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Fuji X-T100 und Lightroom 6.14 - die Lösungen


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Statt einer Frage schreibe ich mal gleich die Lösung auf. Die dahinterligende Problemstellung wird nämlich immer wieder nachgefragt.

Es gibt einige Fotografen, die gerne bei Lightroom 6.14 bleiben möchten, da dies die letzte Kaufversion ist. Und wenn sie sich eine Fuji X-T100 (oder eine andere moderne Kamera - die Lösungen sind übertragbar) gekauft haben, stellen sie fest, dass Lightroom die Raw-Dateien der X-T100 nicht lesen mag.

Dabei geht es doch. Drei verschiedene Lösungsmöglichkeiten sehe ich:

1) Adobe DNG-Konverter

Vorteile:

  • Offizielle Lösung

Nachteile

  • Die Konvertierung benötigt Zeit beim Import
  • Festlegung auf DNG statt RAF
  • Wenn die RAF-Dateien auch aufgehoben werden sollen, dann wird doppelter Speicherplatz benötigt
  • Der Aufruf über die Kommandozeile ist nicht oder schlecht dokumentiert (Die Nutzung der GUI mit der Maus im regelmäßigen Workflow ist nicht sinnvoll); Skript zum Import wird benötigt

2) Exifdaten auf ein anderes Kameramodell umsetzen.

Die X-A3 hat ein identisches Raw-Format, und das kann Lightroom verarbeiten. Wenn man Lightroom sagt, dass die X-T100-Dateien solche der X-A3 seien, kann LR sie verarbeiten. Dies kann man mit exiftool im Terminal machen.

exiftool -model="X-A3"  xxxxxxx.RAF

Vorteile:

  • RAF-Dateiformat kann verwendet werden.
  • Keine zusätzlichen DNG-Dateien sind zu speichern. Die Änderung ist reversibel.

Nachteile:

  • Zusätzlicher Schritt beim Import, der Zeit benötigt
  • Die in Lightroom angezeigten Exif-Daten sind falsch: Das Kameramodell stimmt nicht.

3) Lightroom patchen, so dass LR die X-T100 direkt erkennt.

Statt den Exifstring mit exiftool zu ändern, kann man auch das Gegenstück in Lightroom umsetzen.

Dafür müssen ein paar Vorkommen von "X-A3" in den Lightroom-Dateien zu "X-T100" geändert werden. Da letzter String länger ist, wird auch der Eintrag für die X-A10 überschrieben, d. h. anschließend kennt Lightroom zwar die X-T100, aber nicht mehr die X-A3 und die X-A10. Wenn man die beiden Kameras nicht hat, ist dies keine Einschränmkung.

Wichtig: Bevor man loslegt, sollte man erst einmal ein Backup vom Lightroom-Verzeichnis machen, falls man was zerschießt. Ich habe das Backup bei meinen Versuchen benötigt.

Mein Vorgehen war wie folgt:
Die folgenden Dateien habe ich geändert (Pfadangaben gelten für den Mac, beginnend von dem Verzeichnis, in dem Lightroom installiert ist):

Adobe Lightroom.app/Contents/_CodeSignature/CodeResources
Adobe Lightroom.app/Contents/Resources/CameraProfiles/Adobe Standard/Fujifilm X-A3 Adobe Standard.dcp 
Adobe Lightroom.app/Contents/Frameworks/CameraRaw.lrtoolkit/Versions/Current/CameraRaw

In der Datei CodeResources habe ich alle Vorkommen von X-A3 in X-T100 geändert (normale Ascii-Datei); die Zeilen habe ich verschoben, so dass die alphabetische Reihenfolge der Kameramodelle beibehalten bleibt (letzteres wäre vermutlich nicht nötig gewesen).

Die Datei ""Fujifilm X-A3 Adobe Standard.dcp" habe ich kopiert zu "Fujifilm X-T100 Adobe Standard.dcp". Alternativ kann man das Profil der X-T100 aus dem DNG-Konverter hierhin kopieren. Der Unterschied der Profile ist minimal und für die Praxis nicht relevant.

Entscheidend ist die Datei CameraRaw. Ein Hex-Editor ist zum Ändern nötig (ich habe iHex aus dem App-Store - ist kostenlos - genommen). An allen (d. h. zwei) Stellen habe ich X-A3 in X-T100 geändert. Ganz wichtig: In dieser Datei dürfen keine Zeichen eingefügt werden. Leider hat X-T100 zwei Zeichen mehr als X-A3. Um die zwei Zeichen zu gewinnen, habe ich den nachfolgenden Eintrag verkürzt, das war die "X-A10", die jetzt eine "A10" ist und deswegen vermutlich nicht mehr genutzt werden kann. Egal, die A10 schaffe ich mir sowieso nie an. Dabei muss man aufpassen, dass das Null-Byte (keine 0, sondern hex 00) zwischen jetzt "X-T100" und "A10" sowie etwas dahinter zwischen jetzt "Fujifilm X-T100" und "Fujifilm A10" erhalten bleibt.

Hinweis: Im Verzeichnis CameraProfiles befindet sich die Datei Index.dat. Diese enthält ebenfalls den String "X-A3", aber diese Datei braucht nicht geändert zu werden (und wenn man es doch tut, kann man die Profile anderer Kameras zerschießen).

Vorteile:

  • Patch von LR braucht nur einmal gemacht zu werden, nicht bei jedem Import. D. h. kein zusätzlicher Schritt beim Import.
  • Einmal gemacht, kann LR die Dateien der X-T100 verarbeiten, als sei dies schon immer so vorgesehen worden
  • Die Exif-Dateien in LR sind korrekt.
  • Es kann mit RAW-Dateien gearbeitet werden. Diese bleiben original und werden nicht geändert.

Nachteile:

  • Lightroom patchen ist nicht jedermanns Ding
  • Dateien der X-A3 und X-A10 können dafür nicht mehr verarbeitet werden.
  • Wenn ein Update von Lightroom eingespielt wird, ist der Patch wieder weg und muss erneut durchgeführt werden. (Bei der Version 6.14 ist genau dies nicht unser Problem.)

 

Bei mir ist Lösung 3) im Einsatz.

 

 

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