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Aufgrund eines Bildes in einem anderen Thread und der dazugehörigen Kommentare, die im Bilderthread OT sind, mache ich hier mal einen thematischen Thread auf, der auch über die E-Scooter hinausgehen kann. Die sind ja nur ein kleiner möglicher Bestandteil einer sinnvollen Verkehrswende.

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Sorry, @Tommy43 aber ich muss dir da leider widersprechen. Ich sehe die E-Scooter keineswegs als einen Teil der Verkehrswende. (und schon gar nicht sinnvoll!) Mal abgesehen davon, dass die Dinger überall in der Gegend rumliegen und von übermütigen Jugendlichen und Besoffenen in Flüsse und Gewässer geworfen werden, sind sie alles andere als umweltfreundlich. Das fängt einmal bei der Herstellung an, und so viele Kilometer können die Teile gar nicht fahren, bis der CO2 Abdruck wieder auf Null gekommen ist.

Nein, was mich am meisten aufregt und das kann mir auch keiner schönreden. Jeden Abend müssen Transporter und Klein-LKW rumfahren und alle Roller einsammeln, dann die Dinger laden und dann werden sie wieder am nächsten Morgen mit Transporten und LKW verteilt! Was für ein Blödsinn ist das denn bitte? Also bitte auf der Zunge zergehen lassen: Im eigenen Betrieb erzeugen sie kein CO2, korrekt. Aber beim Einsammeln und wieder aufstellen werden handelsübliche Verbrennermotoren genutzt, die durch die ganze Stadt gondeln und CO2 ausstoßen, der Strom der geladen wird, wird immer noch zur Hälfte mit Kohle erzeugt und damit wieder CO2 ausgestoßen. Das soll dann also die Verkehrsende sein, wo wir CO2 einsparen???? Nein, um die berühmte letzte Meile zurückzulegen, brauchen wir ganz sicher keine E-Roller. Die kann man anders zurücklegen wo tatsächlich CO2 eingespart wird, denn eins ist sicher, ein E-Roller ist alles andere als klimaneutral, denn die Lebensdauer wird gerade einmal mit 1,5 bis max. 2 Jahren angegeben und die Entsorgung und das Recycling erzeugt ebenfalls wieder CO2!

Also nur mal kurz zusammengefasst:

  • Herstellung eines E-Rollers: + CO2
  • Tägliches Aufstellen und einsammeln der Roller: + CO2
  • Stromerzeugung für das Laden der Roller: 50% + CO2
  • Betrieb eines Rollers: - CO2
  • Entsorgung eines Rollers: + CO2

Wie man sieht, ist nur der eigentliche Betrieb der Roller CO2 frei. Ich muss da kein Experte sein, aber die Rechnung kann einfach nicht aufgehen. Die Kosten für die kaputten Roller, das sehr aufwendige Bergen der Roller aus den Gewässern und das soll trotzdem vom "Nutzen" der Dinger übertroffen werden? Sorry aber das glaube ich einfach nicht.

Man kann die letzte Meile zu Fuß (ja das geht auch noch und diese Art der Fortbewegung ist uns in die Wiege gelegt worden) oder auch mit dem Fahrrad zurücklegen. Bevor die Roller gekommen sind, gab es in den größeren Städten Mietfahrräder die an den Bahnhöfen gestanden sind. Das war ein guter Ansatz aber lief nicht so gut wie diese Spielgeräte. Warum? Weil die Menschen faul geworden sind. Warum strampeln müssen, wenn man sich nur auf einen Roller stellen muss, und der fährt von alleine. Bloß nicht in Bewegung ausarten lassen, der Mensch von heute ist faul und will am besten vom Sofa bis zum Bürostuhl nicht eine Kalorie unnötig verbrennen müssen. Das ist doch das eigentliche Problem, wir sind zu bequem geworden.

Die umweltfreundlichste Alternative zu E-Rollern wäre wieder Sänften mit Trägern einzuführen, so wie es zu Zeiten der Kaiser und Könige der Fall war. Kein CO2 und vor allem: Ein Prestigeobjekt. Kann man noch besser seinen Status aufwerten, als sich von Diener in einer Sänfte durch die Stadt tragen zu lassen? Das wäre der absolute Renner. Weiterer Vorteil: Die Dinger werden nicht in Gewässer geworfen und einsammeln zum Aufladen fällt auch flach. Die Träger können ihr Arbeitsgerät zum Feierabend schön alleine zum Hauptsitz tragen. Ich verstehe nicht, warum das nicht eingeführt wurde. 🤔

bearbeitet von Dare mo
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vor 27 Minuten schrieb Dare mo:

Nein, was mich am meisten aufregt und das kann mir auch keiner schönreden. Jeden Abend müssen Transporter und Klein-LKW rumfahren und alle Roller einsammeln, dann die Dinger laden und dann werden sie wieder am nächsten Morgen mit Transporten und LKW verteilt! Was für ein Blödsinn ist das denn bitte? Also bitte auf der Zunge zergehen lassen: Im eigenen Betrieb erzeugen sie kein CO2, korrekt. Aber beim Einsammeln und wieder aufstellen werden handelsübliche Verbrennermotoren genutzt, die durch die ganze Stadt gondeln und CO2 ausstoßen, der Strom der geladen wird, wird immer noch zur Hälfte mit Kohle erzeugt und damit wieder CO2 ausgestoßen. Das soll dann also die Verkehrsende sein, wo wir CO2 einsparen???? Nein, um die berühmte letzte Meile zurückzulegen, brauchen wir ganz sicher keine E-Roller.

Nun, genau das soll ja mit der intelligenteren Nutzung bewirkt werden. Kein Einsammeln mehr, man könnte die Energieversorgung auch an den Abstellpunkten organisieren. 
Und bitte nicht falsch verstehen. Das ist nur ein kleiner Baustein und taugt sicher nur für bestimmte Szenarien. Insbesondere dafür, um die Strecke zu überbrücken zwischen Zuhause - ÖPNV - Arbeitsplatz. Also für Pendler aus und in die Außenbezirke einer Stadt, die bisher das Auto nehmen, weil der ÖPNV zu weit weg oder zu unflexibel ist. Und auch das Radfahren nicht praktikabel, weil die Mitnahme im ÖPNV begrenzt etc..Dass der zeitgleich auch angepasst werden müsste, versteht sich von selbst.

Studien zur Annahme eines solchen Konzeptes sehen jedenfalls vielversprechend aus. Wer ÖPNV vor der Haus- oder Bürotür hat, braucht das natürlich nicht. Wer Fahrradentfernung hat auch nicht. Aber wer nicht sein Fahrrad irgendwo anketten möchte und für den es dennoch weiter Weg zum ÖPNV ist, für den wäre das etwas. Also kein flächendeckender Einsatz, sondern ein gezielter, da wo es sinnvoll erscheint. Und die Unsitte, damit in den Städten herumzugondeln, könnte man so auch abstellen durch NoGo Areas bzw. indem dort überhaupt keine E-Scooter angeboten werden. No Go Areas gibts ja jetzt schon.

Letztendlich gehts dabei nicht darum, E-Scooter zu fördern, sondern sie als Baustein zu benutzen, die Schwelle für die ÖPNV Nutzung zu erniedrigen.

Dass daneben noch andere Dinge nötig sind wie die Taktzeiten des ÖPNV, dessen Kosten, Anlegen von Fahrradstraßen für gefahrlosen Radverkehr, wie in Holland oder Dänemark zu besichtigen, u.v.m. ist ja klar. Das alles ist bei uns ja leider noch Steinzeit.

Wenn so ein Scooter dann dazu führt, dass ein Auto nicht benutzt oder gekauft wird, rentieren sich auch alle von @Dare mo gelisteten Kosten sehr schnell. Es geht nicht um den E-Scooter, es geht um dessen gezielten Einsatz dort, wo er multiple positive Effekte haben kann. Und nur dort. Und natürlich kann man das auch zusätzlich oder allein mit Mieträdern bewerkstelligen, die dann ähnlich gemanagt werden müssten. Bei denen klappt das ja, wo vorhanden, sogar schon besser mit den Abstellpunkten als bei den E-Scootern. Mieträder haben sich derzeit aber eher für stadtinterne Fahrten etabliert, Abstellpunkten außerhalb gibt es glaube ich kaum bisher.

Wenn ich ein Mietrad abends mit nach Hause nehmen könnte, es morgens an der Bushaltestelle abstellen, an der Bushaltestelle in der Stadt dann ein anderes vorfinden und nutzen könnte, wäre das natürlich auch ideal. 

bearbeitet von Tommy43
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vor 29 Minuten schrieb Dare mo:

Ich sehe die E-Scooter keineswegs als einen Teil der Verkehrswende. (und schon gar nicht sinnvoll!) Mal abgesehen davon, dass die Dinger überall in der Gegend rumliegen und von übermütigen Jugendlichen und Besoffenen in Flüsse und Gewässer geworfen werden, sind sie alles andere als umweltfreundlich. Das fängt einmal bei der Herstellung an, und so viele Kilometer können die Teile gar nicht fahren, bis der CO2 Abdruck wieder auf Null gekommen ist.

So sieht’s aus. Hier sehe ich dauernd Jugendliche zu zwei oder dritt auf einem Leihroller ’rumfahren – just for fun, denn dort, wo die Roller wahllos stehen gelassen werden, sind sie vielleicht 10 Minuten Fußweg von der Ausleihstation entfernt. Auch Erwachsene, die auf dem Roller noch ein Kind mitnehmen, sehe ich gar nicht so selten. 

Die Leihroller dienen keinem sinnvollen Zweck – schon gar nicht einer Verkehrswende –, stehen Fußgängern und Radfahrern im Weg und werden oft unter Verletzung aller Verkehrsregeln gefahren. Ich würde sie abschaffen, wenn ich könnte; wer unbedingt einen E-Roller fahren will, soll sich halt einen kaufen (und wird dann vermutlich sorgsamer damit umgehen). 

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Zwei Bilder aus der experimentierfreudigen Hauptstadt dazu...

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Beantwortet eigentlich alle Fragen... kennt man dazu noch die eine oder andere Statistik, stellt man ernüchtert fest, die werden vor allem für Wege genutzt, die vorher nahezu CO2-frei (zu Fuß) zurückgelegt wurden.

Man kann natürlich niemandem anordnen, wofür etwas zu nutzen ist, aber im Moment schafft die Existenz diese Krempels vor allem Anreize, darüber zusätzliche Ressourcen zu verschwenden. also eigentlich auch nichts anderes als das hier:

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Das Ergebnis kennt man bereits von den Leihfahrrädern vor den E-Rollern, denn auch E-Roller werden von den Unternehmen regelmäßig ausgetauscht oder das ganze Unternehmen verschwindet und ein neues kommt:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/chinas-fahrradfriedhoefe-die-fahrraeder-die-niemand-haben-moechte-15720135.html

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Mal von der anderen Seite betrachtet:

Ich habe mir vor ein paar Monate einen eScooter angeschafft. Warum? Ich bin Single und lebe auf'm Dorf. Der nächste größere Ort mit Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten u.s.w. ist etwa 5 km entfernt. Es war mir einfach zu doof geworden, für so eine kurze Strecke jedesmal das Auto (übrigens ein Kleinwagen) zu benutzen. Natürlich wäre auch das Fahrrad eine Option, macht mir aber aus orthopädischen Gründen Probleme. Für kleinere Einkäufe (damit der Rucksack nicht zu schwer wird), Arztbesuch und Physiotherapie perfekt. Ein positiver Nebennutzen ist auch noch da: kleinere Fototouren machen mit dem Scooter wirklich Spaß. Man kommt eigentlich überall hin, wo man sonst nur zu Fuß hinkommt und kann unkompliziert Fotografieren, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wo man das Auto parkt. Auto einfach abstellen und mit dem mitgebrachten Scooter geht's weiter. Den kann ich einfach hinten reinschmeißen, praktischer als ein Fahrradtransport!

Ich habe seit dem Frühjahr bereits über 500 km Autofahrten eingespart, so gesehen dürfte die CO2-Bilanz nach ein paar Jahren sicher positiv ausfallen. Das Thema Leih-Scooter sehe ich allerdings auch kritisch, was aber leider eher an der Disziplinlosigkeit unserer Mitmenschen liegt, als am Scooter. 

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vor 24 Minuten schrieb mjh:

Die Leihroller dienen keinem sinnvollen Zweck – schon gar nicht einer Verkehrswende –, stehen Fußgängern und Radfahrern im Weg und werden oft unter Verletzung aller Verkehrsregeln gefahren.

Du hast aber schon gelesen, was ich oben über eine konzeptionelle Einbindung geschrieben habe? Dass es derzeit genauso besch… ist, wie Du beschreibst, heißt ja nicht, dass man das nicht besser machen könnte. Das geht m.E. aber nur durch die Kommunen selbst. Forschung gibts genug dazu. Es braucht politische Entscheidungen und Ressourcen für Verkehrs- bzw. Raumplanung vor Ort. Städte wie Utrecht oder auch Kopenhagen machen es vor, wie es gehen könnte.

Jahrzehntelang Verkehrsminister von CSU und jetzt FDP, für das undenkbar scheint, tun ihr Übriges, dass Deutschland bei der Verkehrswende hinterherhinkt. Versucht mal als Autopendler in Dortmund im Kreuzviertel nach der Arbeit einen Parkplatz zu finden. „Schatz, ich bin fast da, aber ich komme ne Stunde später, kein Parkplatz!“

Hier mal ein Link zu aktueller Forschung:

https://move-me.net/die-forschung.html

bearbeitet von Tommy43
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Auch privat zugelegte E-Fahrräder in bergigen Landschaften dürften ein Segen sein, dort sind jetzt Menschen im Alltag womöglich mit niedrigem Energieverbrauch unterwegs, die dafür früher immer ein Auto gebraucht haben.

Welchen Nutzen für den Gesamtenergieverbrauch es allerdings hat, wenn in Größstädten sich Hinz und Kunz ein belegtes Brötchen von einem E-Rad-Sklaven bringen lassen, darf man dann wiederum kaum drüber nachdenken.

Nicht die Technik an sich ist das Problem, ist sie selten, sondern die Nutzung.

vor 31 Minuten schrieb Tommy43:

...dass man das nicht besser machen könnte. Das geht m.E. aber nur durch die Kommunen selbst.

In einer Zeit, in denen Kommunen selbst ihre originären Aufgaben nicht mehr schaffen zu erledigen (ÖPNV, Bildung, Erhalt der Infrastruktur, Verwaltung der Bürger), klingt es wie ein Vorschlag aus dem Tollhaus, sie sollten doch mal noch was ganz anderes organisieren, ohne woanders weniger zu machen. Sie sind genau daran gescheitert, als E-Scooter für sinnvoll per Bundesdekret erklärt wurden und die Städte keine Regularien und keine Kapa zum Aufbau einer solchen hatten.

vor 53 Minuten schrieb Tommy43:

Dass daneben noch andere Dinge nötig sind wie die Taktzeiten des ÖPNV, dessen Kosten, Anlegen von Fahrradstraßen für gefahrlosen Radverkehr...

Das ist so eine Vision, wenn alles endlich attraktiv genug wäre, steigen die Menschen ohne Zwang um.

Beobachtungen eine Großstädters dazu: Sie machen es nicht. Der mich auf dem Rad umtosende Autoverkehr ist seit der Pandemie eher aggressiver geworden, fahrradfreundlich gedachte Grundideen sind völlig abartig zum Zankapfel und Hassinstrument zwischen allen Teilnehmern geworden (ich empfinde diese gebauten Betonkanten-, Poller- und Sperrstraßenwüsten teilweise als lebensgefährlich für alle), dicht getakteten ÖPNV gibt's da bereits (wir haben gerade das Jubiläum 100 Jahre elektrische S-Bahn... U-Bahn, Straßenbahn, Bus hat's auch...) und trotzdem wird weiter Auto gefahren, auch für kurze Strecken und zu undramatischen 9-to-5-Jobs.

Nachdem man dann Großstädte mit wirren Konzepten nahezu verwüstet hat (das findet ja im ganzen Land statt, in verschieden starker Ausprägung), soll jetzt die Bevölkerung auf dem Land oder in Kleinstädten mal bitte neue Mobilitätsformen cool finden. Gleichzeitig werden die Schulen in immer größere Zentren konzentriert und damit die Wege für Kinder verlängert, was wiederum mehr Schulbusfahrer braucht, die dann für eine Verbesserung des regulären Verkehrs fehlen. Überallhin separate Radwege zu bauen ist aber auch nicht finanzierbar, womit wieder die E-Räder vom Anfang ein Problem haben, denn auf der Straße mit immer mehr LKW-Verkehr und immer größeren Landmaschinen will sie auch keiner haben.

 

 

Es hilft alles nichts, eigentlich müssten wir Wege finden, weniger Fahrten und kürzere Wege zu ermöglichen. Hier mal was als Anregung in der Richtung:

https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/dresdner-erklaerung-verkehrswende-ist-gesellschaftswende-verkehrsoekologe-prof-udo-becker-nach-27-jahren-an-der-tu-dresden-verabschiedet

Natürlich, das mag für den einen oder anderen sehr theoretisch klingen, aber wild drauflosbauen oder als nützlich bewertetes Zeugs beschaffen löst es eben nicht.

bearbeitet von outofsightdd
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Sehr gute Beiträge in diesem thread - sowohl zur ländlichen Mobilität als auch zur urbanen Fortbewegung.

Kleine Ergänzung: Unserer Gesellschaft täte es gut, wenn sie sich mit weniger Motorunterstützung fortbewegen würde - egal ob Verbrenner oder e-Motoren.
Die allgemeine körperliche Fitness nimmt stetig ab. Statt mal einen Kilometer zu Fuss zu gehen, wird das ebike, der e-scooter, die Tram oder der Bus genommen.
Und natürlich die Rolltreppe/Lift bzw. statt Treppenhaus.
Klar, es gibt viele Momente, wo auch der Zeitmangel die Vorgabe macht. Aber wann immer möglich ist die eigenständige Fortbewegung der "Beförderung" vorzuziehen - ansonsten droht der alternden Gesellschaft bald ein Pflegenotstand, der alles bisherige in den Schatten stellt.


Amen - und jetzt mal Bilder zu den Verkehrskonzepten...

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Bohüslän / Schwedische Westküste:

Statt lange Umwege über Brücken und durchs Landesinnere mit dem Auto zu fahren, ist das Linienboot oft die schnellere weil kürzere Verbindung.
An vielen Haltestellen gibt es sogar P&R-Parkplätze.
 

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vor 20 Stunden schrieb outofsightdd:

Es hilft alles nichts, eigentlich müssten wir Wege finden, weniger Fahrten und kürzere Wege zu ermöglichen. Hier mal was als Anregung in der Richtung:

https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/dresdner-erklaerung-verkehrswende-ist-gesellschaftswende-verkehrsoekologe-prof-udo-becker-nach-27-jahren-an-der-tu-dresden-verabschiedet

Natürlich, das mag für den einen oder anderen sehr theoretisch klingen, aber wild drauflosbauen oder als nützlich bewertetes Zeugs beschaffen löst es eben nicht.

Nun, in D sind das Papiere, woanders kann man es in natura besichtigen, wie z.B. in Utrecht. In dem Link mal die Bilderstrecke durchblättern, das gibt einen guten Eindruck. 
https://www.adfc.de/artikel/utrecht-in-zehn-jahren-zur-fahrradstadt-der-superlative

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vor 3 Stunden schrieb amundsen64:

Unserer Gesellschaft täte es gut, wenn sie sich mit weniger Motorunterstützung fortbewegen würde - egal ob Verbrenner oder e-Motoren.
Die allgemeine körperliche Fitness nimmt stetig ab. Statt mal einen Kilometer zu Fuss zu gehen, wird das ebike, der e-scooter, die Tram oder der Bus genommen.

👍👍

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Ich war in diesem Somner in Algund bei Meran in Südtirol, der Heimat von @Prantl Christian. Nun ist es dort nicht so, dass die Region z.B. besonders fahrradgerecht wäre. Aber eines war extrem beeindruckend: Wir haben unser Auto, mit dem wir angereist waren, so gut wie nicht gebraucht. Mit dem Aufenthalt hatten wir freie Fahrt mit Bus und Bahn sowie einigen Bergbahnen mitgebucht für einen schmalen Preis. 
Aus meiner Heimatregion in D war ich gewohnt, dass das vergebene Liebesmüh ist, weil es doch sehr einschränkend ist, Fahrten akribisch vorplanen und Zeiten einhalten zu müssen, weil es nur wenige Linien mit schlechter Taktung gibt.

Anders in Südtirol. Wir mussten nicht auf die Uhr schauen. Einfach zur nächsten Bushaltestelle gehen und darauf vertrauen, dass da schon in wenigen Minuten der passende Bus vorbeikommt. Eine App unterstützt dabei. Abfahrts- und Zielort eingeben und schon weiß man, in welchen Bus man einsteigen muss. Das funktioniert nicht nur zwischen Meran und Algund, man kann auch mit kleineren Bussen Höhenmeter machen und den Berg hochfahren, dann ggf. mit Seilbahnen weiter. Und wenn man nicht gut kraxeln kann und lieber ebene Wege möchte, dann fährt man mit dem Bus zum Einstiegspunkt des nächsten Höhenweges und setzt sich am Ausstiegspunkt wieder in einen Bus zurück oder zum nächsten Ziel. So sind wir z.B. auch mit dem Bus zum 70km entfernten Bozen gefahren und dort mit der Seilbahn weiter in die Höhe.

Und das alles ganz ohne Absicht, das zu tun, eigentlich waren wir darauf eingestellt, Touren auch mit dem Auto zu machen. Aber da es schlicht so superbequem war, haben wir das Auto stehengelassen. Ok, wenn man von einem Standort aus vielleicht in etwas entlegenere Gegenden will, braucht man auch dort das Auto. Aber unser erster Aufenthalt dort unten war quasi autofrei und wir haben dennoch sehr viel gesehen.

Vermutlich ist dieses Konzept dort aus der Not geboren. Denn wenn alle Touris dort ihr Auto benutzen würden, wäre ein täglicher Verkehrskollaps vorprogrammiert. Konnten wir am Anreisetag besichtigen, als die Strecke die letzten 30-40 km komplett dicht war.

So stelle ich mir den Busverkehr in meiner ländlichen Gegend vor. Ein Wunschtraum. Aktuell fahren hier nur die Bus, die sich kein Auto leisten können. Das Netz ist erbärmlich und die Taktung ebenso. Gleichzeitig stehen bei den meisten nicht nur ein, sondern gleich zwei Autos vor der Tür, weil Mann ja meist woanders arbeitet als Frau und zu anderen Zeiten.

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vor 1 Minute schrieb Tommy43:

So stelle ich mir den Busverkehr in meiner ländlichen Gegend vor. Ein Wunschtraum. Aktuell fahren hier nur die Bus, die sich kein Auto leisten können. Das Netz ist erbärmlich und die Taktung ebenso. Gleichzeitig stehen bei den meisten nicht nur ein, sondern gleich zwei Autos vor der Tür, weil Mann ja meist woanders arbeitet als Frau und zu anderen Zeiten.

Willkommen im Club!

Exakt SO ist es bei uns hier auf dem Land auch. Zwei Autos, die beruflich leider unabdingbar sind und viel Geld fressen. Nur morgens und mittags mal ein Bus für die Schulkinder.

Und ja: In Südtirol wurde das Verkehrssystem aus der (overtourism-)Not geboren. Aber es beweist, dass es funktioniert.
Ich kenne in D keine Tourismus-Gegend, wo dies auch nur annähernd so gut und günstig funktioniert.

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vor 22 Stunden schrieb outofsightdd:

Beobachtungen eine Großstädters dazu: Sie machen es nicht. Der mich auf dem Rad umtosende Autoverkehr ist seit der Pandemie eher aggressiver geworden, ...

Gedanken eines Großstädters dazu: Die Großstadt ist (IMHO) kein menschenfreundlicher Ort. Das dichte und paradoxerweise zunehmend anonyme Zusammenleben macht uns nicht zu besseren Menschen, sondern führt zunehmend zu Aggression und/oder Gleichgültigkeit. Das ist nicht nur auf den Verkehr beschränkt. Nur ein kleines Beispiel: Das auf dem Lande oder der Kleinstadt übliche Grüßen im Vorbeigehen ist in der Großstadt unbekannt, jeder versucht so gut wie möglich, an seinen Mitmenschen vorbeizuschauen - der Blickkontakt kann ja bereits als Zumutung und Grenzüberschreitung empfunden werden. Dazu erodieren die Normen, wer sich an Vorschriften hält, ist der Doofe. Und Appelle kann man total vergessen, Stichwort Elterntaxis. Wie soll in so einem Klima ein gedeihliches Miteinander im Verkehr funktionieren?

Als ich erkannte, dass ich diese Großstadtmentalität nur schwer ertrage, bin ich sehr bewusst in die Peripherie gezogen und betrachte seither die typischen Probleme des Hamburger Ballungsraums mit mehr Distanz und heiterer Gelassenheit.

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vor 14 Minuten schrieb Harlem:

Gedanken eines Großstädters dazu: Die Großstadt ist (IMHO) kein menschenfreundlicher Ort. Das dichte und paradoxerweise zunehmend anonyme Zusammenleben macht uns nicht zu besseren Menschen, sondern führt zunehmend zu Aggression und/oder Gleichgültigkeit. Das ist nicht nur auf den Verkehr beschränkt. Nur ein kleines Beispiel: Das auf dem Lande oder der Kleinstadt übliche Grüßen im Vorbeigehen ist in der Großstadt unbekannt, jeder versucht so gut wie möglich, an seinen Mitmenschen vorbeizuschauen - der Blickkontakt kann ja bereits als Zumutung und Grenzüberschreitung empfunden werden. Dazu erodieren die Normen, wer sich an Vorschriften hält, ist der Doofe. Und Appelle kann man total vergessen, Stichwort Elterntaxis. Wie soll in so einem Klima ein gedeihliches Miteinander im Verkehr funktionieren?

Als ich erkannte, dass ich diese Großstadtmentalität nur schwer ertrage, bin ich sehr bewusst in die Peripherie gezogen und betrachte seither die typischen Probleme des Hamburger Ballungsraums mit mehr Distanz und heiterer Gelassenheit.

Wenn ich als gebürtiger Hamburger 1-2x im Jahr nach Hamburg komme, fällt mir das immer deutlicher auf, was du beschrieben hast. Und auch ich bin deswegen mittlerweile aufs Land gezogen.
Dort habe ich selbstverständlich nicht den Anspruch, verkehrstechnisch genauso komplett versorgt zu werden wie in einer Großstadt. Aber ein Stundentakt von morgens früh bis abends spät wär mal ein Anfang. In der schweizerischen Nachbarschaft funktioniert das ja auch. Tagsüber normale Linienbusse, abends und nachts Kleinbusse.

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vor 52 Minuten schrieb Tommy43:

Ich war in diesem Somner in Algund bei Meran in Südtirol, der Heimat von @Prantl Christian. Nun ist es dort nicht so, dass die Region z.B. besonders fahrradgerecht wäre. Aber eines war extrem beeindruckend: Wir haben unser Auto, mit dem wir angereist waren, so gut wie nicht gebraucht. Mit dem Aufenthalt hatten wir freie Fahrt mit Bus und Bahn sowie einigen Bergbahnen mitgebucht für einen schmalen Preis. 
 

... Vorarlberg ist Modellregion für ÖPNV + Radnutzung ... wir können uns nicht beschweren. Allerdings gibt es mittlerweile zu viele Räder und da vor allem eBikes auf den Bergen.

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vor 1 Stunde schrieb Harlem:

Die Großstadt ist (IMHO) kein menschenfreundlicher Ort. , sondern führt zunehmend zu Aggression und/oder Gleichgültigkeit. Das ist nicht nur auf den Verkehr beschränkt.

Sehe ich nicht so. Eher ist es ein freier Ort, an den man grundsätzlich nicht jede Erwartung der Umgebung erfüllen muss. Gehört hier aber nicht zum Thema.

Zitat

Das dichte und paradoxerweise zunehmend anonyme Zusammenleben...

...führt zur Notwendigkeit, sich mit einem Mindestmaß an Rücksicht auf andere zu verhalten. Nehmen wir mal an, die prozentuale Verteilung von schwer aushaltbaren Menschen ist überall gleich, werden einem davon in Städten mehr begegnen, die vielen positiven Menschen einem aber weniger auffallen.

Es gibt eben solche und solche Sichten, nicht jeder lebt in Städten, weil er keine Wahl hat. Es ist auch nicht jeder psychisch auffällig, weil der dort lebt oder besonders menschenfeindlich.

Wie gesund für die Psyche tote Neubausiedlungen am Rand von Dörfern sind, wo gestresste Städter ohne Landbezug und mit Job in der Stadt sich nachts aufhalten und von ihren Krediten träumen, wäre auch mal eine Untersuchung wert. Man grüßt sich am Wochenende, vielleicht. Fakt ist, diese Entwicklungen erhöhen den Energie- und Flächenverbrauch einer Gesellschaft und stehen dem Ziel "kürzere Wege" für eine Reduzierung menschengemachter Veränderungen entgegen.

Zitat

Nur ein kleines Beispiel: Das auf dem Lande oder der Kleinstadt übliche Grüßen im Vorbeigehen ist in der Großstadt unbekannt

Auch diese generelle Behauptung stimmt so nicht, denn ich erlebe das als Großstädter im eigenen Viertel als selbstverständlich. Ohne Offenheit gegenüber den sehr unterschiedlichen Menschen würde das natürlich nicht entstehen und natürlich ist es auch nicht mit jedem Nachbarn selbstverständlich.

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vor 2 Minuten schrieb outofsightdd:

Wie gesund für die Psyche tote Neubausiedlungen am Rand von Dörfern sind, wo gestresste Städter ohne Landbezug und mit Job in der Stadt sich nachts aufhalten und von ihren Krediten träumen, wäre auch mal eine Untersuchung wert.

Für die Bestätigung solcher Klischees wird es sicher schon eine Studie geben. 

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vor 15 Minuten schrieb outofsightdd:
Zitat

Das dichte und paradoxerweise zunehmend anonyme Zusammenleben...

...führt zur Notwendigkeit, sich mit einem Mindestmaß an Rücksicht auf andere zu verhalten.

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. 

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Paris war die erste Großstadt, welche die E-Roller wieder verboten hat. Nun geht Madrid den gleichen Weg und verbietet ab Oktober die E-Roller in der Stadt.

Scheinbar haben die Städte inzwischen einfach genug von diesen Teilen und sehen den Schaden größer als deren Nutzen an, ansonsten würden sie nicht so reagieren. Ich nehme da mal die privat beschafften und auch privat genutzten Roller aus, denn wer sich so einen Roller selbst kauft, wird damit anders umgehen und ihn anders nutzen als jene, die zu hunderten in den Städten rumstehen. Aber genau die kommerzielle Nutzung und Vermietung sind die große Masse, die Probleme machen. Und darum wundert es mich nicht, dass die Städte nun die Reißleine ziehen. Denn sie müssen die ganzen Schäden, Kosten und den Ärger ausbaden.

E-Roller sind in meinen Augen in erste Linie ein Spielzeug / Funmobil für große Kinder und nur eine kleine Minderheit nutzen sie privat als echtes Fortbewegungsmittel. Wer sie so nutzt, macht eigentlich alles richtig, aber das ist eben eine verschwindend geringe Minderheit. Die Masse, welche sie in den Städten "mal schnell" mietet, macht das nicht aus Umweltbewusstsein. Nein, es ist in erste Linie als Spassmobil oder aus Bequemlichkeit. Wenn also die nächste europäische Hauptstadt die zu mietenden E-Roller verbannt, bestätigt meine Ansicht, dass der tatsächliche Nutzen als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, sehr gering angesehen wird.

Ach ja, Gelsenkirchen ist die erste Stadt in Deutschland, welche ebenfalls die E-Roller verbietet.

bearbeitet von Dare mo
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