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Stets verfügbar: Wie Digitalisierung krank macht


fuji-man

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Früher hat man sich bewusst ein Buch geschnappt und es gelesen.

 

 

Das machen wir auch heute. Allerdings mit dem Kindle, auf dem die ganzen Bücher drauf sind, die wir früher mitschleppen mussten.

 

Heute läuft der Fernseher alleine schon im Hintergrund, der hochgefahrene PC samt Bildbearbeitungsprogramm ist am Laufen, gleichzeitig ist das Tablet offen am Wohnzimmertisch und das Handy vibriert.

 

 

Sprich für dich selbst. Wir haben seit vielen Jahren gar keinen Fernseher mehr. Und jetzt seit einigen Tagen doch wieder einen, als 4K-Bildschirm für die Workshops. Jetzt brauchen wir nur noch Kabel, Satellit oder Antenne. Oder doch nicht, denn wir haben ja Digitalisierung, also kann der Fernseher Netflix, Amazon etc. auch direkt übers Internet empfangen. So wie das Handy, iPad oder MacBook Pro. Praktische Sache: Serie am Laptop beginnen, am Workshop-TV in 65-Zoll-4K weitergucken, am iPad im Zug/Flieger/Bett beenden. Die Cloud merkt sich, wo man zuletzt gestoppt hat und setzt am anderen Gerät genau dort fort.

 

 

 

 

Was darunter auch sehr stark leidet, ist der persönliche Menschenkontakt - ist ja "heutzutage" nicht mehr so wichtig - geht ja alles auch virtuell.

 

 

Erneut: Sprich für dich selbst. Bei uns leide ich höchstens über zu viel Menschenkontakt, man kann sich hier bei schönem Wetter praktisch keinen einzigen Tag lang für eine Stunde ungestört in den eigenen Garten setzen, es ist immer schon jemand da oder kommt vorbei und besetzt den Tisch.

 

Virtuelle Ausritte und Reitstunden sind zudem genauso wenig gefragt wie virtuelles Pferde füttern, virtuelles Abmisten, virtuelles Striegeln, virtuelle Pferdetransporte und so weiter. Selbst meine Workshops (über digitale Kameras!) mache ich nicht virtuell, sondern die Teilnehmer reisen im Schnitt 500 km weit und übernachten real im Hotel – weil sich echter Lerneffekt im direkten Kontakt am besten einstellt. Sonst könnten wir die Schule ja auch gleich virtuell ins jeweilige Kinderzimmer verlegen.

 

 

 

 

Die Digitalisierung ist deswegen so gefährlich, weil sie unseren Alltag 24 Stunden am Tag bestimmt. Man sitzt ja schließlich nicht den ganzen Tag in seinem Auto oder gar in "seinem" Flieger.

 

Da die Digitalisierung bei uns nichts bestimmt, und schon gar keine 24h lang, ist sie auch nicht gefährlich. Sie erleichtert (nicht bestimmt) den Alltag, wenn auch keine 24h pro Tag: Ich schlafe nämlich noch Apple iOS Schlafüberwachung. Obwohl die vielleicht ganz nützlich wäre.

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Stimmt, hab ganz versessen dass in Deutschland ja niemand einen Fernseher hat. :rolleyes:

 

Das Smartphone wurde letztens erst noch zum wichtigsten lebensnotwendigen "Ding" erklärt.

 

Und Tablets und schicke Computer besitzen wohl nur noch Fotografen... Aha.

 

Und wieviele Spielekonsolen stehen nochmal in den deutschen Wohnzimmern rum?

 

Ich glaub ich sag dazu jetzt einfach mal nix mehr. :lol:

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Heute läuft der Fernseher alleine schon im Hintergrund, der hochgefahrene PC samt Bildbearbeitungsprogramm ist am Laufen, gleichzeitig ist das Tablet offen am Wohnzimmertisch und das Handy vibriert.

 

Da fällt mir ein: Früher hatte ich oft 20-50 Bücher und Texte gleichzeitig auf einem guten Dutzend Quadratmetern gleichzeitig offen, um mich zu informieren oder Arbeiten für Schule/Uni zusammenzustellen. Da muss ich sagen, dass sich das durch die Digitalisierung und die Online-Dienste deutlich verbessert und verringert hat. Früher hatte ich auch Hunderte Kilos von Lexika und Büchern im Regal (und das bei meiner Hausstauballergie), mein erstes Haus hatte deshalb sogar ein eigenes, "Bibliothek" genanntes Zimmer mit sehr vielen und sehr teuren maßgeschreinerten und beleuchteten Regalen. Brauche ich heute nicht mehr, dank Digitalisierung.

 

Dass mein Handy zur Unzeit vibriert, kommt auch nicht vor, das hat nämlich eingespeiste Ruhezeiten, in denen es keinen Mucks macht, wenn jemand mich anchattet, anmailt, anruft oder antextet. Ein Vorteil der Digitalisierung des Telefons, der analoge Kram hat einen früher schonmal nachts rausgeklingelt, und am Ende war's dann vielleicht nur ein "sorry, verwählt".

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Stimmt, hab ganz versessen dass in Deutschland ja niemand einen Fernseher hat. :rolleyes:

 

Fernsehen ist ein analoges Relikt und ein Opfer der Digitalisierung. Ziemlich verbogen, das überhaupt in den Zusammenhang mit angeblichen bösen Folgen der Digitalisierung zu bringen.

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Stimmt, hab ganz versessen dass in Deutschland ja niemand einen Fernseher hat. :rolleyes:

 

Das Smartphone wurde letztens erst noch zum wichtigsten lebensnotwendigen "Ding" erklärt....

 

ich denke, so abwegig ist das nicht. im freundes- und bekanntenkreis dient der fernseher schon lange nicht mehr zum traditionellen fernsehempfang. da läuft der fernseher abends mal um einen film via streamingdienst zu sehen oder mal eine reportage zu schauen. 95% des klassischen rundfunks ist eh nur schrott. 

 

smartphone = lebensnotwendig? glaube ich nicht. ich nutz meines nur zum telefonieren, termine im überblick zu behalten, im notfall mal zu mailen oder im web was nachzuschlagen. 

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Das Smartphone wurde letztens erst noch zum wichtigsten lebensnotwendigen "Ding" erklärt.

 

 

Dass Smartphones viele Leben gerettet haben, ist ja unbestritten, deshalb ist es aber nicht lebensnotwendig. Es erleichtert das Leben jedoch in sehr vielen Fällen ungemein, privat und bei der Arbeit. 

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Stimmt, deswegen steht selbst in den Krankenhäusern und allen anderen Einrichtungen bis hin zum Altenheim überall und in jedem Raum mindestens ein großer Fernseher drin...

 

Edit: wollte zzeroz da noch oben rein zitieren - geht aber leider nicht mehr.

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Und Tablets und schicke Computer besitzen wohl nur noch Fotografen... Aha.

 

Ich kann in diesem Satz weder Sinn noch Relevanz erkennen. Was für ein Problem stellt der Besitz eines schicken Computers oder Tablets da? Ist das schlecht für den Besitzer, für die Gesellschaft, für die Menschheit? Wo ist die Gefahr? Und was haben Beruf/Hobby (wie Fotografie) der Besitzer damit zu tun?

 

Ich hatte meinen ersten Computer übrigens 1981, die Digitalisierung startete bei mir aber schon vorher mit Taschenrechnern von HP. Der programmierbare HP 41CV war dann eben das Tablett meiner Kindheit. Aber ganz praktisch, habe mir da einige hilfreiche Sachen für die Hausaufgaben programmiert.

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wieso sollte diese schwieriger werden? was übt den konkret einen zwang auf mich aus?

 

Ich will dir gerne ein Beispiel geben.
 
In vielen, vor allem kleinen, Gemeinden gibt es keine Bankfiliale mehr, weil man sie aus Kostengründen geschlossen hat. Geldautomaten stellt man dort aber auch keine auf, weil auch die Geld kosten und befüllt und gewartet werden müssen.
Welche Option bleibt nun für die alten Menschen, die weder über Auto noch über Internet verfügen?
 
Sind die nun frei in Ihrer Entscheidung oder sind sie gezwungen sich auf diese Technologie einzulassen, mit 80, 85 oder 90 Jahren?
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Stimmt, deswegen steht selbst in den Krankenhäusern und allen anderen Einrichtungen bis hin zum Altenheim überall und in jedem Raum mindestens ein großer Fernseher drin...

 

In Altenheimen machen aussterbende Technologien sicher Sinn.

 

Die Krankenhäuser, die ich zuletzt besucht habe, haben Patienten-WLAN und leihen auch Tablets aus.

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Und wieviele Spielekonsolen stehen nochmal in den deutschen Wohnzimmern rum?

 

 

 

Keine Ahnung, ich hatte nur eine Anfang der 80er Jahre: Saba Telespiel mit Einsteckkassetten für die Spiele. Danach (also vor mehr als 35 Jahren) verflog das Interesse an dieser digitalen Technologie. Aber genauso könnte man fragen, wie viele Carrera-Bahnen in deutschen Kellern stehen. Das waren mal ziemlich viele, ich hatte auch eine. Oder Märklin-Eisenbahnen. Die hatten irgendwann sogar ne digitale Steuerung.

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Dieser Vorsatz wurde ja nun umgehend gebrochen.

 

Weil mir "meine" eigene unterstellte Sichtweise mit "seiner" eigenen Sichtweise jetzt entgegen tritt, das kann ich nicht so allgemein stehen lassen, mehr nicht.

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Ich will dir gerne ein Beispiel geben.
 
In vielen, vor allem kleinen, Gemeinden gibt es keine Bankfiliale mehr, weil man sie aus Kostengründen geschlossen hat. Geldautomaten stellt man dort aber auch keine auf, weil auch die Geld kosten und befüllt und gewartet werden müssen.
Welche Option bleibt nun für die alten Menschen, die weder über Auto noch über Internet verfügen?
 
Sind die nun frei in Ihrer Entscheidung oder sind sie gezwungen sich auf diese Technologie einzulassen, mit 80, 85 oder 90 Jahren?

 

 

mit den kleinen "tante emma läden" passierte doch bereits vor der digitalisierung das gleiche. ähnlich wie bei den kleinen bankfilalen lohnte es sich nicht mehr. verhungert ist aber hoffentlich keiner. beide fälle sehe ich also ähnlich gelagert. aber meine bankgeschäfte muss ich deshalb nicht zwingend online machen. als zahlungsmittel gibt es neben dem bargeld die vertraute ec-karte. überweisungen können auf dem postweg angewiesen werden. hier muss also niemand kurzfristig auf den technologiezug aufspringen. 

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Sind die nun frei in Ihrer Entscheidung oder sind sie gezwungen sich auf diese Technologie einzulassen, mit 80, 85 oder 90 Jahren?

 

 

Auch alte Menschen leben in der Gegenwart und sind naturgemäß gezwungen, sich auf diese einzulassen. Das war schon immer so. Und je älter die Leute werden, umso mehr unterscheidet sich der letzte Lebensabschnitt vom ersten. Auch das war schon immer so. Dank Digitalisierung wird es aber hoffentlich so sein, dass die Menschen über längere Lebensabschnitte geistig beweglich bleiben und am besten ihr ganzes Leben lang dazulernen, nicht nur in den "Lehrjahren". Früher war das ja noch etwas segmentierter.

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mit den kleinen "tante emma läden" passierte doch bereits vor der digitalisierung das gleiche. ähnlich wie bei den kleinen bankfilalen lohnte es sich nicht mehr. verhungert ist aber hoffentlich keiner. beide fälle sehe ich also ähnlich gelagert. aber meine bankgeschäfte muss ich deshalb nicht zwingend online machen. als zahlungsmittel gibt es neben dem bargeld die vertraute ec-karte. überweisungen können auf dem postweg angewiesen werden. hier muss also niemand kurzfristig auf den technologiezug aufspringen. 

 

Tatsächlich ist die Digitalisierung ja sogar der Schlüssel für die Lösung vieler Altersprobleme: Lieferdienste für alles mögliche (anstatt sich selbst zum Supermarkt zu schleppen), selbstfahrende Autos (ideal für Senioren, die das nicht mehr selber können/dürfen), auch in der Pflege gibt es viele Ansätze und Lösungen, da es überall an menschlichen Pflegekräften mangelt. 

 

Und zum Thema Bargeldauszahlung: Für Arbeitslose gibt es das bald an der Supermarktkasse, und dieses System wird bei Bedarf sicherlich auch für anderen Gruppen oder allgemein möglich sein. 

 

Wobei: Kreditkarten und Schecks gab es schon lange vor dem ersten PC. Damit konnten die heutigen Rentner schon in ihrer Studienzeit bezahlen.

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Wobei: Kreditkarten und Schecks gab es schon lange vor dem ersten PC. Damit konnten die heutigen Rentner schon in ihrer Studienzeit bezahlen.

 

Welcher Laden nimmt denn noch Schecks?

Ich kenne keinen und zur Kreditkarte werde ich dann auch gezwungen, ob ich will oder nicht.

Also wieder nix mit freier Entscheidung. Höchstens noch die Wahl zwischen "Pest und Cholera", provokativ ausgedrückt. 

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Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem 90jährigen! 

Der ältere Herr erzählte mir, wie er vor 15 Jahren, nach dem Defekt seiner alten Schreibmaschine, zum Computer mit Drucker gekommen ist.

 

Er ist der festen Überzeugung, das das Interesse und der Umgang mit der neuen (digitalen) Technik seine geistige Vitalität erhalten hat.

Viele seiner Dokumente sind in Word und Excel-Tabellen angelegt. Die Excel-Tabellen mit formelhinterlegten Feldern und aktiven Grafiken! ...der Wahnsinn!

Auch seine 85jahrige Frau erfreut sich am iPhone. 

 

Beiden hat die Digitalisierung bestimmt nicht geschadet!  ...ganz im Gegenteil!

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Fernsehen ist ein analoges Relikt und ein Opfer der Digitalisierung. Ziemlich verbogen, das überhaupt in den Zusammenhang mit angeblichen bösen Folgen der Digitalisierung zu bringen.

 

Auch das kann ich leider so nicht stehen lassen, denn unser Fernseher wird seit zig Jahren jetzt schon ganz anders genutzt. Youtube Videos in 4k sind ein Traum auf so großen Screens - um nur ein kleines Beispiel zu nennen.

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Welcher Laden nimmt denn noch Schecks?

 

 

Jeder nimmt EC-Karten. In weniger rückständigen Ländern als Deutschland (in Europa sind das die meisten) auch Kreditkarten, Apple Pay und andere praktische Verfahren.

 

Gerade Senioren haben mit Bargeld ja oft enorme Probleme und brauchen Hilfe beim Bezahlen. Das weiß ich, weil meine Mitbewohner arm sind und als Kassiererinnen arbeiten. Die Alten sind bargeldspezifischen Risiken zudem besonders ausgesetzt – wie Betrug, Diebstahl, Raub.

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Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem 90jährigen! 

Der ältere Herr erzählte mir, wie er vor 15 Jahren, nach dem Defekt seiner alten Schreibmaschine, zum Computer mit Drucker gekommen ist.

 

Er ist der festen Überzeugung, das das Interesse und der Umgang mit der neuen (digitalen) Technik seine geistige Vitalität erhalten hat.

Viele seiner Dokumente sind in Word und Excel-Tabellen angelegt. Die Excel-Tabellen mit formelhinterlegten Feldern und aktiven Grafiken! ...der Wahnsinn!

Auch seine 85jahrige Frau erfreut sich am iPhone. 

 

Beiden hat die Digitalisierung bestimmt nicht geschadet!  ...ganz im Gegenteil!

 

...ist halt der unterschied, ob man, wie in dem von dir beschriebenen fall, für sich möglichkeiten und chancen erkennt oder sich durch die digitalisierung überfordert sieht. 

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