Interresantes Kickstarter Projekt - Analog KB zu "digital" MFT

[Lichtschutzfaktor]

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Hier wird mal wieder lang und breit über eine neue Kickstarterkampagne von I'm Back diskutiert, wobei ja einige Zweifel aufkommen. Die Schweizer Jungs von I'm Back haben, wie man auf Ihrer Website und in ihrem Shop sehen kann, schon einiges bis zur Marktreife entwickelt. Digitalrückteile für diverse 35 mm Kameras und für MF-Kameras. Also nicht ganz blauäugig entwickeln sie ihr Konzept weiter. Und sicherlich gibt es einen Haufen Leute, die Spass an so einer Fotografie haben, ohne auf das allerletzte Quäntschen Pixel, Farbe und Schärfe zu schielen. Lomo hat auch für unzählige „experimentelle“ Geräte, die auch definitiv nicht mal in die Nähe des technisch machbaren kommen, seit Jahren Käufer gefunden.

Lomo fährt mit den Einschränkungen in der Technik seit fast 30 Jahren (Ich denke es war so Mitte der Neunziger des letzten Jahrhunderts, nach 2-stündiger Belatscherung durch den damaligen Frankfurter Lomobotschafter, ein renommierter Werbe- und Modefotograf, daß ich meine gekauft habe) ganz gut. Wenn ich mir anschaue, welche Beträge Leute bereit sind, für handgebaute Großbild-Kameras oder Lochbildkameras auszugeben, finden die I'm Back Entwickler mit dem Konzept sicher auch ihre Zielgruppe. So ein Rückteil von I' Back für meine Bronica hatte ich bei deren ersten Kampagne auch im Auge, nur hatte ich damals nicht die Kohle dafür. Wenn ich mit meiner ollen 4x5 Fachkamera fotografiere, gebe ich auch einen Haufen Geld (bei den heute aufgerufenen Preisen allein für das Negativmaterial) für Spass an der Freude aus.

Gruss Micha

 

 

bearbeitet 15. Oktober 2023 von Lichtschutzfaktor

[kermit66]

vor 22 Stunden schrieb Lichtschutzfaktor:

Hier wird mal wieder lang und breit über eine neue Kickstarterkampagne von I'm Back diskutiert, wobei ja einige Zweifel aufkommen. Die Schweizer Jungs von I'm Back haben, wie man auf Ihrer Website und in ihrem Shop sehen kann, schon einiges bis zur Marktreife entwickelt. Digitalrückteile für diverse 35 mm Kameras und für MF-Kameras.

Ich habe mit gerade mal einige der Fotos aus deren Gallerie angeschaut, die mit den Digitalrückteilen gemacht wurden. Die Bildergebnisse sprechen für sich. Wenn man sich die Technik genauer anschaut, wird einem auch klar warum das so ist. Das 35mm Rückteil besteht aus einem Kamera-Adapter der anstatt der Rückwand an der Kamera befestigt wird und vermutlich aus einem 3D-Drucker kommen. Darunter wird eine Box mit der eigentlichen Technik befestigt, die einen Spiegel, einen 1/2.3" Sensor mit 16 MP und ein Makroobjektiv beinhaltet. Also ein Sensor mit winzigen Pixeln. Die Bedienung ist äußerst primitiv. Laut Anleitung muss man am Rückteil eine Taste betätigen um die Aufnahme scharf zu schalten und anschließend den Auslöser der Kamera. Bildeinstellungen am Rückteil sind nicht vorgesehen, wenn ich das richtig sehe. Die Einstellungen für Blende und Belichtungszeit werden also nur an der Kamera vorgenommen. Die Ergebnisse kann man dann von der SD-Karte lesen oder per WLAN über eine Smartphone App. Das ganze kostet dann 549 CHF für das Rückteil und 69 CHF für den Kameraadapter.

https://imback.eu/home/photo-gallery/

Hier mal einmal zwei 100% Bildauschnitte. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Mit dem geplanten MFT-Sensor wird die Qualität sicher besser werden.

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[mjh]

vor 57 Minuten schrieb kermit66:

Ich habe mit gerade mal einige der Fotos aus deren Gallerie angeschaut, die mit den Digitalrückteilen gemacht wurden.

Das sind allerdings noch Aufnahmen, die mit den alten I’m-back-Versionen entstanden sind, die nach ganz anders funktionierten. Vor sechs Jahren hatte ich ja schon mal etwas dazu geschrieben: https://www.docma.info/blog/im-back-wie-man-fast-jede-alte-kleinbild-slr-zur-digitalkamera-macht

[kernpanik]

Am 13.10.2023 um 10:53 schrieb Rakete:

wenn so ein Rückteil ermöglichen würde, damit gleichwertige Digitalfotos zu machen, dann würde ich in der Tat überlegen, das zu kaufen, und die alte Kamera wieder zu verwenden. Dazu müsste aber die Sensorgröße so groß sein wie der Film.

 

Am 13.10.2023 um 14:21 schrieb mjh:

Was, wie gesagt, nicht möglich ist.

Da bin ich ehrlich gesagt nicht so sicher. Der ganze Mikroelektronik-Krempel wird doch permanent kleiner. Auch bei Fujis X-Serie tauchten viele Dinge, die zunächst angeblich unmöglich waren, irgendwann in Serienprodukten auf.

Ich erinnere mich beispielsweise noch lebhaft an die Diskussionen um eine mögliche Nachfolgerin für die X10/20/30, für die sich viele Leute einen APSC-Sensor wünschten. Da hieß es, dies sei aus technischen Gründen unmöglich, insbesondere wegen Problemen bei der Wärmeabfuhr. Dann kam die X70, bei der Fuji genau dies eben doch hinbekommen hatte.

Nach der Markteinführung der X-H1 wünschten sich viele Leute IBIS auch in kleineren Kameragehäusen wie der X-T2. Fuji antwortete, dass dies aus Platzgründen unmöglich passen würde. Zwei Jahre später ging's in der (gegenüber der T2 minimal vergrößerten) X-T4 dann plötzlich doch, und kurz darauf auch in der kleineren X-S10.

Das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, wie schnell die technischen Grenzen von heute bedeutungslos sein können. Ich habe jedenfalls die Hoffnung nicht aufgegeben, eines Tages mit einer vollmechanischen Contax S2b digitale Fotos zu machen. 😇

[mjh]

vor 15 Minuten schrieb kernpanik:

Der ganze Mikroelektronik-Krempel wird doch permanent kleiner.

Nicht bei Sensoren. Man kann natürlich kleinere Sensoren bauen, aber die haben dann eben eine kleinere lichtempfindliche Fläche und können nur kleinere elektrische Ladungen speichern. Miniaturisierung funktioniert recht gut, so lange es um Digitalelektronik geht, aber der Sensor ist ein analoges Bauelement, und auch Rauschabstand und Dynamikumfang werden miniaturisiert, wenn man die Pixel miniaturisiert. Auch das ganze Drumherum um einen Chip wird nicht kleiner – nicht einmal im digitalen Bereich. Dazu kommt der Sensorstapel, von dem der Chip ja nur ein Teil ist; auch dessen Höhe lässt sich nicht mehr nennenswert reduzieren.

Vergiss es einfach: Es geht nicht.

Man kann Kameras für Kleinbildfilm bauen, und man kann Digitalkameras bauen – alles kein Problem. Man kann sogar Kameras bauen, mit denen sich abwechselnd Filme und Sensoren belichten lassen. Die alten Mittelformat-SLRs mit Digitalrückteilen haben es gezeigt, aber die hatten eben auch eine dazu geeignete mechanische Schnittstelle zwischen Kamera und Filmmagazin. Kleinbildkameras bieten diese Möglichkeit nicht, wahlweise auch einen Kleinbildsensor zu belichten. Mit Ausnahme der Rolleiflex SL 2000, versteht sich, die ja wie eine modulare Mittelformatkamera konstruiert war und Filmmagazine verwendete. (1987 hatte Rollei sogar ein Digitalrückteil entwickelt, das Bilder auf Disketten speicherte; es kam aber nie auf den Markt. Es hatte auch nur einen 1/2-Zoll-Sensor mit 0,35 Megapixeln; Kleinbildsensoren gab es ja noch nicht.)

bearbeitet 16. Oktober 2023 von mjh

[kernpanik]

vor 10 Stunden schrieb mjh:

Vergiss es einfach: Es geht nicht.

Wenn es mit aktuellen Sensortypen nicht geht, dann vielleicht eines Tages mit einem völlig neuen Sensortyp, der nur wenige Mikrometer dünn ist. Man wird ja wohl noch träumen dürfen. 😉

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