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Die Hyperfokaldistanz in der Praxis ...


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... funktioniert bei mir eigentlich nicht so, wie ich es gerne hätte. Wenn ich "Landschaftsbilder" mache, reicht die H. meist nicht aus, wenn ich nach der Anzeige im Display gehe. Der Schärfebereich ist eigentlich immer kleiner als ich ihn gerne hätte. Annähernd bekomme ich noch die gewünschte Schärfe hin, wenn ich mein 16-55 sehr weitwinklig einstelle und brutal abblende, was man ja wegen der Beugungsunschärfe auch nicht machen soll. Aber selbst dann reicht mir der Schärfebereich oft nicht. Wenn ich etwas in den Tele-Bereich gehe, was ich sehr gerne mache, weil ich 50mm an APS-C sehr schätze, dann ist der Schärfenbereich natürlich erst recht viel zu klein. Wie löst ihr das Problem?

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  • 3 years later...

Gab es 2018 schon eine App, die mir für meine Kamera und die jeweilige Brennweite für eine beliebige Blende die einzustellende Hyperfokaldistanz anzeigt?

Wenn ja, dann hilft das in der Praxis auch nicht viel, weil diese Tabelle nur dann hilfreich ist, wenn man zwei Probleme lösen kann:

1tes Problem) Ermitteln, wie groß ist die (genaue) Entfernung zu dem Motivteil im Bild, der im Vordergrund scharf abgebildet werden soll, ist.

Wenn ich das lösen kann, muss ich diese Zahl mit dem Faktor 2 multiplizieren und habe schon mal die Hyperfokaldistanz, zu der ich die Blende aus der Tabelle zuordne (die kleinste Zahl aus der Tabelle mit der geringsten Differenz zu meinem berechneten Wert).

2tes Problem) Das Objektiv auf die aus der Tabelle gewonnene Entfernung einstellen.

Keine leichte Aufgabe, wenn die Tabelle eine Hyperfokaldistanz von z.B. 8,91m ausweist, oder?

Und wo liegt die Lösung?

Benutzt einfach einen genauen Laserentfernungsmesser! Klingt komisch, ist aber so:

Zu 1) Mit dem Laser die Entfernung zu dem Punkt messen, der in der Nähe scharf sein soll, die Zahl verdoppeln und in der Tabelle die Blende suchen.
Zu 2) Nun mit dem Laser einen Punkt suchen, der der Hyperfokaldistanz aus der Tabelle entspricht, diesen Punkt mit AF-S anvisieren und fokussieren und dann auf manuellen Fokus umschalten.

Nun ist die Kamera (präzise: das Objektiv) perfekt auf die gewünschte Schärfentiefe eingestellt - „zentimetergenau“! Scharf vom gewünschten Nahpunkt bis unendlich.

 

bearbeitet von RAWky
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Nach fast vier Jahren eine Antwort auf die Frage von jemanden, der das Forum inzwischen verlassen hat …

Bevor man die Hyperfokaldistanz ermitteln kann, muss man erst einmal die maximale Größe des Zerstreuungskreises festlegen, also die Ansprüche an die Schärfe. Dann kann man die hyperfokale Fokussierung berechnen, mit der Motive in der halben Distanz (und bei Unendlich) so gerade eben noch akzeptabel scharf abgebildet werden. Ich sage mal: Wer mit einer hyperfokalen Fokussierung zu befriedigenden Ergebnissen kommt, muss es nicht so genau nehmen, denn kleine Abweichungen von der „exakten“ hyperfokalen Distanz machen keinen großen Unterschied. Wenn ein Motiv mal wirklich scharf werden muss, fokussiert man darauf und schenkt sich die ganze Rechnerei, denn das macht den Unterschied zwischen „scharf“ und „gerade noch akzeptabel“.

bearbeitet von mjh
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vor 58 Minuten schrieb mjh:

... muss man erst einmal die maximale Größe des Zerstreuungskreises festlegen ...

In der Regel zeigen meine Bilder Zerstreuungskreise jedweder Größe an unterschiedlichsten Koordinaten.

Wir gehen mal davon aus, dass man davon ausgeht, dass bei der Auseinandersetzung mit dem Effekt der Hyperfokaldistanz und der Anwendung in z.B. der Landschaftsfotografie nur solche Gerätschaft eingesetzt wird, die akzeptable Schärfe bei irgendeiner Blende liefern und man sein Gerät einschätzen können sollte, unter welchen Umständen überhaupt ein Versuch lohnenswert ist, etwas von "Unendlich" bis zu einem gewissen Abstand scharf sein könnte. Die Blume im Vordergrund oder den Berg im Hintergrund zu fokussieren stellt ja kein Problem dar, das erste nennt man dann "Kunst", das zweite "Schnappschuss" und wenn tatsächlich beides scharf ist wohl "Postkarte". Aber Postkarten sollte man nicht unterschätzen.

Über verwackelte Zertreuungseier könnte man ja auch mal ein Buch schreiben ...

 

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vor 2 Stunden schrieb RAWky:
vor 3 Stunden schrieb mjh:

In der Regel zeigen meine Bilder Zerstreuungskreise jedweder Größe an unterschiedlichsten Koordinaten.

Mein Schärfentiefenrechner gibt Dir vier Optionen für den Zerstreuungskreisdurchmesser; da sollte etwas passendes dabei sein: https://digicam-experts.de/schaerfentiefe.php

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vor 23 Minuten schrieb mjh:

Mein Schärfentiefenrechner

Super, danke, damit kann was anfangen!

Noch eine Anmerkung zur "Schärfe": Die "traditionelle" Vorgabe von 1/1500 der Diagonale als Zerstreuungskreis kommt aus Zeiten der ersten Leica. Damals war man der Ansicht dass ein Bild mit "1 Million Bildelementen" (auf die kommt man mit diesem Zerstreuungskreis) schon ganz schön scharf ist. Für einen 24 MP Sensor reichen diese Vorgaben bei weitem nicht, und das ist was der TO beobachtet hat. 

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vor 4 Stunden schrieb AS-X:

Ich hätte da zum Autor eine Idee 😉

Ich denke, das ist schon alles drüber dokumentiert und findet seine Umsetzung in IBIS, OIS, VR und was es alles gibt um Eier zu verhindern und "Kreise" zu liefern.

So alte Beiträge provozieren doch ein gewisses Potential an ingenieurswissenschaftlichem Aufklärungsdruck. Find' ich gut.

Obwohl ich die Kritik an "meiner" Lösung solche Tabellen auch mal ernst und die Zahlen wörtlich zu nehmen, mit dem Hinweis "es nicht so genau nehmen zu müssen" und den folgenden Verweis auf einen, oder sollte ich sagen den Schärfentiefenrechner dann doch inkonsequenz, weil man nimmt es wohl doch selbst genau so genau wie andere. Warum ich es nicht auch genau nehmen soll, verstehe ich nicht. Weil, da scheint ja ein Bedarf zu existieren, an Entfernungen im Zentimeterbereich.

Jetzt bleibt nur noch der Auftrag, die im Tiefenschärferechner auswählbare Schärfeanforderung in Relation zur möglichen Papiervergrößerung bzw. zur Sensorauflösung zu setzen um ein akzeptables (mit Visus von 1) Sehvergnügen bei gegebenem Betrachtungsabstand zu haben.

bearbeitet von RAWky
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vor 23 Stunden schrieb RAWky:

Obwohl ich die Kritik an "meiner" Lösung solche Tabellen auch mal ernst und die Zahlen wörtlich zu nehmen, mit dem Hinweis "es nicht so genau nehmen zu müssen" und den folgenden Verweis auf einen, oder sollte ich sagen den Schärfentiefenrechner dann doch inkonsequenz, weil man nimmt es wohl doch selbst genau so genau wie andere. Warum ich es nicht auch genau nehmen soll, verstehe ich nicht. Weil, da scheint ja ein Bedarf zu existieren, an Entfernungen im Zentimeterbereich.

Wenn man die genauen Werte kennt und versteht, was sie in welcher Weise beeinflusst, dann weiß man auch, in welchen Situationen es gar nicht auf die präzisen Werte ankommt. Harold Merklinger hatte sich schon vor 31 Jahren in einem Artikel für Shutterbug („Adjusting depth-of-field“, Oktober 1991) darüber lustig gemacht:

Zitat

The main trouble with depth-of-field tables is that they give a false sense of what to expect. For example, the depth-of-field table for the 200 mm Micro-Nikkor, says that at an f-stop of f/5.6 and with the lens set at infinity focus, the depth-of-field will extend from “1929.22” meters to infinity. Note that the inner limit of depth-of-field is specified to one centimeter, or about three-eights of an inch. Let’s suppose I have a model out there—over a mile away—at 1,929.20 meters. Am I supposed to call her up on the cellular phone and say “Would you mind stepping back by about three-quarters on an inch? The wind is blowing your hair towards the camera—it’s just a tad out-of-focus—... Ah, that’s it,... beautiful!”

This is patently ridiculous. She could walk closer to the camera by a quarter of a mile—or more—and I wouldn’t be able to see the difference!

The fact that tables sometimes specify distances to six significant digits tends to make one think that things are that critical. They are not.

 

bearbeitet von mjh
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vor einer Stunde schrieb mjh:

Wenn man die genauen Werte kennt und versteht, was sie in welcher Weise beeinflusst, dann weiß man auch, in welchen Situationen es gar nicht auf die präzisen Werte ankommt.

Stimmt. Obwohl man sich nicht über den Umstand lustig machen kann, dass das Quadrat der Brennweite so bei der Berechnung zuschlägt.

Zu M6- und F3-Zeiten, als noch die Tiefenschärfe  graviert war, hat das „Hyperfokalfokussieren“ mit Weitwinkeln immer gut funktioniert. Man musste auch gar nicht wissen, was genau dahinter steckt und jeder hat es anwenden können.

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vor 42 Minuten schrieb RAWky:

Zu M6- und F3-Zeiten, als noch die Tiefenschärfe  graviert war, hat das „Hyperfokalfokussieren“ mit Weitwinkeln immer gut funktioniert. Man musste auch gar nicht wissen, was genau dahinter steckt und jeder hat es anwenden können.

Was vor allem an der Präsentationsform lag, bei der niemand das Material an der Auflösungsgrenze im Detail seziert hat. 

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Wenn ich im Menü 'Pixel-Basis' als Grundlage für die Schärfenbereichsanzeige einstelle, sehe ich im EVF zwar sehr einfach, auf welche Entfernung ich einstellen muss, damit alles scharf ist, was scharf sein soll. Hauptsächlich sehe ich aber, dass bei fast allen Brennweiten selbst bei Blende 16 der Bereich sehr klein ist. Natürlich habe ich auch einen Hyperfokalrechner auf meinem Handy. Da kann ich die Größe des zulässigen Zersteuungskreises einstellen. Ab und zu ziehe ich ihn für mein manuelles Samyang 12 mm zu Rate. Bei den heutigen Ansprüchen an die Bildschärfe habe ich aber den Eindruck, dass die Hyperfokalentfernung viel an Bedeutung verloren hat. Wenn ein großer Bereich scharf sein soll, muss man häufig entweder seine Ansprüche herabsetzen oder mit Fokusstacking arbeiten.

Wenn ich im Menü die Anzeige des Schärfenbereichs auf 'Filmformat-Basis' stelle, sehe ich, um wie viel größer der angezeigte Bereich wird. Das macht mir deutlich, warum früher die Hyperfokalentfernung so wichtig war. Heute hat sie diese Bedeutung meiner Meinung nach verloren.

Im extremen Weitwinkelbereich, ist der Hyperfokalrechner natürlich noch hilfreich.

bearbeitet von Jürgen Heger
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