Dateigrösse RAW JPEG JPG

[McKlimm]

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Wahrscheinlich sollte mir die Frage nach Jahrzehnten aktiver Fotografie peinlich sein. Da ich aber keine Antwort habe, stelle ich sie hier.

Ich arbeite mit einer X-E2 mit 16MP. Eine unbearbeitete RAW-Datei hat eine Größe von 33,5MB. Das JPG, welches aus der Kamera kommt ist 4,3 MB groß. Wenn ich die RAW-Datei ohne weitere Bearbeitungsschritte im RAW-Konverter (Luminar-Neo) als JPEG speichere, ist das Ergebnis 17,7 MB groß.

In Zukunft würde ich gerne nur im JPG-Fine-Modus aufnehmen und die RAW-Option auf eine Funktionstaste legen. (Die bekannten Nachteile kompensiere ich durch ISO 800+, DR400 und kurzer Belichtungszeit.)

Eine Dateigröße von 4MB ist mir aber zu gering. 

Gibt es irgendwo eine Komprimierungs-Option, die ich übersehen habe?

Vielen Dank im Voraus

 

 

 

[mjh]

Okay, dröseln wir es mal auf …

Die Kamera digitalisiert 16 Megapixel, und jedes Sensorpixel wird zu 14 Bit digitalisiert, die die Helligkeit im roten, grünen oder blauen Bereich des Spektrums wiedergeben. Die Kamera rundet großzügig auf 16 Bit und damit zwei Bytes pro Pixel auf, und einschließlich der Metadaten müssen daher gut 33 Megabyte gespeichert werden. Neuere Modelle können die Raw-Dateien verlustfrei oder verlustbehaftet speichern, was die Dateigröße reduziert. Die unkomprimierten Dateien enthalten ja zu 1/8 Luft, weil 14 Bits in 16 Bits gespeichert werden, und wegen der Redundanz der Rohdaten kann man ohne jeden Verlust 25 bis 50 Prozent einsparen. Wenn man visuell unsichtbare Verluste akzeptiert, sinkt die Dateigröße weiter.

Aber gut, Du hast nun mal die X-E2. Wenn die Kamera oder ein Raw-Konverter ein RGB-Bild mit 8 Bit pro Farbkanal und daher 24 Bit pro Pixel daraus berechnet, beansprucht das ohne eine Kompression 48 Megabyte plus Metadaten. Da die Kamera verlustbehaftet komprimierte JPEGs mit um die 4,3 Megabyte speichert, wendet sie einen Kompressionsfaktor von etwas mehr als 10:1 an, was völlig akzeptabel ist. 17,7 Megabyte erscheinen mir exzessiv; 10 Megabyte mögen noch angehen, aber in der Regel wirst Du sowieso keinen Unterschied sehen.

[McKlimm]

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich bin immer davon ausgegangen, dass JPG und JPEG nur unterschiedliche Namen für ein identisches Verfahren ist.

Ich habe jetzt erst realisiert, dass man bei Luminar die Qualität einstellen kann, was sich massiv auf die Größe auswirkt. Bei 100% ergeben sich 13,5MB und bereits bei 90% nur noch 4,5MB, was in etwa der Datei aus der Kamera entspricht. Da ich einmal gelesen habe, dass der Unterschied zwischen 80% und 100%-Qualität minimal ist, wäre diese Einstellung ja nachvollziehbar.

Für einen Ausdruck 20x30cm (oder sogar 30x40cm) sollte dies doch ausreichen?

[mjh]

vor 1 Stunde schrieb McKlimm:

Ich bin immer davon ausgegangen, dass JPG und JPEG nur unterschiedliche Namen für ein identisches Verfahren ist.

Das stimmt ja auch. Das Verfahren heißt JPEG, weil es die Joint Photographic Experts Group erfunden hat. „JPG“ ist die Kurzform aus der Zeit, als Dateiendungen nur drei Zeichen haben konnten.

Das JPEG-Verfahren hat aber verschiedene Parameter, die man wählen kann, um den Grad der Komprimierung zu steuern, und je nachdem, was für Einstellungen man hier vornimmt, kommen unterschiedlich große Dateien dabei heraus.

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