Rakete Geschrieben 25. April 2023 Share #201 Geschrieben 25. April 2023 Werbung (verschwindet nach Registrierung) vor 15 Minuten schrieb Rico Pfirstinger: die breite Masse der Gelegenheitsfotografen, die einfach nur Momente festhalten möchten, die dann in den sozialen Medien oder im Album gut aussehen sollen Dafür braucht man halt auch einfach nichts anderes mehr als ein Smartphone, und das hat jeder schon dabei und ist kleiner und leichter als eine Kamera... Glaube also, da findet sich einfach keine Zielgruppe mehr für einen Kamerahersteller. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Anzeige Geschrieben 25. April 2023 Geschrieben 25. April 2023 Hallo Rakete, schau mal hier Fuji X Nerd-Talk Video mit Rico: Wie holt man die optimale Qualität aus Fujifilms ISO-losen Sensoren raus? . Dort wird jeder fündig!
Gast Geschrieben 25. April 2023 Share #202 Geschrieben 25. April 2023 vor 1 Stunde schrieb Mr.Darcy: Was ist also die korrekte Belichtung? Die Meinung der Massen? Gibt es da eine offizielle Anleitung oder Norm? Ich sehe das wie manche andere hier auch (und offensichtlich auch der gute alte Ansell Adams): wenn das rauskommt, was ich will, dann war die Belichtung richtig. Und da bin ich sehr "flexibel" ... allerdings muss ich dann auch vorher wissen, was herauskommen soll. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 25. April 2023 Share #203 Geschrieben 25. April 2023 vor 13 Minuten schrieb FXF Admin: Aus diesem Beitrag können wir schon das nächste Video machen, Rico Wenn es nur nicht so traurig wäre – also das, was normale Kameras da im Gegensatz zu Smartphones leisten bzw. nicht leisten. Das, was intern an TWK mit der Kamera geht, wird von den meisten Usern auch nicht ausgereizt, die Kamera bleibt also bei den JPEG-Werkseinstellungen bzw. auf AUTO. Rezepte sind leider auch nur das: nämlich Rezepte, also Fixeinstellungen unabhängig vom konkreten Motiv, dem konkreten Kontrast, der konkreten Lichtsituation und der konkreten Zielsetzung, was im Bild am Ende wie hell oder dunkel sein soll. Rezepte passen also auch nur zufällig für das eine Motiv super, für das nächste aber schon nicht mehr. JPEG-Rezepte führen zwar zu einem bestimmten Look, aber nicht zu einer besseren Belichtung oder optimierten Tonwertkorrektur. Dazu müsste man die Einstellungen schon individuell für das Motiv anpassen, was natürlich am bequemsten nachträglich passiert. Das alles zu machen, bevor man auf den Auslöser drückt, ist sehr unpraktisch und zeitaufwändig. stones und outofsightdd haben darauf reagiert 2 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mjh Geschrieben 25. April 2023 Share #204 Geschrieben 25. April 2023 vor 1 Stunde schrieb Mr.Darcy: Was ist also die korrekte Belichtung? Die Meinung der Massen? Gibt es da eine offizielle Anleitung oder Norm? Es gibt nur eine korrekte Belichtung, nämlich eine, die die Tonwerte in der Szene bestmöglich bewahrt. Das hat aber nur am Rande etwas damit zu tun, was für eine Bildwirkung Du erzielen möchtest, denn da hast Du (nur) nach einer korrekten Belichtung alle Freiheiten. Früher hat man seine Negative möglichst korrekt belichtet und sie dann in der Dunkelkammer so vergrößert, wie es einem gefiel, mit einer Gradation nach Wahl und gegebenenfalls noch Abwedeln und Nachbelichten. Heute macht man das viel bequemer digital, aber das Prinzip bleibt dasselbe. Allradflokati, Mr.Darcy, fraperi und 3 weitere haben darauf reagiert 5 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mr.Darcy Geschrieben 25. April 2023 Share #205 Geschrieben 25. April 2023 (bearbeitet) danke @mjh, das ist eine Mr.Darcy taugliche ( ) logische Erklärung eines vermutlich komplexen Themas, mit dem ich sehr gut leben kann. @All - ich wollte da sicher auch kein Streitthema draus machen oder gar polarisieren, so etwas liegt mir absolut nicht. Mich haben hier einfach Meinungen interessiert. bearbeitet 25. April 2023 von Mr.Darcy Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mr.Darcy Geschrieben 25. April 2023 Share #206 Geschrieben 25. April 2023 vor 40 Minuten schrieb FXF Admin: Aus diesem Beitrag können wir schon das nächste Video machen, Rico also wenn, dann will ich aber erwähnt werden als Ideen Geber. Oder meinetwegen auch als unwissender User, der die Frage aufgebracht hat .... Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 25. April 2023 Share #207 Geschrieben 25. April 2023 Werbung (verschwindet nach Registrierung) vor 16 Minuten schrieb Mr.Darcy: also wenn, dann will ich aber erwähnt werden als Ideen Geber. Oder ich gebe dir einfach 50% meiner Video-Einnahmen. 😁 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
fotofrosch Geschrieben 25. April 2023 Share #208 Geschrieben 25. April 2023 vor einer Stunde schrieb FXF Admin: Aus diesem Beitrag können wir schon das nächste Video machen, Rico Au ja, da freue ich mich schon drauf 👍 nobbe hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lenz Moser Geschrieben 27. April 2023 Share #209 Geschrieben 27. April 2023 Ich wusste ja nicht, dass die Marke Futtschi heißt. 😂 Sorry, aber das musste sein, mich zog es dabei jedes mal zusammen. Ansonsten, gut gemacht. Das mit dem DR kann ich ja einmal ausprobieren, obwohl ich nie JPEG-Dateien erzeugen lasse. So etwas hatte schon die C**** 40D und schon da hatte es immer auf aus. (Und es war mir auch neu, dass man einen Juser lecker machen kann. ) Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 28. April 2023 Share #210 Geschrieben 28. April 2023 Zur Erinnerung, weil es hervorragend zum Thema passt: Es gibt ein kurzes Video von DPR, das ETTR als zeitgemäßes Belichtungskonzept für Digitalkameras schön erklärt und illustriert: Mit Fuji-Kameras kann man dieses Grundkonzept dank ISO-äquivalenter Einstellungen besser in die Praxis umsetzen als mit anderen spiegellosen Kameras, was wir dann konkret in unserem Video erklären. TommyS, outofsightdd, zoom und 3 weitere haben darauf reagiert 3 3 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jannn Geschrieben 28. April 2023 Share #211 Geschrieben 28. April 2023 (bearbeitet) Rico, habe ich das richtig verstanden (?): Wenn ich Blende und Belichtungszeit manuell und für die Belichtungssituation optimal einstelle (= keine ausgefressenen Lichter), das ganze außerdem bei Basis-ISO mache: DANN ist es für die RAW-Datei egal, ob ich den ISO-Wert vor der Aufnahme doch noch höher drehe? Dann würden nur die Vorschau und die JPG-Datei heller werden, jedoch die RAW-Datei unverändert bleiben? Mit anderen Worten: Der höhere ISO-Wert hätte keine Wirkung im RAW, weil Belichtungszeit und Blende gleich bleiben und diese beiden ja bestimmen, wieviel Licht auf den Sensor fällt? (Anmerkung: zumindest die Metadaten enthalten verschiedene ISO-Werte.) Anders sieht es natürlich aus, wenn ich die Belichtungszeit reduzieren muss: da kann ich entweder die Belichtungsvorwahl dunkler drehen oder den ISO-Wert hoch drehen. Und hier habe ich in der Tat einen Unterschied festgestellt: hier habe ich bessere Ergebnisse gesehen, wenn ich die Belichtungsvorwahl herunterschraube statt den ISO-Wert hochzuschrauben - bei gleicher Belichtungszeit, versteht sich … hmmm. Noch mal anders gesagt: Blende und Belichtungszeit bestimmen, wieviel Licht in einer bestimmten Situation auf den Sensor fällt? Und die ISO-Einstellung verändert das RAW nicht wirklich? - Klar, der erste Eindruck in z.B. Lightroom wäre heller bei höherem ISO-Wert. Aber die Informationen, die die RAW enthält, sind unabhängig vom ISO-Wert (?), d.h. ich bekomme durch Absenken der Belichtung in Lightroom dasselbe Ergebnis? bearbeitet 28. April 2023 von jannn Nur Satzbau Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 28. April 2023 Share #212 Geschrieben 28. April 2023 vor 3 Minuten schrieb jannn: Rico, habe ich das richtig verstanden (?): Wenn ich Blende und Belichtungszeit manuell und für die Belichtungssituation optimal einstelle (= keine ausgefressenen Lichter), das ganze außerdem bei Basis-ISO mache: DANN ist es für die RAW-Datei egal, ob ich den ISO-Wert vor der Aufnahme doch noch höher drehe? Dann würden nur die Vorschau und die JPG-Datei heller werden, jedoch die RAW-Datei unverändert bleiben? Mit anderen Worten: Der höhere ISO-Wert hätte keine Wirkung im RAW, weil Belichtungszeit und Blende gleich bleiben und diese beiden ja bestimmen, wieviel Licht auf den Sensor fällt? Durch die entsprechende äquivalente DR-Einstellung ist der ISO-Wert am Ende im RAW nicht höher. Man muss halt immer darauf achten, ISO und DR synchron um 1 oder 2 EV zu erhöhen. Mehr als 2 EV ISO-Erhöhung sind deshalb auch leider nicht möglich, bei DR400% bzw. DR-P STRONG ist nunmal Schluss. Das reicht aber in der Regel für die Praxis aus, insbesondere wenn man DR-P anstelle von DR verwendet. Ich habe das zuletzt ausgiebig mit der X-T5 in Venedig und Teneriffa getestet und selbst bei extremen Situationen noch genug im Sucher erkennen können. Dazu musste ich nicht einmal Eterna nehmen, normales Provia reicht aus. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 28. April 2023 Share #213 Geschrieben 28. April 2023 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb jannn: ich komme durch Absenken der Belichtung in Lightroom dasselbe Ergebnis? ISO-äquivalente Einstellungen liefern grundsätzlich identische Ergebnisse, da sie sich nur in den Metadaten unterscheiden. Natürlich ist es aber denkbar, dass ein RAW-Konverter aufgrund bestimmter Metadaten (wie ISO oder DR) anders entwickelt, das könnte man in LR auch ISO-abhängig einstellen, wenn man mag. Das macht man also naturgemäß nicht, sondern konfiguriert so, dass das Programm die Einstellungen nicht ISO-abhängig anpasst. Mit Capture One Pro ist man zum Beispiel ziemlich auf verlorenem Posten, wenn man die Filmsimulationen verwendet, denn dieses Programm nimmt dann für zum Beispiel für Provia DR400% eine ganz andere Filmkurve als für Provia DR100% – und das kann man dann auch nachträglich nicht ändern. (Eventuell könnte man die Metadaten im RAF mit einem EXIF-Editor auf DR100% ändern und so in C1 wieder eine normale Filmkurve erzwingen, das habe ich noch nicht probiert, würde aber vermutlich funktionieren.) Deshalb gilt wie immer: Augen auf beim RAW-Konverterkauf. bearbeitet 28. April 2023 von Rico Pfirstinger outofsightdd hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rakete Geschrieben 28. April 2023 Share #214 Geschrieben 28. April 2023 vor 20 Minuten schrieb Rico Pfirstinger: Deshalb gilt wie immer: Augen auf beim RAW-Konverterkauf. Also ist eigentlich nur Lightroom zu gebrauchen? Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 28. April 2023 Share #215 Geschrieben 28. April 2023 (bearbeitet) vor 26 Minuten schrieb Rico Pfirstinger: (Eventuell könnte man die Metadaten im RAF mit einem EXIF-Editor auf DR100% ändern und so in C1 wieder eine normale Filmkurve erzwingen, das habe ich noch nicht probiert, würde aber vermutlich funktionieren.) Ich habe das gerade mal testweise mit meinem EXIF-Editor und der aktuellen Version von C1 ausprobiert, ohne Erfolg. Auch das auf DR100% geänderte RAF wurde dort mit der DR400%-Kurve angezeigt. Eine DR100%-Kurve bekommt man dann in C1 mit einem DR200- oder DR400-RAF also wirklich nur mit "Film - Standard" bzw. "Film - Kräftig". Dieses unerfreuliche EXIF-Ergebnis kann auch am Editor liegen, der mit diesen eher exotischen Maker Notes für DR nicht klarkommt. Aber das zeigt dann erst Recht, wie fragil das Ganze ist, wenn man sich auf unzulängliche Konverter einlässt. Am Ende badet es wie immer der Anwender aus, der wie in diesem Fall gegängelt wird. Selbst der eingebaute Konverter ist da viel flexibler und erlaubt jederzeit eine nachträgliche Reduktion der DR-Einstellung, natürlich auch via X RAW STUDIO. bearbeitet 28. April 2023 von Rico Pfirstinger Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 28. April 2023 Share #216 Geschrieben 28. April 2023 vor 2 Minuten schrieb Rakete: Also ist eigentlich nur Lightroom zu gebrauchen? Ich kenne jetzt spontan keinen anderen Konverter, der den Anwender in der Art von C1 mit fixen DR-Kurven bei Filmsimulationen gängelt. DXO macht da zum Beispiel auch keine Probleme. Es wäre ja ein schönes Feature von C1, wenn man die DR-Kurven einfach nachträglich im Menü ändern könnte. So wird das Feature aber leider schnell zum Bug. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mjh Geschrieben 29. April 2023 Share #217 Geschrieben 29. April 2023 (bearbeitet) vor 19 Stunden schrieb jannn: Noch mal anders gesagt: Blende und Belichtungszeit bestimmen, wieviel Licht in einer bestimmten Situation auf den Sensor fällt? Und die ISO-Einstellung verändert das RAW nicht wirklich? - Klar, der erste Eindruck in z.B. Lightroom wäre heller bei höherem ISO-Wert. Aber die Informationen, die die RAW enthält, sind unabhängig vom ISO-Wert (?), d.h. ich bekomme durch Absenken der Belichtung in Lightroom dasselbe Ergebnis? Was das Verstellen des ISO-Werts bewirkt, ist im allgemeinen Fall nicht eindeutig definiert; nur für ein individuelles Kameramodell kann man es herausfinden. In der analogen Zeit war die Sache noch klar: Mit dem ISO-Wert gibt man der Belichtungsautomatik (oder im manuellen Modus der Lichtwaage) vor, wie viel Licht für eine Belichtung nötig ist. Je höher der ISO-Wert, desto knapper belichtet die Automatik. Die ISO-Einstellung tat also nichts anderes als eine Belichtungskorrektur, und tatsächlich hat man ja früher, als die Kameras oft kein Belichtungskorrekturrad hatten, das ISO-Rad dafür zweckentfremdet, indem man einen niedrigeren oder höheren ISO-Wert als die nominelle Empfindlichkeit des verwendeten Films eingestellt hat. Weitere Auswirkungen hatte das ISO-Rad nicht; die Empfindlichkeit der Filmemulsion blieb ja unabhängig davon dieselbe. In der Digitalfotografie ist es komplizierter. Wenn man man einen ISO-Wert unter der Grundempfindlichkeit wählt und die Belichtungsautomatik daher überbelichtet, wird die Kamera eine Tonwertkurve anwenden, um die Mitteltöne für eine natürliche Tonwertwiedergabe abzusenken – die hellsten Lichter fressen immer noch aus, aber insgesamt sieht das resultierende Bild richtig belichtet aus. Wählt man einen höheren ISO-Wert, wird möglicherweise die analoge Verstärkung vor dem A/D-Wandler angehoben, unter gewissen Bedingungen aber auch nicht. Ab einem bestimmten ISO-Wert wird oft der Conversion Gain des Sensors heraufgesetzt, wofür die analoge Verstärkung dann zum Ausgleich zurückgefahren werden kann. Bei sehr hohen ISO-Werten wird die analoge Verstärkung möglicherweise nicht stärker angehoben; stattdessen werden die bereits digitalisierten Werte zusätzlich mit einem entsprechenden Faktor multipliziert. Bei den DR-Modi der Fuji-Modelle und auch bei entsprechenden Funktionen der Kameras anderer Hersteller passiert noch etwas anderes: Die analoge Verstärkung wird zurückgefahren und die digitalen Werte dafür angehoben, aber nicht linear mit einer Multiplikation, sondern mit einer Tonwertkurve, die die Mitteltöne anhebt, zu den Lichtern hin aber flacher wird, so dass keine Lichter ohne Not ausfressen. Was genau passieren soll, wenn wir einen ISO-Wert wählen, können wir leider nicht auf direktem Wege einstellen; insbesondere können wir die Verstärkung und die Tonwertkurve nicht einfach auswählen. Wenn man aber weiß, wie sich die verfügbaren Einstellungen auswirken, kann man doch in Grenzen bestimmen, was die Kamera tun soll. Beispielsweise möchten wir oft knapper belichten, also nach einem höheren ISO-Wert, sei es wegen der schlechten Lichtverhältnisse oder weil man die Lichter vor dem Ausfressen bewahren will. Man will deshalb aber noch lange keine höhere analoge Verstärkung, weil diese den Dynamikumfang bei den Lichtern verringert, und das wollen wir um jeden Preis vermeiden. Dazu könnte man bei der Grundempfindlichkeit bleiben und die knappere Belichtung realisieren, indem man entweder manuell eine kürzerer Belichtungszeit wählt oder bei einer automatischen Belichtung eine negative Belichtungskorrektur wählt. Damit bekämen wir zwar die Rohdaten, wie wir sie im Raw-Konverter brauchen, aber das von der Kamera gespeicherte Bild ist erst einmal sehr dunkel und so nicht brauchbar. Das Sucherbild ist entweder (mit Belichtungssimulation) ebenfalls sehr dunkel, oder es wird (ohne Belichtungssimulation) aufgehellt und lässt keine zuverlässige Beurteilung der Belichtung zu. Wenn man nun aber einerseits den ISO-Wert heraufsetzt, gleichzeitig aber im gleichen Maße den DR-Wert, bleibt die analoge Verstärkung unverändert (der DR-Wert gleicht die Wirkung des ISO-Werts exakt aus), aber die Kamera wendet eine Tonwertkurve an, die das Bild in der gewünschten Weise aufhellt. bearbeitet 29. April 2023 von mjh harlud, Otis, Hermann Roth und 6 weitere haben darauf reagiert 1 8 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jannn Geschrieben 29. April 2023 Share #218 Geschrieben 29. April 2023 Hallo Rico, vielen Dank für deine Antworten!! Nun versuche ich noch mal „des Pudels Kern“ zu formulieren, denn vielleicht hilft es auch anderen: Ich habe die X-T5. Basis-ISO: 125. Nun wähle ich für ein Motiv bei ISO 125 die Blende und die Belichtungszeit so, dass es optimal belichtet ist, das heißt ohne ausgefressene Lichter. Nun stelle ich ISO zwei Blendenstufen hoch, und zwar auf 500. DR (Dynamic Range) habe ich nicht aktiviert. Dann sehe ich natürlich ausgefressene Lichter, aber ich kann die dunklen Bereiche des Motivs auch besser erkennen (nur das wäre der Grund für das Hochsetzen von ISO). Habe ich es richtig verstanden, dass das RAW im Grunde das Bild mit ISO 125 enthält, dass dementsprechend auch keine überbelichteten Bereiche enthalten sind? (Nur in der JPG sowie ggf. beim ersten Laden im Entwicklungsprogramm sehe ich ausgefressene Lichter, aber bei der Entwicklung kann ich ja korrigieren.) Schon klar: Ich kann dann natürlich auch/besser mit DR 400 arbeiten (ggf. zusätzlich mit DR-P), aber ich habe extra so wie oben gefragt, um das richtige Verständnis zu bekommen. Wenn das so ist, dann ist nämlich folgendes falsch, was u.a. in Foren zu finden war: Wenn man die Belichtungszeit reduzieren muss und dazu — als Beispiel — entweder (a) ISO 2 EV nach oben dreht oder (b) die Belichtungsvorwahl um 2 EV nach unten dreht, dann sollte angeblich Lösung b besser sein, weil man ausgefressene Lichter vermeidet, die man in a hätte. Und so habe ich tatsächlich fotografiert. Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe, dann ist das im Grunde egal, abgesehen von ggf. kleinen Unterschieden beim Entwickeln (z.B. zur Frage, wie sich Filmsimulationen auswirken). Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jannn Geschrieben 29. April 2023 Share #219 Geschrieben 29. April 2023 Hallo mjh, ich danke dir für deine ausführlichen Ausführungen! Zeitgleich habe ich noch etwas an Rico gerichtet gefragt und hierbei versucht, die Essenz zu formulieren. Erst danach habe ich deine Ausführungen gesehen und auch, dass sie im Grunde einiges davon beantworten. (Dennoch interessiert mich noch mal eine Antwort auf die „Essenz-Frage“.) Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 29. April 2023 Share #220 Geschrieben 29. April 2023 Mit DR100% hast du dann ja ISO 500 im RAW und nicht 125, also sind die Lichter verloren. Dafür hast du dann allerdings DCG, denn 500 ist genau der Wert, an dem der Sensor umschaltet. Ausgefressene Lichter sollte man natürlich vermeiden, wenn sie bildwichtig sind. Keinesfalls kannst du davon ausgehen, dass eine Kamera unabhängig von der ISO-Einstellung die RAW-Daten nicht ändert und die Verstärkung auf den RAW-Konverter auslagert. Das gab es bei einigen älteren X-Kameras ab ISO 1600, aber bei keinem der neueren Modelle mehr. Selbst bei der GFX50SII wurde das offenbar geändert gegenüber 50S und 50R. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jannn Geschrieben 29. April 2023 Share #221 Geschrieben 29. April 2023 vor 11 Minuten schrieb Rico Pfirstinger: Mit DR100% hast du dann ja ISO 500 im RAW und nicht 125, also sind die Lichter verloren. Dafür hast du dann allerdings DCG, denn 500 ist genau der Wert, an dem der Sensor umschaltet. Ausgefressene Lichter sollte man natürlich vermeiden, wenn sie bildwichtig sind. Keinesfalls kannst du davon ausgehen, dass eine Kamera unabhängig von der ISO-Einstellung die RAW-Daten nicht ändert und die Verstärkung auf den RAW-Konverter auslagert. Das gab es bei einigen älteren X-Kameras ab ISO 1600, aber bei keinem der neueren Modelle mehr. Selbst bei der GFX50SII wurde das offenbar geändert gegenüber 50S und 50R. Ah, okay, danke für deine Antwort! Folglich ist die von mir aus anderen Foren zitierte Vorgehensweise mit den Alternativen (a) und (b) doch nicht falsch. Danke! Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 29. April 2023 Share #222 Geschrieben 29. April 2023 Belichtung reduzieren rettet Lichter, die sonst ausfressen. Das geht entweder mit kürzerer Zeit, mit Blende zumachen oder mit (echtes) ISO erniedrigen. Letzteres macht bekanntlich die DR-Funktion im RAW, deshalb können wir für jede ISO-Einstellung mittels DR200 und DR400 zwei zusätzliche äquivalente ISO-Settings auswählen, die sich nur im JPEG bzw. Live-View bemerkbar machen. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jannn Geschrieben 29. April 2023 Share #223 Geschrieben 29. April 2023 vor 39 Minuten schrieb jannn: Hallo Rico, vielen Dank für deine Antworten!! Nun versuche ich noch mal „des Pudels Kern“ zu formulieren, denn vielleicht hilft es auch anderen: Ich habe die X-T5. Basis-ISO: 125. Nun wähle ich für ein Motiv bei ISO 125 die Blende und die Belichtungszeit so, dass es optimal belichtet ist, das heißt ohne ausgefressene Lichter. Nun stelle ich ISO zwei Blendenstufen hoch, und zwar auf 500. DR (Dynamic Range) habe ich nicht aktiviert. Dann sehe ich natürlich ausgefressene Lichter, aber ich kann die dunklen Bereiche des Motivs auch besser erkennen (nur das wäre der Grund für das Hochsetzen von ISO). Habe ich es richtig verstanden, dass das RAW im Grunde das Bild mit ISO 125 enthält, dass dementsprechend auch keine überbelichteten Bereiche enthalten sind? (Nur in der JPG sowie ggf. beim ersten Laden im Entwicklungsprogramm sehe ich ausgefressene Lichter, aber bei der Entwicklung kann ich ja korrigieren.) Schon klar: Ich kann dann natürlich auch/besser mit DR 400 arbeiten (ggf. zusätzlich mit DR-P), aber ich habe extra so wie oben gefragt, um das richtige Verständnis zu bekommen. Wenn das so ist, dann ist nämlich folgendes falsch, was u.a. in Foren zu finden war: Wenn man die Belichtungszeit reduzieren muss und dazu — als Beispiel — entweder (a) ISO 2 EV nach oben dreht oder (b) die Belichtungsvorwahl um 2 EV nach unten dreht, dann sollte angeblich Lösung b besser sein, weil man ausgefressene Lichter vermeidet, die man in a hätte. Und so habe ich tatsächlich fotografiert. Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe, dann ist das im Grunde egal, abgesehen von ggf. kleinen Unterschieden beim Entwickeln (z.B. zur Frage, wie sich Filmsimulationen auswirken). An alle: Die obigen Gedanken, die ich aus dem Video mit Rico geschlossen hatte, waren falsch! Jedenfalls schließe ich das aus den Antworten von Rico und mjh, denen ich danke! Meine Art zu Fotografieren war schon optimal: ISO so niedrig, wie es bei akzeptabler Belichtungszeit noch möglich ist, gerne auch Belichtungskorrektur nach unten drehen statt ISO hoch, vor allem um ausgefressene Lichter zu vermeiden … … aber gelernt habe ich nun, dass ich DR in bestimmten Situationen bedenkenlos(er) und vorteilhaft nutzen kann. nobbe hat darauf reagiert 1 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rico Pfirstinger Geschrieben 29. April 2023 Share #224 Geschrieben 29. April 2023 vor 44 Minuten schrieb jannn: gerne auch Belichtungskorrektur nach unten drehen statt ISO hoch Im Modus M gibt es keine Belichtungskorrektur, und in den AE-Modi ist das im Video und hier beschriebene Vorgehen per se nicht allzu sinnvoll. AE gleicht jede ISO-Änderung ja sofort aus, da müsste man praktisch zuerst ISO um 2 EV erhöhen, dann die Belichtungskorrektur um 2 EV erhöhen und dann DR um 2 EV von 100 auf 400 ändern. Und wenn sich dann irgendwas am Ausschnitt oder im Motiv ändert, fängt man wieder von vorne an. ABM pur. Man kann entweder automatisch belichten (AE) oder korrekt belichten (M). Das eine schließt das andere zwar nicht zwingend aus, Übereinstimmungen (Automatik = korrekt) sind aber eher zufällig oder mit überflüssig viel Aufwand und Unsicherheit verbunden (siehe erster Absatz). Da sich die Belichtungsautomatik inkl. Belichtungskorrektur nur auf JPEG und Live-View bezieht und nicht auf die RAW-Daten, ist eine korrekte RAW-Belichtung mit der Automatik naturgemäß komplex, die Kamera arbeitet schließlich stets gegen den Benutzer, der sich dessen mühsam mit dreifacher Einstellungsänderung (ISO erhöhen --> Belichtungskorrektur --> DR-Korrektur) erwehren muss. Im Modus M hat man nur zwei Änderungen (ISO und DR), und zwischen ISO 125 und 500 kann man bei der T5 auch noch die DR "automatisieren", sodass man am Ende wirklich nur noch das ISO-Rad als dreistufigen Helligkeitsregler (125/250/500) für den Live-View und das JPEG verwendet. Das ist dann ziemlich benutzerfreundlich, was jedoch nicht an Fujifilm liegt, sondern an uns, weil wir die vorhandenen Funktionen trickreich kombinieren und die Kamera praktisch zwingen, das zu tun, was wir von ihr wollen. Kein traditioneller Kamerahersteller macht es den Benutzern leicht, die Belichtung bei viel Kontrast korrekt auf die bildwichtigen Lichter einzustellen und zugleich ein schönes, fertiges Bild im Live-View zu sehen und als JPEG zu bekommen. Oft ist das sogar schwer oder gar nicht möglich. Deshalb sind die Smartphones ja so populär, denn die verzichten auf solche Schikanen. Fuji bietet – anders als die Konkurrenz – aber immerhin eine Funktion, mit der man es sich vergleichsweise einfach machen und zugleich präzise arbeiten kann, sodass die Ergebnisse vorhersehbar und planbar sind. Das ist aber keine Absicht oder Nettigkeit seitens Fujifilm. Wir nutzen die vorhandenen Funktionen einfach anders, als die Entwickler sich das vorgestellt haben. Natürlich kann man die Kameras auch traditionell benutzen, also damit so fotografieren wie mit Film. Das ist die Intention der Entwickler, deshalb sehen die Kameras aus wie alte Filmkameras, deshalb haben sie die gleichen alten Einstellräder und in den Handbüchern und Datenblättern steht für ISO weiterhin die "Empfindlichkeit", obwohl wir den Sensor beim Drehen des ISO-Rads natürlich nicht gegen einen empfindlicheren Sensor austauschen. Die Hersteller denken offenbar, dass man so tun sollte, als wäre da ein digitales Filmchen in der Kamera, dessen Empfindlichkeit sich magisch ändert, wenn man an einem Rädchen dreht. Genauso gut könnte VW in die Anleitung zum Golf schreiben, dass man beim Gasgeben "Hüah" schreien und zum Bremsen am Lenkrad ziehen sollte. outofsightdd, mjh, stones und 2 weitere haben darauf reagiert 5 Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jannn Geschrieben 29. April 2023 Share #225 Geschrieben 29. April 2023 vor 50 Minuten schrieb Rico Pfirstinger: Im Modus M gibt es keine Belichtungskorrektur, … Rico, vielen Dank. Okay, ich bezog mich auf die automatische Belichtungseinstellung … das ist dann neben dem automatischen Weißabgleich auch die einzige Automatik, die ich nutze. Ich selbst empfinde das bis jetzt nicht als umständlich, denn auf IRGENDWAS muss ich die Kamera einstellen, und ich muss in der Tat nur einmal schauen, ob irgendwo überbelichtete Bereiche im Bild sind („Blinken“) und dann bei Bedarf die Belichtungskorrektur einmal verstellen. Ich gebe zu, ich habe das komplett Manuelle noch nicht probiert, aber auch da muss ich ja das Maß der Belichtung wählen, dann über die manuelle Wahl der Belichtungszeit versus Blende. Ich hingegen wähle Blende und Belichtungskorrektur — und habe ja die Kontrolle per Überbelichtungswarnung (Blinken). Bei dunklen Motiven hingegen fixiere ich die Belichtungszeit und variiere Blende und Belichtungskorrektur (und zusätzlich ISO, falls es „noch dunkler“ sein sollte). Und wenn man es ohne hohe ISO nicht schafft, mache ich es manchmal so: z.B. auf -2 EV und ISO-Automatik mit Begrenzung nach oben. Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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