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Hallo Des

 

Räder im Licht/Bikes in the Light by floressas.desesseintes

 

Mit herzlichen GrĂĽĂźen aus Berlin, Des.

Dein Bild mit den Fahrrädern gefällt mir gut, und wenn Du den Schnitt links uns rechts etwas optimierst*, dann wird es nochmals ein Stück besser, in meinen Augen.

 

*) Es gibt imho verschiedene Ansätze, wie man das machen könnte.

Z.B. "genügt" es schon, nur das Rad rechts so abschneiden, dass man die Nabe nicht mehr sieht und das beide angeschnittenen Räder (link und rechts) zusammen wieder einen Kreis / ein ganzes Rad ergeben.

 

Nur so als Idee ...

:-)

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (I)

 

Blick über den Zaun: Der Highway N2 aus Kapstadt heraus in Richtung Osten führt mitten durch die Cape Flats, den Townships Mitchell's Plain, Elsie's River, Hanover Park, Bishop Lavis, Manenberg, Strandfontein, Gugulethu, Nyanga, Langa, and Khayelitsha. Der erste Eindruck ist ein Meer von Holzverschlägen und Wellblechhütten, das sich von Horizont zu Horizont erstreckt. Für die meisten Touristen (99,99%) beschränkt sich die Township-Erfahrung auf diesen desperaten Anblick. Schade, weil ein Besuch sicher Überwindung kostet, aber den den Horizont ungemein erweitert.

 

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I’m Zenghi, your personal guide: Wer sich dafür interessiert, wie es sich im Township lebt und wie es funktioniert, muss da rein. Auf keinen Fall ohne ortskundigen Guide, weil man sich sonst hoffnungslos verläuft, Situationen falsch einschätzt und auch sonst keine Hintergrundinformationen über die Cape Flats und ihre sozialen Strukturen bekommt. Zenghi ist aktives Mitglied der methodistischen Kirche und lernt traditionelle Heilkunst (deshalb sein Kopfschmuck), wenn er gerade keine Wohlstandstouristen durch sein Viertel führt.

 

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Kein offensives Fotografieren! Zenghi war froh, dass ich nur eine unscheinbare Knipskamera um den Hals baumeln hatte (X-Pro1 & 27mm) und wies mich eindrücklich darauf hin, dass wir keinen Zoobesuch machen: „Please, no poverty tourism. We may be poor but we’re your brothers and sisters, not animals in the zoo.“ Als Gast habe ich dieser Bitte entsprochen, weshalb auch nur sehr zurückhaltende Bilder entstanden sind.

 

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bearbeitet von Harlem
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So - jetzt aber Schluss für heute mit dem Uploaden. Ich danke Euch als Neuling für die freundliche Aufnahme und die vielen "Likes". Schönes Wochenende!!!

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (II)

 

Es werde Ordnung im Chaos: Thami, der ehrenamtliche Kurator des Informationszentrums (ein großer Begriff für zwei kleine Räume) zeigt uns die Karte von Langa, seinem Township. Es mag unglaublich sein, aber jede Wellblechhütte ist kartiert. Das muss auch so sein, weil jede Hütte Stromanschluss und einen registrierten Pre-Paid-Zähler hat. Das gesamt Areal ist ständig beleuchtet, damit die Bewohner auf die brandgefährlichen Karbidlampen verzichten.

 

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Shack – erste Station für Neuankömmlinge: Südafrika erlebt immer noch eine erhebliche Landflucht und einen kaum regulierten Zustrom von Zuwanderern aus Zimbabwe und Botswana , die sich von den großen Städten Jobs und Wohlstand erhoffen. Sie bekommen zunächst in der Peripherie der Townships eine solche Hütte oder Platz zum Bau einer Hütte zugewiesen. Das Leben in diesen Hütten ist erbärmlich, auch weil Kapstadt richtig kalte Tage kennt und der Cape-Doctor, eine ziemlich steife Süd-Ost-Brise des  antarktischen Benguela-Stroms, sorgt an 200 Tagen und Nächten für extrem frische Luft.

 

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (III)

 

Drin!: Die Wellblechhütten bilden einen dichten Ring um die inneren Townships mit festen Häusern, die z.T. bereits in den 60er Jahren gebaut wurden, als die „Blacks“ und „Colored“ aus dem berühmten District 6 von Cape Town zwangsumgesiedelt wurden: Blacks und Colored, die bisher mit den Weißen zusammenlebten, bekamen jeweils ihr eigenes Township. Diese Grenzen gibt es noch heute und werden durch die Sprachbarrieren zwischen den Xhosa sprechenden Blacks und den Afrikaans sprechenden Colored zementiert.

 

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Aufstieg: Alle festen Häuser gehören dem Staat. Die älteren Häuser auf der linken Seite sind der Ausstieg aus dem Hüttenleben, für diejenigen, die einen Job oder ein halbweg regelmäßiges Einkommen haben. Sie werden bettenweise vermietet – ein Bett kostet 50 Rand, umgerechnet 3,50 Euro pro Monat. Die Wartelisten sind lang und die Verwaltung wird vom ANC organisiert, so dass es sicher nicht allein bei den offiziellen 50 Rand bleibt.

 

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (IV)

 

Familienwohnungen: Der ANC hatte einst versprochen, die WellblechhĂĽtten und Bettenherbergen durch Familienwohnungen zu ersetzen. Das Programm blieb bislang hinter allen AnkĂĽndigungen zurĂĽck, was dem ANC in den Townships sehr viel Zustimmung gekostet hat.

 

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Infrastruktur: Die Versorgung erfolgt ausschließlich über kleine Geschäfte, es gibt keinen Supermarkt im Township.

 

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (V)

 

Smiling Sheep: Der freundliche Herr bietet Smiling Sheep an, eine lokale Spezialität. Die Schafköpfe werden zunächst heiß geräuchert, dabei verschmort das Fell und die Sehnen verkürzen sich, wodurch das Schaf von Ohr zu Ohr grinst. Anschließend wird der Kopf gekocht und im Ganzen oder Halben verkauft. Ich habe dankend verzichtet.

 

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Aufräumen: Nicht genutzte Hütten werden nach Auszug sofort zerlegt. Es dauert nur wenige Tage, bis das gesamte Baumaterial bis auf den letzten Nagel verschwunden ist. Übrigens: Die Straßen sind nicht schmutziger, als im Hamburger Wohlstandsviertel Winterhude. Irgendeiner fegt immer rum.

 

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (VI)

 

Karriere: Diejenigen, die es als Rechtsanwälte, Ärzte oder Beamte geschafft haben, bleiben meist im Township wohnen und bauen sich dort recht ansprechende Bungalows, die zum Teil direkt an die Wellblechhütten angrenzen. Ein Wegzug kommt meist nicht in Frage, weil der soziale Status dieser Gruppe im Township stellar ist.

 

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (VII)

 

Petrol heads: Natürlich ist das Auto auch in den Cape Flats das allererste Statussymbol. Der Golf II ist immer noch das beliebteste Auto. Robust und einfach selbst zu reparieren. Häufig werden die Wagen äußerst sprit- und materialschonend bewegt. Man siehr relativ häufig technische Katastrophen auf Rädern, die dann mit 40 km/h und Funzellicht auf dem Highway unterwegs sind. (Es gibt aber auch todesmutige Piloten mit hohem Blutzoll)

 

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts

 

Toller Bericht, tolle Bilder ...

 

Schade, All das hätte wirklich einen eigenen These verdient. Ich hoffe, das geht hier nicht unter und findet ausreichend Beachtung.

 

Chapeau nochmals !

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Cape Flats – Ein Blick hinter die Kulissen von Kapstadts Townships (VII)

 

Cape Flat – Township oder Slum? Was meine Bilder nicht zeigen, sind die hässlichen Kehrseiten der Cape Flats. Eine Arbeitslosenquote von über 80%, eine noch immer wachsende AIDS-Durchseuchung, Kinderschwangerschaften, Vergewaltigungen, Selbstjustiz und der gesamte Kreislauf von Drogenmissbrauch. Trotzdem täte ich mich schwer, die Townships pauschal als Slums zu klassifizieren, weil es sehr stabile soziale Strukturen gibt. Kinder zum Beispiel sind den ganzen Tag auf der Straße, jeder fühlt sich für alle Kinder verantwortlich. Ich habe z.B. keine Situation von Bettelei erlebt, wie ich mich überhaupt nicht eine Sekunde unsicher gefühlt habe. Nachts allein im Township hätte ich allerdings sicher andere Gefühle...

 

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Danke für diese interessanten, ernüchternden aber auch einfühlsamen Eindrücke. So vieles davon ist unvorstellbar... Wenngleich ich auch schon bei vielen Reisen Ähnliches gesehen habe - es berührt mich immer wieder.

Ein äußerst interessanter Film mit Denkanstößen könnte für einige "District 9" sein.

 

GruĂź Christoph

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