Streetfotografie

[catweezle]

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Krasse Bearbeitung, hier aber für mich gut umgesetzt. Das geht aber nicht Imme rgut.

 

Peter

Nein, das geht nicht immer gut, deshalb mache ich es nur ausnahmsweise. Danke für Dein "Gefällt mir"

[catweezle]

Im ersten Moment fehlt mir etwas...

Ich muss mal drüber nachdenken.

 

.... mir fehlen die verschiedenen Ebenen, auf denen das Leben stattfindet.

Die Frau im Hintergrund, die ganz unberührt einkauft - jemand läuft mit einem Rucksack vorbei..,

Zuerst wollte ich auch den Rucksack schneiden, aber dann wäre klar gewesen, dass ich so hätte schneiden müssen, wie Du.

 

Ich mag, dass um die bewaffnete Frau herum etwas los ist und sie aus einer größeren Menge Menschen heraussticht.

 

Dieser Bruch, den sie selbst in sich trägt, zwischen Härte, die sich durch ihre Waffe repräsentiert und diesem Gesichtsausdruck, der ganz tief aus ihrer Seele zu kommen scheint und nichts Hartes in sich trägt.

 

Durch Deinen Schnitt ist das Bild stärker auf die Frau fokussiert und leichter zu begreifen vielleicht, aber mir fehlen die verschiedenen Ebenen des Seins.

Mir fehlt dieses fast Nebensächliche der Situation.

 

Das ist etwas, das ich sooft wahrnehme, wie die Menschen in ihren Welten nebeneinanderleben und sich manchmal nichteinmal wahrnehmen.

 

Dieses Bild ist auch so eines.

 

Du würdest es bestimmt auch anders schneiden.

 

Trotzdem finde ich Deine Version für mich auch überzeugend, aber es ist ersteinmal nicht meine Version.

Ich finde gerade die Person, die scheinbar ganz ungerührt einkaufen geht, hat das Bild zu dem gemacht, was mich zu meiner Aussage " Hier könnte ich nicht leben" gebracht hatte.

Über den Rucksack könnte man reden, den fand ich auch etwas störend, aber schneidet man ihn weg, hätte man ein ungünstiges Bildformat.

[Neil62]

 

Und eben mit dem Gesichtsausdruck der Frau habe ich mich entschieden, sie steht in jedem Fall im Mittelpunkt.

 

 

 

 Na also,

dann bring das auch formal und inhaltlich rüber, durch den Beschnitt und mit Reduktion auf das Wesentliche ohne Rucksack und weiterem Schnickschnack drum rum

[Gast]

 

 

Ich habe etwas gesehen und es photographiert, da brauche ich nichts hineinzuinterpretieren.

 

Sehen und Gesehenes erinnern ist Interpretation.

Das Foto eine weitere Variation der Interpretation.

 

Gesendet von meinem Handsprechgerät mit Tapatalk

[MightyBo]

Sehen und Gesehenes erinnern ist Interpretation.

Das Foto eine weitere Variation der Interpretation.

Gesendet von meinem Handsprechgerät mit Tapatalk

Genau, mit der Bildkomposition hat Elke ihre Interpretation der Szene festgehalten. Das respektiere und bewerte ich.

 

Peter

[Sp.ard]

Hallo Elke ich hab mir erlaubt zu schneiden, nur so funktioniert das Bild für mich

 

ich habe jetzt absichtlich nicht im Faden weiter gelesen, sondern mich gleich zu einer Antwort entschieden:

 

Nein, das Foto ist hin. Es zeigt nur noch mehr die Amazonen, nicht mehr aber die Einbindung der israelischen Frau in Militär und Gesellschaft.

Für mich ist die Bearbeitung/der Beschnitt ein absolutes No-Go.

[catweezle]

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... ich hab mir erlaubt zu schneiden,...

 

ist das hier so?

Komisch, ich dachte, man fragt vorher.

[Rainer MZ]

Hallo Elke ich hab mir erlaubt zu schneiden, nur so funktioniert das Bild für mich

 

Ich finde die Originalversion von Soleil wesentlich stärker. Sie zeigt die Soldatinnen in einem gesellschaftlichen Kontext. Frieden und Krieg nebeneinander, in Israel. Der ganze Kontext, der für die Wirkung des Bildes maßgeblich ist, geht bei der beschnittenen Version völlig verloren. Für mich hat die beschnittene Version keine Aussage mehr.

[Soleil]

ist das hier so?

Komisch, ich dachte, man fragt vorher.

Lass gut sein catweezle,

Ich habe schon mehrfach von Neil62 Antworten eingefordert und bin froh, dass er sich äußert. Dass er sich mit meinen Bildern beschäftigt und eben dies zur Auseinandersetzung beiträgt, finde ich gut und hilft mir, klarer zu sehen, was ich will und was ich nicht will.

Auch gibt es immer mehrere Sichtweisen, die interessant sind.

Was ich selbst im Ende entscheide, ist einzig und alleine mein Ding, was aber nicht unweigerlich heißen muss, dass ich nicht auch mal eine anfängliche Entscheidung relativiere.

In diesem Fall wird es aber wahrscheinlich bei meiner ersten Entscheidung bleiben und auch bei dem Bild mit dem Mädchen und ihrem Ballon sind für mich gerade die Rucksacktrragenden Leute unbedingt erforderlich.

Sehen und Gesehenes erinnern ist Interpretation.

Das Foto eine weitere Variation der Interpretation.

Gesendet von meinem Handsprechgerät mit Tapatalk

Dem will ich nicht widersprechen, allerdings scheint ja Neil62 zu meinen, wenn ich recht verstehe,

dass ein Bild möglich ist, für das es selbstverständlich nur eine Lösung gibt ( in diesem Fall seine ), die nichts mit den Menschen, die sie anbieten zu tun hat.

Nur ich habe nicht im Nachhinein hineininterpretiert, sondern die Elemente im Bild gelassen, die meine Wahrnehmung im Moment des Photographierens zeigen.

Na also,

dann bring das auch formal und inhaltlich rüber, durch den Beschnitt und mit Reduktion auf das Wesentliche ohne Rucksack und weiterem Schnickschnack drum rum

Neil62,

ein bißchen komme ich mir vor, als säße ich in der Schulbank, wenn ich diesen Satz lese. :-))).

Du tust so, als wãre für mich die Frau nicht von vorneherein im Mittelpunkt gestanden oder täusche ich mich?

Ich habe ja oben schon erklärt, dass in diesem Fall das "Drumherum" kein Schnickschnack für mich ist, sondern wesentlich für das, was ich wahrgenommen habe.

bearbeitet 24. Oktober 2017 von Soleil

[lefou]

Ich mag grundsätzlich keine Bilder mit Waffen, daher auch kein like. Hängt mit sehr intensiven,negativen, persönlichen Erfahrungen zusammen.

Aber das Originalbild lässt mich zumindest den Alltag in der Region erahnen, während der Beschnitt, für mich, reine Effekthascherei ist.

[Rica]

Du tust so, als wãre für mich die Frau nicht von vorneherein im Mittelpunkt gestanden oder täusche ich mich?

Ich habe ja oben schon erklärt, dass in diesem Fall das "Drumherum" kein Schnickschnack für mich ist, sondern wesentlich für das, was ich wahrgenommen habe.

 

Mir fällt dazu das Beispiel von Moby Dick ein.

Da geht es doch auch nur um einen Mann der einen Wal haßt, oder?

[DeLuX]

Keine Frage, die Version von Neil62 ist das "stärkere" Bild, weil es den Fokus auf die Gruppe der Soldatinnen/Polizistinnen legt und alles andere ausblendet. Sie allein sind das bildbestimmende Motiv und bieten unglaublich viel, was zum nachdenken darüber anregt, was jede einzelne von ihnen gerade umtreibt.

 

Die Originalversion ist aber das bessere Bild, wenn es darum geht, die Lebensumstände in diesem Land zu verdeutlichen.

Noch immer stehen die bewaffneten Frauen im Mittelpunkt des Geschehens, sind aber dennoch "nur" Teil einer alltäglichen Szenerie.

 

Um sie herum findet das ganz normale Leben statt. Eine Frau, die sich völlig unbekümmert die Auslagen am Verkaufsstand anschaut und eine Zivilperson mit Rucksack, die gerade an der Gruppe vorbeigegangen ist.

Das Bild zeigt keinen Ausnahmezustand, wie ihn die beschnittene Version von Neil62 vermuten lässt. Die schwerbewaffneten, uniformierten Frauen gehören ganz offensichtlich ebenso zum zivilen Alltag, wie der Briefträger und das ist schon eine bedeutende Aussage. Für mich die entscheidende Aussage dieses Bildes.

 

Und natürlich ist dieses Bild eine (Elke's) Interpretation des Gesehenen, Wahrnehmung ist immer Interpretation. Ein(e) Andere® hätte die Szene wahrscheinlich anders oder  überhaupt nicht wahrgenommen.

So, wie die Einheimischen zum Beispiel. 

 

Der Vorschlag von Neil62 ist in der Tat ein sehr starkes, aber eben auch ein völlig anderes Bild.

[Rica]

Neil62 hat in 13324 bemängelt, dass Original hätte keine klare Aussage.

Ob das überhaupt so ist, würde ich in Frage stellen und gleichzeitig anzweifeln, ob man das überhaupt braucht.

 

Sich in unklaren Zusammenhängen klare Aussagen zu wünschen, kann ich nachvollziehen. Ist das aber die Aufgabe eines Fotografen?

Klare Aussagen machen?

 

Für mich kann stark sein was mich verweilen und suchen läßt, oder etwas das mich fokussiert, fesselt.

Die Begrifflichkeiten und Deutungen sind in dem Zusammenhang doch nicht fest.

Im Zweifel für den Zweifel

außer man steht vor mir an der Käsetheke, dann entscheide dich bitte schnell

 

edit; Link eingefügt

 

mir ist beim Käse noch ein weiter Vergleich eingefallen.

So könnte man das Bild von Neil62 als Destillat bezeichnen und das Bild als Weinbrand,

während das Original der Wein mit den feineren Nuancen ist.

bearbeitet 24. Oktober 2017 von Rica

[Soleil]

 

Keine Frage, die Version von Neil62 ist das "stärkere" Bild, ....

Hm, ich bin mit allem einverstanden, außer damit, denn das ist für mich schon die Frage.

 

Für mich ist es eben genau anders, denn das Bild wird für mich stärker und die Frau eindrücklicher, gerade, weil so viel anderes außen drumherum ist.

 

 

Und gerade, indem Du Deine Sichtweise beschreibst, empfinde ich so stark, was es ausmacht, wenn ein anderer in ein Bild eingreift und ein ( für mich ) ganz anderes Bild daraus macht.

Ein interessanter Vorgang jedenfalls.

[luci e ombre]

Hallo Elke ich hab mir erlaubt zu schneiden, nur so funktioniert das Bild für mich

 

Lieber Neill62, ich bin ja froh, dass Du schreibst "...für mich". (In der Literatur bekommt der Lektor grosse Probleme mit dem Autor, wenn er dergestalt wie Du in den Text eingreift. Du kennst sicher die Beispiele mit der Sinnveränderung durch die Kommasetzung.) Für mich funktionieren beide Bilder, das sehe ich anders als Du, weil es zwei Bilder mit völlig unterschiedlichem Inhalt/Aussage sind. Dein Vorgehen zeigt schulbuchmässig, wie mit kleinen oder grösseren Ausschnittveränderungen die Bildaussage "manipuliert" werden kann. Deine Bildveränderung wirft neue Fragen auf. 

[luci e ombre]

Neil62 hat in 13324 bemängelt, dass Original hätte keine klare Aussage.

Ob das überhaupt so ist, würde ich in Frage stellen und gleichzeitig anzweifeln, ob man das überhaupt braucht.

 

Sich in unklaren Zusammenhängen klare Aussagen zu wünschen, kann ich nachvollziehen. Ist das aber die Aufgabe eines Fotografen?

Klare Aussagen machen?

 

Für mich kann stark sein was mich verweilen und suchen läßt, oder etwas das mich fokussiert, fesselt.

Die Begrifflichkeiten und Deutungen sind in dem Zusammenhang doch nicht fest.

Im Zweifel für den Zweifel

außer man steht vor mir an der Käsetheke, dann entscheide dich bitte schnell

 

edit; Link eingefügt

 

mir ist beim Käse noch ein weiter Vergleich eingefallen.

So könnte man das Bild von Neil62 als Destillat bezeichnen und das Bild als Weinbrand,

während das Original der Wein mit den feineren Nuancen ist.

 

Das Originalbild hat für mir eine klare Aussage, Neill62 will oder kann sie nicht erkennen. Es geht um die Wahrnehmung, die verschieden sein kann, das ist kein Problem. Das Problem ergibt sich mit dem Anspruch auf die absolute Wahrheit. Kennen wir doch? Sehr interessant zum Thema Wahrnehmung ist: Kunst mit den Augen von Kindern. Neill62-Bild sehe ich nicht als Destillat, sondern als völlig neues Produkt.

[ing]

Waren es nicht die Magnum Fotografen, die sich ein Beschneiden Ihrer Bilder ausdrücklich verboten haben, damit deren Aussage nicht verändert werden konnte?

 

(ich merke gerade, dass mich der Eingriff von Neil62 richtig wütend macht. Ich mach jetzt erst mal 'ne Abkühlpause)

[Soleil]

Waren es nicht die Magnum Fotografen, die sich ein Beschneiden Ihrer Bilder ausdrücklich verboten haben, damit deren Aussage nicht verändert werden konnte?

 

(ich merke gerade, dass mich der Eingriff von Neil62 richtig wütend macht. Ich mach jetzt erst mal 'ne Abkühlpause)

 

 

Hm, ich gebe zu bedenken, dass immerhin sein Schnitt zu einer interessanten Auseinandersetzung geführt hat.

Das nur für die Abkühlung       .

[Neil62]

Waren es nicht die Magnum Fotografen, die sich ein Beschneiden Ihrer Bilder ausdrücklich verboten haben, damit deren Aussage nicht verändert werden konnte?

 

(ich merke gerade, dass mich der Eingriff von Neil62 richtig wütend macht. Ich mach jetzt erst mal 'ne Abkühlpause)

 

 Cool so langsam wird die Diskussion ja richtig intellektuell:) Zu Deinem obigen Kommentar. Ein Magnum Fotograf hätte das Bild so erst gar nicht fotografiert.

[Soleil]

 Cool so langsam wird die Diskussion ja richtig intellektuell:) Zu Deinem obigen Kommentar. Ein Magnum Fotograf hätte das Bild so erst gar nicht fotografiert.

 

 

Schade, Neil62, dieser Kommentar war jetzt einen Schritt zu hochnäsig und entsprechend überflüssig!

Als wäre das die Frage hier!

 

 

( ich kann mich ja mal bei Magnum bewerben     )

[ing]

Neil62, es geht nicht darum, wer das fotografiert hätte oder nicht. Es geht darum, ob ein Bild in seiner Aussage durch einen Beschnitt von einer anderen Person als dem Fotografen verändert werden darf.

[DeLuX]

Hm, ich bin mit allem einverstanden, außer damit, denn das ist für mich schon die Frage.

 

Liebe Elke, mit "stärker" meinte ich formal stärker, weil der enge Schnitt so verdichtet.

Das hätte ich vielleicht präziser formulieren sollen.

 

Allerdings führt das eben zu einer völlig anderen Bildaussage.

[catweezle]

hatte überlegt, ob es hier oder in "Menschen" passt, aber hier müßte jetzt mal Mal was Heiteres ( zum Abkühlen   ) her

 

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[catweezle]

Beide mit dem 18-135er an der XT20

 

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[luci e ombre]

hatte überlegt, ob es hier oder in "Menschen" passt, aber hier müßte jetzt mal Mal was Heiteres ( zum Abkühlen   ) her

 

street23.jpg

 

Jetzt dürfen wir uns hier bei jedem Bild fragen: Hätte das ein Magnumfotograf fotografiert?

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