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vor 8 Stunden schrieb EmHa:

Es spielt hier keine Rolle. 

Es ist ein abstraktes Konstrukt, das in anderen Teilen der Welt so nicht existiert. 

Das empfinde ich wiederum nicht als valides Argument. 

Es ist Rosinenpickerei, man sucht sich irgendein oder mehrere LĂ€nder raus, in denen etwas anders geregelt ist und fĂŒhrt diese(s) dann als positives Beispiel an. Dass die vermeintliche Freiheit dort dann andere Konsequenzen hat wie praktisch nicht existenten Datenschutz, wird gern ausgeblendet. 

Ähnliche AnsĂ€tze werden gern bei Steuern und Abgaben genutzt. Man muss schon das Gesamtpaket betrachten und da sehe ich in der FotoeinschrĂ€nkung in der EU nun wahrlich kein Drama. 

vor 7 Stunden schrieb DeLuX:

nachdem Generationen von Kindern, durch Kindergarten- und Klassenfotos, schwerst traumatisiert wurden und danach nie mehr ein normales, unbeschwertes Leben fĂŒhren konnten. Viele von uns (also den Älteren) leiden noch heute darunter. ;) 

Man kann das ja auch genauso ironisch umkehren. Millionen von ambitionierten Fotografen werden durch die brutale Gesetzgebung schwerst traumatisiert und können kein normales Leben mehr fĂŒhren. Frei nach dem Motto :  Ein Leben ohne heimliches Fotografieren anderer ist möglich aber sinnlos... 

bearbeitet von MEPE
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vor einer Stunde schrieb MEPE:

Man kann das ja auch genauso ironisch umkehren. Millionen von ambitionierten Fotografen werden durch die brutale Gesetzgebung schwerst traumatisiert und können kein normales Leben mehr fĂŒhren. Frei nach dem Motto :  Ein Leben ohne heimliches Fotografieren anderer ist möglich aber sinnlos... 

Der Vergleich mit dem Straßenverkehr ist soweit nicht hergeholt!
Viele Autofahrer von Sportwagen oder anderen PS-starken Fahrzeugen denken ja auch insgeheim, dass sich sich so ein Fahrzeug nicht angeschaft haben, um nur im Schleichgang ĂŒber die Autobahnen zu zockeln. Schließlich wurden diese Autos dafĂŒr gebaut!
Genauso könnten wir Fotografen auch denken, weil wir ja mit unseren teuren Kameras und Objektiven nicht auf BlĂŒmchen und Bienchen beschrĂ€nkt werden wollen ;) ...
Schließlich habe ich mir ja fĂŒr teures Geld extra eine Portraitlinse angeschaft ;).

Vielleicht sollten wir alle gemeinsam mal unser Anspruchsdenken ĂŒberarbeiten 😎 ...

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vor 12 Stunden schrieb Altglas-Fan:

(1)
Eine gute und sehr geschÀtzte Freundin unserer Familie, mittlerweile gesetzteren Alters, ist in jungen Jahren vergewaltigt worden. Diese Tat ist vom TÀter mit einer Kamera festgehalten worden ... Ich habe selbst genug Fantasie um mir andere, weniger harte Beispiele auszudenken warum man in einer bestimmten Situation oder an einem bestimmten Ort nicht fotografiert werden möchte.

(2)
Fakt ist, dass man nicht wissen kann warum jemand nicht fotografiert werden möchte! Und - es spielt auch keine Rolle.

(3)
Ich persönlich finde es gut, dass es eben nicht erlaubt jemanden ohne seine vorherige Erlaubnis zu fotografieren. ...

[Nummerierung von mir]

Zu (1):
NatĂŒrlich ist dieser Fall tragisch und in keinster Weise entschuldbar. Nur, wie Detlef schon schrieb, liegt die Schuld hier nicht bei Fotografen allgemein, sondern bei einem Kriminellen. Und natĂŒrlich gibt es eine Menge Menschen mit psychologischen Problemen (das meine ich vollkommen wertfrei), und in aller Regel sind diese von Aussenstehenden nicht erkennbar. Aber: wie weit kann - bei aller Emphatie - die RĂŒcksichtnahme gehen? Es gibt Menschen, die mit Ihrem Äusseren solche Probleme haben, dass sie schon damit zu kĂ€mpfen haben, angeschaut zu werden. Das kann ich aber nicht wissen, wenn eine solche Person z.B. ein Restaurant betritt und ich in seine Richtung schaue. Ich halte es fĂŒr vollkommen unmöglich, aus den tragischen Ereignissen, die eine bestimmte Person betreffen, eine allgemeine Regel fĂŒr das Fotografieren ableiten zu wollen.

Zu (2):
Doch, es spielt eine Rolle. FĂŒr mich (Amateur, also Hobbyfotograf) ist die Fotografie meine Art, mich mit meiner Umwelt (belebt oder unbelebt) auseinander zu setzen. Die AusĂŒbung der Fotografie sehe ich daher als mein Grundrecht nach Grundgesetz Artikel 2 ("(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmĂ€ĂŸige Ordnung oder das Sittengesetz verstĂ¶ĂŸt.). Die Grenze, die bisher - also vor der DSGVO - schon bestand ("höchstperönlicher Lebensbereich", hilflose Personen etc.), halte ich dabei selbstverstĂ€ndlich ein - schlimm genug, dass sowas in ein Gesetz gefasst werden muß.

Deine Argumentation erinnert mich fatal als das Totschlag-Argument der "MeeToo"-Extremisten: "BelĂ€stigung liegt vor, wenn sich der/die andere belĂ€stigt fĂŒhlt." Das hat nichts mit Rechtstaatlichkeit zu tun, das ist WillkĂŒr.

Zu (3):
Was Einzelportraits angeht, stimme ich Dir zu. Das ist aber nur ein kleiner und nicht der definierende Teil der Street Photography. Was in der Öffentlichkeit geschieht, ist öffentlich, ob es einem gefĂ€llt oder nicht. Mich stören z.B. Raucher extrem. Dennoch gehören auch sie zum Teil der Bevölkerung und tun nichts Verbotenes - ich muß deren Handeln also hinnehmen, obwohl mir sogar - anders als beim Fotografiert-werden - ein konkreter Schaden entsteht. Das ist einfach Teil des Lebens in einer Gemeinschaft, das eben nicht nur Vorteile mit sich bringt. 

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vor 44 Minuten schrieb Allradflokati:

Der Vergleich mit dem Straßenverkehr ist soweit nicht hergeholt!
Viele Autofahrer von Sportwagen oder anderen PS-starken Fahrzeugen denken ja auch insgeheim, dass sich sich so ein Fahrzeug nicht angeschaft haben, um nur im Schleichgang ĂŒber die Autobahnen zu zockeln. Schließlich wurden diese Autos dafĂŒr gebaut!
Genauso könnten wir Fotografen auch denken, weil wir ja mit unseren teuren Kameras und Objektiven nicht auf BlĂŒmchen und Bienchen beschrĂ€nkt werden wollen ;) ...
Schließlich habe ich mir ja fĂŒr teures Geld extra eine Portraitlinse angeschaft ;).

Die meisten Street Fotografen, die ich kenne (bzw. deren Bilder ich kenne), arbeiten mit Brennweiten von max. 50 mm Kb, meist zwischen 28 und 35 mm. Da kann von "Portraitlinse" wohl kaum die Rede sein, auch nicht vom verdeckten "Auflauern", das hier so gerne kolporiert wird...

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vor 15 Stunden schrieb GambaJo:

Fakt ist, dass Streetfotografie nach dem Selfie die einfachste Möglichkeit ist Menschen zu fotografieren. Ja, man braucht etwas Überwindung, aber sonst nur eine Kamera und man muss sich im öffentlichen Raum bewegen können. ...

Sorry, was Du als "Fakt" bezeichnest, ist der grĂ¶ĂŸte und arroganteste Mumpitz, den ich zu diesem Thema bisher gelesen habe.

NatĂŒrlich kann ich mir eine Kamera umschnallen, die automatisch alle paar Sekunden ein Bild macht, und das als "Street Photography" bezeichnen. Das wĂ€re der einzige Fall, in dem ich Dir recht geben wĂŒrde. Mit derselben umgeschnallten Kamera gehe ich dann durch den Wald und nenne das "Naturfotografie"...? Absurd...

Wirkliche Street Photography, durchaus auch zeitgenössische, gehört zu den schwierigsten Bereichen der Fotografie ĂŒberhaupt: man muß sich ergebende, interessante Ereignisse lernen vorherzusehen, zur richtigen Zeit mit der richtigen Brennweite in der richtigen Entfernung stehen, dabei die Situation nicht mehr als unvermeidbar beeinflussen. Hintergrund und Komposition mĂŒssen stimmen, die technischen Aspekte sowieso. Nenne mir auch nur ein anderes fotografisches Genre mit solchen Herausforderungen.

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Wer sich interessiert und intensiv um ein Aufnahmegebiet kĂŒmmert, der wird es als einfach empfinden können.

Alle Aufnahmegebiete, die nicht vergleichbar gepflegt werden, stellen ein Praxisdefizit dar und werden unweigerlich als schwierig(er) empfunden.

Ihr habt beide recht 😉

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vor 11 Stunden schrieb AS-X:
 

Das stimmt, aber man darf diese Entwicklung auch völlig absurd, lÀcherlich und sogar zum Kotzen finden. 

Aber nur, wenn man die Tragweite des bisher ĂŒblichen in der heutigen Informations- und Medienlandschaft ĂŒbersehen will. 

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vor 2 Stunden schrieb MEPE:

Das empfinde ich wiederum nicht als valides Argument. 

Es ist Rosinenpickerei, man sucht sich irgendein oder mehrere LĂ€nder raus, in denen etwas anders geregelt ist und fĂŒhrt diese(s) dann als positives Beispiel an. Dass die vermeintliche Freiheit dort dann andere Konsequenzen hat wie praktisch nicht existenten Datenschutz, wird gern ausgeblendet. 

Ähnliche AnsĂ€tze werden gern bei Steuern und Abgaben genutzt. Man muss schon das Gesamtpaket betrachten und da sehe ich in der FotoeinschrĂ€nkung in der EU nun wahrlich kein Drama. 

Das war nicht gemeint als, "in Amerika darfst Du das, deshalb sollte man das hier auch dĂŒrfen".

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass dieses Recht, nicht in der Öffentlichkeit fotografiert zu werden, nicht a priori existiert, sondern ein abstraktes Konstrukt ist, das eben nicht vom Menschen, sondern letztlich vom Ort abhĂ€ngt. Es klang nĂ€mlich vorher so, dass es das natĂŒrlichste der Welt sei, ein Recht zu haben, in der Öffentlichkeit nicht fotografiert zu werden.

Insgesamt sprechen wir hier doch grundsĂ€tzlich drĂŒber. Es ist daher schwierig, mit einzelnen Extremen zu argumentieren. Ich denke nicht, dass die Leute hier im Thread, die fĂŒr das Fotografieren von Menschen in der Öffentlichkeit sind, rĂŒcksichtslos alles und jeden einfach wild und unĂŒberlegt abschießen. 

Es wĂŒrde der Diskussion gut tun, wenn wir allen Beteiligten eine "gesunde" soziale Kompetenz unterstellen wĂŒrden.

Meine Frage nach dem, was denn durch das Fotografieren konkret mit dem Fotografierten passiert bzw, durch das Veröffentlichen, ist fĂŒr mich nur so zu beantworten, dass durch das Fotografieren selbst grundsĂ€tzlich gar nichts und durch das Veröffentlichen gegebenenfalls ein Schaden entsteht. Deshalb ist es fĂŒr mich unverstĂ€ndlich, warum schon das Fotografieren verboten sein soll. 

 

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vor 9 Minuten schrieb EmHa:

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass dieses Recht, nicht in der Öffentlichkeit fotografiert zu werden, nicht a priori existiert, sondern ein abstraktes Konstrukt ist, das eben nicht vom Menschen, sondern letztlich vom Ort abhĂ€ngt. Es klang nĂ€mlich vorher so, dass es das natĂŒrlichste der Welt sei, ein Recht zu haben, in der Öffentlichkeit nicht fotografiert zu werden.

 

Kleiner Tipp: definitiertes Recht ist Ausdruck und Wille einer reifen Gesellschaft.  So kann sowohl das deutsche als auch das transatlantische Recht als Fort- oder RĂŒckschritt gesehen werden. Und nochmal: Gesetze sind Schutz und Ausgleich von Interessenlagen SchwĂ€cherer. Es gehört gehörig gesellschaftliche Reife dazu, zu erkennen, dass in Zeiten des WWW ein Foto einer fremden Person zur Befriedigung des EIGENEN EGO eine Inanspruchnahme eines nicht begrĂŒndbaren Rechts ist.  

 

Ich wĂŒrde beim Ziehen von Vergleichen immer die Ausgangsbasis betrachten. 

 

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vor 1 Stunde schrieb Mattes:

[Nummerierung von mir]

Zu (1):
NatĂŒrlich ist dieser Fall tragisch und in keinster Weise entschuldbar. Nur, wie Detlef schon schrieb, liegt die Schuld hier nicht bei Fotografen allgemein, sondern bei einem Kriminellen. Und natĂŒrlich gibt es eine Menge Menschen mit psychologischen Problemen (das meine ich vollkommen wertfrei), und in aller Regel sind diese von Aussenstehenden nicht erkennbar. Aber: wie weit kann - bei aller Emphatie - die RĂŒcksichtnahme gehen? Es gibt Menschen, die mit Ihrem Äusseren solche Probleme haben, dass sie schon damit zu kĂ€mpfen haben, angeschaut zu werden. Das kann ich aber nicht wissen, wenn eine solche Person z.B. ein Restaurant betritt und ich in seine Richtung schaue. Ich halte es fĂŒr vollkommen unmöglich, aus den tragischen Ereignissen, die eine bestimmte Person betreffen, eine allgemeine Regel fĂŒr das Fotografieren ableiten zu wollen.

Zu (2):
Doch, es spielt eine Rolle. FĂŒr mich (Amateur, also Hobbyfotograf) ist die Fotografie meine Art, mich mit meiner Umwelt (belebt oder unbelebt) auseinander zu setzen. Die AusĂŒbung der Fotografie sehe ich daher als mein Grundrecht nach Grundgesetz Artikel 2 ("(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmĂ€ĂŸige Ordnung oder das Sittengesetz verstĂ¶ĂŸt.). Die Grenze, die bisher - also vor der DSGVO - schon bestand ("höchstperönlicher Lebensbereich", hilflose Personen etc.), halte ich dabei selbstverstĂ€ndlich ein - schlimm genug, dass sowas in ein Gesetz gefasst werden muß.

Deine Argumentation erinnert mich fatal als das Totschlag-Argument der "MeeToo"-Extremisten: "BelĂ€stigung liegt vor, wenn sich der/die andere belĂ€stigt fĂŒhlt." Das hat nichts mit Rechtstaatlichkeit zu tun, das ist WillkĂŒr.

Zu (3):
Was Einzelportraits angeht, stimme ich Dir zu. Das ist aber nur ein kleiner und nicht der definierende Teil der Street Photography. Was in der Öffentlichkeit geschieht, ist öffentlich, ob es einem gefĂ€llt oder nicht. Mich stören z.B. Raucher extrem. Dennoch gehören auch sie zum Teil der Bevölkerung und tun nichts Verbotenes - ich muß deren Handeln also hinnehmen, obwohl mir sogar - anders als beim Fotografiert-werden - ein konkreter Schaden entsteht. Das ist einfach Teil des Lebens in einer Gemeinschaft, das eben nicht nur Vorteile mit sich bringt. 

Das mit der Nummerierung finde ich gut.

ad 1

NatĂŒrlich liegt die Schuld bei dem Kriminellen, dass zugegebenermaßen krasse Beispiel sollte nicht als Totschlagargument dienen sondern nur verdeutlichen was ein vom Fotografen als harmlos eingeschĂ€tztes Foto im Extremfall fĂŒr Auswirkungen haben kann.

Es ist ein Unterschied, ob Du in einem Restaurant in Richtung einer Person schaust oder gar ein Foto von der Person machst, das dann sogar veröffentlicht wird. 

ad 2

Im GG2 steht es mMn drin. Zur freien Entfaltung meiner Persönlichkeit gehört fĂŒr mich auch, darĂŒber zu bestimmen ob jemand ein Foto von mir macht oder nicht. In dieses Recht greift der Streetfotograf ein. 

ad 3

Was das Rauchen angeht bin ich ganz bei Dir. 

bearbeitet von Altglas-Fan
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vor 12 Stunden schrieb AS-X:

Auch das halte ich im Kontext mit dem her behandelten Thema fĂŒr konstruiert und wirklichkeitsfremd. FĂŒr das Bildmaterial sorgen die Kids idR selbst. Facebook, Instagram, Snapchat etc. bieten hier viel eher die Grundlagen. Oder auch die (und da wird es dann richtig ĂŒbel) intimen Ex-Girlfriend Bilder oder Videos die fĂŒr Erpressungen unter Jugendlichen genutzt werden.

Du kennst also alle Kinder, und alle stellen ihre Bilder auf diese Plattformen? Oder ist das nur eine konstruierte Behauptung?

Und selbst wenn deine Pauschalisierung stimmen wĂŒrde, muss man dann noch mehr Öl ins Feuer gießen?

vor 12 Stunden schrieb AS-X:

Zum anderen denke ich, man kann nicht alle Schicksale und Verletzungen von Menschen kennen und sie (in ihrer reinen Möglichkeit eines solchen Geschehens) im Vorfeld als Grundlage des eigenen Handelns nehmen. Wenn man das tun wĂŒrde, kĂ€me unser Alltag wohl bald zum Erliegen. 

Das heißt, Du entscheidest fĂŒr den Fotografierten, was fĂŒr ihn zumutbar ist, und was nicht? Und entscheidest im Zweifel fĂŒr dich?

Normalerweise macht man so etwas genau anders rum. Wenn man nicht weiß, ob jemand etwas möchte, dann fragt man, oder lĂ€sst es. Im besten Falle ist es sonst Respektlosigkeit, im Schlimmsten Falle BelĂ€stigung.

Zum Beispiel kann ich einschĂ€tzen, wer von meinen bekannten gerne von mir umarmt wird, und wer nicht. Auf der Straße wĂŒrde ich nie auf die Idee kommen einfach so ungefragt fremde Menschen zu umarmen. Das wird in einigen FĂ€llen gut gehen, in anderen werde ich mir eine blutige Nase holen. Und das nur wegen einer Umarmung.

vor 11 Stunden schrieb AS-X:

Und hier muss ich dir natĂŒrlich recht geben, allerdings (und das ist der wesentliche Unterschied) geht es hier mitunter um Leben oder Tod und das ist schon ein wesentlicher Unterschied. 

Also sind Regeln nur relevant, wenn es um Leben und Tod geht?

Aber auch dafĂŒr habe ich ein Beispiel. Ich kenne eine junge Frau, einen FlĂŒchtling. Sie möchte nicht, dass Bilder von ihr im Internet auftauchen, weil Menschen gibt, die sie gerne tot sehen wĂŒrden. Leider, oder zum GlĂŒck, kann man ihr das nicht an der Nasenspitze ansehen. FĂŒr dich wĂ€re es nur ein bedeutungsloses Foto von vielen, fĂŒr sie könnte es das Todesurteil bedeuten.

vor 9 Stunden schrieb DeLuX:

Das ist die Konsequenz, nachdem Generationen von Kindern, durch Kindergarten- und Klassenfotos, schwerst traumatisiert wurden und danach nie mehr ein normales, unbeschwertes Leben fĂŒhren konnten. Viele von uns (also den Älteren) leiden noch heute darunter. ;) 

Ja, frĂŒher war alles besser. Mit so ziemlich dem selben Argument haben manche frĂŒher versucht das Schlagen von Kindern in der Schule zu rechtfertigen.

FrĂŒher sind solche Fotos auch selten mehr als 3 (fĂŒr das Kind und die Großeltern) mal pro Kind abgezogen worden, und dann verschwand es fĂŒr Jahrzehnte im Familienalbum.

Heute landet es fĂŒr immer und fĂŒr viele Sichtbar im Internet. Warum fĂ€llt es dir so schwer zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die das nicht möchten.

vor 32 Minuten schrieb Mattes:

Sorry, was Du als "Fakt" bezeichnest, ist der grĂ¶ĂŸte und arroganteste Mumpitz, den ich zu diesem Thema bisher gelesen habe.

NatĂŒrlich kann ich mir eine Kamera umschnallen, die automatisch alle paar Sekunden ein Bild macht, und das als "Street Photography" bezeichnen. Das wĂ€re der einzige Fall, in dem ich Dir recht geben wĂŒrde. Mit derselben umgeschnallten Kamera gehe ich dann durch den Wald und nenne das "Naturfotografie"...? Absurd...

Wirkliche Street Photography, durchaus auch zeitgenössische, gehört zu den schwierigsten Bereichen der Fotografie ĂŒberhaupt: man muß sich ergebende, interessante Ereignisse lernen vorherzusehen, zur richtigen Zeit mit der richtigen Brennweite in der richtigen Entfernung stehen, dabei die Situation nicht mehr als unvermeidbar beeinflussen. Hintergrund und Komposition mĂŒssen stimmen, die technischen Aspekte sowieso. Nenne mir auch nur ein anderes fotografisches Genre mit solchen Herausforderungen.

Ich habe geschrieben, dass ich die Gestaltung als Argument auslasse, denn sie gilt fĂŒr jeden Bereich der Fotografie. Das, was Du als schwierig bezeichnest, ist fĂŒr andere Kinderleicht. Wenn ich die ĂŒblichen "Gestaltungsregeln" und Stilmittel kenne, nehme ich meine Kamera, öffne meine HaustĂŒr und kann sofort loslegen. Sonst brauche ich nichts. Noch einfacher kann man Menschen nicht fotografieren, außer man fotografiert sich selbst. Denn sie sind einfach da. Wie viele Streetbilder habe ich gesehen, die beim Vorbeigehen aus der HĂŒfte gemacht wurden. Wie viele, bei denen der Fotograf einfach in die Menge drauf gehalten hat, usw.

Wir Menschen sind immer noch JĂ€ger und Sammler. Und Streetfotografie ist so etwas, wie Menschen-Safari. Und am Ende hat man eine TrophĂ€e, fĂŒr die man bewundert werden will.

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vor 21 Minuten schrieb chironer:

Und nochmal: Gesetze sind Schutz und Ausgleich von Interessenlagen SchwÀcherer.

Sicher?

Das heißt, nur SchwĂ€chere haben einen Anspruch auf die in Gesetzen festgelegten Rechte?

Ich dachte immer, vor dem Gesetz wird eben kein Unterschied zwischen schwÀcher und stÀrker gemacht, sondern alle gleich gestellt.

 

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vor 17 Minuten schrieb GambaJo:

FĂŒr dich wĂ€re es nur ein bedeutungsloses Foto von vielen, fĂŒr sie könnte es das Todesurteil bedeuten.

Und wieder ein Extrem. 

Wenn ich journalistisch fotografiere, darf ich das. Mit der Verbreitung einer Publikation ist die Reichweite wahrscheinlich höher als durch den Streetfaden hier. 

Diese stÀrkere GefÀhrdung des Lebens ist aber ok, weil es das Recht so vorsieht?

Es geht also nicht um das Leben der jungen Frau, sondern nur ums Recht.

Soll ich mit meinem Hund nicht mehr auf öffentlichen Wegen laufen, weil mir ein Allergiker entgegenkommen könnte, der einen allergischen Schock erleiden könnte?

Wollen wir jetzt alle grotesken Beispiele auskramen, warum etwas so oder so sein kann?

Kann man nicht mal abseits der Extreme miteinander sprechen?

Bin dann erstmal raus. 

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vor 23 Minuten schrieb GambaJo:

1) Ja, frĂŒher war alles besser. Mit so ziemlich dem selben Argument haben manche frĂŒher versucht das Schlagen von Kindern in der Schule zu rechtfertigen.FrĂŒher sind solche Fotos auch selten mehr als 3 (fĂŒr das Kind und die Großeltern) mal pro Kind abgezogen worden, und dann verschwand es fĂŒr Jahrzehnte im Familienalbum.
Heute landet es fĂŒr immer und fĂŒr viele Sichtbar im Internet. Warum fĂ€llt es dir so schwer zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die das nicht möchten.

2) Wir Menschen sind immer noch JĂ€ger und Sammler. Und Streetfotografie ist so etwas, wie Menschen-Safari. Und am Ende hat man eine TrophĂ€e, fĂŒr die man bewundert werden will.

Nummerierung durch mich.

zu 1) Sorry, aber du bringst hier etwas völlig durcheinander. Wenn solche Fotos (Gruppernfotos aus KiGa/Schule) im Internet landen, dann sind die Eltern oder andere Angehörige dafĂŒr verantwortlich und nicht der Fotograf. Und dein Vergleich mit körperlicher Gewalt (ZĂŒchtigung) geht nun wirklich an jeder Sachlichkeit vorbei.

zu 2) Die Kamera als Waffe, das setzt dem Ganzen die Krone auf.

Aber, wenn wir schon dabei sind: Was fotografierst du denn so, gehören womöglich wehrlose Tiere zu deinen Motiven?
Ach nein, ich habe gerade mal in deinen Flickr-Account geschaut und dort haufenweise "Streetfotos" entdeckt. Gehe ich recht in der Annahme, dass du von all den abgebildeten Personen eine EinverstÀndniserklÀrung vorlegen kannst?

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vor 4 Minuten schrieb Rica:

Ich beobachte einen Teich und postiere mich zum wahrscheinlichen Landeplatz, mit einer gewÀhlten Brennweite zu einer Libelle.

Ohne die Libelle vorher um Erlaubnis zu fragen?

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vor 42 Minuten schrieb Altglas-Fan:

...
Es ist ein Unterschied, ob Du in einem Restaurant in Richtung einer Person schaust oder gar ein Foto von der Person machst, das dann sogar veröffentlicht wird. 

...

FĂŒr die Betroffene Person (ich meine damit die von mir Beschriebene, die aufgrund nicht vorhandenen Selbstvertrauens schon das Betrachtet-werden als unertrĂ€glich empfindet) macht es eben keinen Unterschied. 

FĂŒr Aussenstehende und grundsĂ€tzlich hast Du aber natĂŒrlich Recht, es ist in der Tat ein Unterschied. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass es (leider) Menschen gibt, die sich gekrĂ€nkt/beeintrĂ€chtigt/angegriffen/... fĂŒhlen durch AktivitĂ€ten, die fĂŒr andere vollkommen normal und unumgĂ€nglich sind.

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vor 46 Minuten schrieb Altglas-Fan:

...
Im GG2 steht es mMn drin. Zur freien Entfaltung meiner Persönlichkeit gehört fĂŒr mich auch, darĂŒber zu bestimmen ob jemand ein Foto von mir macht oder nicht. In dieses Recht greift der Streetfotograf ein. 
...

Ja, das tut er. Die InteressenabwĂ€gung ist dann eben im Einzel- und Streitfall vor Gericht zu klĂ€ren. Ich halte das Grundrecht des "Nicht-fotografiert-werdens" (ich spreche hier ausdrĂŒcklich nicht von Veröffentlichung) fĂŒr praxisfern und sinnlos. Die gesetzlichen Grenzen (ich hatte es schon erwĂ€hnt: höchstpersönlicher Lebensbereich, herabwĂŒrdigend, hilflos etc.) vor der DSGVO war m.M.n. vollkommen ausreichend zum Schutz der persönlichen Interessen (es sind ja auch meine eigenen).

Das pure (digitale) Fotografieren rechtlich gleichzusetzen mit der Datenerfassung der bekannten Datenkraken ist m. E. weder sinnvoll noch gesellschaftlich förderlich.

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vor 50 Minuten schrieb GambaJo:

...
Wie viele Streetbilder habe ich gesehen, die beim Vorbeigehen aus der HĂŒfte gemacht wurden. Wie viele, bei denen der Fotograf einfach in die Menge drauf gehalten hat, usw.
...

NatĂŒrlich gibt es die - aber schlechte Beispiele reichen nicht, um ein ganzes Genre zu beurteilen. Das gilt fĂŒr alle Bereiche der "Kunst" im weitesten Sinne. Die grafischen Arbeiten eines MirĂł sind fĂŒr mich bestenfalls Deko, die Portraits von Rembrandt lediglich gutes Handwerk, Jazz ist musikalische Wi__erei. Ein vergammeltes StĂŒck Butter in einer Badewanne einfall MĂŒll. Aber das ist nur MEINE Sicht und keineswegs ausreichend zur Beurteilung ganzer Kunstrichtungen.

Wie viele Streetbilder habe ich gesehen (und Du sicher auch), die perfekt den Eindruck eines Augenblicks, Ortes oder eine AtmosphÀre vermitteln. Die es wert sind, aufgenommen und gezeigt zu werden, weil eben nicht jeder an jedem Ort sein kann. Mir fÀllt da spontan dieses Bild von Fred Herzog ein: https://images.app.goo.gl/DjADiuWApPfeG5PC7

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Mal ein etwas anderer Aspekt - Eure Meinung dazu wĂŒrde mich interessieren, und es liegt m.E. dicht genug am Thema dran:

Damit die Streetfotos als Zeitdokumente funktionieren - und diesen Wunsch oder Anspruch haben ja viele der hier vertretenen Streetfotografen - mĂŒsste man sie auch spĂ€ter noch zeigen. Instagram, Flickr, 500px, dieses Forum - das sind ja alles temporĂ€re Lösungen. Um wirklich Zeitgeschichliches ausserhalb der offiziellen und inhaltlich fragwĂŒrdigen Pressefotografie nachhaltig zeigen zu können, wĂŒrde es ja mindestens Ausstellungen, besser BĂŒcher brauchen.

Hat jemand von Euch dazu eine Idee oder vielleicht schon eine konkrete Umsetzung?

@Graufilter:  Wenn Dir das zu sehr am Thema vorbei geht, kann ich @FXF Admin gerne bitten, das abzutrennen...

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vor 24 Minuten schrieb RK1:

Wer hat denn nun Mehr, Besser oder Richtiger Recht ?  Ihr dreht Euch im Kreis

Dein Ernst? Hast du jetzt eine allgemeingĂŒltige Lösung erwartet?

Im Anschluss nehmen wir uns dann den USA - Irankonflikt vor und morgen befrieden wir die Welt. 

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Gerade eben schrieb AS-X:

Dein Ernst? Hast du jetzt eine allgemeingĂŒltige Lösung erwartet?

Im Anschluss nehmen wir uns dann den USA - Irankonflikt vor und morgen befrieden wir die Welt. 

wenn Ihr wirklich nix besseres zu tun habt???.....GernÂ đŸ€Ł

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vor 24 Minuten schrieb RK1:

Wer hat denn nun Mehr, Besser oder Richtiger Recht ?  Ihr dreht Euch im Kreis

Das ist bei solchen Diskussionen unvermeidbar, weil es weder eine allgemeingĂŒltige Antwort noch eine solche Norm gibt.
Es gibt Dinge die kann man nicht messen. Persönliche Meinungen und Empfindungen gehören dazu.
Wir sind hier zum Meinungsaustausch und nicht um zu missionieren. Meinungen dĂŒrfen unterschiedlich sein und wenn die Diskussion dazu beitrĂ€gt, dass jeder seinen eigenen Standpunkt reflektiert, haben wir doch einiges erreicht.

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vor 1 Minute schrieb AS-X:

ein Ernst? Hast du jetzt eine allgemeingĂŒltige Lösung erwartet

...wenn Ihr dann ...so in 1-2 Monaten, soweit seid und Euch im Klaren seid wer was wie tun kann...macht trotzdem jeder wie er's fĂŒr richtig hĂ€lt.  Ob Ihr hier nun das diskutiert oder nicht.  

Einfach vertane Zeit

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