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Meine Fotoausrüstung ist um ein neues Kamerasystem gewachsen, mit dem ich nachts durch den Wald pirschen kann. Obwohl die Neue nur mit einem 7,7 x 6,1 mm großen Sensor und einer Auflösung von 640 x 512 Pixel aufwarten kann, finde ich ihre Technik faszinierend:

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Die Cam arbeitet im langen Infrarotbereich mit der Wellenlänge von 8μm bis 14μm - das ist die Wärmestrahlung eines Objektes. Das manuell fokussierte 35mm /1.0 Objektiv aus Germanium ist so vergütet, dass es nur Strahlung in diesem Bereich durchlässt. Der Sensor hat einen Pixelpitch von 12μm, was ca. 16 x so groß wie ein X-T5 Pixel ist. Allerdings sammeln die Pixel keine Photonen, sondern in jedem Pixel ist ein Plättchen aus Vanadiumoxid (VOx) aufgehängt, das die Wärmestrahlung absorbiert und in Abhängigkeit von der absorbierten Wärmestrahlung seinen Widerstand ändert, der dann als Messsignal ausgelesen wird. Die technische Herausforderung besteht darin, dass die Pixel fast vollständig thermisch isoliert sein müssen, sowohl gegen den Sensorträger als auch gegeneinander. Der hier verbaute Sensor kann Temperaturunterschiede von 20mK unterscheiden.

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Die Wärmebildkamera ist auch bei Tag sehr hilfreich, z.B. um Waldvögel zu entdecken, die man meist nur hören, selten aber auch sehen kann:

Der Buntspecht war deutlich zu hören. Mit der Wärmebildkamera ist er auch sofort lokalisiert...

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... so dass ich ihn jetzt auch mit der X-T5 finden kann:

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Baumläufer entdeckt man sonst nie, weil sie sehr scheu, ziemlich schnell und auch verdammt gut getarnt sind. Viel Lärm machen sie auch nicht. Nützt ihnen aber nichts, ihre Körperwärme verrät sie:

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So weiss ich sofort, wo ich mit dem 150-600 draufhalten kann:

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Gut zu wissen, dass man beobachtet wird...

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Die Ricke in der Dickung hätte ich nie gesehen.

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vor 19 Minuten schrieb Harlem:

Die Wärmebildkamera ist auch bei Tag sehr hilfreich, z.B. um Waldvögel zu entdecken, die man meist nur hören, selten aber auch sehen kann:

 

Interessant! Was muss man für ein brauchbares Exemplar ausgeben – die Preisspanne scheint ja erheblich zu sein?

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vor einer Stunde schrieb hanshinde:

Interessant! Was muss man für ein brauchbares Exemplar ausgeben – die Preisspanne scheint ja erheblich zu sein?

In der Tat, die Preisspanne ist erheblich. Was für dich brauchbar ist, kannst aber nur du wissen. Wenn du nichts weiter machen willst, als die Umgebung nach Wärmespots abzusuchen, um dann mit Fernglas oder Kamera weiterzumachen, dann wäre bereits die Infiray AFFO AP13 brauchbar, die für unter 700 Euro aufgerufen wird. Dafür gibt es

  • 256x192 VOx-Sensor
  • 720 x 540 Display
  • Sensitivität (NETD) 40mK
  • 13mm Objektiv
  • Detektionsbereich ca. 650m

Jeden dieser Parameter kannst du jetzt durch Einwurf von jeweils 2-3 Hundert-Euro-Scheinen verbessern. Es ist ein kleiner Markt mit überschaubaren Stückzahlen, Gebrauchtgeräte sind sehr selten, zumal die neuen VOx-Sensoren (<20mK) noch nicht so lange auf dem Markt sind.

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vor 3 Stunden schrieb Harlem:

zumal die neuen VOx-Sensoren (<20mK) noch nicht so lange auf dem Markt sind.

Danke für die Bildbeispiele! In den gezeigten Bildern heben sich die Tiere ja sehr deutlich von der Umgebung ab, da kommt es vermutlich nicht drauf an ob man 20mK oder 40mK Empfindlichkeit hat, es würde vielleicht sogar schlechtere Empfindlichkeit ausreichen?

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Gerade eben schrieb fujirai:

Danke für die Bildbeispiele! In den gezeigten Bildern heben sich die Tiere ja sehr deutlich von der Umgebung ab, da kommt es vermutlich nicht drauf an ob man 20mK oder 40mK Empfindlichkeit hat, es würde vielleicht sogar schlechtere Empfindlichkeit ausreichen?

Wir haben seit Tagen kühle Witterung und hatten heute morgen ca. 8° Außentemperatur. Da hast du natürlich ein ordentliches Temperaturgefälle. Wenn es aber richtig warm wird und die Temperaturunterschiede kleiner werden, kommen die Systeme an ihre Grenzen. Manche eben früher.

Aber wie gesagt, zum einfachen Spotten von Warmblütlern im Gelände werden die preiswerten Geräte in den meisten Fällen wahrscheinlich ausreichen.

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vor 6 Stunden schrieb Harlem:

dann wäre bereits die Infiray AFFO AP13 brauchbar, die für unter 700 Euro aufgerufen wird.

Danke für den Tipp! Deins kostet ja soviel wie eine H2s, wenn ich das richtig gegoogelt habe. Freund von mir ist Jäger, der sagte schon, wie teuer das im guten Bereich wird. Aber im Wald die versteckten Lebewesen so leicht sichtbar zu machen, das ist schon faszinierend. Den Specht habe ich auch vor kurzem ganz in meiner Nähe gehört aber natürlich nicht gefunden.

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Am 12.6.2024 um 23:03 schrieb Harlem:

Allerdings sammeln die Pixel keine Photonen, sondern in jedem Pixel ist ein Plättchen aus Vanadiumoxid (VOx) aufgehängt, das die Wärmestrahlung absorbiert und ...

Das scheint wohl ein Missverständnis zu sein, denn auch Infrarotlicht (Wärmestrahlung) breitet sich über Photonen aus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wärmestrahlung

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vor 12 Minuten schrieb gscholz:

Das scheint wohl ein Missverständnis zu sein, denn auch Infrarotlicht (Wärmestrahlung) breitet sich über Photonen aus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wärmestrahlung

Kein Missverständnis. Ein Fotosensor misst die durch auftreffende Photonen entstehende Ladung, während der Thermalsensor die durch Erwärmung entstehende Wiiderstandsänderung misst. Zwei unterschiedliche Methoden, auch wenn jedesmal Photonen im Spiel sind. 

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@Harlem

Nicht gut - gar nicht gut........😉

Ich bin immer mal drum herum geschlichen, wieder gegangen und jetzt kommst du und reinfizierst mich.

Welches Modell ist das denn genau. Ich sehe ein Vorsatzgerät mit den Daten......

Trotzdem nicht gut, muss man alles tragen. Aber reizvoll - Eulen ich sehe euch...

bearbeitet von Michel64
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vor 7 Stunden schrieb Tommy43:

Freund von mir ist Jäger, der sagte schon, wie teuer das im guten Bereich wird.

Die Geräte müssen mechanisch sehr stabil sein, weil sie dem Rückstoß ausgesetzt sind und dabei alles an seinem Platz bleiben muss und z.B. die Batterie nicht den Kontakt verlieren darf. 

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vor 35 Minuten schrieb Michel64:

@Harlem

Nicht gut - gar nicht gut........😉

Ich bin immer mal drum herum geschlichen, wieder gegangen und jetzt kommst du und reinfizierst mich.

Welches Modell ist das denn genau. Ich sehe ein Vorsatzgerät mit den Daten......

Trotzdem nicht gut, muss man alles tragen. Aber reizvoll - Eulen ich sehe euch...

Ja, das kenne ich. Ich brauchte auch ein paar Monate, bis ich weichgekocht war. Ich habe mir dann das Hikmicro TQ35C 2.0 mit Okular gekauft. War mit Hinblick auf das präferierte Liemke Luchs-1 auch ein Preis/Leistungskompromiss. Was das Tragen angeht, hast du natürlich recht. Aber du kennst ja mein Motto: Keep on Rucking. Ich brauchte halt noch etwas Zusatzgewicht 😉. Aber wenn man dann mit drei Geräten im Zugriff (Thermokamera, Fernglas, Kamera mit Teleobjektiv) durch den Wald läuft, hat das schon einen gewissen Schrat-Faktor.

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vor 1 Stunde schrieb Harlem:

Ich brauchte halt noch etwas Zusatzgewicht 😉. ,,,,,,,,,Schrat-Faktor.

Mein bevorzugter Fernoptik-Hersteller aus Absam hat jetzt eine Fernglasbrusttasche neu im Angebot. Vermindert den Kippfaktor nach hinten und ab Januar gibt es auch noch Zusatztaschen dafür. Sehr schön schratig.
Und lindert kurzfristig den Kaufreiz.

Keep on!

Michel

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vor 44 Minuten schrieb Michel64:

Mein bevorzugter Fernoptik-Hersteller aus Absam hat jetzt eine Fernglasbrusttasche neu im Angebot. Vermindert den Kippfaktor nach hinten und ab Januar gibt es auch noch Zusatztaschen dafür. Sehr schön schratig.
Und lindert kurzfristig den Kaufreiz.

Keep on!

Michel

Ich will ja nichts anfachen, aber das Hikmicro hat eine 1a funktionierende App mit Livebild. Da kommst du ohne Nackenverspannung nach Hause, wenn du stundenlang den Wipfelbereich der Bäume nach Eulen und Co. durchsuchst 😎

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Der hintere Punkt entpuppte sich als Nestflüchter. Hätte ich nie gesehen:

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Das war dann kein Vogel...

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Am 18.6.2024 um 23:54 schrieb wood:

könnte man sich so ne Kamera nicht auf den Blitzschuh montieren. Oder vielleicht noch besser, auf den Stativfuss vom xf150-600. Hätte vielleicht schon auch sein Charme.

 

Grundsätzlich würde es gehen: Hot-Shoe-Picatinny-Adapter an der Kamera und Picatinny-Befestigung an der Thermokamera. Scheint mir aber bei dem Gewicht der Thermokamera eine ziemlich wackelige Angelegenheit zu sein. Und ob es wirklich ergonomischer ist? Ich habe da meine Zweifel.

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  • 5 months later...

Moin

Gestern ist der letzte Widerstand durch Rabattversprechen gefallen und ein Hikmicro Habrok 4K HE25L hängt jetzt auch noch um meinen Hals.

Ein "Multi Spectrum Binocular", also ein digitales Fernglas mit Nachtsicht (IR) und Wärmebildgerät, von allem nicht das Beste, aber kombiniert in einem Gerät. Ein paar Gimmicks werden dazu geliefert: GPS, Kompass, Neigungssensor, Laserentfernungsmesser, WLAN, 64 GB interner Speicher.

Lesen kann man u.a. hier darüber: https://www.geartester.de/berichte/hikmicro-habrok-4k-2024, für bewegte Bilder gibt es YT.

Nein - ich bin kein Jäger und ich habe auch nicht vor, nächtens durch den Wald zu schleichen. Sicher werde ich aber die Streuobstwiesen und den Waldrand in der Dämmerung mal nach Käuzen scannen, meine Touren mal nach hinten verlängern oder morgens früher beginnen.

Die Bilder behalte ich für mich - ich fürchte mich vor den Kommentaren zur BQ.........

Michel

 

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