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Hi,

bei der Fuji GFX kann man ja einstellen, dass sie den Schärfentiefenbereich anzeigt. Und hier wieder ob nach Pixel oder Filmformat. Wenn ich Filmformat auswähle, dann komme ich bei eingestellter Blende 20 und Brennweite 55mm auf einen Schärfentiefenbereich von 1,5m-2m. Wenn ich da dann mit den bei Wikipedia gezeigten Formeln herumrechne komm ich auf eine Einstelldistanz von 1,714m. Der Zerstreuungskreisdurchmesser ist 0,013mm wenn ich für k direkt die 20 einsetze. Wenn ich für k = k'/beta einsetze, mit k'=20, beta = Austrittspupille / Eintrittspupille und ich letzteres mit 4/5 abschätze, dann reduziert sich der Zerstreuungskreis auf 0,01mm. Beide Werte sind deutlich kleiner als die bei Kleinbildformat üblicherweise verwendeten 0,027mm oder womöglich die für 6x6 verwendeten 0,05mm.

Habe ich mich verrechnet oder warum verwendet Fuji so einen kleinen Zerstreuungskreisdurchmesser und warum genau den? Ist das erklärbar?

Viele Grüße

Andreas

 

bearbeitet von pandreas
Einstelldistanz vergessen
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Hi Andreas,

Die Schärfentieferechnung hat so seine Tücken. Sie ist keine physikalisch eindeutige Grösse (wie zb. die Blendenberechnung), sondern eine konventionelle Festlegung.

1. Den KB Zerstreuungskreis von 0,027mm haben dann vor fast 100 Jahren "Fachleute" per Konsens so definiert, dass er für die damals übliche Fototechnik ausreichend war. Aber schon Ende der 1970er wurde unter Fotoprofis besprochen, dass angesichts der neuen Filmgeneration von Kodakchrome ua. und den neuen Superobjektiven von Leitz, Nikon und Canon wir die Schärfentiefetabelle auf dem Objektiv mal besser halbieren sollen. Und das heisst einen neuen Zerstreuungskreis von 0,013mm. Und das für die analoge Fotografie. Damit sind wir schon ziemlich nahe an den 0,01mm von Fuji und den hochauflösenden Digitalsensoren heute. Aber auch die 0,01mm von Fuji sind konventionell festgelegt.

2. Die zweite Eigentümlichkeit ist, dass die klassische Schärfentieferechnung nicht auf Film- ,Sensor- oder Objektivauflösungauflösung abzielt, sondern auf eine Referenzvergrösserung von angenommen 10fach KB auf 24x36cm. Da diese Referenzvergrösserung auch bei grösseren Filmformaten immer gleich bleibt, und dafür zb. das Mittelformat nur 5fach vergrössert werden muss, verdoppelt sich dann auch der Unschärfekreis auf 0,05mm. Obwohl mit Mittelformatfotografie ja gearbeitet wird, um bessere Qualität gegenüber KB zu erhalten, nicht um gleichzuziehen. Dh. um mit Mittelformat kritisch zu arbeiten, muss man auch da die Schärfentiefetabelle halbieren, dann hat man 0,025mm also den KB Wert. Usw für die noch grösseren Filmformate.

Für kritisches Arbeiten hat die klassische Schärfentieferechnung schon lange ausgedient.

Gruss Rainer

 

bearbeitet von rawitz
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Die 0,027 mm stammen wie von @rawitz geschrieben von vor fast 100 Jahren und wurden festgelegt, damit ein Bild von "1 Million Bildelementen" also 1 Megapixel, scharf ist. Für eine 50 MPx Kamera kann man das also nicht verwenden.

Bei Blende 20 ist schon der durch Beugung erzeugte Unschärfekreis ca. 0,013 mm. Kann also sein, dass Du das mit dem Rechner ermittelt hast, und nicht den von Fuji verwendeten Wert für den Zerstreuungskreis.  Ein Pixel der GFX 50 ist 0,0053 mm groß, daher wäre 0,01 mm schon ein vernünftiger Wert für einen Zerstreuungskreis.

   

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