte, sondern sich nur zwischen "Ja" und "Nein" entscheiden. Und im schlimmsten Fall aus Sicht der Befürworter wird diese grundlegende Entscheidung auch noch gekippt, indem der Brexit auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben oder ganz abgesagt wird.

Normalerweise hätten mindestens 5-6 verschiedene Modelle mit ihren Details zur Abstimmung gestellt werden müssen und da sind wir wieder bei der Komplexität solcher Dinge, die den Briten jetzt auf die Füße fallen.

So gab es zwar ein "Ja", aber keinerlei Votum, wie hart oder weich der Brexit im Detail gestaltet werden soll. Insgeheim haben sich die meisten zum Zeitpunkt der Abstimmung sicher ein "Rosinenpicken" vorgestellt, was aber nun glücklicherweise nicht kommen wird.

Volksabstimmungen werden nahezu immer in Form einfacher Ja/Nein-Entscheide durchgeführt, weil die Bürger mit langen Texten überfordert sind. Bei vielen Themen halte ich Entscheide in dieser Einfachheit nicht angebracht.

Ein weiteres Beispiel wäre: "Wollen Sie, dass Urheber künftig auch im Internet Vergütungen für ihre Werke bekommen"? Die Frage hätte mit Sicherheit eine Mehrheit bekommen. Hätte sie das aktuelle Problem gelöst?

bearbeitet 4. April 2019 von MEPE

[EmHa]

vor 7 Stunden schrieb mjh:

Beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen also vor allem der Bürger.

Geldgeber bin ich nicht, sondern es wird von mir genommen. Das ist schon ein Unterschied. Bestimmt wird auch nicht durch den „Geldgeber“, sondern durch den Rundfunkrat, der schon teils nicht so ganz arg ein Abbild der Bevölkerung darstellt und oft einen recht hohen Anteil an Staatsvertretern enthält. 

[sulak]

vor 11 Stunden schrieb tabbycat:

Sehr guter Ansatz schon mal. 

Danke. Hast du noch weitere Quellen für mich?

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