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Off Topic Sprachkritik


Gast chironer

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Ich glaube, Schopenhauer hat mal gesagt, dass derjenige, der bei sich persönlich nichts findet, worauf er stolz sein kann, wenigstens mit seinem Nationalstolz hausieren gehen kann.

Nun, dass man dieses Zitat wohl im zeitgenössischen Kontext sehen sollte, dürfte klar sein.

 

 

Unter dem Einfluss der Werbeindustrie und der sicht- und spürbaren Folgen dieser Bestrebungen, wird es für mich immer wichtiger mich auf meine kulturelle, nationale Identität zu berufen.

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Was verstehst Du unter nationaler Identität?

 

Mir ist außerdem aufgefallen, dass die allmächtige "Werbeindustrie" bzw. der Einzelhandel beispielsweise während der Fußball-WM große Geschäfte mit dieser Nationaltümelei gemacht hat. Ich habe in dieser Zeit jede Menge Schaufenster mit aberwitzigsten Beispielen in Schwarz-Rot-Gold fotografiert. Die Großindustrie verdient längst auch mit diesem nationalen Kitsch.

Ich behaupte, dass die weitläufige Vorstellung von "nationaler Identität" genau das Gegenteil von kultureller Identität ist.

GruĂź

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Was verstehst Du unter nationaler Identität?

 

Mir ist außerdem aufgefallen, dass die allmächtige "Werbeindustrie" bzw. der Einzelhandel beispielsweise während der Fußball-WM große Geschäfte mit dieser Nationaltümelei gemacht hat. Ich habe in dieser Zeit jede Menge Schaufenster mit aberwitzigsten Beispielen in Schwarz-Rot-Gold fotografiert. Die Großindustrie verdient längst auch mit diesem nationalen Kitsch.

Ich behaupte, dass die weitläufige Vorstellung von "nationaler Identität" genau das Gegenteil von kultureller Identität ist.

GruĂź

 

 

Naja, Chironer hat ja gerade versucht sich auf die kulturelle nationale Identität zu spezialisieren ( was auch immer das sein soll! ).

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anknĂĽpfend an #98: 1871 haben wir unseren letzten Krieg gewonnen, danach wurde uns (berechtigt) nur noch der Hosenboden versohlt.

 

Nach 1945, Befreiung oder Niederlage? Auf der Suche nach der weißen Weste wurde in der Zeit der Entnafizierung der kleine Nationalismus nur noch am Küchentisch gepflegt. Und so war letztendlich niemand Nazi gewesen. Mit Coca Cola, Kaugummi, Ringelsöckchen, Niethosen und Elvis kam die neue amerikanische Kultur für die Jugend, die inzwischen auch schon in Rente ist.

Die DDR war übrigens mehr "deutsch" als die Bundesrepublik, dort kaufte man seine Brötchen beim Bäcker und nicht im Brotshop. Man ersetze so schöne Wörter wie "Kindergarten" (was sogar die Amerikaner benutzen: kindergarden) nicht durch solche gräßlichen Wortschöpfungen wie Kita, ein Lehrling fühlte sich nicht diskriminiert, und Mädels schon gar nicht als Lehrlingin.

Mit der grünen Feminisierung unser schönen Sprache, in der es in der Grammatik klare Begriffe für die Geschlechter in Einzahl und Mehrzahl gibt, schreiben wir Bürger/in. Oder tropft da die Wasserhenne?

Aus einer Klohfrau wird eine Facilitymanagerin usw.

dann sprechen doch lieber gleich englisch, klingt auch wichtiger.

 

Nur der FuĂźball bildete eine Ausnahme, vom Wunder in Bern bis zu den schwarzrotgoldenen AuĂźenspiegel.

 

Hans Hase

ĂĽbrigens, mein erster Rechner (in den 60er) sprach russisch, programmiert habe ich englisch mit Algol, Fortran oder MOPS (Maschinen Orientierte Programmier Sprache = Assembler)

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Ich glaube dass man hier unterscheiden muss. Nationale Identität muss nicht zwangsläufig im Kontext zu korrekter Schreibweise stehen. Ich vermute mal stark, dass die meisten Nationalisten, welche dem braunen Mobb hinterher liefen und laufen, eben nicht der korrekten deutschen Sprache mächtig sind. Von korrekter Schreibweise mal ganz zu schweigen. Ich sehe das eher pragmatischer. In der Mathematik ist (sollte)  für jeden klar, dass  3+3=6 ist. Gleiches versuche ich auch für die deutsche Sprache zu verinnerlichen. Es ist halt ein Unterschied ob ich schreibe:

 

Alte rasen

 

oder

 

alte Rasen. ;)

 

GruĂź Wolfgang

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Nationale Identität ist, wenn man statt englisch plattdütsch schnackt. :P.

Gustav

 

Nö, das ist kulturelle Identität oder auch Regionalität.

Im nationalen Sinne wird vereinheitlicht und zentralisiert, da bleibt fĂĽr einen Dialekt kein Platz.

Das "Verenglischen" unserer Sprache ist eher ein Problem der Globalisierung.

GruĂź

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Schön langsam wäre es für uns Europäer Zeit sich zu entscheiden, denn m.M.n. sind alte, überkommene Nationalismen mehr als überholt; obwohl sie im Vormarsch sind.
In einer Zeit, in der alles global zusammenwächst, sollte es auch mit einer einheitlichen Sprache funktionieren.
Nachdem die Briten ihren Brexit vorbereiten, könnte entweder Deutsch, Französisch oder Spanisch, Italienisch zur gemeinsamen Außensprache werden. Englisch wird wohl dann an Bedeutung verlieren, so wie die Barnaby Street.

Dann würde auch "geleaked" der Vergangenheit angehören und wir könnten wieder über Photographie sprechen.

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Das "Verenglischen" unserer Sprache ist eher ein Problem der Globalisierung.

 

So ist es, auf irgend etwas muss man sich ja einigen in einer vielsprachigen Welt, wenn man sich untereinander verständigen will.
 
Englisch ist nunmal die am weitesten verbreitete Fremdsprache, weil sie relativ einfach zu erlernen ist und den Allermeisten auch gut ĂĽber die Lippen geht.
 
Daran ist nichts Schlechtes und wir mĂĽssen uns deshalb sicher keine Sorgen um den Niedergang unserer Kultur machen.
 
NatĂĽrlich schleichen sich da auch Begriffe und Redewendungen in die Umgangssprache ein, die mal lustig, mal schrecklich, mal sinnvoll und mal weniger sinvoll erscheinen.
 
Das gibt sich aber wieder, die verschwinden von alleine wieder.
Genauso unbemerkt, wie sie sich ausgebreitet haben.
 
Im Übrigen lohnt es sich, unsere Dialekte, einmal näher zu betrachten.
Da wimmelt es geradezu von eingedeutschten Fremdwörtern.
 
Hier im Schwabenland höre ich, bei den Vorkriegs-Jahrgängen, noch häufig faif (five) statt fünf, oder Blaffo (Plafond) und diese Jahrgänge gehen ganz selbstverständlich auf dem Trottwar (Trottoir).
 
Trotzdem käme wohl niemand auf die Idee, unseren Ahnen vorzuwerfen, sie hätten die deutsche Sprache ruiniert.
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[...]

 

Genau das.

 

Im übrigen wird in meiner Ecke des Südens auch von der Jugend noch mehr oder weniger nachhaltig Mundart praktiziert - von mir auch, wenn ich denn will ( ich würde mich zur fortgeschrittenen Jugend zählen ) und die Identifikation mit der Sprache wird zunehmend stärker. Ein Trend, der sich vor allem in den letzten Jahren auch wieder im Mainstreamradio (ups) bemerkbar macht.

Wirklich Objektiv betrachtet würde ich sagen, das zwar der selbstverständliche und allgegenwärtige Umgang mit Englisch an der Tagesordnung ist, die deutsche Sprache als Identifikationselement unserer Kultur in letzter Zeit geradezu ein Comeback erlebt und auch exportiert wird... deutsche Begriffe sind grade in Übersee recht in äääh en vogue äääh im Trend.

 

Ausserdem sollte nicht vergessen werden, das Sprache als Symbol und linguistisches Abbild der Kulturnation keineswegs statisch ist. Kulturelle Veränderungen und Forschritt (vielleicht auch hier und da mal ein kleiner Rückschritt) sind an der Tagesordnung, und der Wandel ist eben nicht nur sicht-, sondern auch hörbar.

 

Ist das jetzt schlecht? Nein. Weil es immer Leute geben wird, die dafür sorgen, dass alte Werte und Bräuche nicht vergessen werden.

Und weil ich mir eher Sorgen machen wĂĽrde, wenn wir uns nicht weiterentwickeln wĂĽrden.

 

Peace out.

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Wirklich Objektiv betrachtet würde ich sagen, das zwar der selbstverständliche und allgegenwärtige Umgang mit Englisch an der Tagesordnung ist, die deutsche Sprache als Identifikationselement unserer Kultur in letzter Zeit geradezu ein Comeback erlebt und auch exportiert wird... deutsche Begriffe sind grade in Übersee recht in äääh en vogue äääh im Trend.

 

Tokio Hotel und Rammstein dĂĽrften daran einen groĂźen Anteil haben und der Verbreitung mehr gedient haben als ein Goethe Institut in dem jeweiligen Land :)

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Ich mache mir weniger Sorgen um das Denglisch, sondern um die sprachlichen Einflüsse der Jugendlichen mit türkischen Wurzeln. Da kommen dann solche Sätze wie "Gehst du Kino,oder hast du Auto" über die Lippen.

Ja, da gugst du ! Sicherlich ist jede Sprache dem Wandel der Zeit unterworfen, aber das ist dann nicht mehr die Sprache, die ich erlernt habe.

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Sobald diese Jugendlichen an einem gesellschaftlichen Aufstieg interessiert sind, haben die ganz schnell gelernt, oder sprechen klassisch korrekt.

Wenn viele Jugendliche aufhören zu glauben, einen Aufstieg überhaupt schaffen zu können,

fangen sie an sich an Dingen wie Nationalität, seltsamen Werten und ähnlichem hochzuziehen. Worüber mache ich mir wohl mehr Sorgen?

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Ich sehe es ähnlich, dass dies nur zur Abgrenzung dient. Natürlich hört es sich nicht gerade intelligent an, im Bus solche Gespräche zu verfolgen. Es wird jedes Jahr das Jugendwort des Jahres ausgewählt. Natürlich von Erwachsenen und ich denke nicht, dass diese Wörter eine große Bedeutung in der Jugendsprache haben.

 

 Da kommen dann solche Sätze wie "Gehst du Kino,oder hast du Auto" über die Lippen.

Ja, da gugst du ! Sicherlich ist jede Sprache dem Wandel der Zeit unterworfen, aber das ist dann nicht mehr die Sprache, die ich erlernt habe.

 

DafĂĽr bringt der NDR dann das passende Telekolleg heraus. In der Imbissstube wird man damit dann auch verstanden: https://www.youtube.com/watch?v=ECWoPwPK864

"Ich bin das Schaschlik, er war die Pommes" - listen and repeat

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Ich mache mir weniger Sorgen um das Denglisch, sondern um die sprachlichen Einflüsse der Jugendlichen mit türkischen Wurzeln. Da kommen dann solche Sätze wie "Gehst du Kino,oder hast du Auto" über die Lippen.

Ja, da gugst du ! Sicherlich ist jede Sprache dem Wandel der Zeit unterworfen, aber das ist dann nicht mehr die Sprache, die ich erlernt habe.

 

Lothar, die Sprache, die wir erlernt haben - du und ich und Andere unseres Alters - gibt es schon lange nicht mehr.

Denke nur einmal an die letzte(n) Rechtschreibreform(en); und, sie wird sich weiter verändern.

Wird sie dadurch schlechter?

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X-Ercist,

 

So nichtssagend wie Environmental Portrait wäre Umgebung Portraits.

Danke, Nakota, so schlau wäre ich selber gewesen.

 

Der Ausdruck ist mitnichten nichtssagend, sondern im Englischen ziemlich präzise definiert (aus Wikipedia):

 

"An environmental portrait is a portrait executed in the subject's usual environment, such as in their home or workplace, and typically illuminates the subject's life and surroundings. The term is most frequently used of a genre of photography."

 

Was ich suche ist ein deutscher Begriff, der diese Definition wiedergibt.

 

Gruss

X-Ercist

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X-Ercist,

 

So nichtssagend wie Environmental Portrait wäre Umgebung Portraits.

 

Das ist eben genau NICHT so, denn ein "Environmental Portrait" heisst so, weil es zumeist die berufs- oder Situationsbezogene Umgebung meint.

Also der Arzt im OP, der Bauer auf dem Feld, der Bergsteiger auf dem Gipfel.

 

"Umgebung" kann alles sein. Der Bauer im Supermarkt und der Arzt auf dem Boot sind "Umgebungsportraits" aber sicher keine "Environmental Portraits".

 

 

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Lol... eine Minute Unterschied ;-)

 

@X-Ercist

 

Es gibt dafür nach meiner Ansicht keinen deutschen begriff, denn hier kommt eine besondere Bedeutung zum Tragen, die "hinter" dem begriff steckt und das lässt sich nicht übersetzen.

Davon gibt es in der Fotografie so einige.

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Genau darĂĽber habe ich mich gestern mit einer Bekannten, die Englisch-Deutsch Ăśbersetzerin ist unterhalten.

Sie bestätigte , deutsche Wörter würden genauer beschreiben, aber englische sind im Zusammenhang von den Benutzern wissend eben auch sehr genau in ihrer Beschreibung.

Vielleicht brauchen Deutsche da mehr Sicherheit in der Definition. Sonst ist man feige und will sich nicht festlegen.

Für "Mind" gibt es auch keine mir bekannte prägnante, deutsche Übersetzung.

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Der Ausdruck ist mitnichten nichtssagend...

 

 

Umfeld-Portraits

 

Mit "Nichtssagend" wollte ich nur andeuten, dass ohne Erklärung niemand wüsste um was es genau geht. Ich hätte aber noch "vielsagend" dazu schreiben sollen. Und deine "Schläue" wollte ich nicht in Frage stellen.

 

@Sey,

 

Man könnte Umgebung Portraits (wobei mir Umfeld-Portraits geeigneter erscheint) auch so definieren wie im Englischen. Aber es ist halt bequemer, einfach das Englische zu bemühen.

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